Ruckeln, unsauberer Motorlauf im Teillastbereich

Einspritzventile, Einspritzpumpe, mechanisch, elektronisch...

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oli_muc
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Ruckeln, unsauberer Motorlauf im Teillastbereich

#1

Beitrag von oli_muc »

Hallo Leute,

vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen:

Seit dem Frühjahr zeigt mein TR6 (CP-PI mit ursprünglich mal 143PS) im Teillastbereich ein immer stärker werdendes Ruckeln, bzw. unrunden Motorlauf. Im Leerlauf und bei Volllast (hier auch keine Leistungseinbuße feststellbar) tritt das nicht auf. In der Stadt bei Tempo 50 im dritten/vierten Gang, nervt das aber ungemein. Subjektiv klingt das so, als würde immer mal wieder ein Zylinder ohne zu zünden, das Gemisch einfach durchschieben. Manchmal ist das begleitet von einem leisen Zisch-Geräusch, so als ob man einen kleinen Tropfen Wasser auf eine heiße Herdplatte tropft. Im Schubbetrieb knallt es gelegentlich aus dem Auspuff, früher hat es nur leicht gebrabbelt. Das würde auch auf unverbrannten Kraftstoff im Abgasstrang hindeuten.

Folgende Aspekte habe ich schon untersucht bzw. schrittweise gewechselt:
  • - CO-Werte liegen aus allen beiden Auspuffrohren bei ca. 4-4.5%, es handelt sich also nicht um Magerruckeln

    - Öldruck ist i.O.

    - Zündkontakte/Kondensator im Verteiler habe ich ersetzt und neu eingestellt. Schließwinkel und Zündwinkel sind i.O. und entsprechen den Werten aus dem WHB

    - Verteilerkappe ist neu

    - Zündkerzen habe ich mehrere durchprobiert: Bosch Super 4 (mit Widerstand), Beru (mit Widerstand) mit vier Kontakten und Champion ohne Widerstand

    - Zündkerzenbild ist auf allen sechs Zylindern rehbraun

    - Zündkabel sind neu ersetzt

    - Kompression liegt auf allen Zylindern bei ca. 11bar

    - Zündspule ist neu (ist aber noch am Motorblock verbaut, werde ich noch zum Scheibenwischermotor umbauen)

    - Gasgestänge ist relativ stark ausgeschlagen, die PU-Buchsen in der Lagerung habe ich aber auch mal ersetzt und die Befestigungen der Druckstreben ein wenig nachgezogen (allerdings war das vorher auch schon so und da lief er sauber)

    - Einspritzpulse kann ich leider keine fühlen, da die Leitungen aus ziemlich steifem Kunststoffmaterial bestehen

    - Ventilspiel ist neu eingestellt
Das oben genannte waren alles Aktivitäten, die ohne allzu großen finanziellen Aufwand durchführbar waren, jetzt wird es langsam teurer, da ein überholter Ansaugtrakt und Dosierverteiler doch nicht ganz billig sind. :o

Kann es also noch an irgendeinem anderen Problem liegen? :giveup

Grüße
Oliver
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#2

Beitrag von Schnippel »

Hallo,

zieh mal, wenn das von dir beschriebene Auftritt den Choke.
Wenn es weg, ist läuft die Maschine zu mager, dann drehst du einfach mal den ganzen Einstellschraubensatz 1/4 bis 1/2 Umdrehung rein.

Deine CO Angaben beziehen sich sicherlich auf den Leerlauf.
Die 143er sind sehr empfindlich gerade indem von dir beschriebenen Bereich.
Stadtverkehr 50 und 3 Gang




bis denn
Ralf
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V8
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Re: Ruckeln, unsauberer Motorlauf im Teillastbereich

#3

Beitrag von V8 »

oli_muc hat geschrieben:- Gasgestänge ist relativ stark ausgeschlagen, die PU-Buchsen in der Lagerung habe ich aber auch mal ersetzt und die Befestigungen der Druckstreben ein wenig nachgezogen (allerdings war das vorher auch schon so und da lief er sauber)
Ich schaue immer den Dosierverteiler zuletzt an.
Daher würde ich in dem Bereich, wo das ruckeln anfängt,
mal das Kupplungspedal treten und die Drehzahl merken,
mit der der Motor dann frei dreht.

Wenn das so zwischen 1500 und 3000 U/min ist
würde ich die Drosselklappen synchronisieren,
indem der Motor auf der betreffende Drehzahl gehalten
und dann synchronisiert wird.

Es muss kein Widerspruch sein,
dass die Kerzen gleichmäßig braun sind.
Im Leerlauf und bei Vollast stimmt das Gemisch besser.
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oli_muc
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#4

Beitrag von oli_muc »

Schnippel hat geschrieben: zieh mal, wenn das von dir beschriebene Auftritt den Choke.
Wenn es weg, ist läuft die Maschine zu mager, dann drehst du einfach mal den ganzen Einstellschraubensatz 1/4 bis 1/2 Umdrehung rein.
Hallo Schnippel,

ich bin vorhin zum Tanken gefahren (seit vier Tagen ist Super+ das erste Mal wieder unter 1.70 Euro gesunken) und hab das da mal ausprobiert. Wenn ich den Choke leicht ziehe, dann läuft er wieder einigermaßen rund :top:, wenngleich er dann natürlich beim Beschleunigen nicht mehr richtig zieht... Sieht so aus, daß ich morgen mal mit meinen Einstellschlüsseln und dem Abgastester im Kofferraum in die Arbeit bzw. dann anschließend zum Badesee fahre. (Meine Freundin meinte gerade noch, daß sie mich dann nicht kennen würde, wenn ich da am Parkplatz am Auto schraube.... ;D) Allerdings bin ich mir noch nicht so sicher, ob das nicht eher eine Symptombekämpfung ist, siehe unten zum Thema ausgeleiertes Gasgestänge. Aber kurzfristig sollte das so funktionieren.

Schnippel hat geschrieben: Deine CO Angaben beziehen sich sicherlich auf den Leerlauf.
Yep. Wobei: Das Abmagern müßte ich eigentlich mit meinem Abgastester (kann auch Lambda) sehen, mal schauen.

V8 hat geschrieben: Wenn das so zwischen 1500 und 3000 U/min ist
würde ich die Drosselklappen synchronisieren,
indem der Motor auf der betreffende Drehzahl gehalten
und dann synchronisiert wird.
Hallo V8,

in Grunde genommen hast Du wohl recht, daß die eigentliche Ursache der Probleme in meinem ziemlich ausgeleierten, bzw. nicht richtig eingestellten Ansaugtrakt steckt. Ich hab mir mal im WHB angesehen, wie man die gesamte Gasgestänge- / Drosselklappenmimik einstellt. Wenn ich mir das so durchlese, dann ist da an einigen Stellen deutlich zu viel Spiel vorhanden....

Kann mir jemand eine Quelle für einen Synchrontester empfehlen? Mal schauen, ob ich da das Ganze noch ein wenig optimieren kann.

Im Winter steht dann wohl auch mal eine Überholung des gesamten Ansaugtraktes an. Gibt es da auch Empfehlungen, wer sowas machen kann? Gibt ja doch den ein oder anderen der üblichen Verdächtigen....


Vielen Dank für Eure Tipps! :kiss:

Grüße

Oliver
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V8
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#5

Beitrag von V8 »

Durchflussmeßgeräte/Syncrotester gibt es im Ebay
und bei den üblichen verdächtigen,
beispielsweise Limora.

Schicke Renovierungen macht der Ulli,
aber das hat auch seinen Preis.
Ich meine so um die 700 für die komplette Geschichte.

Ich hab das gleiche Problem und habe zunächst auf
die Kugelgelenkehebel von Rimmerbros oder MOSS umgerüstet.
Allerdings habe ich dann bemerkt, dass das wesentliche Problem
von den Plastiklagern der Hilfswelle kommt.
Die werde ich mit Nadellagern von CONRAD aufpeppen.

Im Übergangsbereich anfetten bedeutet kaschieren der Ursache
wenn die Klappen tatsächlich verstellt sind.
Das müßte also mal geprüft werden.
Wenn das so ist kleisterst Du die eine zu weit öffnende Klappe
mit Sprit zu, dass es für sie paßt, um den Preis,
dass alle Anderen und auch die meisten anderen Betriebszustände fetter laufen.

Zumindest hast Du dann aber gute Leistung....

Ich würde also fetter stellen, damit es erst mal wieder gut fährt
und in Ruhe der Ursachenforschung näher treten.
Perfekte Synchronisation ist die Basis eines gut laufenden PIs.
Wenn es synchronisiert immer noch nicht gut ist
kannst Du hier über Ergebnisse des aufwändigen Umbaus
der Ansaugstutzen nachlesen.
Die Wellen sind dann nadelgelagert und abgedichtet.
Wenn es dann mal synchronisiert ist hat das Bestand.
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#6

Beitrag von rainer59 »

Hallo Oliver,

ich hatte ALLES erneuert und perfekt eingestellt und es waren ähnliche Symptome. Das letzte war dann der Ansaugtrakt und siehe da nach Überholung desselben ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Ansaugtrakt von www.huts.de ist perfekt und dafür (ca.700 Euro) wirklich sehr günstig. Ich würde den Sommer vollends fahren und dann den Ansaugtrackt überholen lassen - ich hatte JAHRE rumprobiert mit sehr gerigen Erfolg.

Grüße
Rainer
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#7

Beitrag von sixpack »

Tja, eine Einzeldrosselklappe mag ja irgendwie in den Griff zu bekommen sein damit die Karre trotz Verschleiß noch etwas fährt. Aber 6?

-------> https://tr-freun.de/modules.php?name=Fo ... pic&t=8888

Ich habe die neuen D-Klappen nun angefahren damit sich am Rand der Drosselklappen wieder der natürliche braun-schwarze Rand bildet (= Ablagerungen die als Quasi-Dichtung wirken). Man merkt beim Fahren deutlich dass damit die anfängliche Synchronisation immer mehr verschwindet. In 2 Wochen ca. gehen wir das an und machen die endgültige Synchro. Damit sollte das Thema dann wohl abgehandelt sein.

Grüße...Gerhard/sixpack :D
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#8

Beitrag von batcave »

erste maßnahme könne sicherlich die recht preiswerten Kugelgelenke von Moss sein.
Eigentliches Problem ist, dass man die Drosselklappen im selben Ansaugdoppel beide dichtkriegen muß, das erfordert manchmal vorsichtiges axiales Biegen der Betätigungsstange(gaaanz wenig und gaaanz vorsichtig.
Bei Einstellen mit der mittleren Stange beginnen, dann vorne und hinten, dabei aufpassen dass man beim einstellen dann nicht die Klappe am gegenüberliegenden Ende anhebt...

Viel Erfolg

Achim
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#9

Beitrag von oli_muc »

Hallo Leute,

nur als kurze Rückmeldung: Ich habe jetzt den Dosierverteiler sowei in Richtung fett gestellt, daß die Kiste erst einmal wieder läuft. :D

Vielen Dank für die Hilfe!

Jetzt werde ich mich in Ruhe mal an das Thema Drosselklappen und Ansaugtrakt machen.... :yes:

Grüße

Oliver
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