Dashbord hochglanz lackieren - welcher Lack

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Pusztablitz
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Dashbord hochglanz lackieren - welcher Lack

#1

Beitrag von Pusztablitz »

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Patrick
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Dashbord hochglanz lackieren - welcher Lack

#2

Beitrag von Patrick »

Hi,

mach´s wir früher.



Nimm den guten alten Bootslack!



Verarbeitung ist denkbar einfach:



1. Alten Lack 100% abschleifen

2. Mit weichem Pinsel Bootslack auftragen

3. Gut trocknen lassen

4. mit feinen Schleifpapier abschleifen

und

3.-4. etliche male wiederholen



Irgendwann nach 4-5 Schichten hast Du einen tiefen, hochglänzenden Lack. Sieht super aus.



Und was für Hochseeboote im Salzwasser gut ist, das ist für Sommersonnen Cabrio allemal vom Feinsten.
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Pusztablitz
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#3

Beitrag von Pusztablitz »

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sixpack
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#4

Beitrag von sixpack »

Hi Du Blitz!



Ich habe 2 Komponentenlack (Autolack, gegen alle Einflüsse denen das Auto ausgesetzt ist, resistent) genommen und den mit einer Airbrushpistole aufgetragen. Geht sogar in der Garage. Mußt nur einen kleinen Kompressor haben und den Stromanschluß dafür. (sage ich deswegen weil ich in meiner Garage leider keinen Strom habe ) Ich habe mehrere Schichten aufgetragen und die Letzte dann mit 2000er Schleifpaper nass geschliffen und dann mit der Maschine poliert. Das wichtigste ist das aushärten der einzelnen Schichten... schööön viel Zeit (mehrere Tage oder länger) lassen. Holz ist ein weiches Material und kein Beamter... es arbeitet! ... und der Lack muß sich bei mehreren Schichten natürlich auch jedesmal erst "setzen" und richtig aushärten.

Den lack kannst Du in einer Schreinerei mit einem großen bandschleifer wohl am besten abschleifen lassen. So hatte ich es auch gemacht. Original soll es eine PVC-Schicht gewesen sein... egal... das Zeug muß runter. Dann bist Du auf dem originalen Holz. Wenn der Schreiner durchschleift mußt Du das Furnier erneuern und natürlich auch beizen (mußt Du aber dann sowieso). Also äußerste Vorsicht!



Manches was die anderen TR-Freunde oben über mir geschrieben haben, habe ich wiederholt... aber wenn ich mal so in Schreibwut bin ...





[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 14-12-2005 14:43 ]
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lobo
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#5

Beitrag von lobo »

Hallo

Am einfachstem nimmst du Acryllack, klar, hochglanz, den aus der Dose. 1. Alten Lack abschleifen 2. Mit Nitrolack grundieren (Pinsel) 3. Nach einem Tag austrocknen mit 240er Sandpapier leicht anschleiffen 4. 4-5 Schichten Acryllack aufsprayen, jede Schicht einen Tag trocknen lassen und mit 600er Schleifpapier leicht glattschleifen 5. Nach guter Durchtrocknung mit Autopolitur bearbeiten........... glatt und glänzend wie ein Spiegell....so machts der Profi. Acryllack ist wetterbeständig, vor allem UV- Stabil und verwittert nicht!

Viel Spass

Lobo
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MadMarx
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#6

Beitrag von MadMarx »

gute güte!

nitrolack als untergrund für acryl! aua!



wenn das mal gut geht.

nitrolack ist weich, acryl spröde und hart.

weiche schicht unter harter schicht gibt meist risse in der harten schicht.



auch einer der hauptgründe warum die OS11 parkdeckbeschichtungen immer versagen. dort wird eine weiche rissüberbrückung unter einer harten epoxydbeschichtung eingesetzt - versagt innerhalb von 2 jahren.



grüße

chris



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[ Diese Nachricht wurde editiert von : MadMarx on 16-12-2005 09:03 ]
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#7

Beitrag von sixpack »

Ich habe keine Grundierung genommen. Man kann aber der ersten Gang beim Lackieren stark verdünnen. Das Holz ist roh, also saugfähig. Bei mir hats so funktioniert und hält seit ca 1989. Zum Furnier: Wenn da etwas ausgebesset werden muß dann aber Holzleim für Boote bzw. wasserfesten Holzleim von Ponal nehmen. Die Rückseite des Holzarmaturenbretts bleibt ja Luftfeuchtigkeitsaufnehmend. Nicht wasserfester Holzleim könnte irgendwann einmal zum lösen oder aufplatzen des Furniers beitragen. Ich parke auch oft "gegen die Sonne" damit das Holz nicht unnötig aufgeheizt wird wenn der TR mal länger stehen sollte unterwegs. Oft sieht man auch das deswegen TR-Besitzer das Armaturenbrett mit einem Badetuch abdecken... macht schon Sinn. Vor allem wenn man sich viel Arbeit mit seiner "Schrankwand" gemacht hat



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#8

Beitrag von Ulrich »

Quote:

On 2005-12-16 11:16, sixpack wrote:

... Die Rückseite des Holzarmaturenbretts bleibt ja Luftfeuchtigkeitsaufnehmend. Nicht wasserfester Holzleim könnte irgendwann einmal zum lösen oder aufplatzen des Furniers beitragen.



Sollte man nicht aus diesem Grunde auch die Rückseite des Armaturenbrettes und die Ausschnittkanten für Instrumente und Schalter lackieren ? - Muß ja nicht hochglänzend und poliert sein.



Gruß aus´m Ländle

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lobo
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#9

Beitrag von lobo »

Hallo Mad Marx

Ich bin vom Restaurationsfach: Dass Nitrolack"weich" sein soll und Acryllack "hart und spröde" meinst du wohl nicht im ernst! Es ist umgekehrt! Reine Nitrolackierungen werden nach ca. 30 Jahren spröde und bekommen Haarrisse; im Gegensatz dazu sind Nitrolackgrundierungen, die mit dem weicheren Acryllack überlackiert werden durch die UV- Stabilität und die Witterungsbeständigkeit jahrzehntelang haltbar! Uebrigens: Rolls Royce und einige andere englische Nobelhobelschmieden lackieren die Holzarmaturen noch heute AUSSCHLIESSLICH mit Nitrolacken (ca. 20-30 Schichten), weils optisch das non plus ultra ist. Das mit dem Acryllack über Nitrolackierung ist die Variante für Roadsters wg. Wetterfestigkeit! Bis vor kurzem wurden bei RR auch die Carosserien Nitro- lackiert wie viele britische Fahrzeuge bis in die 70er Jahre.

Acryllack auf Nitrogrundierung gibt dem Holz am meisten Tiefe. Boots- und Polyurethan- Lacke sind nicht farbneutral, meist etwas milchig mit einem Blaustich. Da kann man gleich das Ganze mit einer Holzfolie beziehen oder ein stück Laminatboden zuschneiden!

Gruss

Lobo
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Frank-S
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#10

Beitrag von Frank-S »

Hallo lobo,



das ist ja toll das hier ein Fachmann in Sachen Farben anwesend ist.



Da hätte ich gleich mal 1 - 2 Fragen.



Wie wurden denn bei Oldtimern (also Autos vor 1945) die Armaturenbretter denn vom Werk aus behandelt?



Da es sich dabei um Bretter (1-2cm dick) und nicht um dünnes Furnier handelt ist eine Bearbeitung grundsätzlich ja recht einfach. Oder?Zumindestens meine ich das.



Abschleifen, Beizen und Klarlack (Bootslack?) drauf. Fertig.



Oder haben die Hersteller das in den 20er, 30er oder 40er Jahren anders gemacht?



Danke für HHinweise.



Grüsse von Frank S aus D
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lobo
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#11

Beitrag von lobo »

Hallo Frank S.

Grundsätzlich wurden Holzarmaturenbretter bei Vorkriegs-Oldtimern mit denselben Lackierungen behandelt wie Möbel: Klavierlack, Schelllack u.ä. Dies empfiehlt sich heute nicht mehr, da die neueren Lacke viel bessere Eigenschaften bezgl. UV-Stabilität wie in Witterungsbeständigkeit und Verarbeitung haben.

Ein massives Brett auf jedenfall zuerst mit Nitrohartgrund einpinseln, 1 Tag trocknen lassen und dann mit 600er Schleifpapier anschleiffen. Nitrohartgrund hat die Eigenschaft, dass er die Holzporen schliesst und der nachher aufgetragene Lack, welcher auch immer, nicht mehr ins Holz einsinken kann. Also in deinem Fall: Holz glattschleifen mit 240er Schleifpapier, Beizen, trocknen lassen, locker mit 600er Schleifpapier abziehen, Nitrogrundierung aufpinseln, trocknen lassen, wieder mit 600er Schleifpapier zwischenschleiffen, Bootslack aufpinseln oder Spritzen, trocknen lassen, zwischenschleifen m. 600er, 2. mal Bootslack und nach Trocknung mit Schleifblock zuerst mit 600er Nassschleifpapier und als 2tes mit 1000er Nassschleipapier schön glatt schleifen. Dann mit Autopolitur, am besten mit Polierscheibe, behandeln. Du wirst Staunen. Mit Acryllack anstelle von Bootslack wirds noch um einiges schöner! Trocknungszeiten immer 1 Tag, Nitrohartgrund eher länger = besseres Ergebnis! Das wichtigste ist der Lackaufbau, die Endlackierung die Kür. Auf alle Fälle brauchts etwas Zeit, aber es lohnt sich auch.

Viel Spass

Lobo
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Frank-S
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#12

Beitrag von Frank-S »

Hallo lobo,



schönen Dank für Deine fundierten Hinweise!



So ähnlich wie von Dir beschrieben habe ich das schon gemacht. Nur die Sache mit dem Nitrohartgrund war mir neu. Leuchtet aber, so wie Du es beschreibst ein.



Grüsse

Frank S aus D
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Manfred
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#13

Beitrag von Manfred »

Morgen Leute,

ich möchte auch das Thema hochglänzendes Dashboard in Angriff nehmen. Zu der Lackierung ist ja schon ausreichend Information geflossen. Herzlichen Dank.

Ich bin der Meinung, daß die ganze Maßnahme mit Amaturen die einen Chromring haben optimal aussieht. Besteht die Möglichkeit Schwarzring-Amaturen nachträglich mit Chromringen zu versehen.

Freue mich über Eure Tipps, besten Dank aus Marienheide

Manfred
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#14

Beitrag von sixpack »

@ Manfred ...



Bei unserem 6er (Bj. 72/73)waren die Chromringe nur zur Hälfte, also zum Glas hin matt schwarz Lackiert. Ich konnte das mit normaler Verdünnung problemlos abreiben. Darunter war der Ring vollständig verchromt. Sieht prima aus ...



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Manfred
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#15

Beitrag von Manfred »

Danke Sixpack,

bin sofort in die Garage und ab ging die Luzie ,hat prima geklappt.

Danke für die prompte Hilfe

Manfred
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