Tempolimit - wie denkt Ihr darüber?

... das Wetter z.B. :-)

Moderator: TR-Freunde-Team

Macht das von der SPD geforderte generelle Tempolimit Sinn?

Ein Tempolimit ist das einzig richtige
6
15%
Ein Tempolimit hat zumindest positive Auswirkungen
6
15%
Ich stehe der Sache neutral gegen?ber
3
8%
Ein Tempolimit hat eher negative Auswirkungen
5
13%
Ein Tempolimit ist v?llig schwachsinnig und somit ?berfl?ssig
19
49%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 39

Benutzeravatar
Garfield
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 5001
Registriert: 07.05.2004, 23:00
Wohnort: Holzwickede, Wasserfohr 5a, 0172-2312602
Hat sich bedankt: 266 Mal
Danksagung erhalten: 274 Mal
Kontaktdaten:

Tempolimit - wie denkt Ihr darüber?

#1

Beitrag von Garfield »

Die SPD befindet sich in der Krise: Ihr laufen die Wähler weg. Den Sündenbock dafür vermutet man links der SPD bei Oskar Lafontaine und anderen kommunistischen Gesinnungsgenossen.

Um wieder Wählerstimmen für die Partei "links der Mitte" zu sammeln, hat der Vorsitzende Kurt Beck einige Maßnahmen ins Gespräch gebracht und auf dem letzten Parteitag beschließen lassen, die die SPD wieder zu einer richtig guten, real-existierenden, sozialistischen Partei machen sollen.

Aber nicht nur das, auch die Umweltsympathisanten möchte man mit einem Maßnahmenpaket ködern: Tempo 130 auf allen deutschen Autobahnen. Was denkt Ihr über diese Pläne? Stimmt ab, und/oder schreibt Euren Kommentar dazu!

Viele Grüße

Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8513
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 282 Mal
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von MadMarx »

ich habe ein navi im auto....selbst mit teilweise 260 auf dem tacho bekomme ich den schnitt auf dem weg von saarbrücken nach hamburg kaum über 110 km/h. was soll also ein tempolimit bringen.....?

dazu kommt.....die autos verbrauchen das meiste benzin während ihrer gesamt lebensdauer im stadtverkehr. die paar liter auf der autobahn machen gerade 0.03% aus, wenn man das tempo begrenzt.....


aber lasst den politikern ihr gesabbel.....schließlich wird man politiker, wenn man im realen leben nichts geworden ist und als alternativen nur harz IV oder ein mandat bundestag drohen :)
To boldly go where no man has gone before
Benutzeravatar
TR-Ralf
ist regelmäßig hier
ist regelmäßig hier
Beiträge: 184
Registriert: 16.01.2006, 00:00
Wohnort: Recklinghausen

#3

Beitrag von TR-Ralf »

Mal ganz nüchtern betrachtet,250Km/h weitgehend geradeaus auf der Autobahn gibt mir nicht den Kick wie vielen anderen. Durchschnittsgeschwindigkeit ,bei normalen Verkehrsaufkommen am Tage,liegt bei mir zw. 110-120 km/.Durch viele Reisen ins Ausland mit Geschwindigkeitsbeschränkungen,habe ich viele positive Erfahrungen gemacht,--entspanteres Reisen.
Mit 130 könnte ich also ganz gut zurechtkommen.

Eine kurvenreiche Landstrasse mit 100Km/h macht doch auch ne Menge Spaß!!!
Und wer es heftiger Braucht ,da gibt es andere Möglichkeiten.

Als PKW Sicherheitstrainer sehe ich täglich wie angebliche Fahrexperten bei plötzlich auftauchenden Situationsveränderungen falsch reagieren,was im realverkehr immer zu Unfällen führen würde.

Also zerreißt mich !!

MfG Ralf
Benutzeravatar
Garfield
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 5001
Registriert: 07.05.2004, 23:00
Wohnort: Holzwickede, Wasserfohr 5a, 0172-2312602
Hat sich bedankt: 266 Mal
Danksagung erhalten: 274 Mal
Kontaktdaten:

#4

Beitrag von Garfield »

Meine Erfahrungen im tempolimitierten AuslanD sind: Es ermüdet unheimlich!

Anstatt die PKW auszubremsen sollten die LKW lieber auf die rechte Spur verbannt werden und "Oberlehrer" und Mittelspurfahrer aus dem Verkehr gezogen werden.

Der meiste Sprit wird in den Städten verbrannt --> Einsparung an Benzin/Diesel und CO2-Ausstoß tendiert gegen Null.

Die meisten Unfälle passieren in der Stadt - und die schwersten auf der Landstraße.

Meines Erachtens ist ein generelles Tempolimit auf der BAB demzufolge Schwachsinn. Wenn man den Verkehrsfluß verbessern möchte, muß man intelligente Verkehrsleitsysteme realisieren, die dynaschisch sich an das Verkehrsaufkommen anpassen.

Gruß

Peter
(der niemanden zerreißt!)
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
Benutzeravatar
cf17519
ist regelmäßig hier
ist regelmäßig hier
Beiträge: 192
Registriert: 25.09.2004, 23:00
Wohnort: Neuss
Kontaktdaten:

#5

Beitrag von cf17519 »

Wenn Du unbedingt willst: betrachte Dich hiermit als zerrissen ;D .
Im Ernst:
- Die "entspanntere" Fahrerei im Ausland kommt meistens einfach daher dass dort viel weniger Verkehr unterwegs ist!
- Ich bin grundsätzlich skeptisch wenn der Staat mal wieder was verbieten will! NATÜRLICH gibt es sehr viele Dinge die zwingend geregelt werden müssen ( auch ich freue mich, dass Mord bei uns bestraft wird ), aber es müssen für mich bei einem Ge- oder Verbot nachvollziehbar Gründe vorliegen, ansonsten hat der Staat sich da rauszuhalten. Diese Gründe vermag ich bei einem Tempolimit nicht zu erkennen. Nur mal ein Beispiel: x Unfälle wegen "überhöhter Geschwindigkeit" sprechen für ein Limit? Wieviel % dieser Unfälle passieren denn wirklich auf unbegrenzten Strecken und tatsächlich bei V>130? Überhöhte Geschwindigkeit kann auch bedeuten: 60 km/h auf Autobahn bei starkem Nebel!
Ach ja: dass die SPD (und auch Teile der CDU) z.Zt. hemmungslos und unter Missachtung fast aller Fachleute populistische Maßnahmen plant hat ja auch Garfield schon korrekt analysiert.
Greets
Gregor
-----------------------
You wanna kick ass
or fondle the door panels, sissy?
Benutzeravatar
Garfield
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 5001
Registriert: 07.05.2004, 23:00
Wohnort: Holzwickede, Wasserfohr 5a, 0172-2312602
Hat sich bedankt: 266 Mal
Danksagung erhalten: 274 Mal
Kontaktdaten:

#6

Beitrag von Garfield »

Kurze Anmerkung: Natürlich, und Gregor hat's gesagt, ist die CDU auch nicht besser - wenn ich mir das Nordrheinwestfälische Gehampel des Herrn Rüttgers um erhöhre ALG I und II-Bezüge ansehe. Da das aber nicht gerade etwas mit der Thematik in einem Automobilforum zu tun hat, habe ich das mal ausgeklammert.

Gruß

Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
Benutzeravatar
Uriah
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 1182
Registriert: 04.01.2005, 00:00
Hat sich bedankt: 116 Mal
Danksagung erhalten: 64 Mal

#7

Beitrag von Uriah »

Tempo 130 => Bullshit

Reiner Populismus. Bevor man darüber nachdenkt auf den wenigen freien BAB Kilometern auch noch ein Tempolimit einzuführen, sollte man den Verkehrsfluß optimieren (Ampelschaltungen, Straßenbau etc.). Dadurch ließe sich der Benzinverbrauch deutlich reduzieren.

Montag habe ich von Köln nach Aachen fast 2 Stunden gebraucht! Gerne wäre ich mindestens 130 gefahren.

Ausserdem sollte man aus Umweltgründen den Neuwagenbau reduzieren. Jeder Neuwagen verursacht 17 Tonnen Müll, 4 Alufelgen 20.000 Liter verbrauchtes Frischwasser (oder so ähnlich).

Wie wäre es mit Langzeitautos, die Modulartig (Baukasten)aufgebaut sind? Wenn es neue optimierte Motoren gibt , so ersetzt man diese, aber ohne gleich den Ganzen PKW in die Presse zu fahren.

Durch die Umweltthematik versucht die Politik und die Industrie doch nur den Neuwagenverkauf anzukurbeln. Das Durchschnittsalter der in D zugelassenen PKW liegt bei über 9 Jahren und nähert sich bedrohlich der H-Zulassungsgrenze.

Nur ein paar Gedanken zur Umwelt und zur mobilen Gesellschaft
Uwe
Triumph TR3a Bj. 1958
dinkymen
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 350
Registriert: 18.10.2005, 23:00

#8

Beitrag von dinkymen »

hallo an alle
ein tempolimit ist wohl aus heutiger sicht nicht mehr eine frage .es wird kommen.dann hat man ja etwas getan dass fällig war und man hat gleichzeitig sein politisches gewissen aufpoliert.
umweltmässig ohne jegliche tragweite.
ob links oder rechts....es ist inn und ein tempolimit verstehen alle aus den bekannten gründen.
der haupt anlass kommt aber von den versicherern die damit viel geld sparen denn sicher werden die schweren unfälle zurück gehen und ,keinesfalls werden die versichereungsprämien reduziert,was eigentlich eine direkte folge sein sollte.
Wollte man etwas für die umwelt tun ,könnte man doch bestimmt die bundeswehr ,auch den schuhmachers rappen laufen lassen anstatt sie per LKW mit tempo 50 in der kolonne verlegen ,und auch noch die autobahn blockieren.
ich erfreue mich meines TR und fahre sowieso schon seit immer im schnitt ohnehin nur 80
grüsse
dinkymen
Benutzeravatar
ts27952
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 614
Registriert: 09.08.2005, 23:00
Wohnort: Büttelborn
Hat sich bedankt: 122 Mal
Danksagung erhalten: 79 Mal

#9

Beitrag von ts27952 »

Tempo 130 = warum??

Wie vor mir schon bemerkt wurde : Heutzutage stellen die Medien & die Politik die Dinge so dar, was sie es haben wollen.
Ich errinnere mich noch an den Testfahrer von Daimler, der damals einen Kleinwagen von der A5 "geblasen "haben sollte. Der Fall wurde nie zweifelsfrei geklärt, aber er war als "Raser" abgestempelt.
- Man hätte die Frage stellen können, warum morgens um 5 ein Kleinwagen auf der 3spurigen A5 links relativ langsam unterwegs war.
- Wenn der Mercedes- Fahrer gestorben wäre, wie wäre der Fall dann dargestellt worden ?
- Wurde danach über schwächere passive Sicherheit bei Kleinwagen diskutiert und diese logischerweise dann verboten (Statt "Maximal Tempo130" dann "Unter 8 Airbags und 1500kg geht gar nichts")?
- Hätte ein Clio GT-RS-Cupra einen älteren Mann in seinem 15Jahre alten 200D von der Strasse "geblasen", was wäre dann argumentiert worden?

Oder aktuelle Debatte um Kilometerpauschale:
- Erst gekürzt, sodaß die ersten km nicht mehr gelten. Logischerweise (weil ungerecht, den bei Sebstständigen/ Firmen etc. gelten alle km als Werbunsgkosten) kommt ein Gericht und bremst die Politiker aus. Was passiert? Man sagt "OK, geht leider nicht, nehmen wir zurück" ABER "weil wir dann ja Steuerausfälle haben, muß die pro km absetzbare Summe reduziert werden."

Ok - genug abgeschweift: Auf's Tempolimit bezogen:
1) Populistisch, weil man trifft die "Sch...", die mit billigem Firmensprit rumrasen (Sozialneid) oder die "Reichen", die sich die Raserei leisten können.
2) Wie oben schon bemerkt, umweltpolitisch wenig sinnvoll.
3) Geldmacherei, weil sich dann noch mehr kontrollieren und abkassieren lässt.
...da war auch noch so eine Nebendebatte, das unsere Strafkataloge dringend erhöht werden müssten...
...oder die durchaus vorhandene Chance, auch PKWs mit OBUs auszustatten und MAUT zu kassieren...


:boese:
Zuletzt geändert von ts27952 am 02.11.2007, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes

TS27952 ... man kann auch mal zwei TAge ohne LiMa fahren, wenn man Freunde hat :top:
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#10

Beitrag von HansG »

machen wir uns nichts vor, die Verkehrsdichte nimmt zu, ein Tempolimit ist deswegen unvermeidbar, jetzt oder später.

Über den Zeitpunkt und die Motivation der Politiker "warum gerade jetzt?" kann man sich herrlich aufregen, über die Notwendigkeit eigentlich nicht.

Ich fahre 90.000 km im Jahr, überwiegend (95 %) Autobahn und ich fahr gerne voll, wenn es geht, aber es geht immer seltener und nach meiner Beobachtung liegt das nicht an einer eklatanten Zunahme von Links- und Mittelspurfahrern (die Zahl derer ist auch kaum noch steigerungsfähig), sondern daran, dass immer mehr Autos auf der Straße sind.

Die Autobahnen sind aber nicht immer voll; ein flexibles "Tempolimit" wäre also vielleicht die Lösung, aber dafür braucht es die hier schon angesprochene Verkehreslenkung, die z.B. auf Verkehrsdichte, Wetter, Strassenzustand usw. reagiert, und zwar auf allen AB durchgängig.

Ich würde sehr gerne noch weitere sachliche Argumente dafür oder dagegen kennenlernen.

Der Staat soll Verbote (z.B. Kleinwagen, Neuwagen, Bundeswehr, LKW) erlassen und Regeln aufstellen, aber bitte nicht gegen unsere Interessen?

Das funktioniert so nicht!
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
Garfield
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 5001
Registriert: 07.05.2004, 23:00
Wohnort: Holzwickede, Wasserfohr 5a, 0172-2312602
Hat sich bedankt: 266 Mal
Danksagung erhalten: 274 Mal
Kontaktdaten:

#11

Beitrag von Garfield »

Hallo Hans!

Ich sehe das Problem der Zunahme des Verkehrs weniger in der Zunahme des Individualverkehrs, sondern des Güterverkehrs.

An Sonn- und Feiertagen läßt es sich noch ganz kommod reisen, ebenso auf solchen Streckenabschnitten, auf denen ein generelles LKW-Überholverbot gilt. Wir müssen einfach wegkommen vom "Lager auf Rädern" und "just in time", es muß nicht alles gleich am nächsten Tag da sein, was am Vortag bei Ebay geschossen wurde. Hier weren Kosten auf den Steuerzahlere abgewälzt, die die Unternehmen sonst selbst in Form von Lagerhaltungskosten zu tragen hätten.

Ein generelles Tempolimit, statisch, wird uns hier nichts bringen - nicht ein Tropfen Benzin wird weniger verbraucht werden, nicht einUnfall weniger geschehen (ich bin mir eher sicher, daß die Unfälle zunehmen, wegen eingeschlafener Fahrer).

Auf dem "Emscherschnellweg", der A40 durch dasd Ruhrgebiet, gibt es mittlerweile intelligente Verkehrsleitsysteme, die sogar ganz gut funktionieren. Wenn das Verkehrsaufkommen zu hoch wird, dann versagt natürlich selbst ein dynamisches Tempolimit, und man staut sich eben.
Wobei ichmir immer die Frage stelle: Wenn die zul. geschwindigkeit höher wäre, könnte der Verkehr dann nicht auch schneller abfließen???

Warum überhaupt etwas bewährtes ohne Not ändern?

Gruß

Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
Benutzeravatar
Josa
Profi
Profi
Beiträge: 1025
Registriert: 16.02.2005, 00:00
Wohnort: Vilgertshofen
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal

#12

Beitrag von Josa »

Hallo,

ein Tempolimit, so wie es jetzt von unseren Volksverdrehern gefordert wird, basiert auf populistischen Grunden und muss daher abgeleht werden! (schon aus Prinzip!).

Auch ich fahre jeden Tag meine 120km zur Arbeit und das zu 95% auf der AB. Ich bin schon glücklich, wenn die Kolonne nicht unter 80Km/h fährt. Sinnvoll fände ich ein Tempolimit, wenn auch das unsägliche Rechtsfahrgebot aufgehoben würde und jeder einfach "keep the Lane" fährt. Dann werden wieder beide Spuren der AB verwendet (z.Z. ist es ja so, das rechts in 500m Abständen LKW fahren und links der ganze Rest - das hat allerdings auch einen Vorteil, rechts geht es meist gut vorran)

Der Umwelt bring das nichts, allein die Waldbrände in Califonia haben die CO2 Einsparungen dort schon wieder kompensiert.
Aber der neue Religion "Umweltschutz" ist inzwischen so kommerialisiert, das hier nichts mehr aufzuhalten geht. Das Tempolimit wird kommen, vielleicht nicht von der SPD (wei die CDU ja heute noch dagegen ist, aber vielleicht in wenigen Jahren dann von der CDU, wenn die es dann als die Idee verkaufen können)
Letztlich spielt es keine Rolle, welche Partei das dann umsetzt, es ist ein neuer Megatrend dem es zu folgen gilt (wenn man gewählt werden will...).

Der Industrie kommt das auch sehr zu gute, hier läßt sich richtig gut Geld verdienen - auch von den Autoherstellern. Neue Auto verbrauchen weniger und bescheren dem unwissenden Kunden ein reines Umweltgewissen. Das bei der Produktion von neuen Autos erhebliche Ressouren verbraucht werden, weiß sowieso kaum jemand (ist wie mit dem Strom, der Aus der Steckdose kommt...)

Aber wenigstens ist das Fahrverbot für Oldies vom Tisch :D

Grüße aus dem sonnigen Süden,
Josa
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#13

Beitrag von HansG »

Hallo Peter,

ja der Güterverkehr auf der Straße nimmt zu, weil immer mehr Waren hin- und her gefahren werden, tendenz weiter steigend.

Mit "Lager auf Rädern" und "just in time" hat das nichts zu tun, denn dadurch entsteht nicht mehr Güterverkehr, es geht nur auf direktem Wege, ohne Zwischentransport, und natürlich schneller.

Der LKW Verkehr in Deutschland fährt nahezu unter "Vollauslastung" und das bedeutet, die zu transportierenden Waren werden auf so wenige Fahrzeuge verteilt wie irgend möglich, egal ob es sich hierbei um Ladungsverkehre oder Stückgüter handelt.

Es zeichnet sich sogar ein erheblicher Laderaummangel ab, sodaß die grossen Speditionsunternehmen inzwischen wieder LKW nicht nur ersetzen sondern aufstocken, MAN und Mercedes wird es freuen.

Die Bahn ist hier keine Alternative, denn ihr Güterverkehr wird überwiegend und immer mehr für Massengüter eingesetzt. Mit der Schiene kommst Du nicht vor die Türe, selbst die meisten Anschlussgleise liegen seit Jahren still. Die Bahn hat das ja selbst erkannt und besitzt als multimodales Verkehrsunternehmen deswegen eine der größten (LKW!)-Speditionsunternehmen.

"Lager auf Rädern" und "just in time" werden von der Wirtschaft gefordert und LKW Unternehmer erfüllen hiermit einen Bedarf, weil sie sonst, aus dem Geschäft wären. Und diesen Bedarf genereriert der Endkunde, also wir und Ebay ist da sicher nicht unser Problem, sondern ein allgegenwärtiges Überangebot an Waren, sei es nun im Supermarkt, im Warenhaus oder sonst wo.

Im übrigen wird jedes Wirtschaftsunternehmen Kosten, die es nicht einsparen kann, auf seine Kunden umlegen, also auf uns.

In den letzten 4 Jahren wurden im Schnitt pro Jahr 3.3 Mio PKW in Deutschland neu zugelassen. Seit 2000 hat der PKW Bestand um etwa 4 Mio = ca. 10 %) zugenommen und diese Autos stehen nicht alle in der Ecke.

Hinzu kommt wachsende (Auto)Mobilität in ganz Europa, nicht zuletzt auch durch die Wende, die Öffnung des eisernen Vorhanges und die Vergrösserung der EU verursacht.

Ich fahre jeden Tag ein gutes Stück A 3 (teils ohne Tempolimit), sobald sich die Verkehrsdichte erhöht, ist es vorbei mit dem "schnellen Abfließen" oder besser, schnellem Fließen. Staus oder stockender Verkehr sind die Regel an Ab- und Zufahren, Autobahnkreuzen, Nadelöhren eben und da wo zufällig ein Auto an der Seite steht oder wenn gegenüber ein Unfall passiert ist oder wegen gar nichts.

Ob weniger Unfälle passieren würden weiss ich nicht, aber Deine Behauptung zweifle ich zumindest mal an und " eingeschlafene Fahrer"? Wer fährt denn überhaupt schnell, das sind doch relative wenige.
Weniger Sprit, glaube ich schon. Es ist ein Unterschied, ob ich mit 130
fahre oder mit 200, selbst bei meinem sparsamen Diesel.

Wir sollen das letzte Stück unserer automobilen Freiheit aufgeben, das passt mir auch nicht, aber soll gewartet werden bis der Verkehrskollaps dann tatsächlich eingetreten ist?. Denn unstrittig ist doch, dass der Verkehrsfluss wohl zunehmend schlechter wird und ein Gegenmittel ist nicht in Sicht.

Mir scheint ein dynamisches System die beste Lösung zu sein, wenn dann Geld dafür da wäre.
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
Garfield
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 5001
Registriert: 07.05.2004, 23:00
Wohnort: Holzwickede, Wasserfohr 5a, 0172-2312602
Hat sich bedankt: 266 Mal
Danksagung erhalten: 274 Mal
Kontaktdaten:

#14

Beitrag von Garfield »

Wer fährt denn überhaupt schnell, das sind doch relative wenige.
Weniger Sprit, glaube ich schon. Es ist ein Unterschied, ob ich mit 130
fahre oder mit 200, selbst bei meinem sparsamen Diesel.

Wir sollen das letzte Stück unserer automobilen Freiheit aufgeben, das passt mir auch nicht, aber soll gewartet werden bis der Verkehrskollaps dann tatsächlich eingetreten ist?. Denn unstrittig ist doch, dass der Verkehrsfluss wohl zunehmend schlechter wird und ein Gegenmittel ist nicht in Sicht.

Mir scheint ein dynamisches System die beste Lösung zu sein, wenn dann Geld dafür da wäre.
Das sind ganz wichtige Sätze. Wen will man den noch reglementieren? Die wenigen Gaskranken, die, egal wie dicht der Verkehr ist, immer nur eine Stellung des Gaspedals kennen? Oder die, die eh schon mit 130 über die Autobahn bummeln, egal wie die zul. Höchstgeschwindigkeit aussieht?
Gemessen am gesamtverbrauch unserer Fahrzeuge ist der Anteil durch Mehrverbrauch der "Schnellfahrer" verschwindend gering. Wenn ich mit meinem SL auf der Autobahn mit 160 bis 180 fahre, verbraucht die Kiste immer noch weniger Sprit als wenn ich einmal in den Innenstadtverkehr von Dortmund fahre. Und das bei einem Luftwiderstandsbeiwert wie ein Braunkohlebagger.

Der Verkehrskollaps ist ohnehin schon da. Wenn man morgens durch den Pott will, oder nachmittags - ohne Stau geht da gar nichts. TROTZ Tempolimit. Ich möchte nicht wissen, wieviel Sprit hier im Stau in die Luft geblasen wird - nur damit das Radio läuft.

Geld für ein intelligentes Verkehsleitsystem wäre da, wenn man auf andere ehrgeizige Projekte - Erhöhung des ALG II oder Verlängerung von ALG I - verzichten würde. Eine ganz andere Baustelle zwar, aber imho vom Wirkungsgrad ähnlich wie ein Tempolimit.

Gruß

Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#15

Beitrag von HansG »

Peter,
da Du schon wieder, obwohl es nicht damit zu tun hat, die ALG Verlängerung anführst, ich zahle seit 38 Jahren ALV, war nie arbeitslos, wenn es mir aber mal passiert, ich werde ja auch nicht jünger, dann will ich länger ALG 1, als jemand der 5 oder 10 Jahre gezahlt hat, ist doch logisch.
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Antworten

Zurück zu „Was sonst interessiert“