Tuning - Bearbeitung von Ansaugkanälen

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Gyula
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Tuning - Bearbeitung von Ansaugkanälen

#1

Beitrag von Gyula »

Hi!

Die Bearbeitung von Saugrohren ist wohl auch ein Thema, welche im Zuge von Optimierungsarbeiten in Frage kommt.

* Nun habe ich gehört, dass viele Standardausführungen in den Übergängen vom Vergaser zu Sugrohr und zum ZK nicht optimal passen, soll heissen es gibt Überstände.
* Auch die Dichtungen stehen z. T. über....
* Durch nicht genaue Fertigungen haben die Rohre an manchen Stellen nicht den geforderten Innendurchmesser (= Ventildurchmesser ?)

Durch Nacharbeit des Ansugkrümmers können diese Ungenauigkeiten eliminiert werden. Der Erfolg soll angeblich spürbar sein.......???


* Weiters vernehme ich immer wieder, dass die Ansaugkanäle poliert werden sollen. Dies soll den Strömungswiderstand reduzieren.....
Ich bin mir aber da nicht so sicher, da ich glaube, dass eine rauhe Oberfläche der Innenwände zu einer besseren Verwirbelung des Gemisches beiträgt. Sogar einen lang gezogenen Drall, wie er in Gewehrläufen zu finden ist , könnte ich mir vorstellen.
Vor Allem bei Standgas und im unteren Drehzahlbereich sind m.M. nach polierte Wände nicht so gut....?

* Ähnlich sehe ich das bei den selbstgebauten kurzen und geraden Ansaugbrücken, die auch bei 3 Vergaseranlagen verwendet werden. Kurz, glatt, ohne Widerstand ergibt bei höheren Drehzahlen möglicher Weise einen höheren Durchsatz. Ist das aber eben bei niedrigen Drehzahlen nicht zu nachteilig?

* Bei Einspritzern mag das anders sein, da das Benzin (besser zerstäubt)direkt vor die Ventile kommt, da kann man die Kanäle viellecht polieren....


Eure Erfahrungen und Meinungen würden mich "brenned" Interessieren!


Gyula
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#2

Beitrag von crislor »

Hab im Freundeskreis von einer Firma gehört die unter anderem auch für die F1 tätig ist. Dort wird (einfach ausgedrückt) eine Poliermasse mit hohem Druck duch den Kopf gejagt. Das Ergebnis soll überwältigend sein. Kenne es bisher nur aus der VW/Audi/Turbo-Tuning-Ecke. Bin mir da allerdings für die Vergaser auch nicht so sicher, da ich auch der Meinung bin die Kanäle nicht zu polieren. Beim Drehvermögen meines Motors könnte das allerdings Sinn machen :?
Werd mich mal in den nächsten Tagen genauer über das Verfahren informieren.

Habe gerade noch etwas gegoogelt :

Hochglanzpoliert vs. Fräsrauh

Hochglanzpoliert:
Effektiv bei sehr hohen Strömungsgeschwindikeiten wie sie im hohen Drehzahlband auftreten. Eher passend für Strassenrennsport, bei dem der Drehzahlbereich hoch angesiedelt ist. Die notwendige Vermischung der Ansaugluft mit dem Kraftstoff wird durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit erreicht.

Fräsrauh:
Im Offroadbereich liegt das wichtige Drehzahlband eher bei 1000-3000 1/min und nicht in der Nähe des Drehzahlbegrenzers. Die Strömungsgeschwindigkeiten sind eher niedrig, womit der Vermischung von Kraftstoff und Luft quasi etwas nachgeholfen werden muss.... Die Rauhheit der Kanalwände erzeugt Verwirbelungen im Ansaugluftstrom, die der Vermischung nützlich sind und somit den Verbrenunngsvorgang bei niederen Drehzahlen optimieren. Diese Verwirbelungen im unteren Drehzahlband gewollt, bremsen aber bei hohen Drehzahlen den Luftstrom und verringern damit wieder den Füllungsgrad!
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#3

Beitrag von voltri »

Ich schließe mich Chrislors Festestellungen an. Es ist ferner wohl gängige Meinung, daß "lange" Ausaugstutzen für bessere Verwirbelung und damit für ein homogenes Gemisch sorgen. Im Straßenbetrieb.
Dichtungen, die den Querschnitt des Ansaugtraktes verändern, sind mir in der TR-Szene noch nicht untergekommen. Sie wären Schrott und sollten auf jeden Fall nachgearbeitet werden.
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Polierte Ansaugrohre

#4

Beitrag von enzolupo »

Hallo

Da bei unseren Oldtimerklub ein anerkannter Fachmann in Sachen
Auspuff (leitete in den 80ern die Auspuffentwicklung für den Fiat Konzern)
auch Vorträge hält erinnere ich mich das es zumindest im Rennsport
viel wichtiger sei das die Hosenrohre alle die gleiche Länge aufweisen wobei zusätzlich die Anordnung der Rohre eine Rolle spielt.
(Darum auch dieses Rohrgewirr bei den Formelboliden oder Supersport-
wagen).
Polierte Kanäle spielen eigentlich keine bzw. nur eine sehr untergeordnete
Rolle in der Leistungssteigerung.
Für unseren Bedarf stünde somit der Aufwand des Polierens in keinster
Weise in Relation zum Nutzen - wenn nicht alle anderen Tuningmaßnahmen bereits aufgegriffen wurden.(Glaube aber nicht das sich so ein TR 6 im normalen Strassenverkehr noch gut fahren läßt)

Schöne Grüße nach Wien

Enzolupo
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#5

Beitrag von Dirk »

Hallo Freunde,

mein Motorenbauer reagierte auf die Frage ob das polieren der Ein-/Auslasskanäle was bringt mit folgendem Satz: Das glätten der Grate ist sinnvoll. Polieren eher nicht, ein Fisch hat auch Schuppen und gleitet hervoragend durchs Wasser....:hm:
So hab ich es dann auch gemacht. Wichtig ist natürlich das Anpassen der Dichtungen sofern diese nicht einwandfrei passen. ;D
LG Dirk Spontanität muss wohl überlegt sein...
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#6

Beitrag von TR_6000 »

...und die Übergänge zwischen Ansaugbrücke und Kopf. Da steht oft viel Material über!
Gruß
Robert
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#7

Beitrag von MadMarx »

polieren / glätten?

glätten - ja
hochglanzpolieren - nein

luft gleitet am besten auf einem dünnen feuchtigkeitsfilm und dieser kann sich gut ausbilden, wenn die oberfläche in der lage ist, feuchtigkeit zu halten. bei einer hochglanzpolitur gibt es da schon mal probleme.

gußrauhigkeit ist allerdings zu rauh und bremst das gemisch im bereich der wand zu stark ab mit entsprechenden füllungsverlusten.

die notwendigkeit einer durch mischung im kanal sehe ich nicht gegeben.....benzin und luft getrennt in den brennraum zu bringen ist für leistung und füllungsgrade oft die bessere wahl.....durchmischung im brennraum ist wichtig.....dort muß die turbulenz optimal sein.....dünne quetschspalte, drall in der ansaugluft durch exzentrische kanalführung..etc.

gruß
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#8

Beitrag von crislor »

o.k. - hab zumindest die website - folgt dem LINK
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#9

Beitrag von Franklin »

Ich hatte die serienmäßige Vergaseransaugbrücke vor einiger Zeit ausgebaut und habe sie mit dem Dremel und einer flexiblen Welle von innen bearbeitet, also vor allem die Grate entfernt. Die Kanäle waren sehr rau und hatten viele vorstehender Grate die sich der Luftströmung entgegensetzten.
Ob das ganze letztendlich was gebracht hat (spürbare Mehrleistung) kann ich allerdings nicht sagen.
Das serienmäßige Gussteil beim 6-Zylinder ist wegen der unterschiedlich langen Kanäle für die einzelnen Zylinder schon auf den ersten Blick nicht optimal für die Zylinderfüllung …
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