Blöder Öldruck

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Donbrunello
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Blöder Öldruck

#1

Beitrag von Donbrunello »

Hallo Leute,
nach dem Schrecken mit den Zündkerzen stand nun gestern eine längere Fahrt an.....die leider bei der Hitze mit einem überkochenden Kühler endete.

Abends bei kühleren Temperaturen und mit ausreichend Kühlwasser lief es dann wieder. Allerdings beunruhigt mich der niedrige Öldruck. Sobald der Motor warm ist, sinkt der Druck laut Anzeige deutlich unter 2 kg/cm2. Ölstand ist okay.....das Problem verschärft sich teilweise im Schiebebetrieb und Leerlauf, bzw. bei Autobahnfahrten mit Drehzahlen über 2,5 tsd Rpm (4. im OD)... Dann fängt teils die ölleuchte an zu flackern...Bei Stop and Go rauscht dann bald die Temperatur nach oben, und es hilft nur noch sofortiges Abstellen....

wie im anderen Thread beschrieben, wurden Kompression und Druckverlust geprüft und für okay befunden....
Hat einer eine Idee, wie man das Problem angeht, ohne das große Fass aufzumachen? Hängt die Ölleuchte am öldruckmesser, und sollte ich mal einen Manometer zu Prüfung anschließen? Ölsieb verstopft? Kolbenabstreifringe?

:?
Gruss
Uli ( vielleicht sollte man bei der Hitze den Alten lieber in der Garage lassen?!)
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pi_power
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Re: Blöder Öldruck

#2

Beitrag von pi_power »

Donbrunello hat geschrieben:...ohne das große Fass aufzumachen?
Nur gegen das Symptom, nicht die Ursache: versuch es mal mit dickerem Öl. Z.B. 20W50.
Hauptsache Frisur hält!
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batcave
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#3

Beitrag von batcave »

Öldruckschalter und druckabnehmer vom Öldruckmesser sitzen im selben Ölkanal, wenn die Lampe angeht und der Öldruckmesser entsprechend niedrig anzeigt, ist das Plausibel und Grund zur Sorge

Da ist entweder massiver Verschleiß (schlecht)

oder nach anderen Ursachen suchen:

Blindstopfen in der Kipphebelwelle rausgefallen?

Druckregelventil unten am Motor Verschmutzt/ Schließt nicht richtig

zu dünnes Öl (normal 20W-50), macht aber nicht soviel aus...

Viel Erfolg

Achim
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mn-nl
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#4

Beitrag von mn-nl »

Ich denke eher der Motor wird eindeutig zu warm. Auch weil der Kühler kocht nach einer Fahrt.

Wenn Motor zu warm -> Öl zu dünnflüssig, deswegen die Warnanzeige. Mag sein das der Motor nicht mehr vom feinsten ist, das ist aber Nebensache.

Von daher: Kühler überprüfen, Thermostat prüfen, Motorblock ausspülen,ist ein E-Lüfter verbaut?

Marc
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ReinerG
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#5

Beitrag von ReinerG »

Hi Uli,

selbst bei warmen Wetter wie gestern sollte der Öldruck bei 3 bis 4 bar = ca 50 psi liegen.
Wenn der Motor aber bis um Überkochen heiss wird, kann es schon mal weniger werden. Vor allem falls "Leichtlauföl" eingefüllt wurde.
Das war übrigens in den 90ern ein Problem mit den 10W... Ölen von Fuchs. Trotz ausreichender Schmierung ging bei VW/Audi im Standgas die Kontrollleuchte an.

Du solltest erst das Überhitzungsszenario lösen.
Hier liegt die Ursache vermutlich in einem verschmutzten Kühlkreislauf. Also Kühlerreiniger besorgen und nach Anleitung benutzen. Eventuell sicherheitshalber Thermostat und Kühlerdeckel erneuern.

vielleicht sollte man bei der Hitze den Alten lieber in der Garage lassen?!
Wenn der Kühlkreislauf ok ist, vertragen TR auf Strecke auch 30 Grad und mehr. Als geplagter Ballungsraumbewohner habe ich zusätzlich einen Elektrolüfter eingebaut. Der gimg gestern nach 2 Jahren das erste mal wieder an. Ursache: 15 Minuten Schritttempo hinter der Müllabfuhr ohne Vorbeikommen :(

Viele Grüße
Reiner

ps
Klar, Marc war schneller, weil er weniger geschrieben hat ;D
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#6

Beitrag von mn-nl »

Ach Reiner, macht nix. Wenigstens sind wir gleicher Meinung. Das ist schon mal eine klare Anregung für Uli sich mal den Kühlerkreislauf im Betracht zu ziehen!

Marc
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darock
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#7

Beitrag von darock »

Bei heißem Motor im Leerlauf ist 1 Bar zwar völlig normal und unbedenklich.
Der Druck sollte bei 2000umin 40PSI erreichen. 2 bar bei 2000 umin sind aber auch ausreichend.

Ich würde ein modernes Manometer statt dem Öldruckschalter anschließen (1/8 npt) und mal genau nachmessen was nun stimmt und was nicht.

Ein 20w50 oder noch besser ein 10w60 ist für einen betagten Motor optimal. xW40 ist zu dünn.

Im Schiebebetrieb schwappt das Öl nach vorne, es könnte sein, dass die Pumpe da kurzzeitig Luft saugt. Vor allem wenn der Ölstand einwenig niedrig ist. Ich habe das Problem beim Beschleunigen wenn der Ölstand auf Min ist.

Wenn das alles nichts hilft bleibt es dir wohl nicht erspart die Ölwanne abzunehmen und Bestandsaufnahme zu machen. Lager und Ölpumpe kontrollieren usw.

Was das Überhitzen angeht ... folgende Punkte:

a) Zündung checken -> 12 Grad vor OT im Leerlauf (zu wenig Vorzündung lässt den Motor heiß werden)

b) Motor spülen -> Wasserpumpengehäuse abbauen und sowohl von vorne als auch von der Seite durch die Ablauföffnung mehrfach durchspülen. Die Motoren verschlammen über die Jahre gewaltig.

c) Thermostat erneuern: Wahler 3004.82 (82 Grad)

d) Kühler von einem Spezialisten spülen und gegebenenfalls mit einem neuen verbesserten Netz überarbeiten lassen (ca 350 Euro)

Bernhard
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#8

Beitrag von BayernTR7 »

Wenn ich Darocks Liste noch ergänzen darf,

zua)
aa) Vergaserflansche auf Falschluft prüfen. Zu mageres Gemisch führt auch zum Überhitzen des Motors im Stop and Go Betrieb.
Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau

Peter
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#9

Beitrag von Donbrunello »

Vielen Dank Leute!!
Werde die Sache mal Stück für Stück angehen....
Ich fahre seit 2011 nur noch Castrol Classic 20w50....
Der Ölstand ist eher zu hoch als zu niedrig. Ich hätte jetzt zunächst mal mit einem externen Manometer die Anzeige überprüft, und parallel den Kühler und Thermostat inspiziert.Apropos, es handelt sich um eine auf Vergaser umgebauten TR 6 PI mit nachgerüsteten Ölkühler.....(habe ich so von meinem Vorgänger übernommen)
E-Lüfter habe ich keinen.
Gruß
Uli
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#10

Beitrag von pi_power »

Donbrunello hat geschrieben:..mit nachgerüsteten Ölkühler.....
Dieses System kann eventuell auch die Ursache sein!
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batcave
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#11

Beitrag von batcave »

BeiÖlkühler soll in den Druckbegrenzer unten am Motor eine Stärkere Feder eingebaut werden!

Viel Erfolg

Achim
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#12

Beitrag von darock »

Der Öldruckverlust über den Ölkühler ist maximal 1 bar. Habe auch die verstärkte Feder drin, allerdings mit einer dickeren Kupferscheibe. Das wirkt sich kaum aus. Man kann aber zum Probieren einfach zwischen Regelkolben und Feder zwei Beilagscheiben legen. Das macht dann das selbe wie die verstärkte Feder.

Wenn beim Beschleunigen die Öldruckkontrollleuchte flackert, dann fehlen mal mindestens 3 bar!

Mal sehen was das externe Manometer sagt. Aber wenn die Anzeige wenig anzeigt UND die Öldruckkontrolle flackert, dann wird schon wirklich etwas sein. Die Chance, dass beide Systeme gleichzeitig sterben ist eher gering.

Ich denke, die Ölwanne abzunehmen wird unumgänglich sein ... Falls der Druck wirklich so niedrig ist würde ich den Motor auch nur mehr wenig bis gar nicht laufen lassen.

Bernhard
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#13

Beitrag von batcave »

..wie gesagt, Blindstopfen in der Kippebelwelle nicht vergessen!

Viel erfolg

Achim
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#14

Beitrag von TR155PS »

Hallo Freunde,

kann es sein, dass ich etwas schief liege?

Eine stärkere Öldruckfeder bringt Nichts bei zu geringem Öldruck, da ich mit dieser nur einen schon anliegenden, hohen Öldruck steuere.

Wenn die Öldruckleuchte beim Beschleunigen flackert, dann fehlen nicht nur drei Bar, dann ist "Alarmstufe Rot" angesagt.
Entweder zieht die Pumpe Nichts in dieser Situation, was ich bezweifle, oder es liegt mindestens irgendwo ein Gap an, an dem das Öl einfach nur so rausläuft.

Genau dieses Situation hatte ich vor 20 Jahren auch.
Schau doch mal unter den Ventildeckel, ob die Kipphebelwelle trocken läuft.

Schöne Grüße aus Spanien,

Stefan
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#15

Beitrag von MadMarx »

klingt wie ein lagerschaden am pleuellager.
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