Zylinderkopf lässt sich nicht vom Motorblock lösen

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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MS
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Zylinderkopf lässt sich nicht vom Motorblock lösen

#1

Beitrag von MS »

Hallo TR-Freun.de,

nach meinem Thread "Starker Unterschied in der Kompression - 5 bar!
" hatte ich mich entschlossen der Sache auf den Grund zu gehen und den Zylinderkopf abzubauen.

Gestern hatte ich mich frisch ans Werk gemacht und bin gut voran gekommen. Kühlsystem ist leer, Thermoschaltergehäuse abgebaut, Vergaser und Ansaugbrücke abgebaut, Heizungsventil abgebaut, Kipphebelwelle abgenommen, Stoßstangen herausgezogen und Zylinderkopfmutter nach Vorgabe gelöst...

Der Kopf sitzt jedoch immernoch fest auf dem Motorblock. Im Haynes Manual ist ja alles erläutert, was man nicht machen sollte. Die Schläge mit dem Kunststoffhammer haben den Kopf aber leider nicht lösen können.

Der Kopf war über 50.000 km drauf und scheint richtig mit dem Block "verbacken" zu sein.

Wie bekomme ich den Zylinderkopf nun vom Motorblock ohne ihn zu beschädigen?

Schon mal besten Dank vorab,
Gruß
ms
dinkymen
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#2

Beitrag von dinkymen »

hallo ,
stehbolzen rausdrehen ,sonst gehts nicht !
mit zwei schmalen stahl kontermuttern ,wenn einmal kühldichtungsmittel verwendet wurde dann hast du schlechte karten ,das kühler dichtmittel
steigt an den stehbolzen hoch und dann gehts kaum noch
kann auch vorkommen dass sich die büchsen von der basisfläche lösen
und dann muss der motor raus !
weitere anfragen beantworte ich gerne unter
dinkymen@eb-classic.com
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#3

Beitrag von Rentner2011 »

Hallo,

hatte ich auch! Die Stehbolzen der Ansaugbrücke waren so lang, dass sie gegen die Zylinderkopfstehbolzen gedrückt haben! Also, die Stehbolzen rausdrehen, die gegen die Zylinderkopfbolzen drücken können.
Dann habe ich mir ein Stück Vierkantaluminium ca 20x30mm gesucht, und 2 Bohrungen im Abstand der Haltebolzen der Kipphebelwelle eingebracht. Das Teil habe ich dann auf die mittleren Bolzen der Kipphebelwelle gesteckt, es drückt dann auf den mittleren Stehbolten des Zylinderkopfes. Mit 2 Schrauben und den Unterlegscheiben auf den Aluklotz habe ich dann den Kopf von der Dichtung lösen können. Da mein Kopf wegen der Bolzen der Ansaugbrücke immer noch fest saß, habe ich dann eine große Abziehvorrichtung genommen, die ich unter dem halbrunden Anguß in der Mitte der Verteilerseite und einen passenden Aluklotz den ich auf der Krümmerseite in die halbrunde Vertiefung angesetzt habe. Über die mittleren Stehbolzen habe ich dann wieder einen Aluklotz gelegt und gegen diesen Klotz die Spindel des Abziehers gesetzt. Damit konnte ich den Kopf dann hochdrücken. Als der Gegenlagerklotz bündig mit dem Kopf war, habe ich dann 2 M10 Senkschrauben dazwischen gestellt und dann wieder den Kopf hochgedrückt.

Später habe ich dann festgestellt, dass die Stehbolzen der Ansaugbrücke das Hauptproblem waren!

Falls ich es nicht verstädlich beschrieben habe, 04102 64481. Mit Worten ist es sicher einfacher und schneller zu sagen!

Viel Erfolg!

Grüße aus dem Norden
Peter
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#4

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo,
nur so eine Überlegung,

es müßte doch der Kompressionsdruck ausreichen, daß sich der Kopf von der Dichtung löst,
würde mal die Kipphebelwelle wieder aufsetzten, damit die Einlassventile wieder öffnen,
zu der Sicherheit die Kopfschrauben ein paar Gänge aufdrehen,
Anlasser durchdrehen lassen,
vielleicht funktioniert´s.

Gruß
Alois
dinkymen
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#5

Beitrag von dinkymen »

hallo ,es können nur zwei sein der erste und der letzte stehbolzen von auspuff kollektor die eventuell auf die stehbolzen des zilinderkopfes drücken können ,muss aber davon ausgehen dass es ein komischer zufall wäre dass auch hier die zwei kollektor stehbolzen auf die kopfbolzen drücken.
ich bleibe dabei die kopfbolzen müssen raus ! sonst ist das lösen des zilindertkopfes ein murgs.und eine unendliche bastlerei.
dinkymen
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#6

Beitrag von RobertB »

Hallo MS,

ein verblüffend einfacher Trick, aber bei mir hat es gut funktioniert:

nach Erledigung aller vorgenannten Arbeiten (Stehbolzen, Bolzen Krümmer etc.) nehme man zwei kurze Stücke Kunststoffseil und stopfe sie durch das Kerzenloch in zwei parallel laufende Zylinder, z.B. Zyl. 1 und 6. Wenn man jetzt durch drehen der Kurbelwelle die Kolben nach oben bewegt wird das Seil komprimiert und drückt den Zylinderkopf nach oben.
Wenn man entsprechend vorsichtig vorgeht kann hier eigentlich nichts passieren, das Kunststoffseil ist weich und die Pleuel bekommt man per Hand auch nicht verbogen. :D

Viel Spaß beim Testen.

Gruß Robert
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#7

Beitrag von MS »

Hallo Gemeinde,

vielen Dank auch für die Antworten bislang. Nur eine Nachfrage an alle, die was mit Kurbelwellenbewegung vorschlagen. Im Haynes Manual (und auch in einer Antwort) wird davor gewarnt, weil sich sonst die Laufbuchsen lösen könnten und dann der Motor komplett gemacht werden muß.

Seht ihr diese Gefahr nicht (vieleicht weil bei anderen Typen TR6 vielleicht(?) keine Laufbuchsen verbaut wurden?

Danke,
Gruß
Michael
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#8

Beitrag von dinkymen »

hallo ,habe ich dir doch geschrieben dass sich die laufbüchsen anheben,oder anheben können ,auch wenn sich nur eine anhebbt ,dann müssen die zilinderbüchsen raus ,und zwar alle.
grunsetztlich darf bei gelöstem zilinderkopf nicht am motor gedreht werden !
also stehbolzen rausdrehen auch wenn sie kaputt gehen .
grüsse
dinkymen
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#9

Beitrag von MS »

Hallo TR-Freun.de,

hier ein kleines Update. Gestern hatte ich mich dann daran gemacht den Zylinerkopf von Block zu lösen - vor einer Woche hatte ich noch die Dichtung von der Seite her und die Stehbolzen von oben her mit Rostlöser behandelt.

Mein Plan sah vor erst noch mal mit ein paar gezielten Schlägen zu versuchen den Kopf zu lösen und wenn das nichts nützt, wie in eine Thread empfohlen, die Stehbolzen herauszudrehen.

Also frisch ans Werk und bewaffnet mit einem Stück Fichteholzlatte, einem (kleineren) Gummihammer und einem 500g Schlosserhammer hatte ich den erst den Gummihammer an den Kopf gesetzt und mit dem Schlosserhammer auf den Gummihammer geschlagen. Dann noch ein paar beherzte Schläge mit dem Schlosserhammer auf das Holzstück und der Kopf war lose - die Bolzen mußte also nicht raus. Das Ganze hatte dann doch nur ca. 15 Minuten gedauert und ich hatte mit mehr Gegenwehr seitens des Kopfes gerechnet :-)
Die Laufbuchsen habe ich mit einem selbstgebasteltem "Spezialwerkzeug" gegen Verrutschen gesichert.

Nun noch ein paar Fragen:
1. Wie finde ich nun heraus ob die Kolbenringe gebrochen sind, oder ein Ventil undicht ist? (Der Druckunterschied lag ja bei 5 bar; 13 bar bei den "gesunden" und 8 bei Zylinder 2).
2. Auf der Kolbenoberfläche sowie im Brennraum sind Ablagerungen. Wie bekomme ich diese (ohne Kratzer) ab?
3. Wie kann ich feststellen, ob die Kipphebelwelle in gutem Zustand ist, oder eine Überarbeitung hier auch angesagt ist?

Schon mal besten Dank im Voraus,
Gruß
ms
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