Gepäckträger

Lackierung, Schweissen, Hohlraumversiegelung, Scheiben...

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Jochen
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Gepäckträger

#1

Beitrag von Jochen »

Hallo Freun.de,

als ich meinen tr6 vor mittlerweile etwa elf jahren gekauft hatte,habe ich zu allererst mal den gepäcktrager abgeschraubt.
da wir nun gedenken im anschluß an unser kleines treffen in viktorsberg noch weiter richtung zugspitze und italien zu reisen,hat steffi mir aufgetragen,dieses teil wieder dranzuschrauben :giveup
der träger ist mithilfe von ner art gewindenieten oder nietmuttern am k-deckel befestigt.eine der hinteren hülsen mit innengewinde hat sich gelöst und steckt nun quasi mehr oder weniger locker in der bohrung.eine sichere befestigung der gepäckbrücke ist somit nicht gewährleistet.obwohl ich ansonsten gerne bohre ;D hab ich keine lust den k-deckel noch weiter zu durchbohren und einfach eine längere schraube mit mutter zu verbauen.
andererseits traue ich diesen nieten sowieso nicht so recht..habe keine lust beim überfahren einer bodenwelle auf der autobahn nen koffer samt träger zu verlieren.
also:wie kriege ich den niet fest?spezielles werkzeug?oder doch lieber durchbohren und gescheit kontern?
außerdem würde mich mal interessieren mit wieviel gewicht der träger (wenn fest natürlich) belastet werden kann.

gruß und bis bald
jochen
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V8
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Re: Gepäckträger

#2

Beitrag von V8 »

Jochen hat geschrieben:also:wie kriege ich den niet fest?spezielles werkzeug?oder doch lieber durchbohren und gescheit kontern?
außerdem würde mich mal interessieren mit wieviel gewicht der träger (wenn fest natürlich) belastet werden kann.
Für Gewindenieten hab ich eine spezielle Zange,
da wird die Niete auf eine Gewindestange geschraubt
und dann in dem passend gebohrten Loch gestaucht.
Mit etwas Fummelei müßte man diese Stange auch wieder
in die bereits montierte Niete einschrauben können
und nochmals nachziehen können.

Anschließend könnte man mit einem Gewindebohrer die Niete
nachschneiden, damit sie leicht geht und sich nicht wieder lockert.
Die Schraube dann mit etwas Fett ansetzen, damit sie nicht frißt.

So ein Gepäckträger ist nur zur Zierde, wenn man einen Unfall hat,
wobei man auf einen Vordermann oder ein Hindernis prallt, wird der
Träger mit dem Koffer zum Geschoß nach vorn und senst einem die Rübe ab!

Also bestenfalls leichten Koffer mit Jacken aufschnallen. Mehr als 10 Kilo
wäre mir gefühlt viel zu viel, ich hab meinen am TR6 nur wegen
den Löchern in der Klappe gelassen, drauf kommt da nix!
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Willi
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#3

Beitrag von Willi »

Ich würde den genieteten Alugewinden (es gibt die im Baumarkt mit dem entsprecheneden Einsatz für die Blindnietzange) auch nicht trauen. Aber "Kopf is ab" halte ich doch für sehr übertrieben. Wenn man zu Zweit mit dem Wagen 14 Tage lang reisen will kommt man auch bei sparsamsten Umgang mit frischer Unterwäsche nicht mit dem Kofferraumvolumen aus.

Ich bin jahrelang mit einem Koffer auf der Gepäckbrücke gereist (TR5). Der einzige Nachteil war, daß das Gewicht hinter der Hinterachse zusammen mit dem vollen Kofferraum und zwei nicht gerade als mager zu bezeichnenden Passagieren dazu führte, daß die Federung trotz starker Federn auf den Single Track Roads in Schottland öfter durchschlug. Folge: mindestens die Gummipuffer mußten nach jeder Fahrt erneuert werden. Ja ich weiß: der Wagen war überladen. Und ist es bei solchen Gelegenheiten immer noch.

Ich bin jetzt dazu übergegangen, eine passende große Reiesetasche hinter die Sitze zu stellen. Gewicht ist das Gleiche, aber die Hebelverhältnisse sind anders und die Federung kommt nur noch selten an den Anschlag. Das ist bei meinem 5er wegen des Surrey Tops die einfachste Lösung. Wenn meine Frau auf der Rückfahrt unbedingt noch was einkaufen will habe ich einen freien Gepäckträger und einen Satz Spanngurte dabei.

Mein Rat, wenn Du ernsthaft mit dem Auto (ohne Surrey Top) reisen willst: beiß in den sauren Apfel und such Dir einen Gepäckqträger, der fest verankert werden kann ohne den Kofferraumdeckel zu durchbohren. Bau die Kofferklappe ab und bring sie zum Lackierer, um die alten Löcher zu zu machen. Wenn ich Dich recht verstanden habe ist Dein Gepäckträger mehr ein optischer Gimmik als ein ernsthafter Gepäckträger.

Willi
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Sugar
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#4

Beitrag von Sugar »

Spanngurt unten herum? :giveup
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#5

Beitrag von Niederrheiner »

Sugar hat geschrieben:Spanngurt unten herum? :giveup
Beim Willi??
Beste Grüße, Helge

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mn-nl
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#6

Beitrag von mn-nl »

Niederrheiner hat geschrieben:
Sugar hat geschrieben:Spanngurt unten herum? :giveup
Beim Willi??
Pervert!
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V8
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#7

Beitrag von V8 »

Willi hat geschrieben:Aber "Kopf is ab" halte ich doch für sehr übertrieben.
Wörtlich war das nicht gemeint, sondern plakativ.
Ich will jetzt auch nicht spezifizieren, was wirklich passiert, wenn
einem nur mit einem Teil der 10 Kilo vor den Kopf gehauen wird.

Ein guter Schlosserhammer hat übrigens 500 Gramm und fliegt mit
geschätzt 3-5Meter/sec auf das Werkstück.
Das Auto fährt aber mit 30Meter/sec......
Das ist ein Energieimpuls vom 10-Kilo-Koffer vom 100-fachen!

Ich halte die Befestigung für einen ausgewogenen Kompromiss auf
mäßigem Niveau, der sich nicht wirklich ins Gute wenden läßt. Das
Problem ist die ungünstige Lage des Koffers im Genick des Fahrers.
Kurvenfahrt ist auch mit den Nietmuttern kein Problem und Unfälle
dürfen dann aber so oder so nicht passieren, egal wie verschraubt.
Zuletzt geändert von V8 am 27.06.2014, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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#8

Beitrag von Niederrheiner »

V8 hat geschrieben:
Willi hat geschrieben:Aber "Kopf is ab" halte ich doch für sehr übertrieben.
Ein guter Schlosserhammer hat übrigens 500 Gramm und fliegt mit
geschätzt 3-5Meter/sec auf das Werkstück.
Das Auto fährt aber mit 30Meter/sec......
Das ist ein Energieimpuls vom 10-Kilo-Koffer vom 100-fachen!

Selbst wenn man jetzt abzieht, dass zum abreißen Energie gebraucht wird
und der Koffer nur teilweise trifft und vielleicht kuschelige Teile enthält
ist das so eine große Energie, dass ich über Willis "Entwarnung" nur den
Kopf schütteln kann. Oder Willi, hab ich mich irgendwo verrechnet???
Ich habe mal einen gesehen, dem war es schei...egal, dass ihm der Koffer ins Genick flog. Er war nämlich schon tot, nachdem er ungebremst mit rund 160km/h frontal in ein Hindernis der Art "stabile Betonwand" gefahren war. 30m/s entsprechen etwa 108km/h, ein wenig Energie wird über Kaltverformung abgebaut...dairymaid for runaways....
Beste Grüße, Helge

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#9

Beitrag von Willi »

@V8
Klar, kann alles passieren. Und dann muss man sich noch davor fürchten, daß einem der Himmel auf den Kopf fällt. Kinetische Energie als "wissenschaftlichen" Bezug zu nehmen um diesen Punkt zu machen ist hier nicht hilfreich. Und ja, Du hast Dich verrechnet. Die kinetische Energie ist E= ½ Masse x Geschwindigkeit zum Quadrat. Ein Koffer mit 30 m/s Geschwindigkeit und 10 Kg Gewicht hat also gegenüber einem Schlosserhammer von 500g mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s eine um das 2000 fache höhere kinetische Energie. Nicht, daß das irgendwie wichtig wäre oder gar etwas aussagen würde.

An sich hat es Niederrheiner schon gesagt. Wenn die kinetische Energie des Fahrzeugs bei 30 m/s in Verformung umgesetzt wird ist der 10 Kg Koffer, der Dich gleich treffen wird, Deine kleinste Sorge. Wer sich optimal bei Unfällen schützen will muß sich eine Eurobox kaufen. Die nutzt natürlich bei der Geschwindigkeit auch nichts, egal wie viele Airbags und Gurtstraffer eingebaut sind. Ich habe in fast 40 Jahren TR erst kürzlich von einen tödlichen Unfall gehört. Und der passierte während einer Rallye. Ein Koffer war nicht beteiligt.

Willi
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#10

Beitrag von pi_power »

Kleiner Tipp am Rande: nehmt Ortlieb-Gepäckrollen für den Träger, die tun nicht so weh, wenn sie in den Nacken fliegen! Es sei denn, sie sind gefüllt mit schweren Ersatzteilen.

Dann ist mir noch aufgefallen, dass viele die Träger falsch rum montieren. Der vertikale Bügel sollte vorne, nicht hinten sitzen. So groß ist die Beschleunigung nicht, dass das Gepäck fliegen geht. Da sind die Kräfte doch eher beim Bremsen stärker.
Hauptsache Frisur hält!
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#11

Beitrag von V8 »

Willi hat geschrieben:An sich hat es Niederrheiner schon gesagt. Wenn die kinetische Energie des Fahrzeugs bei 30 m/s in Verformung umgesetzt wird ist der 10 Kg Koffer, der Dich gleich treffen wird, Deine kleinste Sorge.
Solche Überlegungen halte ich persönlich für grob fahrlässig.

Gut dass Du nachgerechnet hast und das Du auf einen gigantisch höheren
Wert kommst, bestätigt er doch, das auch bei viel niedriger Geschwindigkeit
eine enorme kinetische Energie vorhanden ist.

Letztlich muss jeder selber entscheiden, ob er, weil ja der Oldtimer an sich
ein höheres Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalls birgt, jetzt grundsätzlich
auf jede Möglichkeit der Risikoverringerung verzichtet, oder so gut es geht
auf etwas passive Sicherheit achtet.
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#12

Beitrag von Matthew »

Hallo Jochen,
wir hatten uns ja schon mal beim letzten TR-Freunde-Treffen unterhalten.
Ich würde sagen, lass den Gepäckträger weg.
Du kannst den Kofferraum mit Sporttaschen so beladen das keine großen, ungenutzen Zwischenräume entstehen und da geht eigentlich eine Menge rein.
Hinter den Sitzen ist auch noch Platz für eine große Sporttasche.
Im übrigen haber alle modernen Cabrios mit Stahlklappdach das gleiche Problem, bei offenem Fahrzeug haben sie ein sehr kleines Kofferraum Volumen und auch keinen Gepäckträger.
LG, Matthias
Eines der besten Mittel gegen das Altwerden, ist das Dösen am Steuer eines fahrenden Autos.    
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Jochen
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#13

Beitrag von Jochen »

Hallo nochmal,

habe nunmehr nach einigen versuchen mit nietmuttern entschieden,den gepäckträger NICHT zu montieren.die befestigung im hinteren teil der k-deckels ist mir einfach nicht sicher genug.das blech in dem bereich ist recht dick und der darunter befindliche hohlraum sehr flach.die niete müsste gekürzt werden,sodaß die schraube nur auf wenigen gewindegängen hält..der nietwulst scheint mir auch nicht so belastbar..man sieht es an den nieten die im vorderen teil des deckels sitzen von unten.einen mit reisegepäck gefüllten koffer möchte ich dort nicht draufschnallen.
die gepäckbrücke mit der genieteten befestigung dient wohl doch eher der "zierde".ist also ein BKM-teil..

gruß jochen
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