Nockenwellenlager

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

Moderator: TR-Freunde-Team

Schnippel
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Re: Nockenwellenlager

#31

Beitrag von Schnippel »

Hallo,
rumfuddeln,rumzuraspeln ??? Komische Sprache.

Verfahren:
Nockenwelle Lagerstellen messen
Nockenwelle auf Rundlauf prüfen
Block ausrichten auf Bohrwerk.............auch ovale Bohrungen
Bohrungen auf Maß bohren Übermaß der Lagerschalen einhalten
Lagerschalen einziehen
Bohrwerk fährt mit vorgebenden Sollmaß/Laufspiel durch alle Lagerschalen
Einsetzen der zukünftigen Nockenwelle, Kontrolle Rundlauf

Bei Alternativ Lagerschalen läßt man beim Vordrehen innen ca 0,5-1,0 mm die Bohrung kleiner !!
Die Lagerschalen werden eingezogen und dann im Block fertig bearbeitet !

Bei allen Vorgängen bleibt der Block ausgerichtet auf dem Bearbeitungstisch gespannt.
Nur so sind alle Bohrungen exakt in einer Ebene.

Den Block den ich als Beispiel habe (er hat schon das Maß 50 mm) ,hier werden vorher die Lagerschalen eingesetzt und dann mit Bohrwerk auf Soll Maß gebracht.

Alternativ Werkstoffe müssen vom Ausdehnungskoeffezienten passen , sonst kann es im Betrieb zu sehr bösen Überraschungen kommen. Siehe Bild

Noch ein Beispiel aus der Praxis:

Ventilführungen werden eingepresst mit 0,03-0,04 mm Aussen-Übermaß und dann auf das Innen-Maß fertig gerieben
Pleuelbuchse dto.

Munter Bleiben
Ralf
IMG_3014.JPG
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Fuzzy
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Re: Nockenwellenlager

#32

Beitrag von Fuzzy »

Uuuiiiihhhh, die NW sieht mal richtig Sch... aus.

Wie man das überholt, da können wohl viele Wege zum Ziel führen.
Wir haben die Lager vom Spiti verwendet. Bis jetzt gibt es keine Klagen. Ein Motor läuft so seit ca. 20 Jahren.

Aber wie auch immer, grundsätzlich steht das Messen an oberster Stelle.
Danach die Entscheidung was gemacht wird.
Und danach Ventilfedern die zur NW passen. Dazu gibt's ja auch ein paar Beiträge.
Klar und ganz zum Schluss ein ordentliches Öl das regelmäßig gewechselt wird.
Wie Ralf schon geschrieben hat, der Ölfilterumbau auf Spin-on-Adapter ist zusätzlich ratsam.
Gruß,
Jörg
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Re: Nockenwellenlager

#33

Beitrag von Schnippel »

Hallo,

für Interessierte, das ist eine Maschine mit der man Lagergassen aufarbeitet.
Mein Instandsetzer hat diese Berco.
Präzision kostet Geld !

Munter Bleiben
Ralf
Gasse bohren.JPG
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Fuzzy
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Re: Nockenwellenlager

#34

Beitrag von Fuzzy »

Ich grab den Thread jetzt nochmal aus ....
Leider gibt es jetzt ein Problem. Unser Motorenbearbeiter hat keine Zeit / Lust mehr beim letzten Block die NW-Gasse zu bearbeiten. Bzw. derjenige, der das immer gemacht hat, ist in Rente gegangen und der Chef will das auf Grund des Zeitaufwands nicht mehr machen. Nichts zu rütteln, er will den alten Sch... nicht mehr anfassen ....

Mist ....
Gut, auf der einen Seite kann ich es ja verstehen. Gibt Arbeiten mit denen man in der gleichen Zeit mehr verdienen kann ....

Weiß mir jemand einen Motorenspezi in Süddeutschland, der gewillt ist, sowas zu machen.

Und was nicht ganz unwichtig ist: Mit wie viel €€€ ist aus eurer Erfahrung zu rechnen?
200?, 400?, 600?, ....

Tipps und Infos gerne auch per PN.
Gruß,
Jörg
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Re: Nockenwellenlager

#35

Beitrag von V8 »

Hallo Jörg,
ich sehe da grundsätzliche Unterschiede, ob da jemand zugeguckt hat und berichtet, oder ob sich jemand Gedanken gemacht hat und die Klamotte selber richtet und die Erfahrung hat.

Ganz gravierend für den Preis dürfte sein, daß man die Gasse auf Maß für die Spitfirelager gebohrt kriegt und zwar exakt so, wie es die Reparaturanleitung sagt. Die Lagerschalen sind riesengroß und vorab kann man da nur schwer was messen. Jedes 1/100 zu groß gebohrt lässt die Lagerschale im Block um den gleichen Betrag "aufquellen".

Andererseits haben nach meiner Erfahrung die vorderen Lager Verschleiß im Bereich von Zehnteln, es wird also auf jeden Fall besser.

Wenn man also zum Schluss nochmals durch die eingepreßten Lager durchspindelt, ist das nicht nur schlecht für das Spitfire Lager selber, sondern auch für den Geldbeutel. Also durchspindeln auf Maß und einpressen der Lager sollte heutzutage mit 500 Euro gut bezahlt sein. Damals haben wir 300 bezahlt.

Ich selber habe allerdings mit all den Fehlern, die man halt so macht, etwa eine Woche dran gesessen. Das Problem auf der Fräsmaschine ist, daß man nicht alle Lager mit einer Einstellung durchfräst, sondern ein Lager fräst, die Stange ausbaut, mit dem Innentaster misst und wieder fräst. Da sich die Stange trotz 40mm D durchbiegt, muß man in Etappen frasen. Das hält enorm auf und ist beim Spezialisten, der die richtige Maschine hat, kein Thema. Deswegen geht's da schnell und ist wenn man sich die eingepressten Lager nicht nochmals vornehmen muß, deutlich schneller erledigt.

Ich würde die Vorgabe machen, die Bohrungen auf 50 +0/-0,02 zu spindeln und die Lager selber einziehen. Das dürfte dann nochmals deutlich preiswerter werden.
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Re: Nockenwellenlager

#36

Beitrag von mats »

Hallo Jörg,
Fa. Hering in Regensburg, macht Top arbeit für einen angemessenen Preis.

Gruß
Mats
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Fuzzy
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Re: Nockenwellenlager

#37

Beitrag von Fuzzy »

Danke für eure Rückmeldungen und PNs.
Ich mach mich mal schlau.
Gruß,
Jörg
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Re: Nockenwellenlager

#38

Beitrag von Fuzzy »

Ich habe Glück, der Motorenbauer hat eine Alternative bei einem befreundeten Betrieb organisiert.
Somit ist alles in Butter und das Problem ist gelöst.
Trotzdem möchte ich euch nochmal für die Tipps und Infos danken.
Gruß,
Jörg
Schnippel
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Re: Nockenwellenlager

#39

Beitrag von Schnippel »

Fuzzy hat geschrieben: 23.06.2024, 20:26 Ich habe Glück, der Motorenbauer hat eine Alternative bei einem befreundeten Betrieb organisiert.
Somit ist alles in Butter und das Problem ist gelöst.
Trotzdem möchte ich euch nochmal für die Tipps und Infos danken.
Hallo,

ich habe mich gerade gefragt was dein Motorenbauer wohl macht, wenn er die Hauptlagergasse nachsetzen muss ?
Übrigens noch eine Bemerkung nebenbei, auch den viel gelobten H Schaft Pleuelstangen darf nicht blind vertraut werden.
Hier passten letztens auch die Masse der Bohrung nicht,purzelten doch die Lagerschalen so raus.
Das hatte leider jemand nicht geprüft. :heilig:

Munter Bleiben
Ralf
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Re: Nockenwellenlager

#40

Beitrag von Fuzzy »

Klar,
da hast du natürlich Recht, das Überprüfen von Bauteilen, auch das von Pleueln macht natürlich immer Sinn. Das nicht zu tun, kann halt teuer werden .... 8O
Und auch klar, nach der Hauptlagergasse wird auch geschaut und bei Bedarf bearbeitet. Das geht wohl deutlich besser, als das Bearbeiten der NW-Gasse.

Ich denke das wird schon.
Gruß,
Jörg
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