Motoroptimierung TR6

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Ronald
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Motoroptimierung TR6

#1

Beitrag von Ronald »

Hi Leute!

Nach langer Zeit lasse ich mich hier auch mal wieder blicken und erhoffe mir ein paar Ratschläge seitens meiner Motorüberholung. Erstmal ein paar Infos zum Ist-Zustand.

Mein TR6-Motor wurde vom Vorbesitzer vor ca. 20 Jahren überholt. Daher weiß ich leider nicht, was detailliert getan wurde, welche Verdichtung der Motor hat etc. Auf jeden Fall wurden Weber-Vergaser eingebaut mit einer Ansaugbrücke, die, wie ich jetzt weiß, gar nicht wirklich zum Kopf passt. Die Anlage wurde vor ein paar Jahren mal bei IOZ eingestellt, auf dem Prüfstand sind ca. 120 PS rausgekommen. Abgasseitig ist auch ein Fächerkrümmer vorhanden, da könnte ich bei Bedarf auch mal ein Bild machen.

Mein Ziel ist nun, die ganze Einheit Ansaugseite/Motor/Abgasseite so zu optimieren, dass es einerseits vernünftig im Alltag fahrbar ist, andererseits natürlich das Machbare rausgeholt wird.
Es soll auch kein Renn-TR oder so werden, bin aber durchaus leidensfähig, was rauen Leerlauf oder etwas trägere Gasannahme im unteren Drehzahlbereich betrifft ;).

Meine Zielvorstellung wären so aus dem Bauch heraus mit der Weber-Anlage PI-Werte zu erreichen (also ca. 150 PS), falls das realistisch ist. Die Frage wäre nun, welche Einzelmaßnahmen ich dafür durchführen soll. Klar ist, dass die Basis stimmen muss, ich z.B. Kolben, Pleuel, Brennräume angleichen werde. Aber wie sieht es mit den anderen Maßnahmen aus, was meint Ihr, was ist sinnvoll bzw. auch sinnvoll durchführbar? Ich schmeisse mal ein bisschen was in den Raum:

1) Verdichtungserhöhung: Wieviel ist sinnvoll? 10:1 oder höher/niedriger?
2) Hubraumvergrößerung
3) bestimmte Pleuel/Kolben verwenden
4) Welche Nockenwelle?
5) Bearbeitung des Zylinderkopfs, Kanäle, Ventile
6) Welche Ansaugbrücke nehmen?
7) Abgaskrümmer

Zu Punkt 6 fällt mir noch ein, dass es ja anscheinend unterschiedliche Stegbreiten bzgl. der ZKs gibt. Wie oben geschrieben habe ich einen Kopf mit 17er Breite, die Ansaugbrücke hat aber 23mm. Nun könnte ich die Brücke tauschen oder den Kopf. Eine passende Brücke gibt es wohl, aber die Preise gehen ja gut ab. Außerdem sind da nun wieder die Ansaugrohre untereinander verbunden, was mir wiederum nicht sinnvoll erscheint, wo ich doch durch die Weber eigentlich eine getrennte Ansaugführung habe...!?
Kann man den Kopf mit der 23er Stegbreite einfach auf meinen Block setzen? Gibt es noch weitere Unterschiede in den Köpfen? Da ich den Kopf eh bearbeiten muss erscheint es mir erstmal einfacher einen gebrauchten passenden Kopf zu besorgen und die alte Brücke zu verwenden.

Soweit für den Anfang, ich habe bestimmt was vergessen, bitte einfach nachhaken. Wäre schön, wenn ich durch das Sammeln Eurer Vorschläge ein passendes Gesamtkonzept zusammenkriegen würde :).

Achso, über Tipps zu nem Motorenbauer, dem man die Bearbeitung vertrauensvoll übergeben könnte wäre ich auch dankbar!

Gruß
Ronald
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TR155PS
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#2

Beitrag von TR155PS »

Hallo Ronald,

Du wirst hierzu wohl 100 verschiedene Meinungen und Vorschläge erhalten, viel Erfolg bei der Auswahl.

Ich hatte vor 20 Jahren meinen US-Vergaser auf Weber umgerüstet, PI-Kopf (etwas poliert) und -Nockenwelle verpasst (andere Stößel), Edelstahlfächer und Doppeltöpfe verbaut, Zündverstellung optimiert (mittlerweiler 123-USB), Elektrolüfter verbaut.
Resultat war 155 PS, die er heute noch hat (letztes Jahr messen lassen).

Welche Kolben usw verbaut wurden kann ich leider nicht sagen.

Schöne Grüße und viel Erfolg,

Stefan
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RobertB
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#3

Beitrag von RobertB »

Hallo Ronald,

wie Stefan schon geschrieben hat gibt es zahllose Meinungen.
Grundsätzlich sind deine Vorstellungen aber gar nicht so verkehrt! Mit

- Standard-Motor mit PI-Kopf (9,5:1)
- 280er Nocke (PI früh)
- angepasste Zündkurve (PI früh)
- Fächerkrümmer
- Weber mit passender Brücke

lassen sich alltagstaugliche 150 PS erzielen :D OHNE rauhen Leerlauf oder etwas trägere Gasannahme im unteren Drehzahlbereich :)

Sinnvoll wäre in deinem Fall mal eine Bestandsaufnahme:

- Zustand Rumpfmotor
- welcher Kopf/Verdichtung
- welche Nockenwelle
- Zündkurve
- Bestückung Weber
- etc.

Vielleicht brauchst du am Ende gar nicht so viel neu machen, sondern nur sauber abstimmen :?

Gruß Robert
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Ronald
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#4

Beitrag von Ronald »

Danke schonmal für Eure Hinweise, das klingt ja nicht verkehrt!
Gegen zahllose Meinungen habe ich nichts, ist ja zu erwarten. Dass die Auswahl, was man tut und welche Teile man verwendet nicht leicht wird habe ich mir auch schon gedacht.
Da ich aber kaum praktische Erfahrungen mit der Motoroptimierung am TR-Motor habe kann ich jeden Erfahrungswert gut gebrauchen :).

Gruß
Ronald
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#5

Beitrag von darock »

1. Übermaß mit neuen Serienkolben und neu gelagert
9.5:1 geplanter Wideport Kopf
Grosse PI Auslassventile
Newman 260° Nockenwelle
Kopf komplett bearbeitet
Ansaugbrücke bearbeitet
Stromberg Vergaser angepasst
Zündung grob angepasst
Aluminium Schwungscheibe
Lüfter entfernt
Original Krümmer + Falcon GT Edelstahlauspuff

136PS/223NM

Fotos in meiner Galerie

Bernhard
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#6

Beitrag von TR6Chris »

SU-HS6 Vergaser

Kurbelwelle feingewuchtet

PI-Nockenwelle

Fächerkrümmer 6-3-1

konische K+N Sportluftfilter

Edelstahl-Sportabgasanlage (doppelflutig)

Zündanlage mit 1-2-3-Ignition, Flame Thrower Hochleistungszündspule und Magnecor KV85 Zündkabel

Leistung: 130 PS und 212 NM (gemessen bei IOZ - Frau Hue)


Gruß
Chris
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ReinhardG
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#7

Beitrag von ReinhardG »

Vielleicht schon etwas veraltet, aber für einen Laien wie mich waren es sehr nachvollziehbare Schritte - ev. auch für Dich interessant:

https://www.hottr6.com/triumph/index.html

Konkret:
https://www.hottr6.com/triumph/TR6motor.html

Und für Alle:
Ein recht interessanter Bericht (persönliche Meinung des Autors natürlich) über den Vergleich TR6 und Jag E-Type :D
https://www.hottr6.com/triumph/jaguar.html

Have fun!
BG
Reinhard
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#8

Beitrag von Gyula »

Hi!

Wie andere TR-Freun.de auch, habe auch ich versucht meinem Motor etwas mehr Leistung zu entlocken.


280° NW vom PI, Kopf mit größeren Auslassventilen und Verdichtung 9,5:1, Zündkurve und SU HS6 - Vergaser wurden optimiert.
Als Ergebnis kamen 136 PS und 190 Nm heraus.
Allerdings habe ich den Motor noch nicht gemacht . Daher hat er nicht mehr die max. Kompression (11-11,5). Auch der Kopf wurde nicht weiter optimiert.
Heute würde ich jedem Empfehlen vor jeder weiteren Maßnahme den ZK zu optimieren. Soll heißen, auch die Ein- und Auslasskanäle zu bearbeiten.
Übrigens sollte es schon ein Wideport ZK sein...
Eventuell eine erleichterte Schwungscheibe

Nur wenn man die Drehzahlgrenze über 6000 rpm legen möchte sind weitere Maßnahmen erforderlich. Das hat aber stets zur Konsequenz, dass man mit den 6- Zyl. typischen harmonischen schwingungen (Resonanz) des Motors, die bei etwa 6K auftreten, kämpfen muss. Da kann einem schon mal eine Schwungscheibe um die Ohren fliegen.
Jedenfalls sollte dann der Ventiltrieb erleichtert werden, die KW und die Schwungscheibe mussen feingewuchtet werden. Lüfter entfernen und elektr. Lüfter/ Viskolüfter montieren......

Ich denke aber, dass wenn man Drehzahlen über 6000 nicht unbedingt anstrebt, mit den im oberen beschriebenen Maßnahmen und mit SU/ ZS oder Weber die PI Werte leicht toppen kann......
Er ist ja ein Langhuber.....

Eine feine Sache ist auch sicher, den Motor auf 2,7 Liter Hubraum zu bringen, da ist aber Schnippel/ Ralf besser informiert.

Einige Freaks montieren auch eine frei programmierbare Einspritzanlage/ Zündung, die einiges bewirken kann.
Alles nur eine Frage der persönlichen Wünsche und des Budgets.

Gyula
US -TR6 -Bj. 74 - 9,75:1 - 280° Kent NW - 2x SU HS6 - 123 Zündverteiler (USB)
Diff Aufhängung verstärkt - Farbe carmin red - Dayton Speichen - Autoradio Blaupunkt Köln
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