Moto Lita-Lenkräder?

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skorpion
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Moto Lita-Lenkräder?

#1

Beitrag von skorpion »

Hallo,
kürzlich habe ich mal die neuen, geänderten Richtlinien für das Gutachten zur Erlangung eines H-Kennzeichens überflogen.
An einem Punkt bin ich hängen geblieben.
Da sind Beispiele genannt u.a. daß wenn in einem Fahrzeug ein Moto Lita-Lenkrad eingebaut ist, ein H-Gutachten versagt wird.
Sind denn die Moto Lita-Lenkräder so unzeitgemäß, daß sie nicht anerkannt werden?

Gruß
Hubert
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#2

Beitrag von wie »

Hubert,

das ist nicht neu, das stand schon vor 10 Jahren in den Richtlinien. Wie so oft hängt der Ausgang davon ab, an wen man gerät. Der Kommentar "meines" Prüfers damals als ich ihm glaubhaft verischert habe, dass ich kein Original-Lenkrad habe: "ich versteh' eh nicht wieso das da drin steht, passt doch prima dazu".

Gruß
Achim
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#3

Beitrag von skorpion »

so sehe ich das auch.
Mal sehn, vielleicht gibt es doch noch irgendwo ein altes Bild als die TRs noch keine Oldtimer waren mit Moto Lita-Lenkrad.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die TRs damals mit Serienlenkräder gefahren wurden.

Gruß
Hubert
HolgerS
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#4

Beitrag von HolgerS »

Interessant in diesem Zusammenhang wären Details, seit wann Moto-Lita genau solche Lenkräder herstellt. Evtl. läßt sich von denen ja etwas schriftliches dazu bekommen, da ich die bisher bei Direktkontakten immer als überaus zuvorkommend und freundlich empfand.
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#5

Beitrag von Triumphator »

Bei Bill Piggotts Buch "Das Origina Triumph TR" auf Seite 18 ist ein Rallye TR3 mit einem MotoLita - zumindest ähnlichem - Lenkrad zu sehen und auf Seite 91 ein TR4 mit nicht serienmäßigem Lenkrad.

Grüße

Wolfgang

Bilder kann ich mehlen...
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MadMarx
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#6

Beitrag von MadMarx »

meinem originalen lenkrad ist anfang der 90er eine speiche abgebrochen, während der fahrt auf irgendeiner landstraße.

ich habe dann ein motolita 14" montiert. tatsächlich hat sich damals der tüv über den schriftzug motolita tierisch aufgeregt.
aber ich war so schlau, daß ich das originale lenkrad im kofferraum dabei hatte. ich hielt ihm das unter die nase und meinte, "wollen sie mich allen ernstes mit SOWAS auf die straße loslassen?!"

er sah sich die bruchstelle an und meinte nur: "das motolita ist ja um WELTEN besser als original - im sinne der sicherheit dürfen sie damit fahren."

stempel und los.

https://www.moto-lita.co.uk/about/history.aspx
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#7

Beitrag von Niederrheiner »

Hallo Hubert und alle anderen, als Neuling beim TR mal ein Verständnisproblem. Wir fahren H-Kennzeichen. Mit vielen Vorteilen. Weil Kulturgut. Was hat ein in 2009 in Bangladesh oder sonst wo gefertigtes Moto Lita Lenkrad mit Kulturgut zu tun?? Insoweit: Warum sollte der TÜV sein OK dazu geben??

An meinem nicht TR-Oldtimer von 73 habe ich ein gutes Personal-Lenkrad von 68. Null Probleme mit TÜV und Eintragung. Zeitgenössisch und KBA.

Und zeitgenössische Holz-Lenkräder sind doch auch für den TR am Markt, vermute ich mal. Das Argument "Sicherheit" finde ich nicht zielführend. Dann bitte Sensoren und Knallsack im Lenkrad.
Beste Grüße, Helge

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#8

Beitrag von MadMarx »

Niederrheiner hat geschrieben: Wir fahren H-Kennzeichen. Mit vielen Vorteilen. Weil Kulturgut. Was hat ein in 2009 in Bangladesh oder sonst wo gefertigtes Moto Lita Lenkrad mit Kulturgut zu tun?? Insoweit: Warum sollte der TÜV sein OK dazu geben??.
Dann müssten ja die Chromspeichenräder made in India auch verschwinden.

Motolita ist zeitgenössisch aus England. So what?
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#9

Beitrag von Niederrheiner »

Hallo MadMarx,

ich finde das sehr, sehr kurz gesprungen.

Denk es zu Ende. Und frage Dich, warum wir zahlreiche Privilegien besitzen.
Und ob wir diese behalten wollen. Langfristig.
Beste Grüße, Helge

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#10

Beitrag von MadMarx »

Niederrheiner hat geschrieben: Denk es zu Ende. Und frage Dich, warum wir zahlreiche Privilegien besitzen.
Und ob wir diese behalten wollen. Langfristig.
sagen wir es mal so:
ich war damals, als die speiche mitten in der kurve abbrach, sehr froh, daß die kurve ein ende fand. dann hatte ich aufgrund der instabilen fertigung des orginallenkrads beschlossen, etwas zeitgenössisches und stabileres zu erwerben.
letztlich nützen alle tollen reifen, bremsen, usw. nichts, wenn man nicht mehr lenken kann. das originale lenkrad taugt nicht viel.

die stahlspeichen sitzen nur 3-4 mm tief im bakelit eingegossen. wenn man damit dauerhaft schnell fährt, könnte es abbrechen, so wie bei mir.

man hat es aus unfallgründen damals so entworfen, wenn der fahrer ins lenkrad beißt, daß das bakelit bricht und der kranz sich löst. dummerweise, nach 40 jahren löst es sich auch ohne unfall.

außerdem, ich bin ziemlich groß gewachsen. mit dem originalen lenkrad hatte ich nicht genügend platz im auto für die knie.

grüße
chris
Zuletzt geändert von MadMarx am 21.01.2012, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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#11

Beitrag von MadMarx »

@helge

anscheinend, hast du dein auto noch relativ frisch, und erst 9 beiträge hier geschrieben, also noch neu in dem oldtimer-bereich?

du fragst, wieso mancheiner veränderungen am auto vornimmt?

also
1. ein altes auto, ist ähnlich wie ein neues auto. kauft man heute was neues, kommt ne super soundanlage hinein, 19" felgen drauf, ledersitze, mehr motorpower....wer fährt schon von der stange?

2. genauso war es damals. die autos wurden an die persönliche vorlieben angepaßt. die oltimerei hat keine archoligische genauigkeit.

3. als ich meinen TR damals kaufte, mußte ich schon bald mit vielen kleinen und großen defekten kämpfen. nachdem ich 4 lichtmaschinen in schrott verwandelt hatte, kam dann ein bosch-teil ins auto, seit dem funktioniert die elektrik. alles, was dauerhaft ärger machte, wurde verbessert, geändert, oder abgeschafft. ist so eine ingnieurskrankheit immer an verbesserungen zu werkeln.

grüße
chris (der knapp 210.000 TR-km hinter sich hat)
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#12

Beitrag von Niederrheiner »

Hallo Chris,

es sei Dir und deinem Einzelschicksal alles gegönnt. Nicht missverstehen.

Ich verstehe nur nicht, warum auf Teufel komm raus beim TR Monolitas oder Felgen der Baujahre 2009ff aus indischen Kinderhänden verbaut werden. Ist doch eigentlich Kulturgut. Der TR.

Sowie viele andere Dinge auch. Gibbet doch auch "in echt". Allerdings mit Mühe, nehme ich an.

Bin noch neu, bitte um Rücksicht.

Alles Gute.
Beste Grüße, Helge

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#13

Beitrag von MadMarx »

nun, ich habe relativ lange nach originalen tuningfelgen von damals gesucht.

wie man in einem anderen beitrag sehen kann, können die stahlräder reißen und brechen. diese aluräder sind da ein anderes kaliber:

Bild
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#14

Beitrag von skorpion »

Hallo Helge,
ich geh davon aus, daß Du in Deinem TR eine Warnblinkanlage hast.
Sicher aus Sicherheitsgründen, oder? Die gab es in den 60er auch noch nicht ganz zu schweigen vom Sicherheitsgurt, selbst ein Hosenträgergurt wird vom TÜV beim H-Kennzeichen toleriert, warum dann nicht ein Moto Lita?
Das Originallenkrad jedenfalls wäre mir zu unsicher.

Gruß Hubert
fignon83
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#15

Beitrag von fignon83 »

Was heisst unsicher? Hinsichtlich passiver Sicherheit (wenn man davon beim TR überhaupt sprechen mag) sind die Moto-Lita sicher nicht den originalen überlegen. Ich denke, das Moto-Lita-Anwender die deswegen verbaut haben, weil sie schlicht einfach besser gefallen. Mir persönlich gefallen die Versionen mit den sichtbaren Nieten überhaupt gar nicht. Und wenn ich nicht den vergrößerten Abstand haben müsste wäre ich beim originalen Lenkrad geblieben, welches ein ziemlich soliden Eindruck macht. Nun habe ich ein Nardi, hat zumindest keine sichtbaren Nieten. Ist eben Geschmacksache.
Zurück zur Ausgangsfrage: wenn das Moto-Lita schon ausreicht, keine H-Zulassung zu bekommen, dann sollten wir den Bogen mal weiterspannen: dann bekommt kein Teleskopdämpfer-Umbau, keine 123-pertinex-schlagmichtot, kein MX5-Sitz-Sitzender, kein E-lüfter-lüftender etc. etc. noch eine H-Zulassung. Vor dem Hintergund der Bewahrung des zeittypischen Kulturguts ist dieser Gedanke gar nicht mal so abwegig und falsch. Und wenn man sich den Bericht in der letzten Oldtimer-Markt reinzieht, mit den Irren aus USA und ihrem Anspruch von "correct" kann das ganz merkwürdige Blüten treiben.
Adios Carsten
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