Wer hat Tipps? Stirndeckel vorderer Dichtblock ÖW

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wolf01
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Wer hat Tipps? Stirndeckel vorderer Dichtblock ÖW

#1

Beitrag von wolf01 »

Hallo TR ler.... :D

Ich habe bei meinem TR6 die OW den Stirndeckel und auch den Dichtblock demontiert weil dieser nicht dicht war.
Jetzt mache ich mir Gedanken wie ich das ganze möglichst dicht bekomme.
Der Stirndeckel Simering ist auch neu...nun... ist es in Ordnung wenn ich bei der Passung des Simerings (Stirndeckel) eine Dichtmasse anbringe? ich denke das das Öl auch zwischen Si. und Stirndeckel kommen kann.
Sollte ich die Holzkeile beim Alublock vorher in Öl einlegen bevor ich den Block montiere ? Beim Anbringen des Stirndeckels die Dichtung leicht mit Dichtmasse (ich verwende die Teroson Terostat 9140 Transparent) bestreichen ... beidseits ? und bei den Stirndeckelschrauben sollte ich da Kupferdichtringe (Dichtpappen Ringe)...beides? verwenden... oder langt es mit der Dichtmasse aus... ebenso bei der Ölwanne vorderer und hinterer Alublock.
Welche Drehmoment verwendet man bei den Aluteilen?

Danke euch für Tipps...

Wolfgang
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Willi
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#2

Beitrag von Willi »

Hallo Wolfgang,

ich gehe folgendermaßen vor:

den Wellendichtring an der Außenseite mit Dichtmittel einzusetzen ist nicht nötig. Öl kommt hier nicht durch. Wenn Du unbedingt willst kannst Du versuchen, Dichtmasse zwischen Stirnraddeckel und Wellendichtring zu bekommen, wirst aber feststellen das die Masse beim Einbau vollständig abgestreift wird. Der Einbau geht leichter wenn Du den Wellendichtring außen leicht einölst.

:? Die Holzkeile des vorderen Dichtblocks setze ich mit Dichtmasse ein. Ich habe aber auch schon gesehen, dass ein Motorbauer die Keile ganz weggelassen und den "Hohlraum" mit einer Silikon basierenden Dichtmasse aufgefüllt hat. Beim Dichtblock zu beachten: die beiden kleinen Papierdichtungen unter dem Block sind in der Regel zu dick (jedenfalls in den gängigen Dichtsätzen). Der Dichtblock steht dann zu weit heraus und die Ölwannendichtung muss den Überstand ausgleichen (oder auch nicht...) ;D . Abhilfe: aus dünnem Dichtpapier die Dichtungen selber schneiden, oder eventuell ganz weglassen und nur Dichtmasse verwenden.

Die Dichtung des Stirndeckels streiche ich beidseitig dünn mit Dichtmasse ein. Die Schrauben gehen nicht bis in den Motor und können mit normalem Federring als Sicherung eingebaut werden (ohne Kupferscheibe o.ä.).

Das im WHB angegebene Drehmoment halten die Aluteile aus wenn sie in Ordnung sind. Ich würde trotzdem etwas unter dem vorgeschriebenen Drehmoment von 20 lbf/ft bleiben. Es besteht durchaus die Gefahr das schon irgendein Vorbesitzer das Gewinde beschädigt hat. Einfach auf der Werkbank mit dem Drehmomentschlüssel stufenweise ausprobieren. Du merkst schon wann es weich wird. Wenn nötig Baercoils, Helicoils o.ä. einsetzen.

Gruß
Willi
Zuletzt geändert von Willi am 25.09.2008, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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#3

Beitrag von DietmarA »

Willi hat geschrieben:Die Schrauben gehen nicht bis in den Motor und können mit normalem Federring als Sicherung eingebaut werden (ohne Kupferscheibe o.ä.).
Es ist schon ne Zeit her, dass ich meinen Stirndeckel runter hatte. Aber ich meine mich an zumindest 1 Schraube zu erinnern die nach innen durchging. Die war hinterher undicht.
Die Hülse auf der der Simmerring läuft hatte ich damals erneuert. War von L.
3 Versuche mit immer neuen Simmerringen schlugen fehl, bis ich die alte Hülse wieder verwendete. Jetzt ist Ruhe.
Gruß
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Willi
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#4

Beitrag von Willi »

Hi DietmarA,

ich bin mir "ziemlich" ( :laughing: famous last words) sicher, daß die Schrauben des Stirnraddeckels zumindest beim 6 zylinder entweder in der vorderen Motorplatte befestigt sind (die mit dem Schlitzkopf) oder im Motor- bzw. Abdichtblock in Sacklöchern enden. Aber ich schau mal nach. Ich habe in meiner Halle noch einen Motorblock herumliegen. Morgen komme ich zur Halle und berichte dann.

:hm: Ein Indiz für die Richtigkeit meiner Aussage ist, daß bei einer der insgesamt sieben Befestigungsschrauben des hinteren Alu- Abdichtblocks (der obersten) eine Kupferscheibe zur Abdichtung vorgeschrieben ist, weil "..the bolt protrudes into the crankcase" (kein Sackloch). Die anderen sechs Schrauben enden wieder in Sacklöchern und brauchen deshalb keine Scheibe. Beim Stirnraddeckel steht nichts von Kupferscheiben. Also nehme ich an das die Bolzen hier in Sacklöchern enden. :genau: Grade hab ich alles aufgehabt, bin aber nicht auf den Gedanken gekommen zu kontrollieren, ob das tatsächlich Sacklöcher sind. Ich schau aber mal nach und berichte morgen abend.

Gruß
Willi
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#5

Beitrag von TR6_Java »

Der Laufring auf der KW ist in den meisten Fällen der Grund für Ölaustritt.
Wie schon von Dietmar erwähnt, bringt ein neuer Laufring meistens mehr Probleme als zuvor, da diese nachgefertigten Buchsen fast immer einen zu großen Rundlauffehler haben. Entweder den Laufring umdrehen, oder beim Motoreninstandsetzer den Laufring abdrehen u. eine passenden Hülse aufpressen und schleifen lassen. Zum Schleifen muss der Ring natürlich in der Bohrung aufgenommen werden damit der Rundlauf nachher stimmt.

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#6

Beitrag von mn-nl »

Die Laufflaeche lasst sich mit Hilfe einer Wellen-Reparaturhülse durchaus im Eigenregie instandsetzen:

https://www.skf.com/portal/skf/home/pro ... link=4_5_1


Eine sehr duenne Huelse die man selber installieren kan. Danach lasst sich eine normale Dichtring verwenden.

Gruesse, Marc
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#7

Beitrag von Willi »

Hi Marc,

:klatsch: geniale Reparaturmethode. Ich wußte gar nicht, daß es die Dinger gibt.

Gruß
Willi
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#8

Beitrag von Rentner2011 »

Moin,

noch ein Hinweis dazu! Angeblich haben die Hülsen, die auf der Kurbelwelle sitzen, manchmal einen Höhenschlag! Dann kann die Lauffläche noch so glatt sein, es wird tropfen! Ich habe beim Austausch des Simmerings bei dem netten Händler in der Nähe von Qiuckborn eine Hülse im Tausch gekauft, ist pottdicht! Wenn vorhanden mal mit einer Meßuhr auf Rundlauf prüfen!

Grüße aus dem Norden
Peter
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#9

Beitrag von Willi »

Hallo DietmarA,

ich war gestern in der Halle und habe meinen Block mal untersucht. Du hast recht: eine Schraube des Stirnraddeckels endet nicht in einem Sackloch :giveup! Wenn man vor dem Auto steht (zum Fahrzeugheck schaut) ist die Schraube auf der linken Seite. Sie sitzt ziemlich weit unten im Block und ist die erste Schraube oberhalb des Paßstiftes. Alle anderen Schrauben enden in Sacklöchern (oder der vorderen Halteplatte).

:? Das wird im WHB nicht erwähnt. Ich hatte noch nie Probleme mit einem Ölleck an dieser Stelle, würde aber zur Sicherheit eine Kupferscheibe unterlegen. Man lernt nie aus.

Gruß
Willi
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