Nicht so chaotisch wie in Köln
https://www.vdcm.de/modules.php?name=Fo ... =9022#9022 oder in Düsseldorf
https://www.tr-freun.de/modules.php?nam ... 8408#18408, aber insgesamt friedlich und ein wenig enttäuschend im Abschluß.
Offiziell hatten sich 647 Fahrzeuge am Sammelpunkt (Parplatz eines Supermarktes) eingefunden. Sehr wenige 107er übrigens, außer meinem eigenen habe ich noch 2 SL und einen SLC gesehen. 123er waren eine Menge vertreten, 108er wenige, ein 116er, der mir aufgefallen ist, ein 111er Cabriolet, vielleicht 2 Pagoden, 1 W121... was absolut fehlte waren die "Edeloldtimer". Man fragte sich wirklich, wo denn wohl die XK140 sind, wo die W 198, wo sind die Vorkriegsmodelle? Das einzige Auto, welches in letztgenannte Kategorie hineinpaßte war der Opel eines befreundeten Reifenhändlers (sehr seltene Cabriolimousine, ein wirklich niedliches Wägelchen!). Aber ähnliches habe ich erwartet... Statt dessen hat sich offenbar ein Großteil der "Pimp my ride - Szene" eingefunden gehabt und stellte ihre V8 amerikanischer Provenienz zur Schau, teils mit doch sehr interessanten Umbauten... einige Fahrzeuge, die ich allenfalls als Gebrauchtwagen bezeichnen würde waren auch zu finden. Aber der gute Wille zählt ja.
Kurzum: Ich habe einige bekannte Gesichter gesehen und nette Unterhaltungen geführt, auch mit der grün-weißen "Reiseleitung", die es auch spaßig aufgefaßt hat, als ich der Bulli-Besatzung nahelegte, ebenfalls die bereitgehaltenen Pappen unter den Motor zu legen, nachdem es schon einige lästerliche Bemerkungen ob des Zustandes der Fahrzeuge und dem daraus abgeleiteten Baujahr (1963) des Fahrzeuges gab...
So wurde sich also munter bis Schlag 14 Uhr gesammelt, und als der Startschuß fiel, brach zunächst das Chaos aus. Zu wenige bereitgehaltene Informationszettel führten dazu, daß einige Teilnehmer leider nicht über die geplante Abfahrtsreihenfolge (Reihe für Reihe vom Parkplatz herunter) informiert waren und es somit zu einer recht eigenwilligen Interpretation der Abfahrtordnung kam. Die Ordner auf dem Platz hatten die Lage aber sehr schnell im Griff, und so ging es für die 2-Mann-Besatzung des SL (und auch des TRs, mein Bruder und ein Freund gaben sich dort kämpferisch im Sinne unserer Sache) bereits um 14:45 Uhr los. Ich wähnte mich in etwa im Mittelfeld des Korso.
Anfangs klappte das alles auch noch recht gut, jedoch war die stets freundliche Polizei mit der Masse der Fahrzeuge und der daraus resultierenden Länge der Fahrzeugschlange schlicht überfordert. Lediglich die Hauptkreuzungen und Einmundungen konnten von ihr für den Querverkehr gesperrt werden (und dabei stand immer nur ein Polizist an der Kreuzung!). Kleinere Nebenstraßen konnten nicht abgeriegelt werden, so daß "Fremdfahrzeuge" sich immer wieder einreihten. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn diese Fahrzeuge dann auch, wie alle anderen Korsoteilnehmer, auch über rote Ampeln gefahren wären; in Unkenntnis der Lage kam es so aber immer wieder zu Verzögerungen, n der Korso wurde an der Spitze wohl auch mehrere Male angehalten, damit die entstandenen Lücken geschlossen werden konnten.
Als wir dann gegen 15:45 in der Dortmunder City ankamen, war der erste Platz (Friedensplatz) bereits besetzt, und wir wurden auf den Hansaplatz (nur 100 m weiter) umgeleitet. Ortskundige und Informierte zogen dann in Richtung Friedensplatz, alle anderen ließ man erst einmal dumm stehen. Hier wäre eine Info angesagt gewesen! Zu Fuß am Friedensplatz angekommen, haben wir von einer Kundgebung nichts mitbekommen; es gab eine kurze Info, warum die ganzen "alten Stinker" in der Innenstadt stehen, dann wurden noch einige Fahrzeuge vorgestellt, das war's. Kein Politiker, dem mal Löcher in den Bauch gefragt wurden. Keine wirkliche Rede. Keine Podiumsdiskussion. Nix.
Da wir ja einen wirklich guten, innenstadtnahen Parkplatz hatten (meine Nachfrage bei der "Reiseleitung" in grün-weiß, wann denn der Platz wieder geräumt sein müsse, wurde mit einem Schulterzucken quittiert), haben wir mit einigen Bekannten dazu genutzt, uns in ein Lokal zu setzen, die Spargelsaison zu eröffnen und ein frisches, kühles Hefeweizen zu uns zu nehmen. Ganz gemütlich sind wir dann vor Ende des Fußballspiels BVB-Werder Bremen (0:2) wieder nach Hause gefahren, haben uns ein wenig erfrischt und uns abends dann noch mal mit unseren Begleitern in einer Kneipe getroffen, um den Tag geruhsam ausklingen zu lassen.
Meinen beiden Wagen hat die Tortour übrigens nichts anhaben können, keine Auffälligkeiten, keine Überhitzungen. Lediglich die Besatzungen waren doch ein wenig gegrillt, gesotten und gebraten, aber das ist ja nur äußerlich und gibt sich wieder.
Ach ja, der Fahrer eines Ford Taunus-Transit FK1000 hatte es noch etwas schlechter: Als solcher sitzt man unmittelbar neben dem Motor. Dieser mag solche Staufahrten nicht, das Gebläse kann die heiße Luft nicht ausreichend abführen. Er war also gezwungen, die Motorhaube, die sich zwischen den Fahrersitzen befindet zu öffnen... mein Hinweis, daß er ja immerhin die ganze Zeit im Schatten sitzen durfte, trug nicht unbedingt zur Linderung bei. Abends beim Bier verstanden wir uns aber bereits wieder prima
Resumé? Nun, Ziel knapp verfehlt, möchte ich sagen. Es ist nicht deutlich genug geworden, warum wir die Straßen verstopft haben. Hier wäre ein wenig mehr Aufklärung vonnöten gewesen. Für den Anfang aber nicht schlecht, die Organisatoren haben das ja auch zum ersten Mal gemacht und wissen nun für die Demo in Berlin am 12. Mai, wie es geht und was man besser machen muß. Bei der nächsten Demo bin ich auf jeden Fall wieder dabei!
Gruß
Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.