Hallo Kollegen,
im beigefügten Bild die Teile des inneren Radlagers von meinem TR6:
1. eine ich nenne es einmal Tassenscheibe
2. das eigentliche Lager
3. Laufring (Inner Bearing Track)
Radlager ebenso wie die VA insgesamt vor Demontage ohne Befund. Nur demontiert zur Aufbereitung der Achsen und Neuaufbau mit einem neuen Rahmen.$
Frage: Ist das komplett?
Das WHB nennt für die obige Position 1 zwei Teile: 'Inner Oil Seal' und 'Inner Bearing Shield'. Foto beigefügt. Im Teilekatalog von Rimmer wird nur ein Teil geführt: SEAL ASSEMBLY, felt in steel retainer (# GHS110). Wobei der Begriff 'Assembly' ja i.d.R. für eine Kombination von mehreren Teilen steht.
Bei mir hat es innen tatsächlich nur die nackte Scheibe.

Wer weiss Rat. Wollte eigentlich heute meine VA fertig montiert bekommen.
Danke vorab, Ulrich

Hallo Ulrich,
deine Position 1 "Tassenscheibe" ist der berühmten Simmering mit Filz.
Die Metallseite liegt auf das Lager. Bei dir scheint also der Filz weg zu sein.
Jochem

Und jetzt die Frage:
Kegelrollenlager mit oder ohne Vorspannung verbauen?
Der Maschinenbauer gibt auf eine solche Lagerkombination eine gewisse Vorspannung. Die KFZler geben keine Vorspannung oder nur so viel, daß sich die äußere Scheibe noch verschieben läßt.
Wer hat nun recht oder was ist sinnvoller?

VG Andreas

Also gem. WHB 60.25.01 werden die Teile einfach nur zusammen gesteckt:
Innen: "... fit the hub and bearings to the stub shaft"
Aussen: "... fit the washer and slotted nut to the stub shaft"
und dann das erforderliche Spiel über das Drehmoment beim Anziehen der Kronenmutter eingestellt: 5 lbf ft entsprechend 6-8 Nm. Im Verzeichnis der Anzugsdrehmomente heisst es sogar, dass die Kronenmutter für das Setzen des Split Pin ggf. wieder etwas zu lösen ist ("unscrew").

...aber prüft vorher wie die Lager auf die Nabe sitzen....der innere Ring darf nicht auf die Radnabe mitdrehen.

Hallo Ulrich

Das Radlager sollte gemäss TR Handbuch ca. 1-2/100 mm Spiel haben, also Scheibe noch verschiebbar. Grund, durch die Erwärmung unter Belastung dehnt sich das "Lager" aus und läuft Spielfrei unter Druck. Wenn du Vorspannung auf dem Lager hast kann das Lager überhitzen und Lagerschaden ist die Folge. Ich weiss nicht wie es bei euch mit dem TÜV ist, aber bei uns in der Schweiz wurde das Radlagerspiel schon beanstandet. Eine Kopie der Werkstatt-Handbuch Seite hat bis jetzt noch immer geholfen.
Der Filz Dichtring ist sehr dick und wird manchmal abgeschnitten, dann gibt es weniger Druck auf die Dichtfläche aber auch eine schlechtere Abdichtung. Ich fette den Filzring immer etwas ein damit er nicht gleich durch die Trockenreibung am Achsschenkel verbrennt.

Robert

Filzring einweichen über Nacht in Öl und dann ausdrücken vor der Montage

Hallo Ulrich

Korrektur, gemäss Werkstatthandbuch, Abschnitt 60. 25 soll das Radlager-Lagerspiel zwischen 0,08 und 0,13 also 8 - 13/100 mm betragen.

Sorry, mein Speicher wird auch älter, aber ich scheue mich nicht nachzusehen wenn ich nicht sicher bin.

Robert

Hallo.
Dieser Filzring ist bei den meisten Aftermarket zu hoch. Vergleiche ihn mit dem alten und schneide mit eienem Tapetenmesser richtig zu ( glaube so 2-3mm ueberm Rand ). Stelle erst das Lagerspiel auf der Nabe ohne diesen Ring richtig ein , markier die Position der Mutter. Danach erst den Filzring einpressen ( mit Filz zur Nabe ) und die Mutter in die markierte Position schrauben. Das alles deswegen, weil der Filzring manchmal stark komprimiert wird und dadurch das Lagerspiel verfaelschen kann.

Hallo,
das Einstellen mache ich auch so ähnlich bei Neuen Ringen,anders bekommt man das gar nicht hin.
Die Radlager vorne werden leider immer wieder vernachlässigt.
Das fängt mit völlig ungeeignetem Fett an und hört mit verschlisssenen Radlagerzapfen auf.
Radlagerzapfen waren im Neuzustand ab Werk schon nicht Maßhaltig !
D.h. der Radlager Innering konnte sich sehr leicht mit drehen und den Radlagerzapfen beschädigen,
dazu auch die Anlagefläche am Achsschenkel.
Aber immer nur wenn das Radlagerspiel zu locker eingestellt war.
Ich handhabe das seit Jahren so, das die Lager eine ganz leichte Vorspannung bekommen.
Damit wird sicher gestellt das die Lagerinnenringe sich nicht mitdrehen.
Auch ein Tropfen Loctite am inneren Lager mit dem Maß 25,4 mm kann helfen.
Wenn man neue Lager montiert kann man ohne Fett mal testen wie die Einstellung den freien Lauf beeinträchtigen können.
Die D Scheibe ist mit einer leichten Vorspannung immer noch frei beweglich !
Ganz wichtig ist auch, das ein neue Fettbefüllung wirklich ausreichend ist.
Die Nabe muss komplett ausgefüllt sein. Mit den beigelegten Fett in den Radlager Kits ist das unmöglich !
Dann sollte das Fett mit den Fingern richtig in die Zwischenräume der Lagerrollen einmassiert werden.
Anbei die beschädigten Flächen am Radlagerzapfen die immer von unten sind !!!!

Bis denn
Ralf

Vielen Dank für die vielen Tipps.
@TR674
Der Simmerring wird auch in die Nabe eingepresst?

Hallo Ralf
und wie verhält sich dann das ganze mit den Spannhülsen ? ich habe mir die Verstärkten Achszapfen mit den Spannhülsen und neuen Lagern besorgt und habe auch vor über den Winter die Dinger einzubauen. Alleine schon die vorhandenen Zapfen auszubauen wird vielleicht ein Geduldsspiel, vielleicht sehe ich das ganze wieder mal zu schwarz aber ich habe zuviel über die gerochenen und verschlissenen Zapfen gelesen dass ich es eben angehen möchte die Vorderachsen zu überholen.
Grüße
Ludwig

Hallo Ludwig,

ich habe die Uncle Jacks eingebaut:

http://tr6.danielsonfamily.org/StubAxle.htm

Schau dir das mal an....steht alles gut beschrieben, aber du hast ja meine Kontaktdaten.
Für die Nabe und Lager nimmst Du Liqui Moly LM50.

Grüße Jochem

Hallo Ludwig,
die Lager einzustellen ist keine Raketentechnik.
Wenn es soweit ist können wir das Thema nochmal ganz genau besprechen.
Macht man ein Vormontage bzw. Testmontage ohne Fett und Filzdichtring ist das alles nicht so schlimm.
Aufwendiger ist da schon das Tauschen des Radlagerzapfens und der Lagerringe in der Nabe.

Bis denn
Ralf

Hallo und noch mal die Frage in die Runde: der Simmerring gehört also auch in die Nabe eingepresst?

Betreffend Fett: Hatte mir aus dem Motorradbereich (Louis) besorgt: PROCYCLE Lager- und Mehrzweckfett EP3. "... hervorragend geeignet für mechanisch und thermisch belastete Wälz- und Gleitlager", ... Temperaturbereich -30 bis +150 Grad heisst es da. Ist das was? Gibt es da eine Spezifikation? Oder nur diesen Marketing-Sprech?