Drehung der TR-Stößelstangen im Video
Moderator: TR-Freunde-Team
- RobertB
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Drehung der TR-Stößelstangen im Video
Hallo TR-Schrauber,
am Wochenende beim Abmessen meines Ventiltriebs ist mir zum ersten mal aufgefallen, wie deutlich sich Stößelbecher und -Stangen drehen, angetrieben durch den Nocken der NW. Pro Hub ca. 100° !! Hätte ich so nicht erwartet..
PS: meine Stößelbecher sind plan
Gruß Robert
am Wochenende beim Abmessen meines Ventiltriebs ist mir zum ersten mal aufgefallen, wie deutlich sich Stößelbecher und -Stangen drehen, angetrieben durch den Nocken der NW. Pro Hub ca. 100° !! Hätte ich so nicht erwartet..
PS: meine Stößelbecher sind plan
Gruß Robert
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Hallo Robert,
die Drehung der Stößelstangen ist wie ich meine gewollt,
bin allerdings kein gelernter Kfz-ler, "Mechatroniker" sagt man ja heute...
Ich meine das hängt zusammen mit:
- einem Verstatz der Nocken zu den Bechern?
- der Reibung zwischen Nocken und Becher bzw. Schmierung?
- Stärke der Federn?
Die 100° reduzeiren sich daher wahrscheinlich im Fahrbetrieb...
Vielleicht kann ein "Meister" uns Einäugigen und Blinden hierzu
etwas ausführlich die Zusammenhänge erläutern?
Grüße
Marco
die Drehung der Stößelstangen ist wie ich meine gewollt,
bin allerdings kein gelernter Kfz-ler, "Mechatroniker" sagt man ja heute...
Ich meine das hängt zusammen mit:
- einem Verstatz der Nocken zu den Bechern?
- der Reibung zwischen Nocken und Becher bzw. Schmierung?
- Stärke der Federn?
Die 100° reduzeiren sich daher wahrscheinlich im Fahrbetrieb...
Vielleicht kann ein "Meister" uns Einäugigen und Blinden hierzu
etwas ausführlich die Zusammenhänge erläutern?
Grüße
Marco
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Es geht um die Gleitfläche Nocke/Stößel.
Die Stange dreht sich nur zufällig und nur manchmal mit.
Diese Stelle ist in älteren Motoren schon immer ein kritischer Punkt
gewesen. Öl kommt da nur zufällig hin und bei Testfahrten vom Werk
fällt das viel weniger auf, als bei Zuckeltrab und viel Leerlauf.
Dann wird die Fläche bis an die Grenze des Erträglichen beansprucht.
Deswegen versetzt man zur Verbesserung der Situation die Nocken
und/oder macht die sogar schräg wie beim Rover V8.
Da hält sich die Nockenwelle sogar durch das rotieren
der Stößel und die schräge Nocke selber im Block.
Das rotieren vermindert also das Gleiten der Stößel auf der Nocke
und hilft damit, den Verschleiß oder Fressgefahr bei Mischreibung zu
mindern. Im Verbund mit mehreren anderen Maßnahmen kann man
so erreichen, dass diese Stelle am Motor standfest wird.
Für uns ist wichtig, dass zwei zusätzliche schädliche Einflüsse
unseren Motoren aktuell das Leben schwer machen, obwohl die Öle
doch wirklich viel besser geworden sind.
Wir haben viele Staus und bei Treffen wird gern Mal der Motor nur tuckern gelassen,
deswegen leidet die Zufallsschmierung der Nocken durch rumwirbelndes Öl und läuft trocken.
Das Öl selber darf generell keinen Zusatz "Zinkphosphat" mehr enthalten,
weil das den Kat schädigen würde. Dieser Zusatz hilft aber gerade den
Gleitflächen im Gebiet der Mischreibung noch ein bisserl länger
miteinander auszukommen, bis wieder Öl kommt.
Also nicht tuckern lassen, Leerlauf nicht zu niedrig und ZDDP zum Öl
und vor allem die Ventilfedern nicht strammer als nötig.
Wenns doch Mal kaputt geht verinnerlichen,
dass dies eine kritische Stelle ist, die hochwertige Bauteile braucht.
Königsweg ist es die Nockenwelle hohl zu bohren,
über die Lagerstellen wie bei der Kurbelwelle Öl aufnehmen
und an jedem Nocken eine Austrittsbohrung vorsehen,
wo das Öl an die richtige Stelle austreten kann.
Eine Erfindung von Schrick für hochbelastete BMW Rennmotoren.
Die Stange dreht sich nur zufällig und nur manchmal mit.
Diese Stelle ist in älteren Motoren schon immer ein kritischer Punkt
gewesen. Öl kommt da nur zufällig hin und bei Testfahrten vom Werk
fällt das viel weniger auf, als bei Zuckeltrab und viel Leerlauf.
Dann wird die Fläche bis an die Grenze des Erträglichen beansprucht.
Deswegen versetzt man zur Verbesserung der Situation die Nocken
und/oder macht die sogar schräg wie beim Rover V8.
Da hält sich die Nockenwelle sogar durch das rotieren
der Stößel und die schräge Nocke selber im Block.
Das rotieren vermindert also das Gleiten der Stößel auf der Nocke
und hilft damit, den Verschleiß oder Fressgefahr bei Mischreibung zu
mindern. Im Verbund mit mehreren anderen Maßnahmen kann man
so erreichen, dass diese Stelle am Motor standfest wird.
Für uns ist wichtig, dass zwei zusätzliche schädliche Einflüsse
unseren Motoren aktuell das Leben schwer machen, obwohl die Öle
doch wirklich viel besser geworden sind.
Wir haben viele Staus und bei Treffen wird gern Mal der Motor nur tuckern gelassen,
deswegen leidet die Zufallsschmierung der Nocken durch rumwirbelndes Öl und läuft trocken.
Das Öl selber darf generell keinen Zusatz "Zinkphosphat" mehr enthalten,
weil das den Kat schädigen würde. Dieser Zusatz hilft aber gerade den
Gleitflächen im Gebiet der Mischreibung noch ein bisserl länger
miteinander auszukommen, bis wieder Öl kommt.
Also nicht tuckern lassen, Leerlauf nicht zu niedrig und ZDDP zum Öl
und vor allem die Ventilfedern nicht strammer als nötig.
Wenns doch Mal kaputt geht verinnerlichen,
dass dies eine kritische Stelle ist, die hochwertige Bauteile braucht.
Königsweg ist es die Nockenwelle hohl zu bohren,
über die Lagerstellen wie bei der Kurbelwelle Öl aufnehmen
und an jedem Nocken eine Austrittsbohrung vorsehen,
wo das Öl an die richtige Stelle austreten kann.
Eine Erfindung von Schrick für hochbelastete BMW Rennmotoren.
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Wie verhindert man, dass durch die Bohrung durch die Welle bzw bei jeder Nocken das Öl unkontrolliert herausspritzt und den Öldruck damit ins bodenlose sacken lässt? Man muss die Ölmenge ja irgendwie begrenzen aber auch bewerkstelligen, dass genug öl für alle Nocken hinein kommt.
Ölspritzdüsen für Kolbenbodenkühlung haben meist ein Kugelventil aber das wäre ja kontraproduktiv da gerade bei niedrigen Drehzahlen das Problem vorhanden ist.
@Robert
Cooles Video!
Bernhard
Ölspritzdüsen für Kolbenbodenkühlung haben meist ein Kugelventil aber das wäre ja kontraproduktiv da gerade bei niedrigen Drehzahlen das Problem vorhanden ist.
@Robert
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Bernhard
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Bernhard,
die Nockenwelle mit Stößeltassen dort unten in den tiefen des Kurbelgehäuses gehört mit zu den bestens geschmierten Teilen des Motors. Hier spritzt so viel Öl von den Kurbelwellenlagern weg, als einem vielleicht lieb ist.
Wenn Auslegung, Härte, Geometrie und Schmierstoff stimmen, geht hier nichts schneller kaputt.
Zeitgenossen die stundenlang ,einen Motor womöglich noch fast neu und mit extrem niedriger Drehzahl im Leerlauf laufen lassen sind selbst schuld.
Moderne Öle haben sicherlich weniger von dem Zinkadditiv, dafür aber reichlich andere aktive Additive.
Die brauchen die auch für die extremen Drücke für den Einsatz an Dieselmotoren (Pumpe/Düse)
Hohlgebohrte Nockenwellen oder zusätzliche Schmierungen durch Leitungen mit Düsen sind ein Thema bei OBENLIEGENDEN Nockenwellen.
Wir haben in unseren Motoren aber die Nocke unten im Gehäuse liegen, also alles ist gut.
Wichtig FAHREN !
LG
Ralf
die Nockenwelle mit Stößeltassen dort unten in den tiefen des Kurbelgehäuses gehört mit zu den bestens geschmierten Teilen des Motors. Hier spritzt so viel Öl von den Kurbelwellenlagern weg, als einem vielleicht lieb ist.
Wenn Auslegung, Härte, Geometrie und Schmierstoff stimmen, geht hier nichts schneller kaputt.
Zeitgenossen die stundenlang ,einen Motor womöglich noch fast neu und mit extrem niedriger Drehzahl im Leerlauf laufen lassen sind selbst schuld.
Moderne Öle haben sicherlich weniger von dem Zinkadditiv, dafür aber reichlich andere aktive Additive.
Die brauchen die auch für die extremen Drücke für den Einsatz an Dieselmotoren (Pumpe/Düse)
Hohlgebohrte Nockenwellen oder zusätzliche Schmierungen durch Leitungen mit Düsen sind ein Thema bei OBENLIEGENDEN Nockenwellen.
Wir haben in unseren Motoren aber die Nocke unten im Gehäuse liegen, also alles ist gut.
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LG
Ralf
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Anders als in der Kipphebelachse herrscht in der hohlen Nockenwelle ein gewisserdarock hat geschrieben:Wie verhindert man, dass durch die Bohrung durch die Welle bzw bei jeder Nocken das Öl unkontrolliert herausspritzt und den Öldruck damit ins bodenlose sacken lässt? Man muss die Ölmenge ja irgendwie begrenzen aber auch bewerkstelligen, dass genug öl für alle Nocken hinein kommt
Öldruck. Die Bohrungen müssen klein genug sein, damit dadurch nicht alles Öl verplempert wird.
Aber wenn man einen Zufluß zur Kipphebelachse nachrüstet und man da oben
alles ungestraft unter Öl setzen kann ist das bei der Nocke alternativ nicht so kritisch.
Natürlich gibt es Zusatzschmierungen aktuell bei vielen "alten"
Motoren auch mit unten liegender Nockenwelle.
Unser TR ist da nicht besser aufgestellt, es sind nur zu geringe
Stückzahlen zu erwarten, als dass da jemand dranginge.
https://www.atlanticspeed.com/productca ... oduct=6113
https://www.atlanticspeed.com/productca ... category=0
Da sind zwei Änderungen, wo statt der Nocke der Stößel bearbeitet wurde.
Wo vorher Hydrostößel waren, liegt voller Öldruck an und den kann man
einfacher nutzen, als kompliziert die Nocke umzubauen.
Das Prinzip ist aber völlig identisch.
Mit dem Öladditiv hat jemand nicht verstanden, worum es geht.
Natürlich hat modernes Öl jede Menge Additive, nur hat jedes Additiv
eine bestimmte Aufgabe. Öl soll die Viskosität halten, scherstabil sein,
druckfest sein, Schmutz in der Schwebe halten, oder nicht schäumen.
Nur eben das Additiv was, wie ich schon schrieb, im Bereich der
Mischreibung hilft und fressen verhindert wurde entfernt.
Das läßt sich nicht durch ein "mehr" an anderen Additive ersetzen,
sondern der Motor muss konstruktiv anders gestaltet werden.
Das ist so mittlerweile gemacht worden und deswegen brauchen dies
Additiv moderne Motoren auch nicht mehr.
Es muss halt nur sichergestellt werden, dass Mischreibung ausser
im Bereich des oberen Kolbenrings nirgendwo mehr auftritt.
Wenn man sich allerdings auf den Standpunkt stellt, im Bereich der Nocke
im TR6 wäre immer ausreichende Schmierung vorhanden ist in der Tat
Zink entbehrlich. Aufgrund der Einlaufvorschriften der Nockenwellenhersteller
und deren Kommentaren dazu halte ich das aber für völlig falsch.
- Z320
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Hallo Kameraden,
danke für die Beiträge.
Ich hatte bisher immer gedacht die NW wäre gut gschmiert,
weil das gesamte Öl vom Kopf über die Stoßstangen-Hülsrohre
direkt (?) auf die Stößelbecher und vor dort auf die Nocken läuft?
Meine 4 Jahre alten "neuen" Becher haben entgegen dem Original
seitlich sogar Ablaufbohrungen, damit da nicht zu viel Öl drin steht?
Ob´s Not tut...?
Grüße
Marco
danke für die Beiträge.
Ich hatte bisher immer gedacht die NW wäre gut gschmiert,
weil das gesamte Öl vom Kopf über die Stoßstangen-Hülsrohre
direkt (?) auf die Stößelbecher und vor dort auf die Nocken läuft?
Meine 4 Jahre alten "neuen" Becher haben entgegen dem Original
seitlich sogar Ablaufbohrungen, damit da nicht zu viel Öl drin steht?
Ob´s Not tut...?
Grüße
Marco
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@Bernhard:
Die Stangen im Video sind PI-Stößelstangen (8,11"/20,6 cm), aber die sind zu lang, die Kugelköpfe sind damit zu weit oben, fast am Kipphebel.
Ich habe jetzt kürzere bestellt (7,99"/20,3 cm), die sollten wieder passen.
Der ZK ist halt echt dünn, 3,3"/83,8 mm.
@Marco: werde berichten
Gruß Robert
Die Stangen im Video sind PI-Stößelstangen (8,11"/20,6 cm), aber die sind zu lang, die Kugelköpfe sind damit zu weit oben, fast am Kipphebel.
Ich habe jetzt kürzere bestellt (7,99"/20,3 cm), die sollten wieder passen.
Der ZK ist halt echt dünn, 3,3"/83,8 mm.
@Marco: werde berichten
Gruß Robert