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Verfasst: 20.12.2013, 10:23
von gelpont19
Willi hat geschrieben: Denn der Temperaturfühler, der indirekt über das Kennfeld im Motorsteuergerät die Heizung des Thermostaten (und damit seine Öffnung) regelt, könnte auch kaputt sein. Das kann man allerdings durch Auslesen des Fehlerspeicher am CAN Bus erkennen, wenn man entsprechend ausgerüstet ist. Wenn das der Fall sein sollte hat man zusätzlich zum eigendlichen Fehler einen funktionierenden Thermostaten kaputtgemacht.

Willi
Da is was dran... offenbar, nach ein bisschen googlen, hat der A2 zwei Sensoren - einen für den Thermostaten und einen für das Kombiinstrument. Da die Sensoren leider (wohl aus Kostengründen) keine CAN Bus Teilnehmer (slaves) sind, sind sie nur bedingt über das Motorsteuergerät diagnosefähig. Der G62 zumindest, scheint ein einfacher NTC zu sein, der sich abnutzt durch sogenanntes "stressing" - das höchste stressing für NTCs findet dann statt, wenn starke thermodynamische Veränderungen stattfinden. Viele solche Vorgänge in Summe führen nicht direkt zum Abgang, sondern verändern den Kennlinienverlauf - in diesem Fall vielleicht so, dass der Schwellwert zum Öffnen des Thermostaten nicht mehr erreicht wurde. Natürlich könnte über eine Plausibilitätsprüfung mit dem zweiten Sensor (G2?) dieser schleichende Vorgang detektiert werden, am besten, wenn das dann ein PTC wäre, aber darüber hab ich nix gefunden.

Industriesensoren sind als aktive slaves ausgebildet und viel komplexer, damit sicherer und kündigen ihren Abgang vorher an, wenn sie noch funktionieren !! Das allerdings ist eine Kostenfrage und kommt für den Einsatz in PKWs nicht in Frage. Da der Ausfall eines Centelements in hochwertigen Produktionsanlagen (z.B. Pharmazie) nicht akzeptabel ist, hat man hier schon vor Jahren teuere slaves (gegenüber NTCs z.B.) akzeptiert.

Die von mir weiter oben angeführte Plausibilitätsprüfung (NTC - PTC) ist allerdings ein einfaches Mittel das Auseinanderlaufen der Kennlinien vor dem definitiven Ausfall anzuzeigen.

...ach so - die Werkstatt hat natürlich mehr davon den Thermostaten zu wechseln, als nur den Sensor, der im EK im centbereich liegen sollte - und auch noch besser zugänglich ist.

win

Verfasst: 20.12.2013, 11:52
von Willi
Win,

die Sensoren selbst sind natürlich nicht diagnosefähig. Wäre zu aufwendig, die an den CAN Bus zu hängen. Allerdings werden die gemessenen Temperaturen im Steuergerät- Fehlerspeicher abgelegt, wenn die Werte unplausibel sind. Eventuell geht der Wagen ins Notprogramm und lässt sich dann nur noch bis 2000 U/min drehen. Das hat man mir jedenfalls bei Audi erzählt. Welche Logik das "Unplausibel" erkennt weiss ich (noch) nicht. Ganz klar ist mir das nicht. Wie wird unterschieden zwischen einen echten Messwert und einem unplausiblen? Ich gehe aber davon aus, daß man bei Audi seriös genug ist, keine unnötigen Teile zu tauschen und dann den Sensor bei der Rechnungslegung wegzulassen.

Ich werde mir die VCDS Software für den Wagen besorgen. Ohne die tapppt man im Dunkeln. Nur sind 300.- € ein bißchen happig. Das WHB war schon über 100.-€. Aber was jammer ich. Ich wußte ja, was auf mich zukommt. Ganz oder gar nicht...

Überigens: das Thermostat Gehäuse, das die Jungs ausgetauscht haben, enthält tatsächlich den Thermostaten selbst, den es nicht mehr einzeln gibt (bei der VAG). Im Zubehörhandel ist er schon noch zu finden. Warum das jetzt "ein Teil" ist weiß ich nicht. Es könnte mit der Rationalisierung der Ersatzteil- Vorratshaltung für ein 10 jahre altes Auto zu tun haben, könnte aber auch damit zusammenhängen, daß das Gehäuse aus Alterungsgründen häufig mitgetauscht werden muss.

Verbaut ist das gleiche Ding u.A. im Skoda Fabia 1600. Würde mich gar nicht wundern, wenn es bei Skoda (Doktorschlossers Kolchosebomber) weniger kostet....

Willi

Verfasst: 20.12.2013, 12:40
von gelpont19
Jau - is alles teuer... eins sollteste aber sicherstellen. Du hast da jetz nen neuen Thermostaten drin, der ja vom Motorsteuergerät bewegt wird. Dieser Regelkreis - Thermostat / Sensor G62 - wird am Master neu parametriert im Volksmund "angelernt". Dabei werden Öffnungsgrad des Aktuators und Eingangssignal des NTC in ein festes Verhältnis gesetzt - i.d.R. mit einer Referenzmessung, so dass es schei...egal ist, welcher tatsächliche Wert aus dem Sensor wirklich rauskommt. Das Ganze funktioniert dann zwar, aber man lässt ausser Acht, dass der Sensor durch das Versetzen seiner Kennlinie seinen baldigen Tod schon angekündigt hat.

Stell auf jeden Fall sicher, dass mit dem Wechsel des Thermostaten auch der Sensor erneuert wurde. Der wird wohl nich so teuer, vielleicht 30 EUR kosten. Das Auswechseln kannste selbst. Zum "Anlernen" brauchste dann die Software.

win

Verfasst: 20.12.2013, 13:43
von DietmarA
Hallo Willi,
Sensoren werden z. B. mit 5,0 V betrieben. Aus Sicherheitsgründen werden aber nur zu messende Werte zwischen 0,5 und 4,5 V genutzt.
0 - 0,5 und 4,5 - 5,0 werden als zu hoch oder zu niedrig gewertet und geben evtl. eine einfache Fehlerwarnung.
Gar keine Spannung oder größer 5,0V wird als unplausibel eingestuft.
So isses bei unseren Commonrail Motoren.

Verfasst: 20.12.2013, 15:00
von Sascha
Mahlzeit, das Steuergerät erkennt Unterbrechung, Schluss nach Plus oder Masse und unplausibles Signal... dann wird ein Ersatzwert geladen und das Steuergerät geht in den "Notlauf".

Den G62 kannst du nicht anlernen die Werte stehen durch die Kennlinie fest.

Der Rosstech VCDS Dongel gibt es immer die Softwarelizens dazu die wird dann mit der freigeschalteten Software immer aktuell gehalten.
Die VCDS lässt sich besser bedienen als die VW Tester, selbst die Adressen der STG sind alle identisch. Ich nutze die Hex/can dongels von Rosstech die machen schon Ringbruch diagnose vom Most Bus...das schaft nicht mal der KTS von Bosch oder ich hab es bei Bosch noch nicht gefunden...

Hier gibt es noch einge Dongels und Info´s.....
https://www.blafusel.de/obd/wbh_bt5.html
https://www.blafusel.de/obd/obd2_wbhdiag.html

Fröhlichen Gruss & Weihnachten
Sascha

Verfasst: 20.12.2013, 19:05
von Willi
@Sascha

Hochinteressante Links. Danke.

Willi

Verfasst: 21.12.2013, 08:19
von Ulrich
Hallo Willi,

wenn das Problem mit der Kühlmitteltemperatur noch besteht, findet sich hier vielleicht eine Erklärung:

https://www.a2-freun.de/forum/showthrea ... ost1051786

Zitat 1. Abs. in Beitrag 81: "Des Rätsels Lösung für die hohe Motortemperatur: Beim alten Kühlmittelverteiler war wohl beim Ausbau ein Anschluss abgebrochen. Das Neuteil wurde anhand der alten Teilenummer bestellt, dies wurde aber im Laufe der Zeit geändert. Heißt, da wo beim alten Teil ein Loch für den Wasserdurchfluss war, ist beim Neuteil KEIN Loch mehr. Der passende Kühlmittelverteiler hat eben eine neue Teilenummer bekommen. Somit konnte das nicht passen. Problem erkannt und behoben."

Ich kann zwar nicht so ganz glauben, dass man unter Beibehaltung der Teile-Nr. ein Ersatzteil in geänderter Funktionsweise anbietet - aber überprüfenswert wäre das schon.

Gruß aus'm Ländle
Ulrich

Verfasst: 21.12.2013, 11:28
von Willi
Hallo Ulrich,

auf den Beitrag bin ich auch schon gestoßen. Aber bei meinem A2 ist das Problem offenbar gelöst. Kein Überhitzen mehr.

Willi

Verfasst: 21.12.2013, 16:27
von doktorschlosser
@ Willi,

wenn Du mal die Werte in Echtzeit sehen möchtest:

Ich habe die Software und den Anschlussadapter(vor allen Dingen aber einen ururalt Laptop auf dem das Ganze läuft)
So eimal im Monat frage ich unsere Mitglieder des OhWeh-Konzernes wie es ihnen geht. Die Dreizylinder-Modelle beklagen sich regelmäßig......