Schnippel hat geschrieben:
Es gibt sie, die Kreuzgarnituren die lange halten, nur nicht unter 45 €/St.
In meiner Versuchsreihe habe ich billige Gelenke und Teure an einer Achse gemischt.
Neben Original Leyland/Rover kamen Billigburger und Japaner original
von Hennig aus Essen und als Geheimtipp empfohlen zum Einsatz.
Die von Ralf geschilderten Fehler kann man übrigens gar nicht fahren,
es rüttelt einen dermaßen aus dem Sitz, dass man kontrolliert.
Ich hatte kürzlich eine nagelneue Kardanwelle für den V8 machen lassen,
die hatte so einen Fehler! Also wenn es mal prima fuhr und dann dröhnt,
vibriert und rappelt könnt ihr die meisten Montagefehler ausschließen,
es sind die Joints oder das Schiebestück. Habt Ihr keine Probleme schmiert
man die Joints ab und schaut warum das Auto so wenig Leistung hat
Also die tadellos montierten Gelenke wurden nach der Saison demontiert
und waren alle beschädigt. Fand ich nicht verwunderlich, da das eh schon
immer so war und ich in der Saison auch in Italien auf den Pässen unterwegs war.
Die teuren Gelenke und auch die Japaner waren mindestens so beschädigt wie die Billigburger.
Dann habe ich die Lagerstellen alle geprüft, da ich damals Zugang zu der
Meßtechnik hatte. Ich konnte HRC mitten auf den Flächen messen, da die Teile
eh Schrott waren. Alle waren ausreichend und ähnlich hart auf den Laufflächen.
Ich habe dann die schrottigen Teile mit zu einem Hersteller für die Gelenke
genommen und der hat mir erklärt, was ich hier gebetsmühlenartig
immer wieder schreibe (n muss): Die Nadeln schränken (kippen im Lager,
obwohl dafür eigentlich gar kein Platz ist), wenn die Arbeitsbedingungen
schlecht werden, die Innenlaufflächen bekommen daher eine
Punktbelastung und verdrücken die Lauffläche am Rand.
Wer also beim Wechsel der Gelenke aussen an den Sternen kleine
symmetrische Dellen vorfindet, so dass der Stern wie ein Vielzahn
aussieht, hat eine Überlastung der Kreuzgelenke, die man auch mit
teuren Gelenken nicht kuriert.
Man kann jetzt viel theoretisieren was sein kann und was nicht.
Tatsache bleibt, dass es mit steigender Motorleistung Arbeitsbedingungen
gibt, die Antriebswellen nicht mögen und die Kreuzgelenke kaputt gehen
und die CVs das (möglicherweise mit Wirkungsgradverlust) erdulden.
Leistungsmäßig kann ich sagen, dass die Achse mit CVs und harten
Federn und Sperre eine signifikant bessere Beschleunigung ermöglicht
und momentan erstmalig seit 30 Jahren scheinbar hält!
Teure Teile bauen Werkstätten gern ein, weil so ein Missverhältnis von
Material zu Lohn vermieden wird. Die Joints fliegen ja nicht in Achse und
wenn dann 5 Arbeitsstunden 4 x 15 Euro Material gegenüber stehen
sieht das halt komisch aus. Wenn ich meine Schubkarre voll Joints, die ich
lebenslang verbraucht habe, aus teuren Leylandteilen rekrutiert hätte
würde ich mich mit obiger Erkenntnis natürlich schwer ärgern.