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Verfasst: 01.02.2013, 22:21
von Niederrheiner
doktorschlosser hat geschrieben:
Die besondere Überraschung am Montag soll eine wirkliche Grubenfahrt auf 1370 Meter werden. Die letzte Antwort der Zeche steht aber noch aus, daher kommen wir da noch nicht weiter.
Gerhard, den Halbfranzosen und den anderen Ignoranten aus meiner Region kommentiere ich mal so (mögen sie etwas lernen):



Die willst mit der Truppe auf eine Teufe von 1370 Metern? Respekt!! Ich habe als Student im Mausegatt auf Neu-Monopol auf geteuften 1450 gutes Geld für harte Arbeit verdient. Über Temperatur und Feuchte kein Reden.

Aber ob das geeignet für Rentner ist? Oder Österreicher? Oder den Kater?

Reichen da nicht die 20 Meter in Bochum?

(Ich erwarte Erfahrungsberichte während meines Urlaubs mit Kindern und Frau zu diesem Zeitpunkt)

Verfasst: 01.02.2013, 22:35
von redflitzer
Moin zusammen.
In den 50`zigern bin ich in einem 1000 Seelen Dorf zur Schule gegangen. Da hat dann ab und an der Lehrer von der Kreisbildstelle einen Film geholt und gezeigt. Heringsfang in der Nordsee, Lokomotivführer auf einer Dampflock oder die Arbeit eines Bergmanns unter Tage. All diese Filme haben mich schwer beeindruckt.
Auf einer Dampflock durfte ich mal mitfahren.
Auf der See bin ich gesegelt , 25 Jahre als Skipper.
Unter der Erde war ich noch nicht, ich freu mich drauf. :D :D :D

Verfasst: 02.02.2013, 10:07
von doktorschlosser
@ Helge,

bei uns teuft man nicht.
Bei uns kratzt man die Kohle mit bloßen Fingernägeln aus dem felsigen Grund.

Wenns denn klappt, gehen wir bis zum Kohlehobel vor.

Verfasst: 02.02.2013, 11:12
von Willi
In einem anderen Leben war ich mal für 6 Wochen unter Tage. Auf Katharina- Elisabeth in Essen, nahe der Kaserne am Zehnthof. Ich war in der Elektrowerkstatt. Wenn irgendwo was ausfiel haben wir es repariert. Wenn man in Bochum im Bergbaumuseum einen Kohlehobel sieht hat man noch lange keine Einblick in die Arbeitsbedingungen.

Auf Katharina- Elisabeth lief der Hobel zwischen der 8 . und 9. Sohle, etwa 900 m tief. Das Flötz war sehr steil und damals nur etwas über 1m mächtig. Wir wurden gerufen, als die Bewetterung ausfiel (Riesengebläse mit langem Luftschlauch). Die Arbeitsbedingungen kann man sich kaum vorstellen. Mit Bewetterung konnte man 3-5 Meter weit sehen. Ohne Bewetterung war es sofort völlig duster. Der Kohlestaub braucht eine Weile, bis er sich gesetzt hat. Dann kann man wieder was sehen und mit der Reparatur beginnen. Dabei wird man "angefeuert" von den Kumpeln vor Ort, deren Verdienst zum nicht geringen Teil von der Tagesförderung abhängt. Und die bei den Temperaturen natürlich mit nacktem Oberkörper arbeiteten und keine Atemschutzmaske trugen, weil man dann gar keine Luft mehr bekam.

Ich habe nie verstanden, warum jemand einer geschlossenen Zeche eine Träne nachweint.

Gruß
Willi

Verfasst: 02.02.2013, 15:24
von Niederrheiner
Willi hat geschrieben: Ich habe nie verstanden, warum jemand einer geschlossenen Zeche eine Träne nachweint.

Gruß
Willi
Willi, das ist einfach erklärt: Weil jeder Pütt viele tausend Familien ernährte. Jeder. Da gab es keine Arbeitsplätze mit Löhnen, die kaum für die Ernährung einer Familie reichten. Wer vor Kohle malochte, hatte auch Geld auf Tasche.

Und es machte volkswirtschaftlich bis in die siebziger Jahre tiefen Sinn.
Es nutze allen. Nicht so eine gequirlte Schei....., die wir Energiewende nennen und die nur von unten nach oben verteilt und der Volkswirtschaft und damit uns allen schadet.

Ein wenig prosaisch: Ich habe seitdem auch keine Belegschaft mehr erlebt, die dermaßen zusammen hielt und sich mit seinem Pütt identifizierte. Du hast ja noch ein paar mehr Arbeitsjahre auf dem Buckel.
Kennst Du ähnliches?

Drei gute Gründe, jedem geschlossenem Pütt viele Tränen hinter her zu weinen.

Grüße vom Steigerkind Helge

Verfasst: 03.02.2013, 10:04
von Willi49
Au man, auf VM habe ich mal unter tage eine unregelmäßig rosa leuchtende Stelle durch den Kohlenstaub gesehen, neugierig wie ich war draufzu gegangen, was war das???nach 2 Metern, da saß ein Kumpel, immer wenn der ins Brot biss (Mund auf) war seine Futterluke die rosa Stelle, der Rest war unsichtbar. Wie Arni bei Predator. :o :o
Grüße
Willi

Verfasst: 05.02.2013, 17:20
von Uriah
Liebes Orga-Team,

ich habe mich vor ca. 4-5 Tagen angemeldet aber bislang keine Bestätigung erhalten. Ist die Email angekommen?

Viele Grüße
Uwe

Verfasst: 05.02.2013, 18:18
von Garfield
Die Emails kommen an, das ORGA-Team sammelt aber noch ein wenig und wird dann die Mails beantworten.

Gruß

Peter

Verfasst: 05.02.2013, 19:30
von Uriah
Danke für die Info!

Viele Grüße
Uwe

Verfasst: 06.02.2013, 11:48
von DrVaupel
Die Emails sind jetzt raus gegangen!!

Grüße

Thomas

Verfasst: 06.02.2013, 12:09
von TR155PS
Niederrheiner hat geschrieben: Drei gute Gründe, jedem geschlossenem Pütt viele Tränen hinter her zu weinen.

Grüße vom Steigerkind Helge
Sollten wir denn doch etwas gemeinsam haben (außer TR), Helge?

Gruß,

Stefan

Verfasst: 06.02.2013, 21:55
von Niederrheiner
TR155PS hat geschrieben: Sollten wir denn doch etwas gemeinsam haben (außer TR), Helge?

Gruß,

Stefan
Moin Stefan, das mag sein und würde auch Dich ehren.

Aber auf gar keinen Fall sexuelle Präferenzen!

Verfasst: 07.02.2013, 09:19
von TR155PS
Niederrheiner hat geschrieben:
TR155PS hat geschrieben: Sollten wir denn doch etwas gemeinsam haben (außer TR), Helge?

Gruß,

Stefan
Moin Stefan, das mag sein und würde auch Dich ehren.

Aber auf gar keinen Fall sexuelle Präferenzen!
:top: :lol:

Das war gut.

Warst Du UT?

Glück Auf,

Stefan

Verfasst: 07.02.2013, 09:20
von TR155PS
Nein (für alle outsider), UT heißt NICHT "unterhalb Taille".

Verfasst: 07.02.2013, 09:59
von Aceca
Ich war Ende der 70er auch ein paar Monate UT, auf Lohberg in Dinslaken. War beim Gleisbau und kann mich nicht erinnern, jemals mehr als Hose, Schuhe und Helm getragen zu haben :D Vernünftiges (elektrisches) Werkzeug war ja unten nicht erlaubt. Aber der Verdienst hat fürn Auto und 2 Semester Studium gereicht! Heute kriegen wir kaum noch guten Stahl gebacken, weil man minderwertige Steinkohle aus der ganzen Welt heranschleppen muß. Genau diese Zechen und ihre Arbeiter waren eine der wesentlichen Stützen des Wirtschaftswunders.

Jedenfalls stelle ich auch heut noch gern ehemalige Bergleute ein, "schmutzige" Arbeit, "geht nicht" oder "konnte ich nicht" kennen die nämlich nicht!

Chris