Hallo liebe TR-Gemeinde,
leicht gefrustet kommen wir aus dem vergangenen Wochenende. Verkehrte Welt oder besser, es kommt meist anders als man denkt. So auch bei uns.
Wir wurden davor gewarnt, den Wischermotor zu zerlegen, es sei ein riesen Problem nicht mit dem Ausbau, sondern mit dem Zusammensetzen und Einbau. Gut vorgewarnt gingen wir mit sehr vielen Fotos zu Werke. Den E-Motor wie auch das Getriebe hatten wir komplett zerlegt, und gereinigt wie auch im vorletzten Beitrag geschildert. Lackiert, poliert und gefettet, sowie mit neuen Kohlen (Bürsten) versehen, wieder zusammengesetzt lief er am Netzteil problemlos.
Somit ermutigt machten wir uns an den Einbau. Nico als Beidhänder und ich als Rechtshänder ergänzten uns prächtig. War ganz schön friemelig, der eine von oben, der andere im Fußraum unterm "Armaturenbrett". Alles mit größter Vorsicht, da ja frisch lackiert!!!
Das schwierigste waren die Wischerarmantriebe mittels der Rohrverbindungen für die Antriebswelle miteinander zu verbinden und durch die kleinen Öffnungen zum Lüftungskanal zu verschrauben. Von oben ausleuchten und festhalten (Antrieb und Motor), während der Andere unten versucht die Schrauben einzudrehen, zusätzlich erschwert durch das gleichzeitige Verlegen des Wischwasserschlauches.
Bei dem ganzen Gefummele rutschte leider die Gummidurchführungstülle in der Spritzwand heraus und war im Nachhinein nur mit Spinnenfingern wieder an Ort und Stelle zu bringen.
Das hat gut Zeit gekostet hat aber, dank guter Geduld, geklappt.
Der Supergau aber war unsere Bremse.
Wir hatten im Vorfeld bereits die Bremssättel, Flexleitungen an der Vorderachse, sowie den Hauptbremszylinder erneuert und montiert. Es fehlten nur noch die Montage des vorderen 5-fach Leitungs-verteilers und der neue Bremslichtschalter (hydraulisch am Verteiler). Diese war schnell erledigt. Was aber dann kam überstieg unsere Vorstellungskraft.
Das System zu befüllen, zu entlüften und die Hydraulik in Betrieb zu nehmen, mit den heutigen Hilfmitteln (Druckluft) und obendrein wadenschonend, ist ja heute kein Thema mehr.
Sollte zumindest keines sein, wurde aber für uns zu einem, das bis jetzt noch anhält. Es ist ja nicht so, daß wir das System zum ersten Mal ausprobierten. Aber wir haben Druck aufgebaut, nachdem der Kreislauf luftfrei war, klappte super. Nur der Druck gab nach lösen des Bremspedales nicht nach und die Bremse nicht wieder frei! Alle vier Räder saßen fest.
Zwei Dinge sind uns bei der Fehlersuche aufgefallen.
-Die Handbremse war während des Entlüftens angezogen.
-Wir hatten Kupplungsgeberzylinder 0,75 "- und Hauptbremszylinder 0,7" - Bohrung vertauscht. Der Erstere saß also vor dem Bremssystem.
-Frage: kann der, wegen der größeren Bohrung, zuviel Druck aufbauen und daher nicht mehr nachgeben?
Oder ist der hydraulische Bremslichtschalter zwar neu aber defekt? :boese:
Wir haben, auf anraten, bewußt auf den Einbau des Bremsdrosselventils verzichtet. Nach lösen der Handbremse haben wir erneut entlüftet, das gleiche Resultat war der Fall!!!
Gefrustet, entnervt und ratlos mußten wir das scheinbar einfache Vorhaben zunächst mal beiseite schieben. Aber auch Fachlektüre wie WHB oder Teilekataloge brachten uns nicht weiter. Werde jetzt morgen mal mit Timm's telefonieren, vielleicht gibt es ja da noch einen Tipp.
Aus den kälter werdenden Baumbergen grüßt leider das genervte Vater-Sohn-Team
Klaus + i.V.Nico
PS: Ich weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt.