Helicoil in Alublöcken des Motors

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gelpont19
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Helicoil in Alublöcken des Motors

#1

Beitrag von gelpont19 »

Moin Männer,

bei dem 6-zyl. von einem Freund sind die Gewinde in den Alublöcken stirnseitig und getriebeseitig zerstört.
Hat jemand an dieser Stelle Erfahrung mit Helicoils ??
Die Blöcke sind ja nich allzubreit und die defekten Gewinde müssen ja aufgebohrt werden...
Sind die Einsätze dann so belastbar, dass man die Ölwanne dann dicht bekommt ?

win
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#2

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

mit Helicoil Einsätzen halten Gewinde in Alublöcken deutliche mehr als ohne. Sie müssen nur mit dem passenden Werkzeug präzise eingesetzt werden.

Andreas
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V8
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#3

Beitrag von V8 »

Aktuell gibt es V-Coil aus Remscheid, ist das Gleiche......
Der Screwcorner hat so was.

Man kann an den Stellen auch M8 nehmen, ist Geschmackssache,
weil man die Schrauben getrennt halten muss, wenn man die Wanne abbaut.

Der Bohrer für das neue Kernloch flutscht in die ausgerissene Bohrung,
da wird so gut wie nix weggenommen.
Auch der neue Gewindebohrer nimmt kaum was weg.
Sieht aus wie ein kleines Wunder und hält.

Aber:
1.) Der vordere Block ist meistens krumm.
2.) Die Arbeit muss absolut senkrecht zur Dichtfläche ausgeführt werden.
Da wenig weggenommen wird, hakt der Bohrer gern heftig.
Also besser im Bohrwerk machen!
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gelpont19
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#4

Beitrag von gelpont19 »

...leider sind die Teile eingebaut, wenn ich sie für´s Bohrwerk rausnehmen muss, kann ich auch neue einbauen.

Schön wäre, wenn´s schon jemand gemacht hätte und sagt - jau, das geht.

Im nachfolgenden Foto sieht man, das das Teil im Bereich der Sacklöcher verdickt ist. Also viel Material is da wohl nich...
Is en altes Foto von meinem beim Zusammenbau - nicht von seinem...

Bild

win
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Gyula
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#5

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ist schon Jahre her und dicht.
Ich habe Einsätze auf der Drehe gemacht (ist doch viel billiger).
Aussen M10, innen M8. Die Einsätze habe ich eingeklebt.
Heute würde ich innen M6 wählen.

Gyula
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#6

Beitrag von V8 »

Ich würde mir eine Bohrbuchse zwecks Führung machen
und die mit Nachbarschraube auf die Dichtfläche schrauben.

V-Coil hat einen Gewindebohrer 3in1
der hat ein ellenlanges Gewindeschneidteil vorn
mit dem Ergebnis, dass man in die kleinen Sacklöcher
kein richtiges Gewinde tief genug reinkriegt.
das merkt man u.U. erst, wenn man den Einsatz reingedreht hat
und die Schraube beim eindrehen klemmt. Vorsicht!

Ansonsten hab ich das öfter gemacht
und finde das popelige Eindrehwerkzeug
gar nicht soooo schlecht.
Zuletzt geändert von V8 am 28.07.2012, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Helicoil in Alublöcken des Motors

#7

Beitrag von kobold »

Hi Win,
habe erst kürzlich einen Gewindeeinsatz im Alublock vorne verbaut.

zum Werkzeug:
Hatte mir kein Original Helicoil-Werkzeug, sondern die Billigvariante aus UK bestellt. Ca. 30 EUR ggü. 90 EUR. Bohrer, Gewindebohrer, Eindrehwerkzeug und 20 Zoll-Einsätze waren dabei. Das Eindrehwerkzeug ist Schrott, weil der Gewindeeinsatz nicht auf ein Gewinde aufgedreht wird, sondern nur auf ein Rundmaterial mit Griff und Schlitz gesteckt wird. Dadurch verdreht sich der Einsatz beim Eindrehen und verklemmt. Habe einige Einsätze vermurkst bis ich dann eine Zollschraube eingesägt habe u. mit Kontermuttern versehen habe. Damit ging es dann. Das restl. Werkzeugset ist o.k..

in eingebauten Zustand:
Habe ziemlich geflucht, weil der Rahmen im Weg ist. D.h. man kommt weder zum Bohren, noch zum Gewindeschneiden richtig ran. Letztendlich habe ich es von Hand (ohne Bohrmaschine) mit einer Grippzange hinbekommen.

Ergebnis:
Einsatz ist drin, Ölwanne dicht

Grüße
Frank
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#8

Beitrag von Rentner2011 »

Moin,

einen Aluklotz nehmen, ca. 10x20mm, so lang, dass er beide Bohrungen abdeckt. 2 Bohrungen im Abstand der Bohrungen der Ölwanne einbringen. Eine Seite Durchgangsloch, passend zur Schraube, andere Seite Helicoilgewinde 5/16 oder 1/4 (?) im rechten Winkel schneiden. Das gehr gut in der Tischbohrmaschine von Hand gedreht. Eventuel Durchgangsbohrung etwas größer machen, dann kann man den Klotz noch ausrichten. Helicoilbohrer so weit eindrehen, bis die Spitze rausgukt und dann erst andere Seite festschrauben.
Dann den Klotz mit einer längeren Schraube in dem intakten Gewinde festschrauben und den Helicoilgewindebohrer auf der defekten Seite eindrehen. Schmieren mit Spiritus!
Ich habe das schon häufig gemacht, mit einem passenden Stück Material als Lehre funktioniert das gut, z.B. hinten in der Schwinge beim TR 6.

Gruß aus Ahrensburg
Peter
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#9

Beitrag von gelpont19 »

...danke für die Tipps...

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