Berthold hat geschrieben: ↑27.04.2020, 07:47
Ich würde mir mehr über die Verwendung der Kamera Gedanken machen als über den Preis. Was hilft eine günstige Kamera wenn man dann feststellen muss das eine wichtige Funktion nicht gegeben ist.
Gruß Berthold
moijn,
danke Berthold für die Erläuterungen. Die Schlussempfehlung halte ich für sehr wichtig.
Als ich mir vor rund 4 Jahren die Kamera kaufte, hatte ich mich mit den Kriterien zuvor so gut wie nicht beschäftigt. Dachte, wenn fast jeder Biker sowas am Helm hat, kann es nicht problematisch sein auch in der Autopraxis damit umzugehen. So bestellte ich mir das beste damals von Pollin angebotene Modell, Hauptkriterium war die Funkfernbedienung. Damit konnte ich die Aufnahme mit einem kleinen Handsender starten ohne auf dem Display rumfummeln zu müssen.
In der Praxis zeigte sich dann, dass ich mich wohl zu wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Das was ich wollte, klappte auch mit der Fernsteuerung nicht so recht.
Meine Kriterien - heute nach dreimaligem Einsatz, nur bei Urlaubsfahrten:
-leichtes Anbringen und Abnehmen (man kann die Cam bei einem Cabrio ja nicht im geparkten Auto lassen) - war ok, mit der ezviz wurde jede Menge Zubehör geliefert, sogar ein Unterwassergehäuse war enthalten.
-einfache Umschaltmöglichkeit zwischen Foto und Video - geht nicht ohne Fummelei am Display
-Auslösen des Fotos bzw. Start und Stop der Videoaufnahme - Fotos aufnehmen ist problemlos mit der Fernbedienung; Videostart erst nach Umschalten am Gerät (geht nicht ohne anhalten)
-Speicherkarte muss (für Videoaufnahmen) mindestens 64 GB Kapazität haben - ist ok (128 GB möglich), die Karte lässt sich zudem leicht wechseln; macht man nur Fotos, reichen deutlich weniger
-Die Anschlussmöglichkeit an die Stromversorgung des Autos muss gegeben sein, sonst ist bei Videos schnell Schluss - hier stellte sich heraus, dass das mitgelieferte Anschlusskabel zwar für die Blendenbefestigung am TR, nicht jedoch im Mustang passt. Sicher gibt es längere Kabel, aber das muss man vorher ausprobieren.
Unterschiedliche Video-Aufnahmemodi standen beim Kauf nicht in meinem Anforderungskatalog. Erst als ich mir die Videoqualität mal im Vergleich betrachtet hatte (Berthold hat das auch angeführt) war ich mit dem einfachsten Modus (WVGA 240 frames/ps im wide-Modus) nicht zufrieden. Meine Kamera kann folgende Modi: 720px 240fps / 960px 120fps / 1080 px 120fps / 1440 px 80fps / 2,7kpx 60/50 fps / 4kpx 30/25fps = ultra HD. Je besser die Qualität, desto mehr Speicher wird gebraucht! Beispiel: bei einem 50sec.-Video mit ultraHD werden ca. 4,3 GB(!) in der einfachsten Qualität nur ca 6,8 MB verbraucht. Mit steigender Bildqualität sinkt aber - zumindest bei meiner Kamera - auch die Bildfrequenz. Schnelle Bewegungsabläufe sind dann evtl. in Zeitlupe... Wer also spezielle Anforderungen an die Aufnahmequalität hat, muss sich diesem Thema aufmerksam widmen.
Der Bild-/Aufnahmewinkel sollte umschaltbar sein (s. obigen Beitrag) meine Kamera hat nur 158°
Das Objektiv soll möglichst lichtstark sein - meine Kamera kann F2,8, das ist gut auch für schlechtere Lichtverhältnisse
Überlegenswert ist, wenn man die Kamera außen anbringt, ein Objektivschutz (UV-Filter o.dgl.) ansonsten gibt's schnell eine verdreckte Linse. Man könnte dafür auch das UW-Gehäuse verwenden ist aber unpraktisch wenn unterwegs umgeschaltet (Video/Foto) werden soll. Mit der Kamera hinter der Windschutzscheibe entstehen schnell Reflexionen. Vor allem bei wechselndem Licht oder tief stehender Sonne geht das bis hin zur völligen Dunkelheit. Evtl. sollte dafür auch die automatische Belichtungsregelung beeinflussbar sein.
Speziell für den Videofreak sollte ein elektronische Bildstabilisierung vorhanden sein. Macht man nur Fotos braucht man das nicht.
Soweit mal meine Kriterien, vor allem aus der Betrachtungsweise eines Fotografen. Es mag sicher noch eine Reihe mehr geben.
Liebe Grüße
Horst