Die Kehrseite vom E-Antrieb  ***

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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#91

Beitrag von darock »

hneuland hat geschrieben: 03.02.2019, 21:12 Wil mal offenlassen, ob dazu ein TESLA-Mann der geeignete Repräsentant ist. Ich denke, dass hier keiner scharf auf Skandalmeldungen zum Batteriethema ist. Dieser, Dein Nachsatz wertet das leider wieder ab.

Außerdem hat mir noch niemand plausibel erklären können, wie ich mit einem Elektroauto eine Urlaubsfahrt von 3.500 km durch die Alpen planen soll, so wie ich es derzeit mit unserem TR6 mache.
Horst
Der Typ in dem Video ist nicht von Tesla. Ist der Besizer einer Firma die sich mit Elektrofahrzeugen beschäftigt. Er betreibt einfach nur Aufklärungsrarbeit und das, wie ich finde, sehr objektiv. In dem Video kommen sowohl positive als auch negative Aspekte vor.

Ich persönlich sehe darin kein Problem weiter zu fahren. Man kann auch einfach mal nach Norwegen blicken, da funktioniert es einwandfrei.

Es gibt EVs die für längere Strecken besser geeignet sind als andere. Mit einem Leaf mit winziger Batterie will ich auch nicht in den Urlaub fahren. Diese Fahrzeuge sind reine Stadtautos und dafür sind sie perfekt. Hyundai und Tesla haben aber jetzt schon EVs die preislich erschwinglich und für Langstrecken problemlos nutzbar sind. Ladeleistungen von 50kW oder mehr sind Standard.

Mein Vater hat zum Beispiel auch große Probleme sich das vorzustellen. Es gibt hier wohl ein gewisses Generationsproblem. Es scheint, dass ältere Menschen dieses "ich steige ein und fahren 1000km" denken so verinnerlicht haben, dass sie unflexibel auf irgendwelche Restriktionen reagieren. In meinem Freundeskreis <40J ist die Resonanz sehr viel positiver. Für mich ist es nicht einschränkend, dass ich alle 150-200km mal 15-20 Minuten Pause mache. Ladestops korrespondieren mit Futterstops und Toilettenpausen. Der reale "Zeitverlust" durch das Laden ist gegen Null.

Wenn man übrigens die Zeit aufsummiert die man mit einem ICE car an Tankstellen verbringt ist dies mehr als bei einem im Alltag genutzten EV da man im Normalfall niemals laden muss. Das EV ist am Morgen immer bereit für die täglichen <200km.

Die Problematik mit dem Laden ist gerade in älteren Großstädten natürlich vorhanden. Da bin ich ganz deiner Meinung. Win bringt es recht gut auf den Punkt. Das totale Versagen der Politik macht es nicht besser. Ich sehe es bei meinem Arbeitgeber. Wir bekommen eine neue Firmenzentrale und diese wird keine Solaranlage haben. Unser Energienutzungsprofil wäre predestiniert für Solar, da wir eine konstante gut kalkulierbare Last haben. Auslegung einer Solaranlage wäre als ein Kinderspiel. Die Politik versagt auf ganzer Länge, Förderungen sind lächerlich, Auflagen problematisch.

Bernhard
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#92

Beitrag von hneuland »

gelpont19 hat geschrieben: 04.02.2019, 09:05 Es gibt einige Schemata rund um das E.Auto, an die wir uns gewöhnen müssten, aber so ist das halt. Nix bleibt, wie es ist.
win
moijn Win + natürlich auch andere Collegas,

stimme gern zu - der Fortschritt erfordert schon paar Umgewöhnungen ggf. auch Anpassung unserer Anatomie an Vorgaben der Technik. So haben sich bereits Daumen und Zeigefinger an die neuen Anforderungen der Schmierphone-Bedienung angepasst (sollen zumindest US-Forscher ermittelt haben). Nun denn, da gibt's noch viel Luft nach oben. Paar Steckkontakte für USB-Verbindungen eingepflanzt, Sensoren in Nase, Finger und Zehen, Mikros in die Ohren. Schon wären wir technikgerecht und viele lästige Probleme medizinischer Art aus der Welt.
Da soll mir jetzt nur keiner kommen und sagen, dass dies alles ohnehin Unfug sei. Weil - nur wenige Jahre noch und der Mensch ist durch Roboter ersetzt. Die sind deutlich zuverlässiger und weniger störanfällig als gefühlsgesteuerte Primaten Und produzieren kein CO2 :dream:

Wäre sogar bereit, gewisse Gewohnheiten zu verändern um der Elektromobilität zu entsprechen. Etwa, meine Karre abends annen Solarstromgeber anschließen um morgens ein fahrbereites Auto zu haben. Doch (Sch...) nachts scheint ja meist keine Sonne.
Macht nix - wir brauchen nur unseren nicht solarkonformen Tag-/Nach-Rhytmus zu ändern. Tags pennen und nachts arbeiten. Da kann die Sonne ungestört ihre Arbeit verrichten und wir geh'n nachts auffe Maloche.
So einfach ist das! Man muss nur technikgerechtes Denken in die Praxis umsetzen.

LG
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#93

Beitrag von darock »

hneuland hat geschrieben: 04.02.2019, 10:51
Wäre sogar bereit, gewisse Gewohnheiten zu verändern um der Elektromobilität zu entsprechen. Etwa, meine Karre abends annen Solarstromgeber anschließen um morgens ein fahrbereites Auto zu haben. Doch (Sch...) nachts scheint ja meist keine Sonne.
Macht nix - wir brauchen nur unseren nicht solarkonformen Tag-/Nach-Rhytmus zu ändern. Tags pennen und nachts arbeiten. Da kann die Sonne ungestört ihre Arbeit verrichten und wir geh'n nachts auffe Maloche.
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Durchaus valide Punkte die wieder zeigen, dass die Politik versagt. Projekt SmartGrid und Power-to-Gas sind ein Jahrzehnt entfernt. Gut, dass in Österreich das Wasser in den Pumpspeicherkraftwerken auch nachts arbeitet. ;D Ich mag die billigen deutschen Elektronen die wir euch untertags abnehmen und abends teuer zurück verkaufen. :lol:

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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#94

Beitrag von hneuland »

Bernard,
macht Sinn, dieses Thema ohne Schaum vor'm Mund zu diskutieren. Gern stimme ich Dir in der Bewertung zu, dass die ältere Generation zurückhaltender auf Neuerungen reagiert. Da spielen sicher auch Lebenserfahrungen mit vorangegangenen Entwicklungsschritten (Stichwort Kernenergie, Bebauung von Flusstälern, Planungsprobleme bei der Trassenführung für Verkehrs- und Versorgungsleitungen usw.) eine Rolle. Erfahrungen ähnlicher Art stehen Jüngeren noch bevor.
Deiner Darstellung eines E-Auto-Alltags könnte ich Einiges abgewinnen. Das mag erreichbar sein, solange sich nur wenige Elektroautos an den Tankstellen um die Ladestationen aufstellen. Es erfordert zunächst eine total neue Infrastruktur. Man arbeitet ja auch daran, aber es muss sich auch für die Stromanbieter wirtschaftlich darstellen lassen. Das ist nicht Aufgabe der Politiker, die sind völlig falsche Ansprechpartner. Sie können auch - weil vom Volk auf Zeit gewählt - nur Wünsche des Volkes aufnehmen und nicht ihren eigenen Interessen nachgehen. Und auch die Vertreter der Wirtschaft (Autoindustrie) gehören zum Volk und dürfen Wünsche haben. Kein Politiker wird je eine Ladestation bauen und betreiben - falls doch, würde man ihm gleich Interessenkonflikte vorhalten.
Technischer Fortschritt hat sich stets durch Anpaasung von Angebot und Nachfrage ergeben. Planwirtschaftliche Vorgaben führten ins Nichts. Das müssen wir hier nicht diskutieren, das ist Stand des historischen Wissens. Aktuelle Beispiele - Pro und Contra - können wir derzeit etwa in China oder Venezuela verfolgen....
Zu diskutieren sind allerdings die Voraussetzungen und Auswirkungen eines zunehmenden Strombedarfs für die E-Mobilität. Das ist nicht zu schaffen, wenn zugleich ersatzlos auf herkömmliche Stromerzeugung verzichtet wird. Deren Ersatz durch Solarkollektoren oder Windgeneratoren erfordert aber einen Flächenbedarf ungeahnten Ausmaßes zu Lasten von Landwirtschaft und Landschaft. Abgesehen vom bislang ungeklärten Ausbau der Leitungen. All dies ist machbar, wenn die Menschen mitspielen und es sich wirtschaftlich darstellen lässt. Ich möchte aber nicht die Proteste erleben, wenn Sozialwohnungen einem Wind- oder Solarpark geopfert werden müssten. Dagegen war die - noch immer nicht abgeschlossene - Umwandlung etwa der Industrielandschaft Ruhrgebiet mit vielen Demos und Protesten in den letzten 3 Jahrzehnten ein Pappenstiel!
Man muss den Menschen auch ehrlich sagen, was da auf sie zukommt. Nur der Hinweis, dass der Strom aus der Ladestation zu entnehmen ist, reicht da nicht!

LG
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#95

Beitrag von hneuland »

darock hat geschrieben: 04.02.2019, 11:27 Gut, dass in Österreich das Wasser in den Pumpspeicherkraftwerken auch nachts arbeitet. ;D Ich mag die billigen deutschen Elektronen die wir euch untertags abnehmen und abends teuer zurück verkaufen. :lol:
Bernhard
gutes Beispiel - nix Politik, Profitdenken ist gefragt!
Da habt ihr in Felix Austria mit den (noch vorhandenen) Bergen ja durchaus paar Vorteile. Ist auch eine förderungswürdige Technologie. Doch plan sowas mal in der Lüneburger Heide, etwa für den Großraum Hamburg....

Horst
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#96

Beitrag von darock »

Vielleicht startet ja mal jemand ein Projekt wo auf jedem Hochhaus oben ein Riesen Wasserspeicher ist. Da kann dann jedes Haus sein eigenes Pumpspeicherkraftwerk haben ;D

Stimmt natürlich, Infrastruktur muss ausgebaut werden, keine Frage. Die Grundinfrastruktur, also das Netz, ist dabei nicht das Problem sondern Knotenpunkte. Ich habe mich vor kurzem lange mit jemandem Unterhalten der bei Siemens genau in diesem Bereich tätig ist. Er sieht die größten Probleme aktuell in Trafoanlagen. Vor allem in kleineren Dörfern mit älteren Anlagen. Es gibt hier auch gewaltigen Stau bei Modernisierungsprojekten die einfach auf Eis gelegt wurden nachdem SmartGrid gestorben ist. Das wird bei euch nicht viel anders sein.

Die reine Erzeugung des Stroms ist nicht unser Problem. Auch wäre die notwendige Dachfläche für PV Anlagen lächerlich niedrig aber es fehlt eben wie du sagst die Möglichkeit des Pufferns. Nissan Leaf könnte das zum Beispiel mit der Fähigkeit von Vehicle-to-Grid. Elektroautos die sich gegenseitig Laden und Puffern. Die Technologie ist da, die Umsetzung stockt.

Was aber auch irgendwie nicht ganz klar kommuniziert wird ist der wahre Stromverbrauch bzw die notwendige Leistung für das Laden eines EV. Die Allgemeinmeinung scheint zu sein, dass dann jeder einen 100KW Supercharger im Keller hat. Dem ist natürlich nicht so. Im Stadtgebiet genutzte EVs haben zum Beispiel meist überhaupt keinen Grund an Schnellladestationen zu laden. Mein Tesla wird sicher über 90% an einer ganz normalen 16A Drehstrom Dose laden. Da reden wir von der Anschlussleistung eines größeren Whirlpools oder Backrohr/Herd. Selbst an einer Haushaltssteckdose Schuko lädt ein EV mit ca 15km/h. Wenn es 10 Stunden steht ist es also locker wieder für den nächsten Tag voll.

Auch bekomme ich oft zu hören, das EV sei ja dann dauernd leer. Wieso? Jedes normale EV fährt mindestens 150km heutzutage. Bei 70km am Tag komme ich jedesmal mit 50% nach Hause. Ich habe ausreichend Reserven. Im langsamsten Ladefall ist es in 5 Stunden wieder voll und bereit für den nächsten Arbeitstag.

Was mir auch häufiger gesagt wird ist, dass die Akkus nicht halten weil im Handy halten sie auch nur 2 Jahre. Die Akkus in Handys haben mit denen in Autos gar nichts zu tun. Man kann noch nicht einmal die Akkus von Laptops damit vergleichen obwohl die Zellen teils die gleichen sind. Die Akkus in Autos haben Buffer oben und unten. Sie sind nie ganz voll und auch nie ganz leer. Ein Tesla hat etwa 80kwh gross capacity aber nur 72kwh verfügbar. Bei Hyundai sind es im Falle des Ioniq 28kwh nutzbar bei etwa 33kwh gesamt.
Gerade bei den Handys ist die Degradation so heftig weil sie immer Rand voll geladen werden und meist auch wieder ganz entleert. Das tötet die Zellen weil sie immer grenzwertig betrieben werden. Dies trifft auf EV Akkus nicht zu weswegen deren Haltbarkeit kein Problem mehr ist.

Horst, geh mal zu Hyundai und borge die für zwei Tage einen Kona Electric aus. Würde mich wirklich interessieren was du dann darüber denkst.

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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#97

Beitrag von gelpont19 »

hneuland hat geschrieben: 04.02.2019, 10:51 Wäre sogar bereit, gewisse Gewohnheiten zu verändern um der Elektromobilität zu entsprechen. Etwa, meine Karre abends annen Solarstromgeber anschließen um morgens ein fahrbereites Auto zu haben. Doch (Sch...) nachts scheint ja meist keine Sonne.
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Horst - will dir nochmal nen anderen Aspekt nahebringen :

Ich hab seit 2006 ne PV Anlage und erwirtschafte damit 0,51 EUR / KWh. Die schick ich tagsüber ins Netz. Abends häng ich meinen E.Karren an die Dose und lad den Karren mit 0,27 EUR / KWh.

Merkste was ? Mein Speicher is das Netz... nich schlecht - oder ??
Leider hab ich noch keinen E.Karren. Ich verprass die Kohle durch TR Teile kaufen und auf TR Treffen fahren.

win
Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#98

Beitrag von darock »

gelpont19 hat geschrieben: 04.02.2019, 12:01
Horst - will dir nochmal nen anderen Aspekt nahebringen :

Ich hab seit 2006 ne PV Anlage und erwirtschafte damit 0,51 EUR / KWh. Die schick ich tagsüber ins Netz. Abends häng ich meinen E.Karren an die Dose und lad den Karren mit 0,27 EUR / KWh.

Merkste was ? Mein Speicher is das Netz... nich schlecht - oder ??
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Was bitte ist das für ein genialer Einspeisetarif!!! Bei uns speist man für 0,05 Euro ein und kauft um 0,20 zurück ... Das ist auch der Grund wieso die meisten PV Anlagen nur mehr für Eigenverbrauch ausgelegt sind.

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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#99

Beitrag von gelpont19 »

@Bernhard - 2006 war sonne Anlage exotisch und die Betreiber grüne Spinner. Heute liegt der Kurs bei 12 cent / KWh. Allerdings sind die Module entsprechend günstig. Es gab damals 20 J. Preisgarantie. Der frühe Vogel frisst den Wurm. Die Anlage is seit 3 J. amortisiert.

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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#100

Beitrag von hneuland »

@ Bernhard - danke für Deine sachlichen Diskussionsbeiträge. Man lernt! Doch es geht nicht darum, mich zu überzeugen. Aus mir wird wohl kein praktischer E-Auto-Fan mehr werden. Zwar hätte ich durchaus die Möglichkeit, vor meine Garage ein Solar-Carport zu stellen oder noch einige zusätzliche Solarmodule aufs Dach. Aber bei der aktuellen Ladestationen-Infrastruktur ist ein E-Auto für mich einfach nicht bedarfsgerecht. Auf meinem Hausdach werkelt schon seit Herbst 2012 eine Solar-Anlage. Nun bin ich nicht jemand, der wirtschaftliche Dinge exakt erfasst. Doch bei einer seinerzeitigen Investition von ~15.000 € in Solarworld-Module habe ich im letzten Jahr (nach gerade vorliegender Abrechnung) 1.200 € von den Stadtwerken erhalten. Super-Sommer, ok, in der Vorjahren waren es nur etwa 2/3 davon. Der selbst verbrauchte Strom ist dabei noch nicht berücksichtigt. Keine Frage also, dass sich eine Solar-Anlage bei günstigen Voraussetzungen durchaus lohnt. Das ergibt schon eine Renditerechnung meiner Situation per Daumen.

@ Win - Deine Rechnung stimmt leider nur in der Rückschau und auch nur theoretisch. Deine 51ct/kWh hast Du Dir mit einer frühen Entscheidung erkauft. Da waren die Solarzellen noch vergleichsweise teuer. Heute sind sie billig, aber die Einspeisevergütung ebenfalls. Ich erhalte seit 2013 eine Vergütung von 17ct/kWh. Da kommen mit den Modulen auf zwei Dachflächen immer noch erkleckliche Beträge bei raus (s. zuvor bei der Nachricht an Bernhard). Diese Situation habe ich mir mit einem Einspeisevertrag geschaffen, der die Anlagenleitung nur zu 75 % berücksichtigt. Dafür wird aber niemals abgeschaltet....

Es stellt sich bei dem Thema also immer der gleiche Sachverhalt - zum Einen sind einfach keine allgemeingültigen und verlässlichen Zahlenwerte verfügbar. Allein die Anhaltswerte von uns 3 (Bernhard, Win, Horst) + die Aufstellung von Eckhard zuvor lassen sich einfach nicht verallgemeinern. Schon hier sind die Grundwerte individuell verschieden. Auf der anderen Seite ist keine verlässliche Infrastruktur für den verbreiteten Betrieb von E-Autos vorhanden. Es kann sie auch in absehbarer Zeit nicht geben.
Damit ist doch für den "Normalbürger" einfach kein Anreiz zu schaffen, sich für ein E-Auto zu entscheiden. Daran kann auch politischer Wille nichts ändern. Selbst wenn man mal die ganze Okologie-Diskussion außer Ansatz lässt. Politik schafft keinen Markt, nur Nachfrage erreicht das!
Beim Verbrennungsmotor-PKW ist die Rechengrundlage dagegen klar. Die individuellen Größen sind zwar auch nur mit einigem Aufwand, aber dennoch problemlos zu ermitteln - Anschaffungspreis / Steuer / Haftpflicht / technische Unterhaltung / Verbrauchswerte / Treibstoff. All dies ist an fast jeder Straßenecke verfügbar. Damit lässt sich jeder individuelle Nutzungsrahmen nach Belieben zurechtstricken. Den Spritaufwand kann zudem jeder noch selbst gestalten indem er mehr oder weniger fährt.
Beim E-Auto hingegen kann wirklich nur der Privilegierte - mit all den zuvor aufgeführten Voraussetzungen - seine Entscheidung halbwegs sicher vorausplanen. Und spontane Nutzungsentscheidungen - mal eben 'ne Spritztour nach Belgien, Frankreich oder gar UK? Kannste aktuell vergessen, Wollte ich - wie geplant - mit E-Auto und Fähre von Ansterdam nach Newcastle fahren wollen, wie soll das gehen? Gibt's auf der Fähre 'ne Steckdose? Oder in Edinburgh? Nee, nee, soll das mal Wirklichkeit werden, gibt es noch 'ne Menge Infrastruktur zu planen.

Also vergesst das E-Auto!!!!! Die Wuppertaler Stadtwerke haben grade 10 Wasserstoffbusse gekauft https://www.wz.de/nrw/wuppertal/wuppert ... d-32895663. Die Treibstoffversorgung wird durch das Müllkraftwerk sichergestellt. Die Solinger Stadtwerke rüsten neue O-Busse jetzt für kurzfristigen Akkubetrieb nach. Damit können kurze Strecken ohne Oberleitungen überbrückt werden, aktuell brauchts dafür noch 'n Diesel. Sowas macht Sinn und hat Zukunft! Aber für den Individualverkehr auf absehbare Zeit nicht. Hübscher Tesla hin oder her.....

Liebe Grüße
Horst
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#101

Beitrag von Uriah »

Nach all den mehr oder weniger sachlichen Beiträgen über das "für und wider" von E-Autos möchte ich mal wieder auf die emotionale Ebene wechseln, die gerade in einem Oldtimer-Forum nicht zu kurz kommen sollte:

Für mich kommt ein E-Auto schon deshalb nicht in Betracht weil es sie nicht mit Klappenauspuff gibt :erster :weg

Viele Grüße
Uwe
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#102

Beitrag von darock »

@Horst
woher kommt eigentlich deine Meinung es gäbe keine brauchbare Ladeinfrastruktur? Klammern wir mal Tesla aus denn deren Ladenetzwerk ist Europaweit nahezu lückenlos so ausgebaut, dass man vom Nordkapp bis in den Süden Spaniens fahren kann. Dieses System ist allerdings auch "teuer erkauft" wenn man die Preise der Model S und X betrachtet. Dafür können sie es fast alle gratis nutzen. Es gibt jedoch auch für alle anderen Elektrofahrzeuge eine große Dichte an Schnellladestationen und nahezu in jedem Parkhaus und so Type-2 11-22kW Anschlüsse.

https://abetterrouteplanner.com

In diesem Routenplaner für EVs kannst du unter "Show Settings" zum Beispiel einen Hyundai Ioniq auswählen und dann eine gewünschte Strecke eintragen. Mit der kleinen Batterie des Ioniq wird es besonders spannend. Ich habe mal zum Spass Wuppertal nach Amsterdam eingetippt, geht problemlos.

https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/

Hier kannst du die "Stromtankstellen" rundum Europa browsen.

Da Wachsen der Infrastruktur geht ziemlich rasant voran obwohl die Adaption von Elektromobilität eigentlich nicht so extrem zunimmt. Wird wirklich spannend wenn Ionity sein Netz fertig hat, das dem von Tesla nachempfunden ist. Damit steht und fällt die ganze Erfolgsbilanz sämtlicher teurerer EVs neben Tesla sei es der Porsche Taycan, Audi eTron usw.

@Uwe
Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Die Polycyclischen Aromate die den besonderen Duft ausmachen werde ich vermutlich auch manchmal vermissen aber dann werfe ich einfach für ein paar Tage den TR an und gut. Sagt ja keiner, dass man nicht beides haben kann ;D
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#103

Beitrag von hneuland »

Bernhard,

hmm, Deine Bemühungen in allen Ehren. Will ja auch nicht stur sein und hab' gleich mal Deinen Link genutzt um mir die Ladesäulen in meiner Wohnumgebung Wuppertal-Vohwinkel anzuschauen.
Auf der danach aufgeploppten Seite "GoingElectric Elektroauto News" werden mir am Anfang drei Ferienhausangebote gemacht. Eine Ladestation wird weiter unten auf der Vohwinkeler Straße 48 angekündigt, da kenne ich nur die Al Nur Moschee. Weiß nicht, ob die mich da elektrisch tanken lassen würden. Ein neu entstehendes Kaufhaus will eine Elektrosäule anbieten....
Bei meinen üblichen Tankstellen oder anderen zugänglichen Punkten jedoch Fehlanzeige!
Nee, lass mal, da spiel ich lieber Roulette als mit 'nem E-Auto unterwegs zu sein. Wuppertal-Amsterdam mag ja noch gehen, aber auf der Fähre? Und hier in NRW steht man auch gern mal 3 Stunden im Stau - wo finde ich da eine Ladesäule zum Weiterfahren? Macht ja keinen Sinn - wie in einem Foto weiter oben zu sehen - einen Stromgenerator in den Kofferraum zu legen.

LG Horst
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#104

Beitrag von Triumphator »

@Uwe:
Da kann man doch einen V8 Soundgenerator anbauen, wie ich kürzlich bei einem Q5 gehört habe. Sechszylinder Diesel vorne, Achtzylinder Benziner am Endrohr....

Grüsse

Wolfgang
Triumph ist wenn man trotzdem lacht...
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Re: Die Kehrseite vom E-Antrieb

#105

Beitrag von Sinan »

So, heute mal ernsthaft. Ich meinem 1. Berufsleben war ich 31 Jahre bei Mercedes-Benz in Mannheim beschäftigt.
Busbau...... der Laden hieß dann später EVOBUS. 1997 haben wir nach 6 Jahren das Forschungsprojekt Brennstoffzellenbus erfolgreich beendet.
Der Bus lief super!!! 2,5mio. DM für 10 Zellen a 25 kW und einige Millionen für Radnabenantrieb und Schnickschnack, aber er lief ziemlich pannenfrei.
Dummerweise haben wir festgestellt, weitgehend sinnfrei das Ganze. Warum? Dazu diese frustrierende Abhandlung.

https://www.tatup-journal.de/downloads/ ... oss06a.pdf

Das ganze kann man auch mit dem E-Auto so abhandeln. Strom scheint die Zukunft zu sein.
Bahnfahrten werden es wohl werden. Ich würde Bahn fahren, müsste ich aber über den Geldbeutel dazu bewegt werden.
Aber der Verbrenner bleibt noch locker 20 Jahren der Motor des Individualverkehrs.... :erster

Sorry Sinan
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