Ventildeckel richtig abdichten

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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MadMarx
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#31

Beitrag von MadMarx »

Markymark hat geschrieben:......
Es erscheint mit wenig logisch, das ausgerechnet ein amerikanisches Produkt das Beste am Markt sein soll - letztendlich ist das Thema doch keine Raketenphysik. Ich wette, dass du mit REINZOSIL ein gleichwertiges Ergebnis erzielen wirst. Damit hatte ich bisher am wenigsten Probleme. Von außen Abdichten geht auch sehr gut und die Farbgebung weist auch nicht gleich auf die kritischen Stellen hin - ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
.....
es könnte schon sein, daß US produkte im vorteil sind, weil die US-boys weniger probleme bei der umweltverträglichkeit sehen.
die US dichtmassen haben ggf. inhaltsstoffe, die in deutschland verboten sind, aber die die hitzebeständigkeit verbessern könnten.

ich verwende zb. eine US silikon dichtmasse anstelle der krümmerdichtung.
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TR155PS
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#32

Beitrag von TR155PS »

Angeblich hat ein Ami eine Zylinderkopfdichtung damit ersetzt, weil es keine mehr zu kaufen gab. Auch nach Jahren wäre noch alles dicht. :hm:
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Markymark
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#33

Beitrag von Markymark »

weil die US-boys weniger probleme bei der umweltverträglichkeit sehen.
Interessante Idee. Könnte so sein. Das merkt man, wenn man in den USA Haushaltsklebstoff im Supermarkt kauft. Der klebt besser als so macher deutsche Industrieklebstoff. Ich habe z.B. in D noch nichts vergleichbares zu Gorilla-Tape gefunden. Ich habe keine Ahnung, was für eine Mocke die da d'raufschmieren, aber die Klebkraft ist nach meiner Schätzung 3-4 Mal höher als bei dem hier bekannten "Panzertape". Meine letzten 2 Meter hüte ich für Special Operations.

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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#34

Beitrag von hneuland »

tach Jungs,

interessantes Thema, das Stefan da aufgegriffen hat. Mit Dichtungen haben wir uns wohl alle in der einen oder anderen Weise schon rumschlagen müssen. Ich hab' vor 3 Wochen noch Dichtungen für die Überholung meiner Hebelstoßdämpfer selbst geschnitten (aus einem Satz von Limora).
Obwohl ich sehr sauber gearbeitet habe, sifft es trotzdem schon wieder raus....
Vermutlich hat jeder Profi aus der Vielzahl unterschiedlicher Angebote seine eigene Lösung gefunden. Aber gibt es eine Möglichkeit, für die Hobbyschrauber unter uns eine Kurzanleitung zu geben, welches Dichtungsmaterial man zweckmäßigerweise an welchen Stellen verwendet?

Gruß
Horst
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#35

Beitrag von TR155PS »

Wäre ein gute Idee :klatsch:

Die Problematik ist, dass viele Schrauber unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.

Z.B. Hylomar:
In vielen Foren ist es unter dem Schimpfnamen "Blaue Pest" zu finden, da es sich bei Revisionen erkennlich an Filter oder kleinen Kanälen abgesetzt hat. In den gleichen Threads wird es aber auch oft gelobt.
Ich selbst nutze Hylomar oder Curil T hauch dünn bei Papierdichtungen und bin zufrieden.

Man kann also erkennen, dass zum einen die richtige Anwendung eines Produktes eine Rolle spielt, zum anderen aber auch die Ungewissheit, hält das Produkt was der Hersteller verspricht. Heutzutage bekommt man ja alles versprochen, Hauptsache man ist sein Geld los.

Ein weiteres Aspekt ist nicht nur das Dichtmittel, sondern auch die Beschaffenheit der abzudichtenden Bauteile und deren Umgebung.
- Sind z.B. die Flasche wirklich noch plan und haben auch keine kritischen Riefen (usw.)?
- Gibt es im eingebauten Zustand Umstände, die nicht erkannt worden sind und sich negativ auf die Verarbeitung auswirken?

In meinem speziellen Fall bin ich mir nicht sicher, ob es die Gummidichtung ist, die sich ablöst und abwischen lässt oder die Dichtmasse Dirko HT. Genauso wenig weiß ich nicht die verursachenden Umstände. Fast zwei Jahre war alles dicht, dann schwitzte sich das Öl durch. Genau diese Erfahrung habe ich von anderen in verschiedenen Boards gelesen.

Schöne Grüße

Stefan
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#36

Beitrag von yxc »

...zu allen Dichtmassen bekannter Hersteller gibt es Datenblätter. Sicherheitsdatenblätter (SDB) und technische. Die Hersteller haben nämlich auch keine Lust , dass ihre Produkte durch falschen Einsatz einen schlechten Ruf erwerben. Wenn man diese ein wenig studiert, bekommt man eine Idee, mit welchem Werkstoff welches Problem zu lösen ist: Wasserglykolbeständig, Öl/Benzinbeständig, Temperatur, Spaltmaße etc.
Meine Erfahrung ist, dass sich mit heutigem Dichtungsmaterial zumindest am Tr6 jedes Problem dauerhaft lösen lässt, das war 1990 anders...!

aber 'one size fits all' gibts da nicht....wäre ja auch langweilig

VG Jürgen
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#37

Beitrag von doktorschlosser »

Hallo in die Runde,

ich habe für die flächige Dichtung die ganz normale Korkdichtung beim TR6 verwendet - ist dicht.

Für die Gewinde habe ich USIT-Ringe verwendet, die auch dicht halten.

Diese Ringe sind für (fast) alle Gewinde - metrisch oder zöllig - verfügbar und kosten nicht die Welt.
Gruß aus BO-WAT

Gerhard (Doktorschlosser)

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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#38

Beitrag von Willi »

Bin auch der Meinung, daß richtige Auswahl und penible Verarbeitung nach Herstellervorgabe das ganze Geheimnis ist. Um welches Fabrikat es sich handelt ist dabei sekundär. Es gibt keine geheime Formel; alle kochen mit Wasser.

Willi
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Nichts ist idiotensicher, weil Idioten so erfinderisch sind.
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#39

Beitrag von hneuland »

Willi hat geschrieben:Um welches Fabrikat es sich handelt ist dabei sekundär. Es gibt keine geheime Formel; alle kochen mit Wasser.
Das wird wohl richtig sein. Allerdings haben die Hersteller - zumindest die bei denen ich mich schonmal informiert habe - auch verschiedene Produkte für unterschiedliche Anwendungen. Scheint ja auch nicht verkehrt, denn ein Allzweckmittel zur Abdichtung etwa im Kühler, Zylinderkopf, Motor, Getriebe, Auspuff oder Benzinpumpe usw. dürfte es wohl nicht geben.
Für uns Gelegenheitsschrauber ist es aber ein Problem, sich für alle Fälle ein passendes Mittel ins Regal zu legen, zumal der Kram auch nur begrenzt haltbar ist. Wenn man dann eines für eine bestimmte Arbeit braucht, fängt die Sucherei an. Im Handel gibt's meist keine kompetente Beratung mehr, die empfehlen nur ihr Produkt, das gerade auf der Theke steht. Da wäre eine kurze Tabellenübersicht mit den wichtigsten Kriterien, Ölbeständig, Benzinbeständig (Ethanol, Super, Diesel gibt's wohl auch noch Unterschiede), Hochtemperatur hilfreich.

Aktuell brauche ich ein Mittel zur Abdichtung des Benzinfiltergehäuses (Originalteil) beim TR 6. Das benutze ich schon seit mehr als 30 Jahren auch in Zusammenarbeit mit meiner Boschpumpe für die Einspritzanlage weiter. Lange Jahre ohne Probleme, doch nach dem letzten Filtertausch bekomme ich das Gehäuse mit den üblichen Dichtungsscheiben einfach nicht mehr dicht. Und immer stärker anziehen möchte ich auch nicht, sonst reiße ich noch die Messinggewinde ab. Dirko hab' ich schon probiert, das wird aber vom SuperPlus schnell wieder aufgelöst...

Gruß
Horst
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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#40

Beitrag von doktorschlosser »

@ Horst,

wenn die Undichtigkeit an irgendwelchen Verschraubungen auftreten empfehle ich USIT-Scheiben.

Nenn mir mal den Durchmesser dann besorge ich Dir welche.
Gruß aus BO-WAT

Gerhard (Doktorschlosser)

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Re: Ventildeckel richtig abdichten

#41

Beitrag von hneuland »

doktorschlosser hat geschrieben:wenn die Undichtigkeit an irgendwelchen Verschraubungen auftreten empfehle ich USIT-Scheiben.
Nenn mir mal den Durchmesser dann besorge ich Dir welche.
lieben Dank Gerhard,
es handelt sich um die Dichtungen für die Verschraubungen am Filtergehäuse (Zeichnung). Die schwitzen, seit ich den Austauschsatz vor zwei Jahren eingebaut habe.
Bild

das sind: 2 x Alu-/Kupferscheiben O-Teile-Nr. 150710
1 x Fiberscheibe 133006 für Banjoverschraubung
4 x Kupferscheiben 506682

Da das Auto im Moment noch beim Schnippel steht, kann ich die Maße erst am Wochenende feststellen. Oder kennt jemand zufällig die Maße dieser Dichtungen bzw. Schrauben am Filtergehäuse?

Lassen sich die USIT-Scheiben als Ersatz auch für die Kupfer- bzw. Fiberscheibe verwenden?

Gruß
Horst
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