Motor TR6 ist blockiert

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Odi
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Motor TR6 ist blockiert

#1

Beitrag von Odi »

Hallo TR Gemeinde,

nach langem Stillstand habe ich angfangen meinen TR6 wiederzubeleben.
Ich hatte das gute Stück nach dem blockieren des Motors in einer Scheune eingelagert und Stück für Stück zerlegt.
Leider war die Scheune weit weg und die Zeit knapp.....
Jetzt habe ich das gute Stück in der Garage und führe die Arbeiten nach gut 17 Jahren weiter.

Der Motor hatte damals geklingelt und bei einer Probefahrt gab es einen Klack und er war fest.
Vermutung war, dass etwas die Kurbelwangen blockiert.
Heute habe ich die Ölwanne entfernt und von unten sieht alles gut aus.
Jetzt soll der Kopf runter, leider weigert er sich.
Die Suchfunktion habe ich bemüht und auch einiges ausprobiert, ein Werkzeug gebastelt, um von den Stehbolzen der Kipphebelwelle auf die Stehbolzen des Kopfes zu drücken, aber nichts rührt sich.
Mit dem Endoskop habe ich in die Brennräume geschaut, Lauflächen sehen noch gut aus.

Frage:

Kann ausser ein Kolben hat gefressen, noch irgendetwas den Motor blockieren?
Besteht die Möglichkeit, dass zum Getriebe hin etwas blockiert?

Motor ist noch eingebaut, ein Ersatzmotor aus einer Limo wartet schon auf seinen Einsatz, doch ich will natürlich wissen weshalb der Motor aufg Block gegangen ist.

Wer bis hierhin gelesen hat schonmal vielen Dank, ist ja fast ein Roman geworden.

Grüße

Oliver
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Rallye78
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#2

Beitrag von Rallye78 »

Kann ausser ein Kolben hat gefressen, noch irgendetwas den Motor blockieren?
Besteht die Möglichkeit, dass zum Getriebe hin etwas blockiert?
- Steuerkette
- alle Ventile noch da ?
- Verteilerantrieb, evtl. Antrieb des Dosierverteilers

- Getriebe: wenn kein Gang drin ist, eigentlich nicht.

Was war denn das für ein Klack - soweit man das nach 17 Jahren noch weiß .... ?

Gruß Eugen
Odi
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#3

Beitrag von Odi »

Hallo Eugen,

-Ventile sind noch da, liegt auch nichts im Brennraum Endoskop
-Steuerkette hab ich noch nicht kontrolliert
-Verteilerantrieb auch noch nicht geschaut

Der Motor lief eigentlich sehr gut, der TR6 meines Vaters zog nicht so gut (beides Vergaser)
Ich hatte nur ein ungutes Gefühl, da ich ein metallisches rasseln gehört habe , wenn er warm war.
Bei der Probefahrt hatte mein Vater dann ausgekuppelt und es hat Klong gemacht und der Motor war aus.
Anlasser direkt auf Block, Motor hat sich nicht mehr durchdrehen lassen.

Ich hoffe morgen den Zylinderkopf runter zu bekommen um mehr zu sehen.

Grüße

Oliver
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gelpont19
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#4

Beitrag von gelpont19 »

...wenn ein Pleuel gebrochen ist, kann es ohne weiteres die Wangen der KW blockieren - das kann man u.U. nur schwer von unten sehen, aber mit deinem Endoskop könnteste ja mal Licht ins Dunkel bringen und um die KW herumleuchten...

Die Köpfe sitzen manchmal wirklich fest und wenn die KW sich nicht bewegt, kannste den Seiltrick ja nich anwenden...

Möglichkeit - mit Motorkran an der Bolzengarnitur des Kopfes angreifen - Flacheisen erstellen, damit es gleichmässig auf alle Bolzen wirkt und ein paar Zentimeter hochkurbeln - über Nacht drin hängen lassen... der Karren muss dabei richtig aus den Federn kommen.

Bild

Aber nach 17 J. könnte das auch zusammengerostet sein... :(

win
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#5

Beitrag von Josa »

Rasseln kling aber auch nach der Steuerkette; möglicherweise ist die vom Ritzel gesprungen und blockiert die Kurbelwelle. Bevor du dich mit dem Kopf abmühst, öffne doch zuerst mal den Steuergehäusedeckel.

Gruß Josa
Odi
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#6

Beitrag von Odi »

werde morgen direkt mal nachschauen, was die Kette macht.
Untenrum hatte ich schon alles ausgeleuchtet, aber mit dem Zweiten sieht man ja mehr :D

Mal sehen was der Kopf macht, vielleicht gibt er ja nach, sonst muß der Heber ran.
Bild
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Grüße
Oliver
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#7

Beitrag von Willi »

Läßt sich der Motor rückwärts drehen? Er kann ja nicht gefressen haben. Irgend etwas blockiert ihn. Pleuelschraube?

Das Bild von unten ist unvollständig und jedenfalls bei mir schlecht zu erkennen.

Willi
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#8

Beitrag von Rentner2011 »

Moin,
nimm mal die Stehbolzen raus, die die Aus-/Einlasskrümmer befestigen und auf die Stehbolzen für den Zylinderkopf zeigen!

Bei meinem Auto waren die so weit eingedreht, dass sie die Stehbolzen für den Zylinderkopf festgeklemmt haben!

Vielleicht hilft ja, viel Erfolg!

Gruß aus Ahrensburg
Peter
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#9

Beitrag von V8 »

Aufgrund der Vita von dem Motor
und den bereits bekannten Wehwechen
gibt es nur eine sinnvolle Lösung:

Das Teil muss raus und alle Defekte müssen gefunden
und beseitigt werden.

Lange Standzeit kann übrigens den Motor auch nach erfolgreicher
Wiederinbetriebnahme anschließend nach kurzer Zeit noch himmeln,
weil was angerostet war, oder sich jegliches Schmieröl aus den Lagern
entfernt hatte.

Wenn was blockiert hat, ist auch die Chance gegeben, dass sich ein
Metallbrösel gelöst und in irgendeiner Ecke versteckt hat und demnächst
vom Öl zurück in das Geschehen gespült wird.
Odi
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#10

Beitrag von Odi »

So Stirndeckel ist runter, sieht "leider" gut ausBild

Bis jetzt sind alle Schrauben sehr gut zu lösen gewesen, nur zwei sind abgerissen, Befestigung Motorhaube....
Da hab ich bei meinem Mercedes schon schlimmeres erlebt.

Beim Zylinderkopf sind die Stehbolzen alle gut raus gegegangen, nur der Kopf sitzt noch fest.
Habe nun mit dem Wagenheber angehoben und warte mal ein wenig...

Beim ziehen der Stösselstangen hat sich ein seltsamer Geruch verbreitet, der mich an modernde Tierreste erinnert, eventuell Wassereinbruch?

Egal wie, raus muß das Ganze, geht das auch ohne Getriebe?

Einen schönen Sonntag noch

Oliver
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#11

Beitrag von gelpont19 »

...das geht auch ohne Getriebe - sogar ohne den Tunnel aufzumachen. Musste aber einen Gabelschlüssel ein bisschen verbiegen. Nicht vergessen Getriebe abstützen, bzw. hochbinden.

win
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#12

Beitrag von Gerry57 »

Hi Oliver, Motor raus ohne Getriebe geht sogar sehr gut. Brauchst nicht mal einen Schlüssel verbiegen. Ich habe eine Woche gebraucht, ein normaler Mensch schafft das in einem halben Tag.
Das wichtigste ist, du brauchst einen Kran mit einem Balken. Dann geht es ganz alleine.
Fängst mal unten an. Wenn du keine Grube oder Bühne hast, dann vorne auf Dreibeine stellen und Räder abmontieren. Kommt man dann prächtig zu allem dazu. Wie auf den Bilder zu sehen, hast du ja schon viel zerlegt.
Unten den Kupplungsgeberzylinder abmontieren, andere Seite Starter weg, gleich alle Schrauben, die du erreichen kannst von der Glocke abmontieren. Dann mit Wagenheber Getriebe abstützen. Oben ist klar, Kabeln weg, sind eh nur 4, Öldruckschlauch und Drehzahlmesserwelle nicht vergessen. Lichtmaschine abbauen. Verteiler und das Ganze Zündwerk kannst du auch gleich entfernen.
Vorne Kühler weg und den Querträger abmontieren. Rechte Seite Vergaser und Auspuffkrümmer abmontieren. Vergaserbatterie weglegen, den Gußkrümmer kannst du auf den Auspuffrohren drauflassen, falls du das nicht eh wechseln musst. Einfach nur zur Seite schieben. Dann Motor auf den Kran hängen und leicht auf Zug bringen und die Motoraufhängung links und rechts entfernen. 6 Schrauben pro Seite. Dann Motor und Getriebe (Getriebe mittels dem Wagenheber) runterlassen, bis er am Rahmen leicht ansteht. Dann kommst du perfekt zu den oberen Glockenschrauben. Alle raus und dann Motor und Getriebe wieder anheben, bis er fast ansteht. Dann kannst du den Motor aus der Getriebewelle ziehen. Natürlich immer prüfen ob der Kran richtig mithebt. Das Tauschen von sämtlichen Motorgummis sowie eine Überholung oder Tausch von Kupplungsgeber und Nehmerzylinder ist bei dieser Gelegenheit selbstverständlich.
Wie Bernhard mir richtig sagte, das ist etwas für Kleinkinder. Wenn man natürlich Arbeiten gewohnt ist. Ich tu mir halt dabei etwas schwer, hat aber trotzdem gut funktioniert.

LG. Gerry.

PS.: Beim Profil vom Bernhard kannst du dir viele Bilder anschauen. Der baut seinen Motor anscheinend im Wochentakt aus und ein. Allerdings nimmt er vorher das Getriebe heraus.
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#13

Beitrag von Odi »

Hallo Gemeinde,
Erstmal vielen Dank für eure Tips.
Leider geht der Kopf immer noch nicht runter.
Ich nehme an, der war noch nie ab und klebt entsprechend.
Kann eventuell mit einer Schnurr Versuchen zwischen Block und Kopf zu "Sägen" um die Dichtung zu Aufgabe zu bewegen?
Mit Metall wollte ich da nicht unbedingt dran, falls doch noch was zu retten ist.
Mein neuer Motorkran kommt erst zum WE.
Dann hebe ich den Motor komplett raus.
Nach Gerrys Anleitung sollte das wohl funzen.
Zum messen werde ich wohl alles zum Instandsetzer bringen,
Alleine um den alten Schmand vom Motor zu bekommen.
Berichte dann wie es weitergeht.
Ziel ist ein laufender Motor noch in diesem Jahr.
Grüße Oliver
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#14

Beitrag von mn-nl »

Wenn du eh vorhast mit dem Motor zum Instandsetzer zu gehen dann solltest du der Kopf nicht mit Gewalt lockern. Überlasse diese Arbeit zur not den Profi, der Kopf wird wohl wahrscheinlich zu retten sein. Erst recht wenn der Kopf noch nie vom Motor wahr!

Marc
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#15

Beitrag von Odi »

Marc, da gebe ich dir grundsätzlich recht, doch wenn ich nach Abnehmen des Kopfes zu viel Schrott sehe.......
Nehme ich lieber den Ersatzmotor aus der Limo und bau den auf.
Der dreht locker durch, aufmachen muss man den aber auch, liegt auch schon 16 Jahre im Dornröschenschlaf :o
Ich hab jetzt so lange gebraucht weiterzumachen und bin jetzt in freudiger Erwartung die Monza-Anlage wieder zu hören
Grüße
Oliver
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