Zündzeitpunktverstellung Fliehkraft / Frühdose (TR6)

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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hp958
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#46

Beitrag von hp958 »

Hallo Harald,
ich hatte Dir ja meine Konstellation auch schon mal per PN aufgezeigt.
Mein Verteiler hat beide Dosen.
Sie waren als ich den TR kaufte beide stillgelegt. Einen Hinweis auf eine solche Variante ist im WHB auch beschrieben.
Meine Idee war die Frühdose versuchsweise mal zu aktivieren, Spätdose geht wegen der verbauten Vergaser C3150 leider nicht.
Wenn ich die sogenannte Früdose im Leerlauf anschließe gibt es absolut keine Veränderung des ZZP, auch nicht in Richtung SPÄT. Der ZZP bleibt bei ca. 11° stehen.
Gebe ich jetzt GAS, ist der Unterschied zwischen reiner Fliehkraft und zusätzl. Frühdosenverstellung jedoch erheblich. Mit Frühdose geht es wesentlich weiter in Richtung FRÜH.
Um hier mal einen Vergleich zu haben und um dann fest zu stellen ob das unschädlich für den Motor ist, werde ich morgen, wie schon erwähnt, eine Vergleichstabelle erstellen und hier zur Diskussion stellen Ich hoffe ich bekomme dann den entscheidenden Rat.

Gruß
Holger
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#47

Beitrag von TR155PS »

hp958 hat geschrieben:Ich hoffe ich bekomme dann den entscheidenden Rat.

Gruß
Holger
Hallo Holger,

nach dem Gestrampel hier bist Du ziemlich optimistisch, Hut ab.
:D

Schöne Grüße und viel Glück,

Stefan
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hp958
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#48

Beitrag von hp958 »

so, liebe tr-Freunde,

hier nun meine Messwerte:

1/min - Fliehkraft - Fliehkraft+Unterdruck
900 - 12° - 12°
1500 - 23° - 23°
2000 - 32° - 32°
2500 - 32° - 36°
3000 - 34° - 52°
3500 - 34° - 52°

weiter bin ich nicht gegangen, zu "laut" ;D

So wie das aussieht setzt die Unterdruckverstellung erst ab 2000 1/min ein und beendet seine Tätigkeit bei rund 3000 1/min.
Ich bin dann nicht mehr weiter über die 3500 gegangen, da schon bei beiden Varianten 2 gleiche aufeinanderfolgende Werte vorlagen.
Ich glaube da tut sich dann nicht mehr viel bei höheren Drehzahlen.

Was haltet Ihr von den Messwerten?
-Ist der Verteiler noch i.O., oder sollte hier eine Aufarbeitung erfolgen?
-kann man mit den zusätzlichen Unterdruckverstellung fahren?

In Summe liege ich ja mit zusätzl. Frühdose rund 18° weiter im Frühbereich.

Die Werte wurden allerdings ohne Last, also im Stand ermittelt.


Gruß
Holger, der auf den entscheidenden Rat wartet :?
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#49

Beitrag von S-TYP34 »

Holger
Zuerst ist der Unterdruck da,
und zwar wenn die Drosselklappen gerade öffnen,
und je höher die Drehzahl ansteigt,Drosselklappen
weiter öffnen=weniger Unterdruck,
dann kommt die Fliekraftverstellung zum arbeiten.
Der Unterdruck ist nicht mehr vorhanden wenn
die drosselklappen voll geöffnet sind.
Harald
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#50

Beitrag von hp958 »

Hallo,
habe heute nachmittag mal eine Probefahrt mit angeschlossener Frühdose gemacht. Mein subjektiver Eindruck ist, das der TR von unten heraus etwas besser beschleunigt und auch etwas drehfreudiger ist. Bernhard hat ja so ähnlich berichtet.

Harald,
das mit dem Unterdruck zuerst und dem dann später einsetzenden Fliehkraftgedöns kann ich anhand meiner Messwerte leider nicht nachvollziehen. Da sieht das genau anders herum aus.
Ich vermute mal das auch die Umstände ob Last oder im Stand ausschlaggebend sind. Unter Last, also beim Beschleunigen habe ich doch ganz andere Unterdruckwerte, als beim Hochdrehen im Stand. Oder irre ich da?
Irgendwie verstehe ich den ganzen Krempel wohl nicht. :(

Gruß
Holger
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#51

Beitrag von S-TYP34 »

Holger
Ja Du irrst!!!
Und den Krempel verstehst Du auch nicht richtig.

Warum machen einige Leute dafür eine Ausbildung.

Solch ein tolles Forum wie dieses ist aber keine
Lehrwerkstatt oder Fernkurs für spezielle Arbeiten
die aber auch ein Grundwissen verlangen.

Bis jetzt hast Du noch kein Bild eingestellt,
von dem Verteiler und den Vergasern mit dem Anschluss
für den Unterdruck.
So kann ich mir auch kein Bild machen.
Und nur so ins Blaue hinein einen Rat geben,geht nicht,
oder in die Hose.
Alles selbst machen setzt Wissen und Können voraus.
Harald
So jetzt iss WOCHENENDE
habe heute auch den Scheiß von Bastlern gerade gebogen
was auch nicht eingeplant war.
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#52

Beitrag von TR155PS »

Hallo Holger,

Harald hat Recht und das ist nicht böse gemeint, noch überheblich.

Lass die Finger davon. Es gibt Arbeiten, die man ohne Backround nicht tun sollte.

Schöne Grüße,

Stefan
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#53

Beitrag von hp958 »

Hallo,
werde morgen mal ein Bild in meine Galerie einstellen.

Gruß
Holger :giveup
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#54

Beitrag von mn-nl »

Holger,

Uebung macht den Meister! Klar gibt es auch Arbeiten die nicht jeder machen sollte da ein bisschen Uebung und etwas handwerkliches Geschick doch da sein sollten.

Aber einen TR ist sicherlich kein Hexenwerk, da ist die Technik doch sehr ueberschaubar.

Falls du bereit bist dich in die Sache durch zu kampfen, zur not auch etwas Lehrgeld im Kauf nimmst ist alles machbar.

Und wenn nicht, gibt's die Profi's die deine Basteleien wieder gerade Buegeln. Ein bisschen schimpfen tun die vielleicht aber am Ende leben die davon.

Marc
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#55

Beitrag von V8 »

hp958 hat geschrieben:Hallo,
habe heute nachmittag mal eine Probefahrt mit angeschlossener Frühdose gemacht. Mein subjektiver Eindruck ist, das der TR von unten heraus etwas besser beschleunigt und auch etwas drehfreudiger ist. Bernhard hat ja so ähnlich berichtet.
Moin Holger,
nur wenn Du sicher bist, den originalen Zustand in Deinem Motor noch vorzufinden,
kannst Du mit originalen Zündverteilern und deren Nummern weiter kommen.

Es gibt zwei gute Gründe, erst Mal Pause zu machen:

Die Wirkung der Unterdruckdose ist eine Andere,
als das was Du erfühlt hast.

Die Werte für die Fliehkraftzündverstellung sind früh und weit.
Da ist aus meiner Sicht Vorsicht angeraten.
Zuletzt geändert von V8 am 14.05.2012, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
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#56

Beitrag von hp958 »

Hallo,
bei mir ist der Verteiler 41306 eingebaut (siehe hierzu auch die Angaben im WHB Kap. 86.35.00 Blatt 1 und 4).
Eine Unterdruckverstellung ist zwar grundsätzlich vorhanden, aber bei 71er Motoren ausgeschaltet.
Mein TR hat aber anhand der Motor-Nr. einen 72er Motor, da sollte dann der Verteiler 41385 drin sein, ist aber nicht.
Was mich stutzig macht ist die Tatsache, dass bei allen Verteilern eine Leerlauf Zündpunktverstellung von 4°n.OT. angegeben wird. Die kann ich doch nur mit der Spätdose erreichen. Wenn die aber stillgelegt ist, doch wohl nicht (deshalb auch Probleme mit CO-Wert?).
Die Frage für mich wäre jetzt:
Wenn man die Spätdose auch wieder aktiviert kommt man auv 4°n.OT im Leerlauf. Bleibt diese Verstellung in Richtung spät generell bei Erhöhung der Drehzahl vorhanden, oder wird das schlagartig dann über ich sag mal 1000 1/min in Richtung Früh verschoben, dass ich wieder auf die von mir festgestellten Werte komme?

Gruß
Holger
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#57

Beitrag von darock »

4+ Grad erreichst du nur mit Spätdose.

EDIT: Marc hat recht

Die Spätdose hat nichts mit dem CO Wert zu tun. Sie kann nur den HC Wert verringern. Den CO Wert muss man dann wieder auf vorgegebene Werte einstellen. Durch den späten Zündzeitpunkt generiert der Motor deutlich weniger Vakuum und saugt daher weniger Luft an, wodurch natürlich auch weniger Sprit angesaugt wird. Das Verhältnis Sprit/Luft ändert sich dabei nicht wenn richtig eingestellt aber die Gesamtmenge des Gemisches.

Ohne Spätdose brauchst du 10-12 Grad im Leerlauf.

Die Frühdose wirkt nicht im Leerlauf. Erst ab minimal geöffneter Drosselklappe gibt diese die Bohrung frei und lässt Unterdruck an die Dose. Bei Volllast hat die Dose keine Wirkung mehr da kein Unterdruck. Wobei das mal jemand messen müsste ... ich glaube nämlich, dass aufgrund der Konstruktion der Vergaser mit den Unterdruckkolben sehr wohl immer einwenig Unterdruck vor den Kolben herrscht. Ihre volle Wirkung hat sie aber nur im Teillastbereich, so wie es sein soll.

Bernhard
Zuletzt geändert von darock am 13.05.2012, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
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#58

Beitrag von mn-nl »

Hallo Holger,

Wenn du statisch einstellen willst, sollte der Einstellwert bei 11 bis 14 Grad vor OT liegen. Die Spaetdose ziet der ZZP um 14 Grad nach hinten, daher kommst du bei Lehrlauf an die 4 Grad Nach OT. Ist aber nur den Abgasswert im Lehrlauf, per Kalifornien-gesetz von 1973 so gemacht.

Sobald du die Drosseklappen beruehrst, wandert die DK an das Loch vorbei das die Spaetdose bedient. Damit entfaellt das Signal, und eben auch die Spaetverstellung. Das ist also quasi in jeder Betriebszustand, Leerlauf ausgenommen.

Zudem sollte noch im oberen Kuehlerschlauch eine Vorrichtung eingegliedert sein, mit dem Zweck bei erhoehten Kuehlwassertemperatur die Spaetverstellung zu blockieren. Denn bei den 4 Grad nach OT wird der Motor waermer wie beim ueblichen um die 10 Grad Vorzuendung.

Gesammtfazit fuer mich: Die Spaetverstellung ist nur ein Amerikanisches Gesezt zuliebe angebracht und bringt sonnst weiter nichts. Zum TUV auch nicht noetig, hier in die NL auch nicht ;D . Also habe ich die Spaetdose abgeschaltet.

Viele Gruesse, Marc
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#59

Beitrag von darock »

Marc hat natürlich recht mit der Bohrung, da habe ich mich vertan.

Allerdings einwenig wirkt die Spätdose auch wenn die Bohrung schon hinter der Klappe im Mischraum liegt. Vor allem wenn man schnell Gas gibt und der Dämpfer im Regelkolben das Ansteigen bremst. Man merkt den Unterschied schon, wenn man die Spätdose deaktiviert.

Bernhard
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#60

Beitrag von S-TYP34 »

Hallo
Für die Steuerung der Früh.-Spähtdosen
war /ist bei den USA-Modellen ein
UNTERDRUCKUMSCHALTVENTIL
unterhalb des ersten Vergasers montiert,
dass von dem Gasgestänge betätigt wird,
bei Leerlaufstellung schaltet dieses Ventil den
Unterdruck auf die Spähtdose damit die Standdrehzahl gesenkt wird,
und beim Gasgeben wird die Spähtdose vom Unterdruck
weggeschaltet und der Unterdruck wird zur
Frühdose geleitet.
Nur dieses Ventil und die anderen Sachen
die man(n) hier in der EU nicht braucht wurden
ausgebaut und endsorgt.
Und mit dem US-Verteiler wird nie das gewünschte Ergebnis erreicht!
Harald
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