Ausrückwelle und Gabel

Alles was mit der Kupplung zu tun hat.

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Eckhard
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Ausrückwelle und Gabel

#1

Beitrag von Eckhard »

An dieser Verbindung ist eine Sollbruchstelle vorprogrammiert.



Der Bolzen der die Welle mit der Gabel verbindet war gebrochen.

Im Zuge der Getriebeüberholung habe ich dies festgestellt.

Nur mit Mühe konnte ich den Bolzen mit Gewinde heraudrehen da dieser schräg gebrochen war.

Nachdem ich ein wenig Leerlauf hatte habe ich mir diese Sache genauer angeschaut.

Immer öfter komme ich ins Staunen was man alles falsch machen kann nur um zu sparen.

Der konische Bolzen trägt nur auf der Gewindeseite, das bedeutet

dass die dünnere obere Seite mit der Gabel gar keine Verbindung hat da hier in der Gabel die Bohrung viel zu groß ist. Ferner ist die konische Bohrung in der Ausrückwelle bei beiden Wellen die ich habe von denkbar schlechter Qualität.

Zufällig habe ich eine passende konische Reibahle in meiner Werkstatt gefunden und eine Welle nachgearbeitet.

An der Stelle wo die gewaltigen Kräfte übertagen werden ist jetzt der Querschnitt etwas grösser. Es zählt jedes Zehntel.

Sicherheitshalber werde ich noch einen zweiten Kegelstift setzen.

Eine Schraube an dieser Stelle ist ungeignet.



Eckhard
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#2

Beitrag von sixpack »

Hallo Eckhard..



das ist ein ganz bekanntes übel mit dem Bolzen. Erstens sind die zu spröde weil gehärtet, zweitens wackeln die immer irgendwan mal weil die Passung sehr schlecht ist... dann bricht es eben wie bei Dir auch. An der Gabel befindet sich genügend "Fleisch" um zuzüglich einen Spannstift mit 4 mm Durchmessen einzudrücken. Dann hält das immer und ewig! So habe ich das seit 20 Jahren und es gab noch nie wieder ein Problem damit.

Wenns wackelt fehlt der Weg auch beim kuppeln. Dann kratzt das Getriebe gerne mal bis irgendwann garnichts mehr geht. Saublöde Sache wenn man ausgerechnet deswegen das ganze Getriebe inkl. Tunnel usw wieder ausbauen muß

In dem Zusammenhang kann man links und rechts außen an den Lagerbuchsen für die Ausrückwelle 2 Lagerringe anstatt nur einen einsetzen, jeweils mit 5 mm Abstand. Dann von unten/außen eine Bohrung machen für einen Schmiernippel der genau dazwischen paßt. Da wird dann auch nichts mehr verschleißen Ich hatte das mal an meinem alten Getriebe so gemacht.





[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 20-12-2005 18:59 ]
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#3

Beitrag von Afshin72 »

Hi, ich habe mal die Bohrung in der Welle groesser gemacht und eine passende Schraube aus Sicherheitsgurte von modernen Fahrzeugen hineingeschraut. Die Schraube hat durchgehend einen konstanten Durchmesser und qualitativ viel besser. Das Problem mit gebrochenem Stift taucht immer irgendwann auf.



Gruss
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#4

Beitrag von MadMarx »

vielleicht hilft dieses?

Bolzen
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#5

Beitrag von oliversum »

Die Marxschen Bolzen haben mich auch gehilft.



Ich brauchte eine neue Ausrückwelle, bei mir war der gebrochene Bolzen nicht mehr zum rauskommen zu überreden.

Es gibt Ausrückwellen die schon Löcher mit Gewinde für die Schmiernippel haben.

Muss man allerdings nachfragen bei den Teileheinis, sonst schicken die Irgendwas.



oli
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#6

Beitrag von Eckhard »

obwohl meine Welle leichtgängig und praktisch keinen Verschleiß zeigte war mein Bolzen gebrochen. Nur mit einem kräftigen Schlag von hinten auf den Rest des Bolzens habe ich ihn rausbekommen.

Trotzdem werde ich sie abschmierfähig machen wie es Sixpack gemacht hat und noch zusätzlich wie oben geschrieben einen zweiten Kegelstift setzen. Man muss darauf achten eine Schraube oder was auch immer nicht zu gross wählen da sonst die Welle geschwächt wird und diese dann bricht.

In der Gabel sind zwei Stifte welche die Aufnahme für das Drucklager betätigen, davon war einer stark abgenutzt, an der Aufnahme war nichts zu sehen. Es muss hier ein Fluchtfehler vorliegen den ich noch suchen und ausschalten muss.

Wenn man egal was, nachmisst oder kontrolliert wird man immer fündig. Meine Getriebereparatur wird immer umfangreicher da ja alles kontrolliert wird. Den Anlasser schaue ich natürlich auch von innen an,

mal sehen was sonst noch kommt



Eckhard
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#7

Beitrag von sixpack »

Die 2 kleinen Bolzen für das Ausrückgabel bekommt/bekam man einzeln. Aber Du wirst die wieder selbst drehen wie ich dich hier so kennen gelernt habe

Das mit den 2 Buchsen/Schmiernippel außen hatte ich damals gemacht weil meine Ausrückwelle da mal sehr eingelaufen war. Das fehlt ja letztlich auch wieder am Kupplungsweg. Mag sein dass das damit zusammenhing weil der Kupplungsautomat damals sehr schwergängig war. Heute ist man ja schlauer bzw. und hat passenden Ersatz. Früher haben die dir schon mal ne`ungeeignete extrem harte Borg&Beck verkauft . "Kniescheibensprenger"
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#8

Beitrag von skorpion »

Hallo,

ich lese immer was von fehlenden Schmiernippel an der Welle der Ausrückgabel. Bei mir sind zwei, jeweils einer an der Stirnseite der Welle. Oder meint Ihr was anderes?

Weitere Frage: Kann man zusätzlich nachträglich einen etwas dickeren Stift im eingebauten Zustand anbringen, evtl. durch aufbohren der vorhandenen Stiftbohrung?

Gruss

Hubert
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#9

Beitrag von Eckhard »

@ Hubert

Wenn du schon die Möglichkeit hast die Welle zu schmieren dann hast du optimale Bedingungen, setzt voraus das Fett kommt an die richtigen Stellen und du hast zwei Buchsen auf jeder Seite wie Sixpack schrieb

Leider lasst sich das nicht im eingebauten Zustand kontrollieren ob ein oder zwei Buchsen verbaut sind.

Nun zum Bolzen, im eingebauten Zustand ist es nicht möglich einen zweiten zu Stift zu setzen. Leider muss dazu das Getriebe raus.

Wenn du sicher sein willst nicht irgendwann auf der Strasse zu sitzen

würde ich dir raten es zu tun auch wenn es schwerfällt.

Nie im Traum hätte ich gedacht mein Bolzen ist gebrochen da ja alles funktioniert hat, es fragt sich nur wie lange noch.



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#10

Beitrag von sixpack »

@ Scorpion...



Die Schmiernippel und 2 Lagerbuchsen pro Seite für die Ausrückwelle sind natürlich nicht original. Aber wenn man das Getriebe mal raus hat kann man das so machen wie ich es beschrieben habe. Es wird ewig und 3 Tage halten



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Ulrich
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#11

Beitrag von Ulrich »

Habe gerade von den Teilen des ersteigerten 4-Gang-Getriebes einige Aufnahmen geladen, die hierzu passen.



Das Getriebe hat lt. Verkäufer unauffällig funktioniert. Doch auch hier gab es schon erhebliche Einlaufspuren auf der Ausrückwelle.



Bild



Die Befestigungsschraube der Ausrückgabel war ebenfalls schon abgebrochen



Bild



und die beiden Bolzen der Ausrückgabel haben deftige Spuren in der Führungsrille des Ausrücklagers hinterlassen.



Bild



Gruß aus´m Ländle

Ulrich





[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 21-12-2005 22:53 ]
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#12

Beitrag von sixpack »

Das Ausrücklagerhalter hat einen Splint damit sich der an den Bolzen der Ausrückgabel "fängt" und sich das Lager nicht mitdrehen soll. Wenn man den Splint entfernt hat man diese eingearbeiteten Stellen nicht mehr weil sich das teil immer etwas weiter dreht.



Der konische Bolzen ist eigentlich IMMER angebrochen. Ich kenne keinen Fall wo der in guten Zustand ausgebaut wurde.













[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 21-12-2005 23:00 ]

[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 21-12-2005 23:51 ]
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#13

Beitrag von Ulrich »

Hallo Sixpack,



wenn jemand einen Splint vorsieht, muß er sich ja was dabei gedacht haben. Bohrung, Splint und einsetzen verursachen schließlich Kosten.



Meinst Du, dass ich das gezeigte, verstärkte Ausrücklager trotz der Einarbeitungen weiterverwenden kann ? - Deren Lagerung ist einwandfrei. Ich hätte jetzt gedacht, den Splint einfach um 90 Grad versetzt einzubauen, damit das Spiel an andere Stelle von vorne beginnen kann.



Eine optimalere Lösung wären die noch im TR4 (5?)verwendeten Kulissensteine, die den Druck flächiger verteilen.



Gruß aus´m Ländle

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#14

Beitrag von sixpack »

@ Ulrich...



Keine Ahnung wofür der Splint gedacht ist. Was schadet es wenn das Lager sich dreht? Sooo viel dreht es ja auch garnicht. Durch das Fett auf der Welle klebt es mehr als es sich dauernd drehen kann (denke ich mal). Das haben übrigends viele so gemacht. Das ist nicht von mir angedacht worden... eben "überliefert" wie viele Tipps aus alten und älteren Klubzeitschriften des Registers und der IG. Jedenfalls hat es bisher hingehaun`und ich habe diese Macken nicht mehr gesehen bei mir. Na also ...



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#15

Beitrag von MadMarx »

@ sixpack



der TR4 hatte diesen splint nicht gehabt. die lagerführung hat sich mitgedreht. allerdings hatte der TR4 diese rückzugfeder, die dem TR6 fehlt. ich nehme an, wenn der splint fehlt, dann rotiert die führung, die kleinen stifte schleifen an der führung und das ganze verschleißt recht schnell. die TR ingenierure haben dann einfach den kleinen splint eingefürt und das problem war gelöst.



diese führung auf dem bild: meine lagerführungen sind dunkel gefärbt, die auf dem bild ist metallfarben - ist das vielleicht was nachgefertigetes? oder aus alu?



gruß

chris

[ Diese Nachricht wurde editiert von : MadMarx on 22-12-2005 09:01 ]
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