warnung - rad ab bei 120 km/h

Starachse, Aluschwingen, Antriebswellen, Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer, Kreuzgelenke...

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enzolupo
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#1

Beitrag von enzolupo »

hallo freunde

bei der fahrt nach italien hat mein tr6 das hinterrad einschl. bremstrommel bei 120km/h abgeworfen.

zum glück niemand verletzt da das verdeck geschlossen war und

dadurch das rad zwar das verdeck zerlegt hat aber das gestänge

uns schützten konnte.

schaden am wirklich schön restaurierten fahrzeug enorm.

hintere seitenwand , radlagereinheit , verdeck uvm.

das ganze ohne große vorankündigung sondern nur ein leichtes

helles klingeln (etwa schlüsselbund im handschuhfach) und

ungutes fahrgefühl bei tempo 100 ( glaubte die neu montierten

speichenräder hätten daran schuld).

radsitz vor abfahrt kontrolliert , werkstattbegutachtung vor einem

monat und ca.100km fahrt.

falls ihr nicht wisst wann eine revision der radlagereinheit durchgeführt wurde oder ihr ein etwas komisches fahrgefühl habt

dann bitte einen check bei der werkstatt durchführen lassen.



grüße vom verpatzten urlaub

enzolupo
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Eckhard
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#2

Beitrag von Eckhard »

Hallo enzolupo,

das klingt aber gar nicht gut was dir wiederfahren ist.

Kannst du ein Bild schicken auf dem zu sehen ist was da genau gebrochen ist ? War es der Wellenstummel also die Verlängerung der Gelenkwelle wo außen die große Mutter sitzt ? Der Bruch müßte dann zwischen den beiden Kegelrollenlagern sitzen ?

Das interessiert mich gewaltig.

Wie hast du den TR nach Hause bekommen?



Grüße mit Mitgefühl

Eckhard

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enzolupo
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#3

Beitrag von enzolupo »

Hallo Eckhard



gerne aber zur zeit steht das fahrzeug beim öamtc stützpunkt in

klagenfurt und wird voraussichtlich am mittwoch zu mir nachhause

transportiert ( schutzbrief sei dank ). auch muß ich hier sagen das sich

die ausgabe für den schutzbrief beim öamtc lohnte da das abschleppen und der leihwagen für die fahrt nachhause ohne kosten

verbunden sind und alles rasch klappte.



nehme an das entweder materialermüdung bzw.bruch des achsbolzens oder wahrscheinlicher eine nicht fach und sachgerechte

montage der großen mutter am bolzen grund des fiaskos ist.

darum ärgere ich mich auch da ich sonst alles kontrolliere und warte aber noch nie diese sicherheitsrelevanten bauteile einer genaueren kontrolle unterzogen habe ausser eben rütteln usw.

die schraube selbst dürfte noch in der radausnehmung sein und wird

dann als erstes von mir angeschaut. der werkstatt gebe ich eigentlich keine schuld da wenn kein radlagerspiel und auch bremswirkung ok

so ein versteckter schaden nicht ohne weiters festgestellt werden kann.



heute einmal den frust abbauen und morgen dann im alltagsdiesel ein neuer versuch nach italien zu kommen



euer Enzolupo

ps. auf die ausfahrt trofeo friuli venezia giulia hätte ich mich sehr gefreut (450 euros beim teufel), immerhin bleiben wenigstens noch ein paar tage in albarella .
enzolupo
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Eckhard
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#4

Beitrag von Eckhard »

Hallo enzolupo,

durch die großen Muttern mit Schlüssesweite 52 mm kan man den Bruch eigentlich nicht verursachen. Im Innern befindet sich ein Quetschrohr das die Lager auf Druck halten soll. Wenn diese Muttern zu stark angezogen werden ergibt sich kein Lagerspiel. Die Lager gehen flöten aber das müßte man hören. Mit den Muttern ist es meiner Ansicht unmöglich die Welle zum Abreißen zu bekommen.

Bin gespannt und beunruigt

Habe ganz frisch 2 gebrauchte Wellen mit Radlagern überholt um sie auf Lager zu legen, darum kenne ich jedes Detaill

Wo wohnst du?



Gruß Eckhard
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#5

Beitrag von Schnippel »

##
Zuletzt geändert von Schnippel am 02.03.2008, 06:59, insgesamt 1-mal geändert.
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#6

Beitrag von Eckhard »

Hallo Schnippel,

da hast du dich aber mächtig ins Zeug gelegt. So ausführlich wird es wohl nicht mehr beschrieben werden. Aber du hast Recht mit der eigenartigen Konstruktion. Die Engländer neigen dazu solches zu tun.

Ich habe meine Radnaben überholt und darauf geachtet die Passfeder nicht nach innen wandern zu lassen. Sie schließt bündig vorne ab.

Ein wenig aufgeschreckt bin ich schon als ich das gelesen habe.

Die Vorrichtung zum Abrücken habe ich schon vorgestellt zum Nachbau.

Allerdings ist davor zu warnen diese heikle Reparatur von Laien durchzuführen.

Aber wer garantiert bei Firmenüberholten Radnaben daß solche Montagefehler nicht vorkommen ?



Eckhard
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#7

Beitrag von Garfield »

Hallo Ralf!



Darf ich den Artikel für die Rubrik "Technik, Pflege, Tips" übernehmen, damit ernicht so schnell in der Versenkung verschwindet?



Glückauf



Garfield
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#8

Beitrag von nordsee »

Hallo enzolupo und Interessierte,

auch ich bekam es genau wie Du mit der 3. Dimension zu tun.

Vor ca. 5 Jahren verlor ich mein rechtes Hinterrad, bzw. wie es so schön heißt, es hat mich nach dem Bruch tatsächlich links überholt.

Der Reihe nach:

Ich kam an einem sehr heißen Augusttag 2000 ( ca. 32? ) aus Norddeutschland zurück. Nach 280 km Autobahnfahrt, 17 km von zu Haus entfernt, passierte es im Autobahnkreuz Unna. An der Stelle ist es zum Glück 4 spurig. Wegen des tollen Wetters fuhr ich offen. Da ich 1 Woche unterwegs war, hatte ich Gepäck und der Wagen war eigentlich voll, also auch recht schwer.

Als es passierte dachte ich zuerst für den Moment, mir sei der Reifen geplatzt. Geschwindigkeit war ca. 110 km/h. Aber dann drehte sich das gesamte intakte Rad aus dem Radkasten und schoß hinter dem Auto diagonal über die Autobahn und überholte mich links. Zum Glück tickte das Rad nicht, sondern rollte. über 2 Fahrspuren gegen die linke Mittelleitplanke und wie eine Billardkugel im gleichen Winkel wieder zurück über alle 4 Fahrspuren. Der Gutachter meinte später, ich kann nur von Glück reden, dass es so war und nicht umgekehrt. Wenn das Rad anfängt zu hüpfen, kann es größere Sprünge machen und bei der Geschwindigkeit auch ganz schnell über die Leitplanke gehen und in den Gegenverkehr rauschen und den Rest möchte ich mir heute noch nicht ausmalen. Nun ja, der hinter mir fahrende Verkehr hat fantastisch reagiert und alle Fahrzeuge dahinter blieben während des gesamten Manövers toll in großem Abstand dahinter. Der Wagen rutsche und schleuderte nach dem herausdrehen des Rades mit folgenden Auflagen über den Asphalt. Die rechte Seite des Auspufftopfes hatte nun Grundberührung, dazu der Abschlepphaken, den hat es am meisten abgeschmirgelt und das Ankerblech der Bremstrommel, das fast 1/3 seiner Fläche abrieb. Den Schleudervorgang habe ich noch halbwegs in den Griff bekommen. Kann nur von Glück sprechen, dass der Wagen sich nicht überschlagen hatte, denn ich fuhr offen. Nun zum Schaden. Auch bei mir war die Bremstrommel noch am Rad befestigt. Die Bruchstelle befand sich unmittelbar hinter der großen Radnabenschraube, die mit dem Splint gesichert ist.

Da ich zwar einiges selbst mache, aber an Dinge wie Radlager etc. ließ ich jahrelang meinen Schrauber diese Dinge machen. Drei Wochen vor der Fahrt hatte er mir die Radlager eingestellt. Ich schob die Angelegenheit eigentlich auf den Schrauber, aber um sicher zu gehen,

habe ich die ganze Angelegenheit einem Gutachter übergeben. Der hat sich sehr intensiv mit dem Fall beschäftigt, inklusive Materialschnitt - Untersuchungen mit Mikroskop etc. Er kam zu folgendem Schluß: Es haben mehrere Einflüsse zu dem Vorfall geführt. Schuldlos war der Schrauber nicht, aber auch nicht der Alleinverursacher. Der Schrauber hat beim Zusammenbau die große Mutter ein wenig zum Schluß mit dem Hammer bearbeitet um den Splint passend in das Loch zu bekommen. Schon mal ein grober Fehler. Denn jeder Schlag auf die Nabe ist schon einer zuviel. Sollte man wissen.

Des weiteren hat vor viel längerer Zeit schon mal jemand die Sache mit dem Hammer bearbeitet, das konnte man per Mikroskop an einer anderen Stelle des Bruches und an anderer Verfärbung des Materials erkennen. Und dazu kam nun noch, was halt die Sache an diesem Tag zum Auslösen brachte, die lange Autobahnfahrt mit Belastung über mehrere Stunden, die zusätzlich Hitze und die beiden Vorbelastungen mit Hammereinwirkung und hinzu, so ist es eben mal mit den Autos, auch die lange Gebrauchsdauer von damals 26 Jahren.

Der Schaden war damals um die 4500 DM. Neuer Kotflügel, Radkasten Instandsetzten, Radnabe, Bremstrommel, Innenleben der Bremse etc.

Den Abschleppkaken habe ich immer noch drunter.

Also auch für mich wie ich vorhin gelesen habe, doch nicht der einzelne Ausnahmefall.



Grüße nordsee

[ Diese Nachricht wurde editiert von : nordsee on 10-09-2005 02:07 ]
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#9

Beitrag von HansG »

Hallo Enzolupo,

Du und Begelitung, Ihr habt ziemlich viel Glück gehabt, dass Euch nicht mehr passiert ist, den Rest kriegst Du wieder hin.

Wünsche noch ein paar schöne und erholsame Tage in Italien!

Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
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#10

Beitrag von enzolupo »

Danke für eure Anteilnahme



Natürlich richtig - ich habe ordentlich Glück gehabt bei der SACHE:

Und viele Dank für die ausführliche Beschreibung der Ursache

von Ralf.

Bis auf die Aufnahmeplatte habe ich nun mal alles bestellt.

Nur wo bekomme diese Platte her ?

Im Katalog sind Bremstrommel und innereien angeführt.

(Bastuck,Moss).



Fotos wie gesagt folgen noch nach meinem Urlaub.



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#11

Beitrag von Schnippel »

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#12

Beitrag von Eckhard »

Nach einer schlaflosen Nacht und viel Nachdenken habe ich mich entschlossen meine überholten Radlager nochmal zu zerlegen und alles genauestens zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit werde ich auf jeden Fall den Passfedern in der Höhe Spiel geben. Habe mich beim Zerlegen arg gewundert über diese Art der Passfeder.

Da ich seit vielen Jahren Dampfmodellbau ( große Modelle ) betreibe, in der Hauptsache englische Modelle, kenne ich vom Original her die Art Drehmomente zu übertragen.

Es wird ein Nasenkeil mit geringer Steigung in die Nut getrieben.

Die Nut wird komplett " ausgefüllt "

Dies wurde wohl von den Triumph Leuten übernommen. Toll !!

Bei der Montage war mir nicht bewußt wie brisant die ganze Sache ist.

Morgen get es los







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#13

Beitrag von skorpion »

Hallo,

also ich sehe die Sache nicht ganz so dramatisch wenn man mal die prozentuale Wahrscheinlichkeit berücksichtigt.

Wieviel km werden im Jahr von TR`s runtergespult, wie stark wird die Mechanik bei vielen Wettbewerben beansprucht usw., also ich meine so oft wie Lager und Hinterachsen montiert und demontiert werden kann das Problem bzw. die Wahrscheinlichkeit einer falschen Montage nicht sein.

Was meinen eigentlich unsere "Racer" dazu? Hats solche Schäden auch schon bei Wettbewerben gegeben.



Gruss

Hubert
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#14

Beitrag von Schnippel »

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#15

Beitrag von Tilly »

Wie Ralf schon geschrieben hat, gab es einige Qualtätsunterschiede bei den Achswellen. Wie im Bild zu sehen, habe ich beim Zusammenbau (Danke noch mal an Ralf) darauf geachtet, daß die Passfedern nicht nach Hinten rutschen.



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[ Diese Nachricht wurde editiert von : Tilly on 12-09-2005 19:39 ]
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