Sturz an der Hinterachse

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Lord_Helmchen
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Sturz an der Hinterachse

#1

Beitrag von Lord_Helmchen »

Hallo

nachdem ich innerhalb der letzten Monate die hintere Schwinge neu eingebuxt, auf Koni umgerüstet und neue Federn (Normalfedern) eingebaut habe, und heute die letzten Arbeiten geschafft habe, musste ich feststellen, dass meine Räder hinten keinen negativen Sturz mehr haben. Sie stehen absolut senkrecht. Nachdem ich hier gelesen habe, dass zumindest ein leichter negativer Sturz da sein muss, bin ich jetzt etwas stutzig geworden. Ich bin noch nicht mit dem Wagen gefahren und die Halterungen für die Schwinge mit den drei Kerben sind innen, die mit einer Kerbe sind außen, so wie es sein muss. Ist das normal, oder gibt sich das vielleicht nch den ersten Fahrten?

Gruß

Carsten
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#2

Beitrag von mn-nl »

Ich wuerde erst mal eine Runde drehen, das ganze wird sich noch setzen. Ausserdem ist die Sturz im zugeladen Zustand zu messen. Du koenntest auch ein paar Sandsaecke im Kofferraum tun. Danach hast du bestimmt die leicht negativen Sturzwinkel!

Gruesse, Marc
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Lord_Helmchen
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#3

Beitrag von Lord_Helmchen »

Danke, Marc, das beruhigt mich!

Carsten
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Willi
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#4

Beitrag von Willi »

Hallo Carsten,

das Werkstatthandbuch gibt einen Sturz der Hinterachse von 1/2 Grad positiv +/- 1 Grad an, also zwischen 1 1/2 Grad positiv und 1/2 Grad negativ. Das gilt für das beladene Fahrzeug. Ein Sturz um 0 Grad ist völlig korrekt. Kein Grund zur Sorge also. Im Gegenteil: es zeigt das Radlager, Federn und das Chassis selbst noch innerhalb der Werkstoleranzen liegen :D . Wenn Du einen TR mit negativem Sturz siehst wahrscheinlich irgend etwas kaputt, oder der Besitzer findet negativen Sturz einfach schön.

Gruß
Willi
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#5

Beitrag von Markymark »

@Willi,

ich bin definitiv kein Fahrwerksexperte - aber ich kenne da andere Werte aus dem Werkstatthandbuch (-1° +- 1/2° beladen), die nahelegen, dass der Sturz hinten eigentlich immer leicht negativ sein soll. Ich rede von TR6 - nur, damit es da keine Missverständnisse gibt. Ehrlich gesagt habe ich auch noch nie eine TR6 mit positivem Sturz gesehen (mag aber an mir liegen) - extrem negativ ist ja nicht so selten.

Vgl. https://www.tr-freun.de/triki/doku.php? ... vermessung - dort sind einige Quellen für Spur / Sturz aufgeführt.

Aus welchem WHB sind deine Angaben?

Viele Grüße

Mark
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#6

Beitrag von Willi »

Hi Mark,

meine Angaben sind aus dem "Repair Operation Manual" für die Modelle TR4/ TR4A/ TR250/ TR5/ TR6 aus dem Jahr 1977, herausgegeben von Leyland Cars/ Service (Leyland Publication No. AKM3646). Mir ist kein späteres "offizielles" Werkstatthandbuch bekannt. Du hast recht: einige kleinere Änderungen gegenüber vorherigen WHB- Ausgaben wurden gemacht; unter Anderem wurden die Sturzwerte der HA leicht überarbeitet. Die Werte die ich angegeben habe (Seite 04-40) sind wohl die letzten "offiziellen" und gelten für den TR4A bis zum TR6. Eine Kopie der Seite schicke ich Dir gerne zu.

Die Werte die Du anführst sind glaube ich aus dem TR6 WHB, sind aber durch die neueren Werte überholt. Man strebte meiner Meinung nach bei Leyland 0 Grad Sturz unter Fahrbedingungen an. Wie bei den heutigen F1 Autos.... ;D

Gruß
Willi
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#7

Beitrag von Lord_Helmchen »

Hallo Mark

der Sturz kann nun nicht als positiv bezeichnet werden, sondern wirklich als NULL. Ich bin jetzt - wie gesagt - noch nicht gefahren, vielleicht erledigt sich die Sache dann. Vielleicht höre ich auch nur mal wieder die Flöhe husten!

Gruß

Carsten

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#8

Beitrag von mn-nl »

Fahre erst mal! Das Auto sieht in deine Bilder ziehmlich 'ausgefedert' aus, was auch die besagte Sturzaenderung verursacht.

Sowieso musst du das Auto mal hin und herrollen bevor eine Vermessung ueberhaupt sinnvol ist.

Marc
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#9

Beitrag von Markymark »

@Carsten,

sofern man das auf einem Foto überhaupt beurteilen kann, würde ich das für leicht positiv einschätzen. Aber ist es so, wie Marc schon gesagt hat - du solltest eine 'Runde drehen' damit sich alles setzen kann - so macht die Beurteilung keinen Sinn.

@Willi,

würde mich über den Auszug aus dem Handbuch freuen. Adresse sende ich dir via PN.

Gruß


Mark
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#10

Beitrag von Lord_Helmchen »

Hi,

bin nun einige Kilometer gefahren, trotzdem ist auf der rechten Seite das Hinterrad immer noch deutlich stärker "ausgefedert". Auf der linken Seite ist der Sturz meines Erachtens OK. Bin allein gefahren, kann es daran liegen? :giveup

Gruß

Carsten
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#11

Beitrag von TR6_Java »

Hallo Carsten,

ich denke das es keine Rolle, spielt ob du alleine oder zu zweit gefahren bist,
außer du wiegst 150 kg ;D

Hast du die Federn vor dem Einbau mal nebeneinander gestellt und die Höhe verglichen? 5mm Höhenunterschied wirkt sich aufgrund des Hebelverhältnis stärker auf den Sturz aus als man denkt. Oder die Feder sitzt noch nicht satt in den Federunterlagen. Evtl. musst du etwas beherzter fahren (Bodenwellen suchen und in den unteren Gängen aus den Kurven raus beschleunigen, damit sich die Feder besser setzt. Oder du hast einen der Schwingenhalter falsch herum eingebaut, oder die Federraten sind einfach nur unterschiedlich.

Michael
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#12

Beitrag von Lord_Helmchen »

Hallo Michael

habe die Federn neu gekauft und deshalb nicht die Länge miteinander verglichen... :kopfklatsch
ansonsten habe ich alles richtig eingebaut, wiege auch keine 150 kg...
falls die Federn wirklich unterschiedlich lang sind, kann man den "Höhenunterschied" irgendwie ausgleichen?

schönen Dank schonmal für euere Hinweise

Gruß

Carsten
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#13

Beitrag von Markymark »

Carsten,

ich würde mir noch einmal genau anschauen, was du da gemacht hast. Es ist, wie Michael schon sagt, die Länge der Federn macht auch bei geringen Abweichungen durch den Hebel eine recht hohe Abweichung beim Sturz aus. Das kann dann mit der Federkonstante, der unbelasteten Länge oder dem Federteller zusammen hängen. Ich würde das an deiner Stelle noch einmal losnehmen und in Ruhe anschauen. Alle mir bekannten Möglichkeiten, den Sturz einzustellen findet du unter dem Triki-Link oben.

Wo hast du die Federn denn her?

Viele Erfolg.

Gruß

Mark
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#14

Beitrag von TR6_Java »

Ausgleichen der Federlänge ist möglich. Stärkere Federunterlage (Superflex +5mm).
Ist die Feder gleich lang und hat identischen Draht-Ø und Windungen, sollte der Fehler woanders liegen.

Michael
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#15

Beitrag von mn-nl »

Federn hinten sind auch schnel zu wechseln: Tausche mal Links und Rechts und sehe was passiert.

Ist das verhalten L und R ansonnsten (beim fahren) gleich, ist die von Michael beschriebene Federunterlage die einfache Loesung (habe ich auch drin....).

Marc
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