Unwucht ab 120

Starachse, Aluschwingen, Antriebswellen, Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer, Kreuzgelenke...

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Willi
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#166

Beitrag von Willi »

gelpont19 hat geschrieben:- ein Kreuzgelenk hatte geringes Spiel (gefühlte 0,5 mm) in einer Ebene
- die alte Welle war nicht gewuchtet
- der Schmiernippel für das Schub- Zugelement fehlt
- die Schub- Zugeinheit scheint festgerostet (nicht zu bewegen)
-Ein Kreuzgelenk mit Spiel ist kaputt. Egal, wie viel oder wenig es ist.
-Daß die Welle nicht gewuchtet war ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, daß sie nach der Produktion rund lief und kein Wuchten brauchte.
-Festrosten des Längenausgleichs kann natürlich bei neuen PU Buchsen heißen, daß das Diff an etwas anderer Stelle steht und der fehlende Längenausgleich das Ganze unter Spannung setzt.
gelpont19 hat geschrieben:Der Vorbesitzer (oder seine Werkstatt) muss die Welle schon mal rausgehabt haben. Ein Ausschnitt im oberen Knotenblech zeigt einen V-förmigen Ausschnitt, der den Ausbau der Welle nach unten sehr erleichtert. Glaube gar, dass es sonst nicht möglich ist...
-RTFM: narürlich geht das. Das Differential muß allerdings raus. Das ist (jedenfalls bei der original Auspuffanlage) nicht weiter schwierig und in ein paar Minuten erledigt :)
gelpont19 hat geschrieben:Falls die alte Welle noch in USA eingebaut worden is, wird der Vorbesitzer selten schneller als 130 km/h gefahren sein... die Notwendigkeit des Wuchtens ergibt sich somit weit weniger.
Die Geschwindigkeit sagt nichts über die gefahrenen Drehzahlen aus. Er wird ja ab und zu mal beschleunigt haben. Die Kardanwelle dreht sich im 4. Gang mit Motordrehzahl (Zusatz für die ganz Schlauen: ohne O/D) und etwa 4x so schnell wie die Achswellen. Deshalb wird die Kardanwelle gewuchtet, während das bei den Antriebswellen nicht nötig ist.

Meiner Meinung nach genügt das defekte Kreuzgelenk schon, den Effekt zu erklären. Mit dem festgerosteten Längenausgleich als zweiten Fehler kannst Du dir ziemlich sicher sein, daß der Fehler mit dem Austausch der Kadanwelle weg ist.

Willi
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#167

Beitrag von gelpont19 »

Moin Willi - wie immer analytisch, knapp und prägnant... :)
- aber natürlich hab ich das fucking manual gelesen... :genau:

Bild

...vielleicht is das ja bei deinem alten 5er noch anders... ;D
Hab das Diff. da gelassen, wo es hingehört.

win
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#168

Beitrag von gelpont19 »

Freunde - das war´s - bin heute morgen endlich dazu gekommen, mal schneller zu fahren (150km/h) Vibration is wech... der Innenspiegel ist wieder zu gebrauchen ;D

Dank an die, die ihre Statements mit der Kardanwelle gefunkt haben...
Die PUs am Diff. bleiben also drinne.

Was macht man mit ner Kardanwelle, bei der das Schub- Zugelement fest sitzt ?? - Tonne ?

win
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#169

Beitrag von darock »

News von der Front:

Unwucht ist weg.

Die neue Kardanwelle hat auch bei mir wieder Ruhe einkehren lassen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, wahrscheinlich war das ganze überhaupt mein Fehler.
An der alten Kardanwelle ist ein Kreuzgelenk in eine Richtung sehr eigenartig. Es arretiert in Mittelstellung und braucht ein bisschen Druck um sich zu bewegen. Nach dem Einbau und dem Befreiungsschlag waren beide Kreuze in alle Richtungen gängig. Das ein so hochwertiges Kreuzgelenk wie ich es verwendet habe nach nur wenigen KM schon defekt ist halte ich für unwahrscheinlich daher ist anzunehmen, dass doch beim Einbau etwas schief gegangen ist. Werde dem noch auf den Grund gehen.

Fotos reiche ich gleich nach ...

Bernhard
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#170

Beitrag von darock »

Original vs. BCP (GKN)

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Bernhard
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#171

Beitrag von kawedo »

darock hat geschrieben: daher ist anzunehmen, dass doch beim Einbau etwas schief gegangen ist. Werde dem noch auf den Grund gehen.
Lieber Bernhard,
Kreuzgelenke sollten niemals geschlagen / gehämmert werden.
Oft kippt eine der Nadeln beim Schlagen um und zerstört das Kreuzgelenk. :genau:

Also immer schön piano beim Zusammenbau :D

Gruß
Charly
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#172

Beitrag von gelpont19 »

...wenn man mal versucht Resume zu ziehen :
Es ist schon erstaunlich, zumindest für mich, dass man etwas anfasst, Elemente erneuert und daraufhin ein Fehler auftritt, der vorher nicht präsent war - man aber diesen mit seinen Aktionen verknüpft :?
Ja sogar weitergehend den Hersteller der neuen Elemente ins Visier nimmt... :(

Ich hätte nie und nimmer auf die Kardanwelle getippt, da (bei meiner) das Lagerspiel des Kreuzgelenkes und das Festsitzen der Schubeinheit nicht feststellbar waren, da ja eingebaut.
Diagnose ist manchmal komplex....

Da ist das Forum doch sehr nützlich mit seinen vielfältigen Erfahrungen :klatsch:

win
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#173

Beitrag von darock »

kawedo hat geschrieben:
Lieber Bernhard,
Kreuzgelenke sollten niemals geschlagen / gehämmert werden.
Oft kippt eine der Nadeln beim Schlagen um und zerstört das Kreuzgelenk. :genau:

Also immer schön piano beim Zusammenbau :D

Gruß
Charly
Der "Befreiungsschlag" ist fixer Bestandteil des Kreuzgelenkwechsels. Ohne den ist das Gelenk nach dem Einpressen nahezu überhaupt nicht beweglich. Man knallt natürlich nicht mit einem 10kg Hammer auf das Gelenk sondern mit einem Gummihammer auf die Gabel.

Das Thema hat auf jeden Fall wieder sehr viel nützliche Information zu Tage gebracht. :klatsch:

Bernhard
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#174

Beitrag von Zotty »

Tach Freunde,

Naja, Bad Vibration`s habe ich auch seid neuestem im TR. Sie beginnen ungefähr bei 80 k/mh und werden ab 120 k/mh so hochfrequent, das man Sie fast nicht mehr spürt.

Ich dachte da auch an meine Kardanwelle und/oder die Antriebswellen.

Aber am Samstag auf der Heimfahrt aus der Eifel hatte ich dann beim auf ne Ampel zu rollen, ein grummelndes Geräuch von hinten links. Beim anfahren das selbe, aber nur kurz!

Heute hab ich ihn hinten mal angehoben und die Räder abgenommen. Konnte aber erst nix an den Antriebswellen feststellen, kein Spiel in den Kreuzgelenken oder dem Schiebestück!

Aber nach dem montieren der Räder konnte ich, beim Wackeln an selbigen, deutliche Bewegung spüren! Geschätzte 2-3 mm wackelten die Räder.
Achse ist Fest, Speichenrad Adapter ebenso.
Sind das die hinteren Radlager???

Markus
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#175

Beitrag von darock »

Klingt sehr nach Radlager ...

Vor allem ist eine Unwucht bei 80 sehr typisch für ein Rad ...

Bernhard
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#176

Beitrag von Gyula »

Hi!

Kann natürlich das Radlager sein, .......
Ich hatte li.vo. solche Vibrarionen und das Rad hatte auch Spiel.
Also, Rad runter und Radlager nachgestellt (es hatte aber nur sehr wenig Spiel).
Nachdem ich Speichenradadapter und Rad wieder montiert hatte, war das Spiel wieder da.

Die Ursache war, dass das Rad locker war, obwohl ich die Flügelmutter richtg angeknallt hatte.
Die Vermutung, dass die Felge an zu langen Radbolzen anstand, traf nicht zu.
Die Flügelmutter ließ sich aber nicht ganz anziehen.
Den Konussitz des Adapters, der Felge, sowie Gewinde der Felge und der Mutter hatte ich immer mit Kupferspray behandelt.
Dieser ist aber für diesen Zweck offensichtlich nicht geeignet, da Kupferpaste nach dem Verflüchtigen des Lösungsmittels recht pappig wird. Ich kann mir vorstellen, dass dann die Teile dann nicht mehr so gut gleiten....

Jedenfalls habe ich dann alles gereinigt und mit Fett eingestrichen.
Beim Anschrauben der Flügelmutter war das schon ein anderes Gefühl....Kein Rad hat mehr gewackelt, keine Unwucht mehr....

Die Teile müssen natürlich gefettet sein, aber kein Kupferspray an diesen Stellen...


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#177

Beitrag von hneuland »

Gyula hat geschrieben:Den Konussitz des Adapters, der Felge, sowie Gewinde der Felge und der Mutter hatte ich immer mit Kupferspray behandelt.
Dieser ist aber für diesen Zweck offensichtlich nicht geeignet, da Kupferpaste nach dem Verflüchtigen des Lösungsmittels recht pappig wird.
absolut richtig! Als ich vor rund 30 Jahren meine Speichräder nachrüstete, empfahl der Werkstattleiter Hochtemperaturfett, am besten Radlagerfett für die Montage der Räder auf die Adapter.

Kupferfett zerbröselt bei den hohen Temperaturen der Bremstrommeln und -scheiben im Laufe der Zeit. Fett aus der Sprühdose ist schonmal gar nicht gut. Je nachdem, mit wieviel Kupferfett das Rad montiert wurde entsteht dadurch Spiel. Abgesehen vom höheren Verschleiß auf den Rillenflanken durch das hart gewordene Kupfer!

Gruß
Horst
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#178

Beitrag von Zotty »

Kupferpaste hatte ich auch daran. War ebenfalls fest und knubbelig. Habe ich eben abgeputzt und durch Fett ersetzt.

Spiel bleibt, leider!!

Habe auch mal mit angezogener Handbremse gewackelt, kein Spiel! Also kommt es nicht von den Adaptern oder den Rädern.

Markus
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#179

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ich würde mich bezüglich der Vibrationen nicht auf das Rad li.hi. beschränken.
Die hinteren Räder sind hinsichtlich Vibrationen wesentlich unkritischer, als die Räder der Vorderachse.
Schau dir alle Räder auf Unwucht an und überprüfe auch die Lager der Vorderachse.
Natürlich solltest du, davon unabhängig, die Lagereinheit des linken Hinerrades in Ordnung bringen.

Gyula
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#180

Beitrag von darock »

Zotty hat geschrieben: Habe auch mal mit angezogener Handbremse gewackelt, kein Spiel! Also kommt es nicht von den Adaptern oder den Rädern.

Markus
dann bleibt ja eh nur mehr das Radlager oder die ganze Einheit ist in der Schwinge locker.

bernhard
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