Distanzshülsen einstellen

[tr6gelb]

Hallo Zusammen,

bei meinem 6er steht ein Radlagerwechsel an. Ich habe mir NTN Lager besorgt und Distanzhülsen. Nun sind bei mir folgende Fragen aufgetaucht:
1. Wenn ich die Radlager über die Paßscheiben einstelle, ziehe ich dann die Kronenmutter relativ "fest" an, oder auf mit einem Spiel?
2. Wie merke ich, ob die Radlager zu fest angezogen sind, nur über die Schwergängigkeit?
3. Muss der Hub komplett mit Fett gefüllt werden?

Ich weiss, manche Fragen sind peinlich , aber trotzdem danke für Eure Hilfe.

Grüße
Günter

[MadMarx]

das ist eigentlich relativ unwichtig, weil wahrscheinlich die kronenmutter unter der belastung versagen wird, und dir kurz darauf das rad abhanden kommt.

[tr6gelb]

Hallo,

ich kann Dir nicht ganz folgen??

[MadMarx]

diese spannhülse zwischen den radlagerringen ist kein serienteil.
die originale achskonstruktion ist nicht darauf ausgelegt, daß die kronenmutter fest angezogen wird.
die kronenmutter kann nur kleine kräfte aufnehmen, wie sie beim fahren enstehen, aber keine 40Nm oder ähnliches.
heißt, baut man diese spannhülsenkonstruktion ein, kann es relativ schnell passieren, daß die kronenmutter ausreißt und das rad locker ist, und nur noch vom bremssattel in position gehalten wird.

2022-03-31 21_40_37-Window.png

diese spannhülse wurde von den austin healy modellen adaptiert, funktioniert aber beim TR nicht, weil beim TR alles schwächer dimensioniert ist:
- die kronenmutter hat nur 3 wirksame gewindegänge
- das gewinde auf dem achszapfen ist d-förmig...heißt, es fehlt 1/4 des gewindes, weil man eine facette eingeschliffen hat, damit die D-unterlegscheibe aufgeschoben werden kann.


will man so eine spannhüse verwenden, sollte man den achszapfen austauschen, gegen ein stabileres modell. dann könnte es dauerhaft funktionieren.

allerdings, weshalb sich die mühe machen, wo doch die originale konstruktion wunderbar funktioniert?

mein porsche und meine 2 TR rennwagen haben keine spannhülsen und fahren einwandfrei

[TR6Chris]

Ich habe die verstärkten Achswellen mit den dazugehörigen Spannhülsen von Racinggreen seit Jahren verbaut und bin damit absolut zufrieden.

[Triumphator]

…bei einer „richtigen“ Konstruktion werden die Innenringe der Lager gegenseitig abgestützt. Das wird mit der Spannhülse erledigt.

Grüße

Wolfgang

[MadMarx]

bei einer richtigen konstruktion haben zu allererst alle laufringe der lager einen pressitz auf der welle -> siehe kegelrad differential, und richtig, eine spannhülse, und desweiteren ein mutter, die in der lage ist, ein kontrolliertes drehmoment aufzunehmen, damit alles stramm auf der welle sitzt.

all das ist beim TR nicht vorhanden. deshalb, weshalb sich müd machen mit dieser konstruktion? zu welchem zweck?
der TR funktioniert prima ohne und man vermeidet, daß einem das rad verloren geht.

nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht.

[V8]

Beim TR funktioniert leider nicht alles prima.
Die Sparversion der vorderen Radlager gehört dazu.
Wenn man wie ich schon 40 Jahre dabei ist hat man etliche eingelaufene Achszapfen gesehen.

Folge ist zu viel Radlagerspiel, was ja in dem Fall Luft zwischen Radlager und Zapfen ist. Die Bremsklötze werden zurück geschlagen, es fährt sich komisch und Irgendwie kann man damit nicht zufrieden sein.

Die Kronenmutter trägt in der Tat nicht viel, allerdings habe ich schon öfter mit einer normalen Mutter und Hülse den Achszapfen abgezogen. So wenig trägt das D Gewinde also nicht.

Ich ziehe die Mutter nicht allzufest und sichere trotzdem mit Splint. Hab das System von TR Nord 2x verbaut seit vielen Jahren u bin zufrieden.

Ich mache die Einstellung zu locker und nehme dann Scheibchen weg bis das Spiel raus ist. Wenn der Achszapfen neu ist muß man das nicht übertreiben, immer dran denken, daß die Bremsscheibe heiß wird und damit das Gehäuse breiter wird. Wenn's vorher schon geklemmt hat gehen dann die Lager kaputt. Vorspannung nur am diff, hier macht man etwas Spiel.

[V8]

Ach so, eingelaufene Achszapfen kommen von mit drehenden Lager Innenringen weil die Distanzhülse fehlt.

[Triumphator]

@MadMarx:
….allererst alle laufringe der lager einen pressitz auf der welle….

Das ist „very mad“.
Wir hatten das Thema schon mal….

Grüße

Wolfgang

[MadMarx]

Ach so, eingelaufene Achszapfen kommen von mit drehenden Lager Innenringen weil die Distanzhülse fehlt.

die lagerzapfen laufen aus 2 gründen ein:

1. wenn die lager solange gefahren werden, bis sie kaputt sind, statt sie bei zeiten, zb. alle 50-70T km zu tauschen
2. wenn der achszapfen nicht auskömmlich geschmiert wird, denn es reicht nicht, nur die walzen zu schmieren

[MadMarx]

Die Sparversion der vorderen Radlager gehört dazu.
Wenn man wie ich schon 40 Jahre dabei ist hat man etliche eingelaufene Achszapfen gesehen.

Folge ist zu viel Radlagerspiel, was ja in dem Fall Luft zwischen Radlager und Zapfen ist. Die Bremsklötze werden zurück geschlagen, es fährt sich komisch und Irgendwie kann man damit nicht zufrieden sein....

tja, das ist so eine sache, verschlissene bauteile durch hilfskonstruktionen zu ertüchtigen.

wenn ein achszapfen verschlissen ist, wirft man ihn weg und kauft sich nicht spannhülsen und so zeug.

der neue achszapfen führt die lager ordentlich, und dann hat man auch kein pad-pushback.

ich sags ja nur, ich habe mehrere autos ohne vorderräder gesehen, weil die kronenmutter abgesprengt wurde. hatten alle diese spannhülsen verbaut.
ist halt blöd, wenn bei 160 in der kurve das rad locker wird.

[tr6gelb]

Hallo,

danke für Eure Tips. Meine Achsschenkel sind zum Glück nicht eingelaufen.

Die Frage mit dem Fett, wäre noch interessant. Sollte man den ganzen Hub füllen, ich denke mal JA.

[JochemsTR]

ie Frage mit dem Fett, wäre noch interessant. Sollte man den ganzen Hub füllen, ich denke mal JA.

Nein, 1-2 Esslöffel. Die Lager richtig schmieren. Fett auf den Handpalm und richtig reindrucken. Dazu gibt es schöne Videos.
Als Fett empfehle ich Liqui Moly LM50 Litho HT.

Jochem

[tr6gelb]

Danke Jochem