Distanzshülsen einstellen

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Schnippel
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Re: Distanzshülsen einstellen

#16

Beitrag von Schnippel »

Hallo ,
bevor du die Montage angehst kontrolliere erst ganz genau den Achsschenkelbolzen und Achsträger.
Der läuft von unten ein ! Das Innere wie auch das Äußere Radlager, je mehr Lagerspiel desto größer ist die Wahrscheinlichkeit. Du kannst das auch deutlich mit dem Fingernagel spüren.
Reinige alle Teile von innen und außen sorgfältig von Schmutz und altem Fett.
Schiebe das Neue Innere/Äußere Radlager auf die Fläche das sollte etwas schwergängig sein und darf niemals leicht gehen und sogar kippeln.
Dann müsste der Bolzen gewechselt werden !
Wenn du die Hülsen verwenden willst, gehe wie folgt vor:
Neue Lagerschalen in die Radnabe einschlagen das geht hervorragend mit den alten Lagerschalen wenn man sie ein wenig Außen abschleift !
Setzte die Nabe mit den Lagern auf den Bolzen ohne Fett und ohne Dichtring.
Jetzt musst du die Lager mit den Scheiben einstellen durch probieren.
Setzte erst mal ein paar mehr Scheiben auf damit du ein Gefühl dafür bekommst.
Dann verringerst du durch wegnehmen der unterschiedlich starken Scheiben das Spiel.
Es ist Spiel Null anzustreben ,bzw eine leicht Vorspannung !!
Zum Testen , wenn du die Bremsscheibe anstößt muss sie sich immer noch leicht nachdrehen !
Die Kronenmutter ziehst du mit ca25-35 N/m an.
Wenn dir alles OK erscheint setzte zum Testen den evtl. neuen Dichtring ein und wieder montieren.
Die Nabe könnte sich nun bei einem Neuen Dichtring schwer drehen lassen.
Es kann sein das du den Filzring mit einem Cutter Messer in der Höhe korrigieren musst.
Und wieder zum Testen montieren.
Wenn alles gut ist kommt erst das Fett ins Spiel. Dichtring nicht vergessen
Sehr sorgfältig das Fett in die Zwischenräume des Lagerkäfigs einmassieren!
Die Radnabe sollte komplett in ihren Ring mit Fett gefüllt sein.
Radnabe aufsetzten D Scheibe Kronenmutter aufsetzen festziehen versplinten.
Fettkappe mit Fett aufsetzten.

Grundsätzliches zu den TR Vorderradlagern.
Leider ist die Passung der Radlager auf dem Bolzen alles andere als Standard wie es eigentlich
im Fahrzeugbau angewendet wird.
Darum immer die Lager mit einer leichten Vorspannung einstellen !
S.h. wenn man die D Scheibe noch mit einem Schraubendreher bewegen kann hat das Lager auf keinen Fall zu viel Vorspannung. Dazu die Prüfung mit dem Anstoßen der Bremsscheibe.
Das korrekte einstellen der Radlager ist ein komplexes Thema.
Wenn die Radlager Spiel haben wird über einen Kilometer Zeitraum X der Bolzen und die Anlauffläche am Achsträger(zapfen) zerstört !!
Fett immer ein Hochtemperatur Markenfett verwenden !
Ich hoffe das ich das einigermaßen verständlich geschrieben habe.

Munter Bleiben
Ralf
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Re: Distanzshülsen einstellen

#17

Beitrag von Triumphator »

…man kann auch ganz dünnes Lötzinn anstelle der Einstellscheiben einlegen und dann festschrauben. Das Lötzinn wird zusammengepresst und man kann dann durch Messen der Dicke des gepressten Lötzinns die nötige Distanzscheibendicke ermitteln.

Grüße

Wolfgang
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Re: Distanzshülsen einstellen

#18

Beitrag von V8 »

MadMarx hat geschrieben: 01.04.2022, 11:06 tja, das ist so eine sache, verschlissene bauteile durch hilfskonstruktionen zu ertüchtigen.
Ich meinte nicht, daß man mit den Hülsen etwas reparieren soll, letztlich wird das Spiel zwischen Achsstummel immer zu merken sein, auch wenn man die Innenringe klemmt.

Nur das klemmen der Ringe verhindert, daß die Zapfen erneut einlaufen. Beim MG sieht's übrigens genau so aus wie beim TR6 mit Distanzhülsen. Ganz verkehrt scheint es also nicht zu sein. Was immer zum Verlust des Vorderrades führt, ein ordentlich gemachter Umbau, wie von mir beschrieben, ist nicht die Ursache.

Beim Rennwagen treten natürlich andere Kräfte auf, keine Frage, da muß alles stimmen, weil das Material oft bis an die Grenzen belastet wird. Speziell dazu fällt mir die alte Gruppe 2 ein, wo entsprechende Verbreiterungen geringere Einpresstiefen erlauben. Ich fahre ja auf der Straße ET-25 was zum Beispiel an der Hinterachse für Verdruss bei den Radlagern gesorgt hat.
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Re: Distanzshülsen einstellen

#19

Beitrag von hrg »

Hallo TR-Freunde,
Ralf und Christian haben recht. Nach meiner Erkenntnis ist der verschlissene Achsschenkelbolzen die Folge von schlecht eingestelltem Lagerspiel (z.B.: w.g Widerstand durch zu dicke Filsdichtringe). Ein (1) Achsschenkel in meinem TR3A war außen eingelaufen mit Riefen, die (nach meiner Meinung) nur durch zu hohes Lagerspiel entstehen. Habe die Originalkonstruktion in meinem TR3A nach Austausch des verschlissenen Achschenkelbolzens beibehalten.
Freundliche Grüße, Hans
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Re: Distanzshülsen einstellen

#20

Beitrag von MadMarx »

Schnippel hat geschrieben: 03.04.2022, 10:02 .....
Darum immer die Lager mit einer leichten Vorspannung einstellen !
S.h. wenn man die D Scheibe noch mit einem Schraubendreher bewegen kann hat das Lager auf keinen Fall zu viel Vorspannung.....
ich stelle die radlager eher locker ein.
sodaß ich das rad leicht kippeln kann.
heißt, die D-scheibe kann ich mit dem fingernagel bewegen.
immer, wenn ich es enger einstellt habe, war kurz darauf das äußere lager schrott.
V8 hat geschrieben: 04.04.2022, 23:38 Beim MG sieht's übrigens genau so aus wie beim TR6 mit Distanzhülsen. Ganz verkehrt scheint es also nicht zu sein.
MGB ist kein TR. serienmäßig wird die kronenmutter auf 80Nm vorgespannt.
anderes auto, andere konstruktion, andere rahmenbedingungen.
heißt, will ich MG kopieren, muß eine anderer achstummel eingebaut werden, mit einer größeren kronenmutter, die mehr kraft aufnehmen kann.

aber wie schon erwähnt....BKM teil. die originale konstruktion funktioniert bei fachgerechtem zusammenbau einwandfrei.
V8 hat geschrieben: 04.04.2022, 23:38 Beim Rennwagen treten natürlich andere Kräfte auf, keine Frage, da muß alles stimmen, weil das Material oft bis an die Grenzen belastet wird. Speziell dazu fällt mir die alte Gruppe 2 ein, wo entsprechende Verbreiterungen geringere Einpresstiefen erlauben. Ich fahre ja auf der Straße ET-25 was zum Beispiel an der Hinterachse für Verdruss bei den Radlagern gesorgt hat.
beim rennwagen treten zwar mitunter höhrere kräfte auf....heißt im ergebnis, das versagen tritt schneller ein, als bei einem serienauto.
aber auch serienautos fahren gelegentlich auf rennstrecken umher. es kann also auch bei serienautos probleme machen.
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