Erfahrungen mit Rostbehandlung/Schutz

Lackierung, Schweissen, Hohlraumversiegelung, Scheiben...

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Josa
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Erfahrungen mit Rostbehandlung/Schutz

#1

Beitrag von Josa »

Ich starte in Kürze das Einschweißen von kleinen Reparaturblechen im Punktschweißverfahren.
Nach dem Schweißen habe ich einen Falz, dort wo die Bleche übereinander liegen. Ich habe früher dann nach dem Schweißen Owatrolöl in den Spalt fließen lassen, das hat auch gut funktioniert. Nur muss mann dann noch einen Trennlack aufbringen, damit die Karosseriedichtmasse und der anschließende Lackaufbau halten.

Was verwendet ihr für Mittelchen, damit sich kein Rost in den Falzen bildet?

Gruß Jochen
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#2

Beitrag von Nichtschwimmer »

- Wo es möglich/sinnvoll ist, stumpf einschweißen, damit kein Falz entsteht.
- Brantho Korrux Nitrofest. Eigentlich kann man jede Rostschutzgrundierung nehmen.
- Vor dem Schweißen Schweißprimer auf die sich überlappenden Flächen. Aber nur dann, wenn es nach dem Schweißen nicht mehr möglich ist. Rostschutz in den Falz zu bringen. Denn dass ist aufwändig, klebrig, es entstehen unangenehme Gase etc. Außerdem löst er sich sehr leicht wieder an.

Udo
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ReinerG
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#3

Beitrag von ReinerG »

Hi Jochen,

Owatrol und danach mit stark verdünnter Grundierung voll laufen lassen. Die Verdünnung langsam reduzieren, als letztes streichfest eingestellte Grundierung einbringen.

An Stellen, wo nicht lackiert werden muss. Statt Owatrol Fluid Film pur und zur Nachbehandlung mit Fluid Film gemischtes Hohlraumwachs applizieren. Statt Dichtmasse dann Fettband in den verbleibenden Spalt drücken.

Viel Erfolg
Reiner
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Josa
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#4

Beitrag von Josa »

Danke Reiner und Udo für euer schnelles Feedback!
Den Trick mit der verdünnten Grundierung kannte ich noch nicht, ich probiere das mal so aus.

Grüße, Jochen
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TR-Tom
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#5

Beitrag von TR-Tom »

Servus Jochen,
meine Erfahrung wenn nichts lackiert werden muß, Mike Sanders. Ist das nonplusultra.
Hab die notwendigen Gerätschaften und könnte Dir aushelfen.

Gruß Tom
Gyula
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#6

Beitrag von Gyula »

Hi!

Wenn man irgendwo ein Reparaturblech einschweißt, entsteht zwischen dem alten und dem neuen Blech ein Potentialunterschied (Spannungsreihe).
Da bedarf es keinen Sauerstoff, dass die Schweißstelle wieder beginnt sich zu zersetzen. Da nutzt dann kein Heiligmittel mehr. Es wird rosten....

Gyula
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#7

Beitrag von Rallye78 »

Falls Du das nicht eh schon gesehen hast
https://www.korrosionsschutz-depot.de/shop_xtc/
Gruß Eugen
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#8

Beitrag von Nichtschwimmer »

Hallo Guyla,

interessant, was du schreibst. Glauben kann ich es jedoch nicht ganz. Voraussetzung für die Kontaktkorrosion sind 2 unterschiedlich edle Metalle. Darüber hinaus muss die Potentialdifferenz ausreichend hoch sein (über 300 mV), um Korrosion auszulösen. Wenn man Blech aus dem gleichen Material einschweißt und den richtigen Schweißdraht verwendet, sollte die Potentialdifferenz sehr gering sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass leicht unterschiedliche Legierungen eine Bedeutung haben. Wenn du andere Informationen hast, würde mich das sehr interessieren.

Udo
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#9

Beitrag von Niederrheiner »

Gyula hat geschrieben:Hi!

Wenn man irgendwo ein Reparaturblech einschweißt, entsteht zwischen dem alten und dem neuen Blech ein Potentialunterschied (Spannungsreihe).
Da bedarf es keinen Sauerstoff, dass die Schweißstelle wieder beginnt sich zu zersetzen. Da nutzt dann kein Heiligmittel mehr. Es wird rosten....

Gyula
Nee, lieber Gyula, dem ist so nicht. Nicht einmal, wenn du Gold mit Schweineeisen verschweißt. Beide Materialen berühren sich ja nicht einmal, korrekte Ausführung und entsprechende Schweißzusatzmaterialien vorausgesetzt.
Beste Grüße, Helge

Mitglied des Vereins "Rettet dem Dativ" e.V.
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#10

Beitrag von Gyula »

Hi!

Das werdet ihr sicher besser wissen......
Es gibt sicher Schweißverfahren, die eine hohe Sicherheit und Haltbarkeit gewährleisten.
In wieweit der Otto Normalschweißer in der Spengler - Werkstatt all diese Normen und Richtlinien kennt und beherzigt, ist eine andere Frage.
Ich habe schon viele eingesetzte Bleche in Autos gesehen, aber keines, das noch nach einigen Jahren frei von Korrosion gewesen wäre.
Wenn hier also von Korrosionsschutz in Form von Fetten und Ölen, Harzen oder anderen Schutzfilmen gesprochen wird, muss wohl vorher über das richtige Schweißverfahren nachgedacht werden.

Schon mal ein Reparaturblech vom Originallieferanten aber auch vom Nachbau eingesetzt? Da gibt es immer Potenzialunterschiede....
Kleiner Unterschied, langsames rosten, großer Unterschied schnelleres Rosten. Wenn die Bleche nicht aus der selben Fertigungscharge kommen, können schon die ersten Probleme auftauchen.

Aber ja, bei fachgerechter Schweißarbeit unter Beachtung aller Einflussfaktoren kann man sicher Schweißarbeiten durchführen, die mehrere Jahre ohne optischen Mangel bestehen.

Aber ich bin ja kein Fachmann, vielleicht ist ja auch alles anders...


Gyula
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#11

Beitrag von Nichtschwimmer »

Ein Fachmann bin ich auch nicht. Beim Einschweißen von Reparaturblechen wird es häufig unterlassen, den Rost vollständig zu entfernen - es wird um das Reparaturblech weiterrosten. Selbst wenn gut entrostet wurde, wird häufig keine Rostvorsorge betrieben, z.B. Grundierung in den Falzen. Verbreitet findet man auch Karosseriedichtmasse über den unbehandelten Blechen - das muss rosten.

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man das Rosten nicht verhindern sondern nur verzögern kann. D.h. je nach Aufwand und Professionalität der Arbeit rostet es früher oder später oder sehr viel später.

Udo
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#12

Beitrag von Josa »

Hallo Udo,

ganau deshalb habe ich ja die Erfahrungen der Schrauberprofis wissen wollen, es soll eben möglichst langsam rosten....

Gruß Jochen
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gunku
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#13

Beitrag von gunku »

Hallo Jochen,
kann mich der Empfehlung von Tom zu dem Mike Sanders Fett nur anschließen. Du kannst dir hierzu auch mal den Langzeittest von der Oldtimer Markt Zeitschrift ansehen. Da wurde ein 5 Jahres-Test mit bereits angerosteten punktgeschweißten Blechen gemacht. Der 2. Testsieger war das Fett von Mike Sanders.

Du benötigst zum Selbermachen
  • Mike Sanders Korrosionsschutzfett z.B. 4 kg ca. 50€
    ggf. eine TBS 222 Druckbecherpistole mit Hohlraumschlauch ca. 90€
    ggf. eine Kochplatte zum Anheizen des Fett ca. 25€
    ggf. noch ein Thermometer bis 150 Grad für ca. 10€
Für Hohlräume brauchst du einen Kompressor (Druckbecherpistole). Das Mike Sanders Fett wird im heißen Zustand (ca. 120 Grad) nur auf die Blechinnenseiten gepinselt / gespritzt und sollte dann natürlich in den Blechfalz laufen. Wichtig ist die erhöhte Temperatur ... kann auch noch mit einem Fön unterstützt werden. Vorher natürlich die zugänglichen Blechaußenseiten mit normaler Grundierung usw. behandeln.

Der Link zeigt auf eine Seite mit 3 PDF-Dateien (3 Berichte von 2009,2010 und 2013)

https://www.oldtimer-markt.de/rostschutztest

Viele Grüße Gunter
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#14

Beitrag von V8 »

Es ging zwar um angerostete Hohlräume, aber es paßt:

https://www.tr-freun.de/modules.php?nam ... ic&t=11939
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Garfield
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#15

Beitrag von Garfield »

Ich denke derzeit darüber nach, die Leiterrahmen der LKW und des TR mit Mike Sanders Fett zu fluten. Beim Benz habe ich gute Langzeiterfahrungen gemacht, die Hohlräume habe ich vor 5 Jahren damit versiegelt.

Statt Kochplatte, Thermometer und Topf tut es auch eine ausrangierte Fritteuse...

Gruß

Peter
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