blechpatscher

Lackierung, Schweissen, Hohlraumversiegelung, Scheiben...

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tomkiss
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blechpatscher

#1

Beitrag von tomkiss »

halo leute ,

sagt mal giebts hier auch noch die richtigen blechpatscher?

also solche die richtig mit schweißbrenner undsoweiter an ihrem tr agieren,oder nur scheue usa käufer.

wo sind die karosseriebauer ,zwecks erfahrungsaustausch.

anbei ein lustgiges bild.
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tomkiss
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blechpatscher

#2

Beitrag von tomkiss »

ääh sorry ,bild ist jetzt bei mir in der galerie.



cu
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Ulrich
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blechpatscher

#3

Beitrag von Ulrich »

Hi tomkiss,



"blechpatscher" hat irgendwie ein G´schmäckle - etwa in Richtung "wenig fachgerecht". Aber das meinst Du doch ganz sicher nicht.



Was hast Du gegen TR, die zuvor in USA (besser in den Sunshinestaaten) gelaufen sind ? - Von der Substanz (Karosserie und Rahmen) her sind die um Klassen besser, als die meisten der in Deutschland ausgelieferten. Meiner ist z.B. überhaupt nicht geschweißt worden. Die Zeit, die er dann in Deutschland gelaufen ist war er im Winter stets abgemeldet (in den Brief mußte jetzt sogar ein Zulageblatt mit dem Anmeldestempel gelegt werden, da kein Platz mehr frei war). An so einem TR gibt es schlicht und ergreifend überhaupt nicht die Notwendigkeit "Bleche zu patschen".



Es ist auch gar nicht wirtschaftlich, eine Grotte neu aufzubauen. Unterm Strich kommt das nämlich deutlich teurer.



Am letzten Donnerstag war ich auf einem Treffen des VdH in Stuttgart (beschäftigen sich mit den älteren Mercedesbaureihen ab Heckflosse).

Hier hatten wir dann eine interessante Diskussion darüber, wie wenig sinnvoll es ist, einen deutschen SL der Baureihe R107 zu restaurieren. Die beste Möglichkeit einen SL neu aufzubauen ist die, in den trockenen US-Staaten einen SL (es geht nur um die Rohkarosse mit Türen und Hauben) vom Schrottplatz zu kaufen (kosten in rostfreiem Zustand ca. 2.000 USD und sind sogar teilweise noch fahrbar), ihn zusammen mit anderen hier einzuführen (Container sollte voll sein), die Karosse komplett zu strippen, neu lackieren und einfach Zug um Zug von einem deutschen SL die Teile nach überholung umzubauen. Den Wahnsinnsaufwand mit den Schweißarbeiten kann man sich glatt sparen. Ein weiterer Hintergrund dafür, dass sich Schweißen nicht wirklich lohnt ist der, dass durch das Schweißen die Karosse etwas länger wird. Beim Einbauen der Türen werden die Spaltmaße deutlich größer und häufig passt auch der Teppich nicht mehr, da zu kurz.



Beim TR ist das durch die Rahmenbauweise etwas anders. Doch hier dürfte es auch Passprobleme beim Aufsetzen der Karosserie auf den Rahmen geben, wenn zuviel an der Karosse geschweißt wurde. Da passen dann manchmal schon die Bohrungen nicht mehr. Auch die Türauschnitte werden i.d.R. etwas länger.



Quintessenz der Diskussion war: Durchgerostete Karsosserien zu schweißen grenzt an Schwachsinn (der Begriff viel tatsächlich). Allein schon die Zeit, die man damit verbringen darf, den Unterboden vom Unterbodenschutz zu befreien, ist ziemlich hoch (bei Mercedes ist das eine ziemlich zähe Masse).



Bei Old- und Youngtimern gilt eigentlich immer der Grundsatz: Der Teurere (ich meine nicht den überteuerten) ist letztendlich immer der

Bessere - weil er unter dem Strich der Preiswertere sein wird.



In meinen TR6 z.B. ist mehr Kohle an Ersatzteilen geflossen, als ich dafür bezahlt habe - die Restaurierung war für den Vorbesitzer nicht im entferntesten lohnend - das ganze noch ohne Schweißarbeiten, da diese nicht erforderlich waren. Der Kaufpreis des TR´s und der Arbeitsaufwand waren für den Vorbesitzer mit dem Verkauf verloren.



Selbst wenn Du heute sagst: "den verkaufe ich nie mehr" - kann es im Leben plötzlich ganz anders kommen. Arbeitslosigkeit, Scheidung, Kindersegen, Hausbau etc., können Gründe sein, die einen ganz schnell zwingen, sich von seinem Schätzchen trennen zu müssen.



Meine Devise ist: Möglichst gute Substanz zu einem vernünftigen Preis zu kaufen und den Zustand erhalten. Da legst Du mit Sicherheit nichts drauf, wenn Du die Unterhaltskosten als Gegenwert zum Fahrspass betrachtest.



Gruß aus´m Ländle von einem "scheuen USA Käufer"

Ulrich



[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 12-10-2004 18:40 ]

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 13-10-2004 19:17 ]
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blechpatscher

#4

Beitrag von Ulrich »

Ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag möchte ich noch etwas hinzufügen, da er sonst vielleicht mißverstanden werden könnte.



Ich habe mich in meinem Ausführungen nur auf die technisch/finanzielle Seite einer Komplettrestaurierung bezogen. Das ist aber wohl noch nicht alles.



Obwohl ich es noch nie gemacht habe, könnte ich mir vorstellen, dass es sehr viel Spass macht, einen TR6 neu aufzubauen. Allein das Erlebnis, ein noch funktionstüchtiges Auto in alle Einzelteile zu zerlegen, die Teile aufzuarbeiten oder Ersatz zu beschaffen, alles schön sauber wieder zusammenbauen, den Anlasser das erste Mal zu betätigen und miterleben zu dürfen, dass dieses Auto wieder fährt ist wahrscheinlich unbezahlbar. Es schafft sicherlich auch eine besondere Einstellung zu diesem Auto selbst. Jedes Teil schon einmal gesehen zu haben, zu wissen wie alles funktioniert und zusammenhängt schafft sicherlich auch Sicherheit unterwegs, da die Fehlersuche wesentlich schneller geht.



Mir war bei der überführungsfahrt meines TR6 ziemlich unwohl - immer den Gedanken im Kopf zu haben - was zu machen ist, wenn er liegen bleibt. Nun er ist nicht liegen geblieben. Zwischenzeitig bin ich sogar schon fast 500 Meilen damit gefahren - ohne technische Probleme - das Vertrauen wächst langsam.



Gruß aus´m Ländle

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blechpatscher

#5

Beitrag von sixpack »

@ Ulli:



Selbstverständlich macht es Sinn, eine TR 6-Karosse neu aufzubauen. Wieso denn nicht? Kann es Schwachsinn sein, ein Fahrzeug mit "H" zu erhalten??? Sicher ist es eine Rechenaufgabe. Wenn ich sehe, was teilweise US-TR` kosten wenn sie restaurationspflichtig sind ... muß ich nicht haben. Und einen PI bekommst Du in USA auch nicht. Ich habe den TR 6 von der Karosse zu fast 40% erneuert und bin froh darüber. Ich habe durchaus eine Menge "rostfreier" US-TR?s gesehen. Wenn man eine TR 6-Karosse zerlegt, wundert man sich, wo überall der Rost steckt! Ich hab`s nicht glauben wollen... es hat auch einen entscheidenden Vorteil: Meißt ist dann die Karosse blank, so dass man sie verzinken kann. (habe ich auch getan!) Eine intakte US-Karosse ist meißt überlackiert (weil sie ja noch "gut" war). Das rächt sich oft nach ein paar Jahen. Sehr oft sind ungeeignete Lacke in USA verwendet worden. Der Lack (die neue Schicht, in good Old Germany aufgetragen) reißt manchmal. Der Untergrung ist oft undefinierbar "zusammengepanscht" und "wandert" wenn es auch noch ein plastifizierter Lack ist. Das ist nicht unüblich in USA. Ich kenne z.B. so einen TR 6 mit genau diesem Problem. Nach Jahren muß der nun genau aus diesem Grund gelackelt werden.



Selbstverständlich muß aber jeder für sich selbst wisen, was er macht. Das ist ja auch vom erworbenen Objekt abhängig. War es sehr günstig, geht die Rechnung allemal auf. Kaufe ich mir einen fertig restaurierten US-6er, dann habe ich "nur" nen lahmen Vergaser. Mit schäbigen Frontblinkern und (früher) Gummihörnern. Also: Was will ich? Davon ist alles abhängig! Außerdem bekomme ich eine ganz andere "Beziehung" zu dem Fahrzeug, als wenn ich mir so ein Teil fertig restauriert kaufe.

Außerdem hat ein "Vollschrauber" immer eine andere Meinung, (".. alles kein Thema, mach` ich alles selbst"!) als jemand der nicht so viel schraubt und es eventuell auch nicht kann.



Alles Ansichtssache eben! Das gegeneinander Aufzurechnen, nicht unbedingt Schwachsinn ...



[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 15-10-2004 21:47 ]
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blechpatscher

#6

Beitrag von Ulrich »

Hallo sixpack,



hat aber lange gedauert, bis da mal jemand drauf reagiert hat.

- Wo doch sehr viele TR6 hier in Deutschland "frame off" restauriert worden sind.



Unter rein wirtschaftlichen Aspekten ist eine Komplettrestaurierung - auch bei einem TR6 (egal, ob Vergaser oder Einspritzer) - tatsächlich wenig sinnvoll, da allein schon die Summe aller benötigten Ersatzteile (inkl. Motor, Getriebe, Differential, Lackierung) einen erreichbaren Marktwert nach Fertigstellung übersteigt. Kaufpreis der Basis und Arbeitsaufwand gehen i.d.R. verloren - wenn so ein Fahrzeug unvorhergesehen veräußert werden muß. Genau hier liegt das Risiko für den Restaurierer.



Wenn alles glatt geht im Leben, ist die Restaurierung in Eigenregie sicherlich eine prima Sache, da sich die Verbesserungen langfristig auszahlen und man selbst einen Nutzen daraus ziehen kann. Ausserdem wird der Verlust durch den Nichtverkauf auch gar nicht realisiert.



Eine Verzinkung von Rahmen und Karosse ist natürlich ein deutlicher Pluspunkt, was die Dauerhaltbarkeit eines Oldtimers angeht.



Hat eigentlich bei Deinem TR6 beim Zusammenbau noch alles auf Anhieb gepaßt ? - Oder mußtest Du hier auch etwas nachhelfen ? - Auf den Fotos sieht ja alles im grünen Bereich liegend aus.



Nur habe ich bei meiner Suche einige TR6 gesehen, bei denen genau das nicht so gelungen war. Die waren auch geschweißt und hatten sich verzogen, so dass die Spaltmaße an den Türen überhaupt nicht mehr gepasst hatten.



Das hier:



"Quintessenz der Diskussion war: Durchgerostete Karsosserien zu schweißen grenzt an Schwachsinn (der Begriff viel tatsächlich). Allein schon die Zeit, die man damit verbringen darf, den Unterboden vom Unterbodenschutz zu befreien, ist ziemlich hoch (bei Mercedes ist das eine ziemlich zähe Masse)."



.. ist nur ein Zitat aus unserer Diskussion mit den VdH-lern in Bezug auf alte Mercedes (mit selbsttragender Karosse) - also nicht unbedingt auf die etwas einfachere TR-Restaurierung übertragbar. Aus unserem 107er-Schraubertreff waren zwei Teilnehmer dabei, die gerade jeweils einen SL der Baureihe R107 komplett zerlegt haben und mit unterschiedlichem Budget (einer ist noch Student) an die Restaurierung herangehen. Doch beide Projekte sind wirtschaftlich bzw. technisch wenig sinnvoll.



Wirtschaftlich kommt der Kollege, der Geld für Neuteile in das Auto hineinsteckt und der im Frühjahr 2006 fertig sein will, auf keine grünen Zweig. Er wird deutlich mehr aufwenden, als er jetzt für e?nen technisch gleichwertigen 280 SL im Zustand 1 bis 2 aufbringen müßte - in besserem Zustand wird der restaurierte SL dann auch nicht sein). Ausserdem kann er seinen SL über 2 Jahre nicht fahren.



Schlimmer ist der andere Fall. Mangels Geld wird geflickt und improvisiert. Der Kollege treibt gerade einen Riesenaufwand beim Flicken einzelner Durchrostungen, von denen seine Basis eine ganze Menge aufweist (ein SL wird ja nicht verschrottet). Statt Reparaturbleche zu kaufen, flext er die Rostpartien einzeln raus und dengelt sich passende Flicken zurecht, die er dann einschweißt - das ist natürlich später deutlich erkennbar. über 30 Jahre alte Motorlager (Stückpreis um die 50 EUR!) werden nicht ersetzt - die alten sehen ja noch gut aus - nur später kommt er da nur noch vernünftig dran, wenn er zwei Handgelenke an einer Hand hätte. Der Hammer kommt dann aber mit Sicherheit beim Zusammenbau - die Türen werden zu kurz sein, da sich durch die vielen Einschweißblechlein die Karosserie gelängt hat. Jetzt fangen die Probleme an. Die Spaltmaße werden mit Sicherheit nicht passen - 2 neue Türen kosten ein kleines Vermögen (Rohbautüren sind aber länger und werden in die vorhandenen öffnungen eingepaßt) - alte von anderen SL oder SLC sind auch zu kurz. Also kommen die alten Türen wieder rein. Die Schließfallen werden mit Distanzblechen unterlegt werden, damit die Tür wenigsten zu bleibt. Wenn er Glück hat, sind die Spaltmaße zwar zu groß, aber vielleicht dann doch noch parallel verlaufend. Wenn´s dumm läuft - und so geht´s fast immer - hat sich die Karosserie im Schwellerbereich verzogen, denn auch da muß kräftig geschweißt werden. Wie sich das dann weiterentwickelt, kannst Du Dir sicherlich vorstellen. Die nur halbwegs passende Karosserie wird lackiert werden. Technik, An- und Einbauteile werden wieder eingebaut. Auf den ersten Blick sieht der SL dann vielleicht noch ganz passabel aus (von den Spaltmaßen mal abgesehen) - doch bei einer CD-Bewertung wird er - wenn er Glück hat - nur eine Zustandsnote von "3" erreichen, da man auf den zweiten Blick natürlich die ganzen Improvisationen erkennt. Die ganze Arbeit von über 2 Jahren (was hätte man da alles Schönes unternehmen können) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Sand gesetzt - schade eigentlich - und hier fängt es dann tatsächlich an, an Schwachsinn zu grenzen.



Ich bin fest davon überzeugt, dass es immer sinnvoller ist, ein gutes Auto zu kaufen und dann nur noch den Zustand zu halten, als ein weniger gutes zu nehmen, um es in einen besseren Zustand zu bringen. Beim TR6 ist der finanzielle Aufwand allerdings nicht ganz so groß, um den Zustand eine CD-Note höher zu erreichen, wie es beim SL ist. Dafür sind die Teile beim TR6 noch recht günstig und die Urspungsqualität eines seinerzeit neuen TR6 deutlich schlechter als bei einem Mercedes.



Zwischendurch - das muß ich ja zugeben - hatte ich auch schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt, mir einen TR6 neu aufzubauen. Aber die Vernunft hatte immer die Oberhand behalten. Vielleicht war es aber auch die mangelnde Zeit und die mir fehlende Doppelgarage, die ich für ein solches Projekt als unabdingbar erachte.



Schau´n mer mal, ob meine Rechnung für den TR6 genau so gut aufgeht, wie für den SL.



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blechpatscher

#7

Beitrag von crislor »

Alsoooooooooooo....



ich gehöre zu der Gruppe der Wahnsinnigen die das Grosse Erlebniss hatten einen TR zu zerlegen und neu aufzubauen. Angefangen hat das Ganze mit einem Urlaub zweier befreundeter Familien nach Portugal. Ich war bekennender Citroen-Fan und hatte ab dem DS in allen Varianten bis zum XM, 14 Citroen in 14 Jahren besessen. Ein DS stand immer noch zum Vergnügen bereit. Wir Herren waren natürlich andauern auf den wohlsortierten Schrottplätzen des Landes unterwegs. Das Angebot war riesig. Besonders die Engländer waren in grosser Zahl und gutem Zustand vorhanden. Ich hatte schon vor längerer Zeit meinem Freund einen 1te Hand Tr6 Pi besorgt - und so saßen wir dann in Portugal und redeten uns die Köpfe weich - anscheinend führt zu langer Aufenthalt auf Schrottplätzen zu Gehirnerweichung. Was dann kam war nur logisch. Kaum zurück in Deutschland kam ich zufällig bei einem "Fähnchenhändler " vorbei und erblickte einen roten TR4 dem ich dann nicht mehr wiederstehen konnte. Ich hatte wirklich keine Ahnung was ich mir da gekauft hatte.

Nach diversen TüV-Problemen wurde der Wagen dann zugelassen und auch gefahren. Irgendwann kam mir dann der Gedanke mal nach dem Rechten schauen zu müssen und fing mal langsam mit dem strippen an. Und wenn ich schon dabei war - kann man ja mal die Karrosse vom Rahmen nehmen. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Verschrotten wäre zu diesem Zeitpunkt das billigste gewesen...........

Die Karrosse und der Rahmen gingen zum Sandstrahlen. Langsam kam ich dann auch dahinter dass irgendetwas mit mit der Fahrgestellnummer und meinem Auto nicht stimmte. Laut der Nummer sollte mein Wagen ein TR4 Starrachser mit Overdrive sein - ich hatte aber einen IRS-Rahmen drunter. Und dass ich das Verdeck nicht Falten konnte wie in der Betriebsanleitung beschrieben lag daran, dass ein TR4 Verdeck auf ein TR4A Verdeckgestänge geschraubt war.

Nachforschungen bei der entsprechenden Stelle in England bestätigten mir dann alles. TR4, Bj. 64, weiss, Heizung - Erstauslieferung zum Importeur nach Paris. Was ich aus Römischem Vorbesitz bekam war schlichtweg ein TR4 B - B. B wie Bastard. So heisst er noch Heute. Wenn er lieb war auch mal Basti !

Irgendwie muss ich zu diesem Zeitpunkt noch unter der zuvor beschriebenen Gehirnverweichlichung gelitten haben, denn ich zog das Ding voll durch. Rahmen kpl. nachschweissen, richten und Vorderachsaufnahmen erneuern, bekannte Stellen verstärken, Aufnahmen für Teleskopdämpfer anschweißen, verzinken - mit LKW-Rahmenlack lackieren und die Hohlräume auswachsen. Gleichzeitig wurden alle Achsteile gestrahlt und Pulverbeschichtet. Sämtliche Lager, Dichtungen Gelenke Lenkung und Schrauben erneuert. Bremszangen überholt etc.etc.etc.............

Das Ganze dann komplettiert und ind Warteposition geparkt. Dass der Aufbau competitionmässig ausgeführt wurde sei nur am Rande erwähnt. Zwischenzeitlich wurde die Karrosse auf einen Hilfsrahmen gesetzt und zu einem befreundeten Karrosseriespezialisten gebracht.

Nachdem ca. 80% der Bleche erneuert, Türhäute und Kotflügel angepasst, spezielle Features - wie alle überflüssigen Bohrungen ( für Stoßstangen ) schliessen, öhlkühleröffnungen in die Schürze schneiden und im Heckdeckel eine Aussparung für?s Nummernschild einfügen erledigt waren wurde das Ganze noch mal gestrahlt ( hatte ja auch 1,5 Jahre gedauert ) und nach allen Regeln der Lackierkunst ( Z.B. überlackierbarer Unterbodenschutz vom Daimler - was ganz Feines ) kpl. in "meinem" GIALLO lackiert. Ich fasse mich jetzt etwas kürzer - denn alles in allem hat das Ganze 8 Jahre gedauert. Zwischenzeitlich lauerte ja auf die Karrosse ja der kpl. mit mittlerweile neu aufgebautem und natürlich gestärktem Motor und Ovigetriebe vervollständigte "Rollrahmen".

Die " Hochzeit " fand statt und der Innenausbau begann. Die Instrumente waren bis auf Tacho und Drehzahlmesser hinüber.

Ersatz fand ich gebraucht in sehr schönen TR3 Instrumenten. Diese wurden überholt und in ein neues gelasertes Mittelteil eingesetzt. Da ich mir zwischenzeitlich das Rauchen abgewöhnt hatte wurde der Aschenbecher kurzerhand durch ein ölthermometer ersetzt.

Alle Blechteile wurden aus "Pfauenaugenpoliertem" VA ersetzt. Auch die Kofferraumrückwand - war ja noch genug von der Platte übrig.

Eine TR6-Mittelkonsole die teilpoliert wurde fand auch ihren Weg in den Innenraum. Die kpl. Lederausstattung wurde mit Porschematerial ausgeführt. Die Teppiche kamen vom Daimlerausstatter. Die Sitze fand ich bei einem Cobra-Ausstatter. Sie wurden lediglich nach meinen Wünschen gestaltet. Ebenso die Alu-Nabem für die Wolfrace Felgen.

Man lernt so jede Menge "Spinner" im Laufe einer Restauration kennen - das hilft ungemein. Hier muss ich wohl endlich zugeben dass mein TR nichts für Originalfreaks ist. Ich habe den Wagen so aufgebaut wie ich ihn wohl auch in den 60ern aufgebaut hätte. Meinen TR eben. Zum Zeitpunkt des Wertzgutachtens waren incl. des Kaufpreises ( 14.500,- DM ) schon über 100.000,- in das Projekt geflossen. Da hilft die lange Aufbauphase ungemein. Und wenn man keinen Urlaub mehr macht spart man auch so einiges. Das Gutachten lies ich auf Basis des Neuaufbaus erstellen. Mit Marktwert hatte dieser TR wirklich nichts mehr zu tun. Aber 90.000,-DM waren für einen TR4 die absolute Obergrenze. Der Wiederaufbauwert soll eigentlich vor gegnerischen Versicherungen schützen die einen nach unverschuldetem Unfall mit Marktwerten abspeisen wollen. Meinen TR gibt es nicht auf dem Markt. Zwischenzeitlich sind noch einige Umbauten erfolgt. 6-Punkt Gurte, Vier-Kolben Alusättel mit Innenbel. Scheiben, ca. 150 PS, zwei Motoren, jede Menge ärger mit einem Getriebespezialisten ( 7 mal das Getriebe raus ) diverse Fahrwerksumbauten etc. Das da penunziös mittlerweile ein "Carrerra" auf dem Hof steht der auch allerhand Gebrauchsspuren zeigt ist mir eigenlich egal.

Was zählt ist doch so einen Wagen, wenn auch nicht in allen Details, selbst auf/umgebaut zu haben. Es ist Dein TR ! Du kennst jede verdammte Schraube, jede Kleinigkeit die du noch nicht erledigt hast.

Du spürst jedes Detail - fühlst den Wagen wie deinen eigenen Körper -und ich sage euch - vergesst die ganzen neuen glattgelutschten neuen Kisten. Ich habe des öfteren das Vergnügen diese neuen Teile -(das fetteste war ein SL 600 und ein S55 AMG) über meine Hausstrecke im Schwarzwald zu hetzen. Die Kisten verzeihen dir alles -du kannst noch so blöd sein - alles geht gut. Nach so einem Turn kommst du Zuhause an, stellst den Motor ab- und das war?s. Mach das Gleiche mit deinem TR - du kommst nach Hause - nur unwesentlich langsamer - und bekommst das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Das entschädigt für ALLES!

Wir sind ja schon soweit, dass ein BMW Z4 mit einem Soundmodul im Beifahrerfussraum ausgeliefert wird. Geht?s noch ? Ich habe offene 45er Weber und wenn?s sein muss 110(TüV-gemessene) DB/4000 u/min. zur Verfügung - da scheiss ich auf das Soundmodul.



@ Ullrich - 500 Meilen sind gerade mal ein Sonntagstrip. Ich schaue gewöhnlich nach öl u. Wasser und ab geht?s in die Toskana oder sonst wohin. Das letzte mal waren?s trotz Riss im Zylinderkopf 4000 Km in 14 Tagen. Eine moderne Kiste wäre dir 100% verreckt oder hätte über?s Internet den Service gerufen.



Ich glaub jetzt hab ich mich total verquatscht - um was ging?s denn nochmal ?









[ Diese Nachricht wurde editiert von : crislor on 16-10-2004 23:50 ]
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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blechpatscher

#8

Beitrag von Ulrich »

Hallo Christian,



... wieso verquatscht - genau darum geht es doch.



Ich finde, dass es eine Supergeschichte ist, die die Bilder Deiner TR-Galerie schon erahnen ließen.



Den ersten Schritt in die Unvernunft habe ich ja bereits auch schon hinter mir, denn schon den Kauf eines TR6 kannst Du rational nicht mehr begründen.



Gestern hatte ich das Vergnügen meinen SL (Bj. 1988!) und den TR6 abwechselnd zu fahren. Den SL hatte ich mit dem TR6 aus der angemieteten, 17 km entfernten Garage geholt, durchgecheckt (Saisonabschlußfahrt unseres Schraubertreffs am nächsten Sonntag), das Hardtop montiert - alles perfekt. Mit dem Hardtop ist er ein gänzlich anderes Auto geworden (noch leiser). Und was steht jetzt wieder in meiner Garage am Haus ? - Der TR6 - den hatte ich dann doch unbedingt wieder zurückholen müssen. Wenn ich mich heute für einen von beiden entscheiden müßte, sähe der SL alt aus. Aber mit der Entscheidung will ich mir noch ein paar Monate Zeit lassen, denn zum bloßen Rumstehen ist der SL zu schade und besser wird er dadurch auch nicht.



500 Meilen Sinnlosfahrten in 2 Wochen sind für meine Verhältnisse schon viel - mit dem SL bin ich aus Zeit- und Wettergründen in diesem Jahr glaube ich keine 1.000 km gefahren - so ist das eben, wenn ein Dienstwagen mit uneingeschränkter privater Nutzung zur Verfügung steht.



Gruß aus´m Ländle

Ulrich



P.S.: 110 Db(A) ? - Fährst Du mit Ohrstöpseln ?

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 17-10-2004 08:28 ]
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blechpatscher

#9

Beitrag von crislor »

....ab und zu schon ( Ohrstöpsel ). Hilft auch gegen Windgeräusche. Der Endtopf ( Racetorations ) wurde mittlerweile getauscht gegen einen von Bruno Dwinger. Bei 5500 U/min den Berg hoch Richtung Würzburg ist mir nämlich schier das Gehirn geplatzt - bzw. was bei einem TR-TReter davon noch übrig ist. Der Topf hatte überhaupt kein Dämm-Material mehr drin. Ist wohl alles bei meinen Abflammorgien ( bis zu einem Meter ) bei schlagartigem Gasgeben und runter vom Pedal weggebrannt !?

Das Geile ist aber der Soundmix aus offenen Webern und einer satten Auspuffanlage. Voll geöffnete Drosselklappen und schöne offene Ansaugtrichter- da wirst du leicht wahnsinnig vom zuhören.

Wenn mir jemand erklärt wie man hier einen link auf die eigene site setzt könnte ich noch mehr Bilder einstellen.

Ich benutze den TR auch nicht mehr für meine geschäftlichen Fahrten - ausser die Landschaft des Zielortes und das Wetter überreden mich.



P.S. den Citroen DS habe ich vorsorglich nach über 13 Jahren verkauft. Wie ich mich kenne wäre das in DSTR-Restauration 2 ausgeartet. Aber irgendwann werde ich da wohl wieder zuschlagen. Dieses Auto ist einfach unbeschreiblich.
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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blechpatscher

#10

Beitrag von Ulrich »

Hallo Christian,



wenn Du eine eigene Homepage hast, gib doch doch einfach die Adresse hier oder in Deinem Account ein - die kann man doch dann auch manuell ins Browserfenster reinkopieren.



Es wäre doch schade, wenn da Bilder Deiner Restauration oder Detailaufnahmen und Ansichten Deines TR´s eingestellt sind und keiner kann sie anschauen.



Garfield macht sicherlich dann auch einen Link daraus.



Neugierige Grüße

Ulrich

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 17-10-2004 15:00 ]
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#11

Beitrag von Garfield »

Einen Link kann hier jeder selbst einstellen, sogar als "anklickbaren" Link.

Wenn Ihr den Editor geöffent habt (z.B. bei Antwort auf diesen Thread), dann schaut doch mal direkt unterhalb des Eingabefensters. Dort eist eine Reihe von 10 Symbolen (Noch oberhalb der Smileys). Wählt mal das linke Symbol aus und klickt drauf.



Es müßte sich ein neues Fenster öffen, in das Ihr die Webadresse (URL) angebt. Diese bestätigt Ihr dann. In das nächste Fenster gebt Ihr dann einen Namen für den Link an (z.B. "Lick" oder "klick mich" oder "meine Homepage"...). WIeder bestätigen, und der Link wird mit dem korrekten Code in Eure Antwort eingefügt.



Genau so funzt das mit dem 2. Symbol, hiermit kann man Emailadressen anklickbar einfügen. Das 3. Symbol dient dazu, Bilder in Euren Text einzubinden, die sich bereits irgendwo im Internet befinden, so wie dieses hier: Bild. Das4. Symbol dient dazu, einen Text fett zu schreiben, das 5. Symbol, um kursiv zu schreiben. Das sechste Symbol
eigentlich,um ein Zitat zu kennzeichnen
, funktioniert aber irgendwie nicht. Mit dem 7. könnt Ihr BB-Code einfügen (sowas ähnliches wie HTML). Das 8. Symbol startet eine ListeMit dem 9. könntIhr einen Punktdieser Listehinzufügen und das 10. Symbol beendet diese Liste dann wieder.



Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen...



Glückauf



Garfield

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Garfield on 17-10-2004 23:53 ]
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blechpatscher

#12

Beitrag von Ulrich »

Hallo Peter,



vielen Dank für die ausführliche Anleitung - da haben sicherlich viele etwas davon. Obwohl ich schon seit 2000 in Internetforen lese und schreibe, habe ich solche Sachen noch nicht gemacht - Methode Holzhammer (in Browsereingabezeile kopieren) geht ja auch - die Mehrarbeit hatten dann die Neugierigen.



So ist es natürlich komfortabler.



Gruß aus´m Ländle

Ulrich



P.S.: Jetzt bin ich aber auf den Link von chrislor gespannt.

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 18-10-2004 08:04 ]
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blechpatscher

#13

Beitrag von crislor »

Hallo Ulrich,



musst Dich leider noch etwas gedulden - die meisten Bilder sind noch nicht eingescannt. Zu Zeiten meiner Restauration war es mit der Dificam noch nicht so weit. Aber der link kommt.
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#14

Beitrag von Garfield »

Hallo Ulrich!



Die Anleitung erfolgte ja nicht ganz uneigennützig: Wenn hier auch mal über 1000 User unterwegs sind, müßte ich wahrscheinlich jeden Tag "anklickbare Links" basteln...







Glückauf



Garfield
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blechpatscher

#15

Beitrag von Ulrich »

Dann will ich doch gleich mal das Einbinden eines Fotos testen.



Bild



Das Foto zeigt übrigens den kleinsten Fan meines TR6 aus unserer Familie. Den Union-Jack bekam sie nicht für das Foto, sondern anläßlich einer Schulaufführung mit dem Motto "school ´s cool" aufgeschminkt (noch glaubt sie feste daran).



Und falls es nicht geklappt hat noch als Link:

Svenni im TR6



Gruß aus´m Ländle

Ulrich

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 18-10-2004 18:50 ]
Gruß aus'm Ländle
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