Zündzeitpunkt einstellen

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icy
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Zündzeitpunkt einstellen

#1

Beitrag von icy »

Hallo,

ich habe bei der ersten Ausfahrt dieses Jahr festgestellt, dass der Motor unter Last nicht mehr richtig zieht und im Schiebebetrieb leicht 'patscht'.

Da habe ich als Schrauber-Anfänger auf die Zündung geschlossen und mir mal alle Artikel hier im Forum durchgelesen, die ich dazu finden konnte und bin verwirrt.
Man findet die unterschiedlichsten Werte. Mal von 12° v.OT bis 10° v.OT, mal 4° v.OT, 4° n.OT und in einem Beitrag schreibt jemand, sein Motor läuft am Besten mit 22° v. OT :?

Ein Abblitzen im Leerlauf ergab 4° n. OT, was nach meinem WHB ja korrekt bei allen Ausprägungen des TR6 sein sollte (wenn ich das richtig verstehe). Das ganze ohne Unterdruckverstellung - Schlauch von Frühdose abgezogen, was aber ohne Auswirkung war.
Nun habe ich den Verteiler gelöst und langsam Richtung spät verdreht. Daraufhin ging die Drehzahl nach oben, bis bei ca. 12° n.OT ein Drehzahlmaximum von ca. 1500 U/min erreicht war. Das habe ich mal gelassen und bin eine Runde gefahren. Der Motor war nun fühlbar spritziger und hatte kein Loch mehr in Lastsituationen...

Soweit so gut. Nun die Fragen ans Forum (verbunden mit dem Dank für die vielen Beiträge, die mir schon oft eine Hilfe beim "Erkunden" meines TR6 waren :klatsch:):
- Kann ich das so lassen und einfach mit der Leerlaufverstellung der Vergaser ( SU 6 HIF) die Leerlaufdrehzahl runterdrehen?
- Wenn nicht, welche von den gefundenen Gradzahlen stelle ich dann mit Abblitzen im Leerlauf ein?

Danke schon mal für Aufklärung,:giveup
Harald
Zuletzt geändert von icy am 11.04.2009, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Gyula
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#2

Beitrag von Gyula »

Hi!

Das kann so auf keinen Fall stimmen!
12° n.OT ist sicher nicht korrekt.

Wir wollen nicht um 2° hin oder her diskutieren, aber.....

Wenn du den Unterdruckschlauch von deiner Spätdose (müsstest du haben, Dose auf der rechten Seite des Verteile zur Spritzwand hin) abziehst, müsstest du bei etwa 800 rpm 10-12° v.OT einstellen.

Wenn du einen etwa 100 PS Motor hast, so sollte die Zündverstellung bei
* 2000 rpm -> 25° voT
* 4000 rpm -> 30° voT
* 5500 rpm -> 38° voT
erreichen, immer ohne Unterdruck!

Das sind Ungefährwerte, da ich deinen Verteiler nicht kenne.

Bestimmte Modelle, die noch die komplette Abgasreinigungsanlage haben, können bei 800 rpm und angeschlossenem Unterdruck auch 4°nOT. haben!

Überprüfe jedenfalls, ob die Verteilerwelle leichtgängig ist und die Fliehkraftverstellung richtig arbeitet!

Gyula
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#3

Beitrag von mn-nl »

Hi Harald,

Erstens, lauft der Motor jetzt besser, ist es wohl auch besser. Achte aber auf klingeln!

Zweitens, bist du dir sicher das das ZZP jetzt bei 12 Grad nach OT steht, und nicht vor OT?

Hat deinen 6-er nur eine Vakuumverstellung, ist das mit sicherheit eine Spaetdose. Die kannst du ruhigen gewissens ausser Betrieb stellen. OHNE die Vakuum-spaetdose ist aber der ZZP im Leerlauf die 10~12 grad vor OT!

Du solltest mal checken ob die Markierung am Schwungrad bei OT steht wenn der erste Zyl. ganz oben steht. Und du solltest auch die Kontaktabstand der Zuendkontakte mal checken (Zuendung AUS!). Ist die Abstand verringert wegen Abnutzung, verschiebt auch das ZZP.

Gruesse, Marc
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#4

Beitrag von mn-nl »

(Hi Gyula! Schoene Ostern wuensche ich nach Wien. Unsere Berichte ergaenzen sich im wesentlichen?)
Marc
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icy
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#5

Beitrag von icy »

Mit meinen 12°n.OT lag ich falsch. Da haben Marc und Gyula völlig recht. Ausgehend von den 4° n.OT hab ich den Verteiler ca. 7-8° in Uhrzeigerrichtung verdreht. Und da der Verteiler ja gegen den Uhrzeigersinn dreht, bin ich nicht bei ca 12° n.OT sondern bei ca. 3-4° v.OT. :kopfklatsch

Werde jetzt erst mal, wie vorgeschlagen, den Kontaktabstand (sollte hoffentlich OK sein, wurde erst vor ca. 1500km alles erneuert) und die OT-Markierung checken.

Also die Dose ist bei meinem TR6 (105PS, BJ74, US) links vom Verteiler - Richtung Kühler - angebracht. So wie hier im Bild:

Bild

Müsste doch dann ne Frühdose sein? Im Leerlauf hat es keine Auswirkungen auf den ZZP, wenn ich den Schlauch abziehe.
Bei steigender Drehzahl gehts mit und ohne Unterdruck in Richtung Früh, wenn der Schlauch dran ist nur schneller. D.h. beides sollte funktionieren.

Wenns ne Frühdose ist und mit den Kontakten und dem OT alles ok ist, heisst das dann, dass ich die Zündung im Leerlauf auf 10°v.OT einstelle und gut is?

Kann das Ganze leider (auch den verwendeten Verteiler) wohl erst nächste Woche weiter checken, mich hat gestern eine fiebrige Erkältung erwischt (und das bei dem herrlichen Fahrwetter :( ). Werde aber sobald wie möglich berichten.

Danke für die Hinweise und euch allen schöne Ostern, Harald
Bild
Zuletzt geändert von icy am 13.04.2009, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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#6

Beitrag von mn-nl »

Hallo Harald!

Gute Besserung!

Also beim '74-er da kenne ich mich aus. Das im Bild ist eine Spaetdose und die kannst du ganz ausser Betrieb nehmen. Zweck von das Ding ist das ZZP im leerlauf auf 4 Grad nach OT zu verstellen, zwecks California-emissions-mumpitz.

Der Schlauch von der Spaetdose sollte zu ein Element im oberen Kuhlwasserschlauch gehen, von dort geht einen Schlauch zum Vergasser (ich dachte der hintere... :? ).

Schlauch beim Vergasser abziehen, und die Stelle am Vergasser abdichten (zB kuerzes stueckchen Schlauch mit eine Schraube verschlossen). Jetzt nimmt der Vergasser kein Falschluft mehr (koennte auch der Grund deiner erhoehten Standdrehzahl sein!). Die Schlauchstuecke zwisschen Vergasser und Kuehlerschlauchelement und das Stueck zwisschen da und Spaetdose kannst du wegnehmen.

Jetzt ZZP auf 10 Grad vor OT verstellen (Leerlauf oder statisch). Eventuell Standdrehzahl am Vergasser korrigieren.

Sollte jetzt besser laufen!

Viele gruese, Marc
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#7

Beitrag von icy »

Hallo Marc,

das es bei mir eine Frühdose ist, hatte ich aus diesem Thread: klick

Wenn das doch ne Spätdose ist, klemme ich sie ab - dann hat man auch keinen Ärger mehr damit.

Danke für die Hilfe :klatsch:
Gruß, Harald
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#8

Beitrag von mn-nl »

Harald,

Hast recht! (Nur ein Esel....usw).

Ist also nicht der orginale Verteiler fuer dein Baujahr :?

Du solltest 3 Sachen erforschen:

1: Funktioniert die Fruehdose (haelt sie Vakuum)?;
2: Wo ist der Schlauch der an die Fruedose dran ist angeschlossen?
3: Steht am Verteiler an der Seite eine 5-Stellige Nummer? Die koennte aussagen woher der Verteiler stammt.

Mea Culpa falls ich dich auf das falsche Bein gestellt habe,

Marc
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#9

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ja, das ist eine Frühdose!
Nicht original, aber doch zweckmäßig, die kannst du dran lassen.
Das hat sicher ein Kenner "umgemodelt".
Gibt unten und im Teillastbereich sicher mehr Power und ausserdem weniger bis gar kein "Patschen" mehr!
10-12° voT ohne Unterdruck sind jedenfalls korrekt.
Die von Marc genannten Punkte solltest du überprüfen.
Der Motor ist sonst noch Serie, etwa 100 PS, oder wurde was verändert (Kopf, Nockenwelle...). Welche Vergaser sind dran?

Hallo Marc, ja, wir ziehen an einem Strang!
Bei mir ist alles bestens. Wir sind am Dienstag umgezogen.
Nach Ostern wird auch wieder der TR6 "ausgepackt".....


Gyula
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#10

Beitrag von icy »

So - musste raus ausm Krankenbett und das Nachschauen der Verteilerdaten war natürlich ein willkommener Grund :D

Laut Brief ist die EZ des TR6 vom 1.7.1974. Es ist ein US-Import, mit inzw. SU6 HIF Vergasern und K&N Luftfiltern. Ansonsten ist meines Wissens alles Standard (keine andere Nockenwelle und nix am Kopf gemacht). Die Motornr. lautet CF25828UE.

Der Verteiler hat die Nr. X1219 (X nicht entzifferbar), was nach meinen Unterlagen für einen Verteiler für die PI-Modelle spricht (Nr. 41219). Was auch dafür spricht, ist die vorhandene Feineinstellschraube, die alle anderen Verteiler in meinem WHB (das aber bei 1972er Modellen aufhört) nicht haben. Wenn ich das richtig sehe, hatte der Verteiler aber keine Frühdose die bei mir aber dran ist, oder? Bin mal wieder verwirrt :?

Kann das alles sein oder habe ich irgendwas falsch geschlussfolgert?

Österliche Grüße
Harald
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#11

Beitrag von Klaus »

Hallo Harald

Wie Du siehst fahre Ich einen frühen PI mit dem 41219 Verteiler 22D( im Vert. eingeschlagen)und der überflüssigen Unterdruckdose, schön zu sehen an der schwarzen Verschlusskappe

Bild

Du hast richtig geschlussfolgert

Gruss Klaus
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#12

Beitrag von Gyula »

Hallo Klaus,

ist das einer mit einer 256° NW (123PS)?
ps: Die Unterdruckdose würde ich nicht als überflussig bezeichnen...

Gyula
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#13

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo,

habe wegen Umbau auf Elektronikzündung einen Verteiler mit Frühdose eingesetzt, der späte 6er hat leider nur eine Spätdose und liegt jetzt im Regal,

im Teillastbereich, also bei geringerer Füllung ist der Verbrennungsablauf langsamer, deswegen die zusätzliche Frühzündung durch die Dose,
spart Sprit,

Harald, wenn deine Verdichtung noch nicht erhöht wurde, macht der PI-Verteiler zu wenig Verstellung in der Fliehkraft oder Frühzündung,

Gruss
Alois
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#14

Beitrag von Willi »

Hi,

den 41219 und den 41219B Verteiler habe ich schon öfter mit "Frühdose" und dem "Blanking Plug" gesehen, der auch auf dem Bild von Klaus gut zu erkennen ist. Der Verteiler gehört in einen 143PS Einspritzer. Die Einspritzer- Verteiler haben alle (auch 123PS) nur die Zentrifugalverstellung. Warum die funktionslose Dose bei manchen angebaut ist habe ich nie verstanden. Grundeinstellung ist jedenfalls wie schon gesagt wurde 11° vOT statisch und bei 750U/min Leerlaufdrehzahl (ohne Vakuum).

Bei Dir ist ja, wenn ich das richtig verstanden habe, die Vakuumdose angeschlossen. Interessant wäre, welche Vakuumdose angeschlossen ist. Lucas Vakuumdosen tragen eine Kennzeichnung bestehend aus drei durch einen Schrägstrich getrennte Zahlen (gilt auch für "Retard" Dosen. Die haben noch ein "R" zusätzlich hinter den Zahlen). So bedeutet zum Beispiel 5/20/10, dass die Unterdruckdose bei 5 inHg anfängt zu arbeiten, bei 20 inHg erfolgt die max. Verstellung, und 10 ist die Gradzahl, um die bei Maximum verstellt wird. Mit diesen Daten kannst Du die Gesamtverstellung abschätzen. Das ist aber nur rein akademisch. Ich glaube nicht, daß Deine Probleme (schlechte Leistung/ patschen) mit der Zündverstellkurve zusammen hängen.

Gruß
Willi
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Nichts ist idiotensicher, weil Idioten so erfinderisch sind.
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#15

Beitrag von icy »

Das sind ja keine guten Nachrichten...

Die Leistung ist jetzt (bei 3-4°v.OT) wieder fast so, wie zum Zeitpunkt des Kaufs und bevor sich zwei 'Fachwerkstätten' mit dem Wagen befasst haben. Auch das 'Patschen' ist weg. Werde jetzt einfach mal die 11°v.OT einstellen und schauen, wie er sich fährt und ob er anfängt zu klingeln.

Auch werde ich die ZZP'te bei den verschiedenen Drehzahlen aufnehmen, um mal aussagekräftige Werte zu haben.

Ob was an dem Kopf gemacht wurde kann ich nicht wirklich sagen. Da leider keine Dokumentation der gemachten Arbeiten vor dem Import aus den USA und auch danach nur lückenhaft vorliegt. Kann ich das irgendwie im nachhinein herausbekommen?

Gruß Harald
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