Benzinanzeige hängt - Was tun?

Zündung, Anlasser, Lichtmaschine, Beleuchtung, Hupe, Blinker, Radio...

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marc1974sp
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Benzinanzeige hängt - Was tun?

#1

Beitrag von marc1974sp »

Hallo,
meine Benzinanzeige (TR3a) hängt, seit ich den Wagen erworben habe.
Sie befindet sich in der Mittelstellung.
Wie kann ich denn das Problem beheben? Oder sollte ich lieber die Finger davon lassen?

Vielen Dank vorab,
Marc
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mn-nl
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#2

Beitrag von mn-nl »

Hallo Marc,

Obwohl TR3 und TR6 in einige Hinsichten unterschiedlich sind ist hier:

https://www.tr-freun.de/modules.php?nam ... pic&t=3682

schon mal einiges beschrieben. In deinen Fall tippe ich auf entweder Anzeige kaputt oder Tankgeber kaputt.

Mit ein bisschen messarbeit lasst sich das einfach feststellen. du kannst erst mal die Spannung auf die Kabelanschluesse an der Tankanzeige messen und die Ergebnisse melden.

Gruesse Marc
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Willi
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#3

Beitrag von Willi »

Hallo Marc,

hängt die Benzinanzeige auch bei ausgeschalteter Zündung in der Mittelstellung? Wenn ja ist das Instrument mit hoher Wahrscheinlich mechanisch blockiert und Du könntest mal versuchen die Blockade zu beheben. Es ist ein einfaches Dreheiseninstrument, aber Vorsicht beim Ausbau der Skala (der Zeiger ist sehr empfindlich). Durch Verschleiß der Lagerungung hängt das „Dreheisen“ schon mal an den Feldspulen. Man kann es in diesem Fall vorsichtig verbiegen bis es wenigstens in der Einbaulage wieder frei ist.

Wenn das Instrument bei eingeschalteter Zündung in Mittelstellung hängen bleibt und nur von ½ bis leer anzeigt kommt auch die oben beschriebene mechanische Blockade in Frage, oder aber der Tankgeber hat eine Macke. Das musst Du dann ausmessen. :? Zunächst berichte mal, wie sich das Instrument in Deinem Fall verhält (bei Zündung an/aus).

Gruß

Willi
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#4

Beitrag von mn-nl »

Willi,

Bist du sicher es ist ein Dreheiseninstrument? Bei mir, im TR6, ist es eine art (Bi-?)Metalstreiffen, von einen Wiederstandsdraht umwickelt. Mehr spannung = waermer = mehr anzeigen.

Abgesehen davon ist deine Idee die Zustand des Instruments bei Kontakt aus im Bezug zu ziehen natuerlich klasse. Das hangen im Mechanik gibt's auch in jeden Instrument, klar.

Marc, gebe mal weitere Indizen was die Anzeige alles macht!

Gruesse, Marc
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Willi
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#5

Beitrag von Willi »

Hallo Marc (mn-nl),

ja, ich bin mir ganz sicher. Hier unterscheidet sich der 3er von den Folgemodellen. Der 3er hat keinen Spannungskonstanter, und man musste einen anderen Weg finden um die Anzeige unabhängig von der Batteriespannung zu machen. Man hat dazu eine Brückenschaltung gewählt, bei der die "Brückenspannung" dem Messwert entspricht (Wheatstone Brücke). Hier würde ein 6er Instrument (Hitzdraht) nicht funktionieren. Das es kein Hitzdraht- Instrument ist siehst Du auch daran, dass beim Einschalten der Zündung die Nadel sofort auf den Messwert geht und dann noch ein paarmal um den Anzeigewert herum pendelt. Ich habe kürzlich so ein Ding für einen guten Bekannten repariert.

Grüße

Willi
Zuletzt geändert von Willi am 07.08.2008, 15:08, insgesamt 3-mal geändert.
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#6

Beitrag von mn-nl »

Hallo Willi,

Ich wusste es gibt Unterschiede zwisschen 3 und 6, dachte aber die waren weniger gravierend.

Danke fuer die Aufklaerung!

Marc
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Funktionsweise von dem TR3 Tankanzeigeinstrument

#7

Beitrag von rastra »

Hallo Marc,

vor der selben Frage stand ich auch schon mal, damals wurde mir hier im Forum folgender Link www.mgaguru.com/mgtech/electric/fg_01.htm genannt. Hier geht es zwar um ein MG Instrument, aber die sind von der Funktion identisch.
Viel Glück bei der Reparatur.

Gruß
Rainer
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#8

Beitrag von Willi »

Hallo Rainer,

genialer Link :klatsch: ! Genauso sieht es beim 3er aus, incl. des Messprinzips. Hätte ich bei der Reparatur den Link gehabt wäre es wesentlich schneller gegangen.

Gruß

Willi
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Merci

#9

Beitrag von marc1974sp »

Vielen Dank für die schnelle Hilfe. Nach meinem Urlaub werde ich die Geschichte angehen.
Ich werde berichten...

Viele Grüße und Danke!
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Klinge
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#10

Beitrag von Klinge »

Hallo Willi,

bist du sicher, dass es sich bei der Tankanzeige um ein Dreheiseninstrument handelt?
Ich bin der Meinung es ist ein Kreuzspulinstrument.

Das Instrument hat keine Rückstellfeder für denZeiger, sondern zwei Spulen, die kreuzweise angeordnet sind und in denen durch die entsprechenden Stöme zwei mehr oder weniger starke entgegengerichtete Magnetfelder erzeugt werden. Das daraus resultierende Feld ergibt die Zeigerstellung.

In dem angeführtem MG-Link wird die Kalibrierung sehr präzise beschrieben.

Gruß Klinge

:P:baeh:
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#11

Beitrag von Willi »

Hallo Klinge,

trotz der fehlenden Rückstellfeder handelt es sich um eine Bauform des Dreheiseninstruments. Die Rückstellung erfolgt beim TR3 durch ein kleines Messinggewicht. Das bedeutet lediglich, dass das Instrument nur in Einbaulage richtig funktioniert, ist aber eine billige Konstruktion und bei der Anwendung nicht wirklich ein Nachteil. Um die Unterschiede zwischen Dreheisen- und Drehspulinstrument klar zu machen hier eine etwas vereinfachte Definition:
  • Wenn ein externes Magnetfeld auf ein Stück Eisen wirkt und die durch das Feld hervorgerufene Bewegung des Eisens auf einen Zeiger übertragen wird (meist ist der Zeiger direkt an dem Stück Eisen befestigt) handelt es sich um ein Dreheiseninstrument. Billig in der Herstellung (wenigstens zur Zeit der analogen Messgeräte) wurde es überall da eingesetzt, wo es auf die Genauigkeit nicht so sehr ankam (z.B. in Schalttafeln). Genauigkeitsklasse ist typischerweise schlechter als 1,5, meistens um 2,5 bis 5. So ein Messwerk liegt hier eindeutig vor. Obwohl es keine Genauigkeitsklasse hat.... :)
  • Wenn aber eine Spule am Zeiger befestigt ist und sich Spule und Zeiger in einem externen Magnetfeld drehen handelt es sich um ein Drehspulinstrument. Wesentlich teurer in der Herstellung wurde es praktisch nur in hoch präzisen Messinstrumenten eingesetzt (Genauigkeitsklasse besser oder gleich 1,5). Zum Beispiel im Unigor 6e, dem letzten (und besten) analogen Präzisionsmessgerät. Das kriegt man bei Ebay jetzt schon mal sehr günstig.
Kalibrierung habe ich etwas anders gemacht, aber als mir das Messprinzip klar wurde (Brückenschaltung) habe ich recht ähnlich kalibriert. Nach der Kalibrierung hatte Marc auch gar nicht gefragt. Er wollte erst mal wissen, ob man so ein Instrument selber reparieren kann. Wenn man nicht gerade ein Grobmotoriker ist geht das ganz gut. Wenn die wahrscheinlich mechanische Blockade des Instruments behoben ist braucht er auch gar nicht zu kalibrieren.

Gruß

Willi
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Klinge
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#12

Beitrag von Klinge »

Hallo Willi,

vielen Dank für deine Antwort.

Natürlich hast du recht, dass es sich nicht um ein Kreuzspul- sondern um eine spezielle Ausführung eines Dreheiseninstruments handelt. Ich hatte wohl die Bilder auf der MG-Seite nicht mehr gut in Erinnerung.

Da ich mein Instrument ohne Tankgeberausbau eichen möchte, hier noch eine Frage: hat der Tankfühler im TR 3 auch einen Widerstandswert von 0 - 70 Ohm, oder sind hier anderere Werte anzusetzen? Bei der Restauration meines Wagens hatte ich den Geber draußen, aber leider die elektrischen Werte nicht gemessen.

Meine Anzeige springt nach kurzer Fahrzeit (ca. 100 km) relativ schnell von Voll auf Halbvoll, obwohl der Tank noch dreiviertel gefüllt sein müßte.

Gruß Klinge
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#13

Beitrag von Willi »

Hallo Klinge,

zumindest die Größenodnung ist richtig. Ich hab mal meine Notizen rausgesucht. Am Tankgeber hatte ich 74 Ohm (mit einem ziemlich genauem Analoginstrumt gemessen). Der Linearitätsfehler, den Du beschreibst, kann eigentlich nur an der Kalibrierung des Instuments liegen, obwohl die sich ja eigntlich nicht verstellen kann.

Ich habe das Instrument anders als auf den MG- Seiten beschrieben kalibriert. Ich kannte die Seiten nicht, aber der da getriebene Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach nicht, wenn man nur einmalig einem Bekannten einen Gefallen tun will. Ich habe statt des gewickelten 150 Ohm Widerstands (der ohnehin verbrannt war) ein Poti eingesetzt. Ausserdem war eine Spule verbrannt, die mir ein befreundeter Amateurfunker neu gewickelt hat. Die Luftspalte beider Spulen habe ich einfach mit einem Pappstreifen eingestellt und dann mit dem Poti auf vollen Tank abgeglichen. Anschließend die Stellung "leer" durch Verschieben der Spule hingefummelt. Nachdem ich das 2x gemacht hatte stimmte die Anzeige bei voll und leer. Über die Linearität kann ich natürlich nichts sagen, aber die halte ich auch für nicht so wichtig. Hauptsache, man muss nicht laufen....
;D ;D ;D

Gruß

Willi
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#14

Beitrag von mn-nl »

Korrigiert bittte wenn ich falsch liege, aber:

- Der Tank im TR3 ist ziemlich flach;
- Der Schwimmer im Tank macht eine Kurve von Horizontal nach unten bei Tank voll bis Tank leer (sozusagen von 3 Uhr in richtung 5 (vielleicht gar 6) Uhr);
- Das bedeutet das am Anfang der Schwimmer relativ wenig senkt bei erheblichen Benzinverbrauch (bis zur Helfte?), danach aber immer schneller (2. Helfte der Tankinhalt);
- Also ist es unmoeglich, durch die Konstruktion, das das Benzinverbrauch linear wird angezeigt, es sei der Wiederstand im Tankgeber ist auf dieses benehmen angepasst. Das aber kann ich mich kaum vorstellen, anno 1956 oder so :?

Schlussfolge ist das die Anzeige wie gedacht funktioniert? (Oder....?)

Gruesse Marc
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Willi
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#15

Beitrag von Willi »

Hallo mn-nl,

da hast Du natürlich Recht. Linear ist die Anzeige von Haus aus nicht. Sie geht konstruktionsbedingt immer „schneller“, je leerer der Tank wird (das ist bei den meisten modernen Autos immer noch so). Der Effekt sollte sich aber erst dann bemerkbar machen, wenn der Tank schon so zu etwa 2/3 leer ist.
:?
Klinge hat geschrieben: Meine Anzeige springt nach kurzer Fahrzeit (ca. 100 km) relativ schnell von Voll auf Halbvoll, obwohl der Tank noch dreiviertel gefüllt sein müßte.
Ich glaube in dem Bereich kriegt man es schon ein bisschen besser hin. Obwohl natürlich auch die Tankform dabei eine erhebliche Rolle spielt. Im Prinzip hast Du recht: das Ding funktioniert. Man könnte es vielleicht noch besser hinkriegen, wenn man an einem langen Winterabend partout nichts mit sich anzufangen weiß ;D .

Gruß

Willi
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