Spannungskonstanthalter

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fignon83
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Spannungskonstanthalter

#1

Beitrag von fignon83 »

Ich komme nicht so ganz weiter mit meiner Elektrik. Symptom: Benzin- und Temp-Anzeige gehen nicht. Verdacht: Spannungskonstanthalter.
Gehe ich mit einer Prüflampe an den Temp-Geber im Motorraum glimmt der Leuchtfaden der Prüflampe rythmisch auf. Ich glaube, so soll es auch sein. Der Spannungskonstanthalter soll defekt sein, wenn es bei unterscheidlichen Drehzahlen des Motors unterschiedliche Werte angezeigt werden. Bei mir wird aber immer nur das gleich angezeigt: Tank knapp über leer, Temp auf ca. 1 Viertel, klopfe ich gegen die Scheibe geht sie noch was zurück und verharrt auch da.
Hatte allerdings desn Spannungskonstanthalter nicht extra an Masse gelegt, da ich davon ausging, dass er diese vom Tachogehäuse zieht. Um den Fehler hier auszuschliessen, habe ich heute die Masse wieder angelegt (an die beiden extra- Anschlüsse auf dem Spannungskonstanthalter. Da sind auch so komische Plastik-körper an den Massekabeln (sieht so aus wie früher bei PC-Tastaturen die Verdickungen im Kabel). Keine Ahnung was das ist. Jedenfalls auch mit Masse keine Änderung, sprich keine Anzeige. Kann der Spannungskonstanthalter aus so defekt sein, dass er quasi jede Anzeige unterbindet oder liegt es doch an den Instrumenten?

frohe Ostern

Carsten
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#2

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo Carsten,
Danke, auch frohe Ostern,

diese Plastikkörper könnten Ferrit-Drossel zu der Störunterdrückung am Radio sein, der Spannungsregler hatte vielleicht rhythmisches Knacken verursacht,
hast du ein Voltmeter eingebaut, könntest die 10V damit messen, weil es träge ist, vorher durch Referenz-Messungen überprüfen,

Gruß Alois
fignon83
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#3

Beitrag von fignon83 »

Hi Alois,

ja, sind solche Ferrit-Drosseln. Habe aber dennoch die Sache mit dem Voltmeter verstanden. Wie kann ich denn den Spannungskonstanthalter testen, habe auch einen Multimeter von Conrad-elektronik. Möchte ungern am Voltmeter rumfummeln, da er funktioniert und auch nicht so einfach beizukommen ist am/imArmaturenbrett.

Carsten
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Garfield
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#4

Beitrag von Garfield »

Hallo Carsten!

Ich habe dieselben Probleme (gleiche Symptome).Ich weißnicht mehr wer es war, aber irgendjemand meinte schon vor längerer Zeit zu mir, daß es der Spannungskonstanthalter sei. Das Biest soll aber auch kein Vermögen kosten... werde es demnächst (nach erfolgter Kariesbehandlung beim SL) einmal angehen.

Gruß aus Mecklenburg!

Peter
Der Westfale versteht nichts, guckt aber interessiert.
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#5

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo,
diese Bimetall-Instrumente sind sehr träge, deswegen sieht man das Pulsen des Spannungsregler nicht, er zeigt also den Effektivwert des Stromes an, den der Fühler einstellt,
ein Digital-Multimeter zählt rauf und runter, es ist nicht träge genug,
habe ein altes Dreheisen-Instrument, ist langsam, mit dem geht es recht gut,
um die getakteten 12V, also im Mittel 10V, mit einem Digi-Instrument zu messen müßte ein RC-Glied vor geschaltet werden, einen Kondensator, Elko aus einem alten PC-Netzteil, der über ein Lämpchen angeschlossen wird,
werde es bei Gelegenheit testen,
die Spannungsregler neuerer Generation kosten um die 15€,
die alten sind mir aber lieber,
Gruß Alois
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#6

Beitrag von marcusbagira »

Hallo,

einfach bei Conrad oder Elektronikladen vor Ort einen Festspannungsregeler 78S10 oder 7810 kaufen. wird ca. 1,00€ kosten. der hat drei Anschlüsse (Beinchen). Das erste (von links nach rechts gesehen, Beschrifzung ist lesberbar) wir an Plus 12 Volt angeschlossen, also die Zuleitung des alten Reglers. der Mittlere, also der zweite Anschluss ist Masse. Der dritte ist der Ausgang für 10 Volt und geht dann an die Instrumente. Die 10 Volt sind dann auch mit einen Voltmeter messbar.

Der Link zu Spannungsregler von Conrad:

Klickmichfest


Viele Spaß beim löten!


Marcus
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#7

Beitrag von fignon83 »

Danke für die Hilfe. Ich werde mir mal das Conrad-Teil bestellen und testen, ob es dann besser geht mit den Anzeigen. Mir kommt gerade aber noch ein neuer schrecklicher Verdacht: Ich musste ja den Kabelbaum wechseln und entsprechend alles neu anschliessen. Könnte ich evtl die Armaturen für Temp und Fuel verkehrt angeschlossen haben, Strom anstelle der Zuleitung von den Gebern und daher dieses Ergebnis erzielt zu haben? Mal eben Armaturenbrett ausbauen und nachsehen geht bei mir nicht so ohne weiteres, da Brett und Instrumententräger nicht wirklich harmonieren und ich schon ein wenig tricksen müsste. Wäre toll, wenn jemand mich beruhigen könnte wie z.B. ist egal wie man was am Instrument anschliesst oder wäre es so verkehrtherum angeschlossen, müssten die Anzeigen immer auf voll stehen., usw.

Carsten
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#8

Beitrag von marcusbagira »

... ja Carsten, das ist egal, Glück gehabt!!!!
ein Anschluss der Instrumente liegt bei Zündung-An dauerhaft auf +10 Volt und der andere Anschluss wird über einen veränderbaren Widerstand (also Tankgeber bzw. Temperaturfühler) "geregelt" mit Masse verbunden. Dadurch ändert sich dann die Anzeige.

Ich tippe zu 90% auf den alten Spannungsregler.


Viele Grüße

Marcus
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#9

Beitrag von fignon83 »

Was würde eigentlich passieren, wenn ich den Spannungskonstanthalter einfach überbrücke, d.h. die 12V die an den Anschluss B gehen direkt an die eigentliche 10V-Leitung zu den Instrumenten anlege?
Eigentlich müssten doch dei Instrumente irgendeine Reaktion zeigen, wie zum Bespiel voll ausschlagen, oder?

Carsten
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#10

Beitrag von marcusbagira »

Zum Vollausschlag der Instrumente muß +10V oder +12V an den Instrumenten anliegen, das kannst Du probehalter durch Überbrücken des Spannungsreglers erreichen (dann also +12V), und es muß Masse "ankommen". Das kannst Du z.B. erreichen in dem Du den Stecker am Temperaturfühler am Motor (nähe Wasserpumpe) abziehst und an den Motorblock hälst. Dann sollte das Temp. Instrument voll ausschlagen (ist ein Bimetallmesswerk, dauert daher ein paar sec.). Gleiches kannst Du mit dem Tankgeber machen, das Kabel abziehen und an Masse halten. Bitte denke aber daran das ein Funken in der Nähe des Tankes gefährlich sein kann!
Der Spannungsregler hat nur die Aufgabe bei allen Ladezuständen der Batterie die Instrumente gleichmäßig mit 10V zu versorgen, damit die Anzeige möglichst genau ist, zum testen brauchst Du den also nicht!

Viele Grüße

Marcus
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#11

Beitrag von Markymark »

Hallo zusammen,

bei allem Respekt vor den gut gemeinten Ratschlägen: ich würde von den selbstgebauten Lösungen auf Basis 7810 Abstand nehmen, da es sich hierbei um ein charakterlich höchst fragwürdiges Bauteil handelt - sozusagen der Norman Bates der Spannungsregler. Die Anwendung ist wirklich nur auf den ersten Blick unproblematisch - bei genauem Hinsehen müssen eine ganze Reihe Rahmenbedingungen erfüllt sein, damit der Regler einwandfrei funktioniert und nicht hemmungslos schwingt. Da der Regler NICHT kurzschlussfest ist, wäre mir die damit einhergehende, unkontrollierte Hitzeentwicklung zu riskant. Nebenher benötigt der Regler je nach Betriebszustand eine höhere Eingangsspannung als 12V - was allerdings üblicherweise gegeben ist.

Mein Vorschlag wäre, auf Basis des LM2931VAR (sofern die Leistung nicht ausreicht, die entsprechend 'größere' Variante) zu arbeiten. Dann hat man eine gegen Verpolung, Kurzschluss und Transienten abgesicherte Lösung, die auch bei rd. 11 Volt Eingangsspannung noch sauber funktioniert. Wenn dann trotzdem die Karre abbrennt, braucht man sich nachher wenigstens keine Vorwürfe zu machen.

Wenn Bedarf besteht, kann ich sowas mal konstruieren - allerdings leider nicht vor der kommenden Winterpause.

Gruß

Mark
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#12

Beitrag von fignon83 »

@Mark
worum handelt es sich denn bei der angedachten Basis "LM2931VAR"?
Carsten[/quote]
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#13

Beitrag von Markymark »

Hi Carsten,

das ist im Endeffekt eine 'moderne Version' der bekannten Regler - allerdings kurzschlussfest, verpolungssicher und transientenfest - und damit besonders für den automotiven Einsatz geeignet. Im Gegensatz zu der 78xx-Serie ist es ein LDO - low drop out - Regler, der weniger Offset-Spannung benötigt, um eine konstante Ausgangsspannung auszuregeln. Es liegt halt 1/4 Jahrhundert Entwicklung zwischen den beiden Teilen -auch wenn sie äußerlich identisch aussehen.

Aber: einfach so die drei Beine anklemmen ist auch keine Lösung. Für LDO-Regler sind am Ausgang entsprechende Kapazitäten mit geringem ESR (equivalenter Widerstand) vorzusehen, da auch diese Regler sonst schwingen.

Ich will hier niemanden verunsichern - aber wenn schon, dann baut den 7810 nicht irgendwo tief unten ein, wo er unbeobachtet vor sich hin schmoren kann. Macht das bitte nicht!

Gruß

Mark

P.S.: Laut Spec darf die Ausgangsspannung der 78xx-Serie nicht größer als die Eingangsspannung sein. Wenn die 78er nicht an einem Netzteil mit großem Siebelko betrieben wird (also im KfZ-Netz), wäre quasi eine 'Freilaufdiode' über dem Regler zu betreiben, damit durch die Kapazität der Schaltung hinter dem Regler nicht jedes Mal beim Abschalten genau dieser Betriebszustand eintritt. Aber wer achtet schon auf sowas ... oder liest mal die Spec. ;-)
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#14

Beitrag von fignon83 »

danke für die Erklärung, allerdings verstehe ich zu wenig von der Materie um mir selber ein Bild machen zu können. Ich nehme mal aus der Diskussion mit, dass ich die neuen elektronischen Bauteile am besten nur zu Testzwecken einsetze oder bei kurzfristigem Ausfall des bestehenden und bei Bedarf mir einen neuen originalen Spannungskonstanthalter besorge.

Carsten
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#15

Beitrag von kawedo »

fignon83 hat geschrieben:mir einen neuen originalen Spannungskonstanthalter besorge.

Carsten
Eine weise Entscheidung,
in meinem TR6 hat der Spannungskonstanthalter fast 30 Jahre lang seinen Dienst verrichtet. Und, ein neuer kostet um die 15 Euro - also kein Grund für Experimente.

Gruß
CharlyW aus Do
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