Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

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TR74Pi
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Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

#1

Beitrag von TR74Pi »

Hallo Tr-Freunde,
an meinem TR6 sind die letzten Jahrzehnte insbesondere an den Steckverbindungen (z.B. Flachstecker) nicht spurlos vorbeigezogen.
Hauptsächlich ist es eine dünne Haut irgendwelcher Korrosionsprodukte z.B. an den Flachsteckern am Sicherungskasten im Motorraum.
Auch der Übergang Flachstecker/Kupferkabel dürfte nicht besonders rein sein.

Ich muss nicht den Blink-Blink-Motorraum haben, doch bei der Elektrik hätte ich gern weniger Patina als bislang.

Kann man die Stecker an den Kabeln chemisch reinigen? Ich wünsche mir so was wie eine Flüssigkeit in einem Schnapsglas/Fingerhut. Darin den Stecker mit dem Kabel einige Minuten/Stunden einlegen und dann ist alles wie neu. Feststehende Kontakte mit einem Pinsel einstreichen...

Nur ein Traum :lol:
oder kennt jemand so ein Mittelchen?

Viele Grüße
Carsten
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Re: Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

#2

Beitrag von Nichtschwimmer »

Hallo,

abbürsten, entfetten und in Phosphorsäure tauchen. Es gibt auch fertige angerührte Rostlöser wie Prelox zu draufpinseln. Nicht zu verwechseln mit Rostumwandler (z.B. Fertan). Ich würde es nicht machen, da das blanke Eisen schnell wieder anfängt zu rosten. Außerdem muss man den Rostlöser wieder abwaschen. Besser neue Stecker, z.B. verzinkte drancrimpen. Das ist weniger Arbeit, sauberer, nachhaltiger und auch nicht teuer.

Udo
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Re: Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

#3

Beitrag von gelpont19 »

Carsten - Teslanol T6 ist ein recht wirksames Mittel gegen Korrosion an Steckverbindern. Im exponierten Bereich z.B. vorn - Lichtabzweig - würde ich die Kontakte mit Sandpapier reinigen und dann vor dem Zusammenstecken mit Polfett von BOSCH einschmieren - hält für die nächsten 20 J.
Im KFZ sollten keine Schraubklemmen eingesetzt werden. Mit der Zeit "fliesst" das Kupfer unter der Schraube wech... Das ist bei Federkäfigklemmen (z.B. Wago) besser, da die Feder mit gleichem Moment nachdrückt.
Es gibt viele Verteiler-/ Sicherungskästchen, die mit Schraubverbindungen arbeiten... die Anbieter sollte man erschlagen... :boese:

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Re: Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

#4

Beitrag von yxc »

...ein Kontakt ist nicht einfach ein Stück Baustahl, auch nicht ein Stück verzinkter Baustahl. Mit Hausmitteln wie der beschriebenen Phosphorsäure kann da alles final (hin)gerichtet werden.
Sind die Kontaktflächen einmal oxidativ ruiniert (was nach mehreren Jahrzehnten einfach passiert), kann man noch temporär mit feuchtigkeitsverdrängenden Mitteln (WD40,Ballistol, CRC, Kontaktchemie)was verbessern, die eigentliche Kontaktschicht kommt dadurch jedoch nicht wieder.
Ist die Korrosion noch nicht so weit fortgeschritten, gibt es von Kontaktchemie sog. Kontaktreiniger (WL60 o.ä.) die in der Lage sind Oberflächenverschmutzungen zu entfernen.
Noch günstiger ist es, wenn massive Kupfer oder Messingkontakte vorhanden sind , das ist aber eher bei Vorkriegsware der Fall, da kann dann einfach durch Abtrag der obersten Schicht ein neuwertiger Kontakt geschaffen werden.

Ansonsten ist zu 6,3mm AMP Flachsteckern (vollisoliert, keine PVC Baumarktteilisolation) und einer ordentlichen( ordentlich meint : kein Stanzstahlteil aus dem Kaugummiautomaten) Crimpzange zu raten.

VG
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Re: Steckverbindungen - chemisch reinigen ???

#5

Beitrag von Willi »

Bei mir wird ja bekanntlich nur repariert, was auch kaputt ist. Und am Kabelbaum (noch der Erste von 68) ist im Laufe der Jahre und über 440 000 Km erstaunlich wenig kaputtgegangen. Ich bin der Überzeugung, daß die Lucar Connectoren (die runden Dinger) mindestens gleichwertig wenn nicht besser waren als die vergleichbaren Bosch Produkte aus der Zeit. Viele fühlen sich ja gern als der Bezwinger des "Prince of Darkness". Das halte ich für Quatsch.

Wenn man die Sicherungsbox zum Kabelbaum zählt: die habe ich einmal erneuert. Das wars auch schon (was die Fehlerlage Kabelbaum betrifft). Zugegeben: die Lucar Connectoren lassen sich nach einigen Jahrzehnten schlecht trennen. Da reißt schonmal der Draht ab und muss neu gecrimpt (nicht gequetscht!) werden. Aber dafür hat der Connector auch über 40 Jahre Kontakt gegeben.

Verstandlich, daß Du nach Sachen suchst, die Du verbessern kannst. Mein Rat: lass die Finger vom Kabelbaum, wenn alles funktioniert. Ich bezweifle stark, daß Du ein zuverlässigeres Auto hast wenn Du alles in Chemie badest.

Willi
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