Lagerung der Vorgelegewelle

Zahnersatz, Kardanwelle...

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Eckhard
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Lagerung der Vorgelegewelle

#1

Beitrag von Eckhard »

Hallo,

habe mein Getriebe zerlegt wegen Geräuschen im 1/2/3 ten Gang.

Sie waren nicht sehr stark und bestimmt vom " normalen Autofahrer ) nicht zu hören.

Ich rechnete nicht mit so einem kapitalen Schaden.

Die Achse ist an der Oberseite also an der Belastungsseite stark

( 0,6 mm ) eingelaufen. Dies wäre kein großes Problem, aber der Verschleiß in der Vorglegewelle die ja beim offenen Lager Teil desselben ist hat sich die Bohrung von ehemals 27,00 wie auf der anderen Seite auf 27, 72 vergrößert mit einer wüsten Oberfläche.

Es waren keine Anlaufscheiben eingebaut so konnte das offene Lager munter in axialer Richtung um ca. 5 mm wandern.

Da der restliche Teil der Welle in Ordnung ist möchte ich nicht irgendein Teil kaufen sondern meines wieder herrichten indem ich es ausschleifen lasse auf Durchmesser 28 dann eine dünnwandige Buchse einpresse, diese dann wiederum schleifen lasse auf Nenndurchmesser 27,00 und dann das geschlossene Lager einpresse.



Ich habe gebrauchte Getriebeteile gekauft in der Hoffnung diese Welle wäre in Ordnung, aber Fehlanzeige, genau das daselbe Spiel.

Nun meine Frage. Hat es schon so jemand probiert.

Die Schwierigkeit steckt ja darin dieses Teil überhaupt zu spannen da der Rundlauf am Kopfdurchmesser der Verzahnung mit der Passung fürs Lager nicht gegeben ist. Gefordert ist hier ein Höhenschlag max. von +/- 0,01 mm meiner Meinung nach.

Dies erfordert viel Aufwand da man ja zuerst die Verzahnung am Kopfdurchmesser schleifen muß bis alle Zähne tragen um dann einen präzisen Ring anzufertigen der dann die Welle aufnimmt.

Bis jetzt sind das alles nur Gedankenspiele und die sind noch nicht ausgegoren.

Für gute Ratschläge oder eine angebotene gute Welle zum Kauf wäre ich dankbar.



Mal sehen ob ich die Bilder einstellen kann





Eckhard
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Lagerung der Vorgelegewelle

#2

Beitrag von Eckhard »

ja wo sind sie denn ??

muß wohl noch üben



Eckhard
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Lagerung der Vorgelegewelle

#3

Beitrag von Eckhard »

die Bilder sind jetzt in meiner Galerie.

Wenn mir jemand erklären kann wie ich die Bilder als Anhang zum Text

reinbringe wäre es auch nicht schlecht.

Bin kein PC Spezialist nur normaler Anwender der andere Stärken hat



Eckhard
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#4

Beitrag von willywerkel »

umbauen auf geschlossene Lager, ist möglich, Vorgelege aufdrehen oder besser auf?s passende Maß schleifen lassen.
Ein Triumph, der kein Öl verliert, hat keins.
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Eckhard
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Lagerung der Vorgelegewelle

#5

Beitrag von Eckhard »

habe jetzt mal das Teil auf Rundlauf geprüft und bin erstaunt über die Qualität.

Der sogenannte Rundlauf der guten Seite zur geschliffenen Welle mit den 6 Keilnuten beträgt 0,08 mm und dasselbe an der defekten Seite gemessen am verbliebenen Rest der Passung = 0,07 mm, das ist ja Wahnsinn. Durch die defekten Nadeln hat sich die Bohrung 27 mm für das Lager wie schon geschrieben auf 27,72 mm erhöht und das exzentrisch 0,25 mm.

Mich wundert sehr dass kein jaulen zu hören war obwohl ich gute Ohren habe.

Sind alle Getriebe so grob gebaut ?



Die Welle wird repariert und bin schon weiter in der Art wie ich vorgehe, es gibt ein paar änderungen.

Gehe davon aus alles zuhause machen zu können ohne Schleifarbeiten.

Die vorhandene " Präzision " schaffe ich locker mit meinen Mitteln bei der Nacharbeit und möchte sie übertreffen.

Bis jetzt war alles das ich jemals nachkontrolliert habe auch bei anderen Teilen immer jenseits von meinen Vorstellungen. Siehe z. B.Radlager hinten.

Komme vom präzisen Maschinenbau und da sind solche Ungenauigkeiten einfach Schrott.

Bin etwas frustriert





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#6

Beitrag von Eckhard »

hatte geschrieben, es waren keine Anlaufscheiben eingebaut. Gemeint sind die kleinen hinter dem Lager, also auf der Innenseite.

Die äusseren Scheiben sind da und natürlich absolut notwendig, ohne sie ginge garnichts.

Habe ich deswegen nur eine Antwort bekommen ?

Manchmal wundere ich mich über die hohe Zahl von Antworten über ein Thema das eher unwichtig ist. Es gibt da viele Beispiele dafür.

Das soll aber nicht heißen diese " unwichtigen " Themen einzustellen und beantworten.





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#7

Beitrag von MadMarx »

hi eckhard,



deine beschreibung war so vollständig, deine schlußfolgerungen so schlüssig, daß ein fremdkommentar den wissenstand kaum verbessert hätte.



zu deiner frage nach grob:

wenn man sich ein modernes getriebe anschaut und dann das TR räderwerk, fällt einem auf, daß die ganze technik viel massiver gebaut ist, fast wie bei einem LKW. von den zahnflanken her, könnte ich mir vorstellen, daß dieses getriebe 300-400PS übertragen könnte, wenn die lagerung einwandfrei wäre



so ein getriebe wäre in einem modernen auto sicher gut hörbar, aber in einem TR geht vieles im betriebslärm des sportwagens unter.



ich bin gespannt, wie deine rettungsaktion funzt. kannst du solche bohr- oder dreharbeiten selbst machen?



gruß

chris
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#8

Beitrag von Eckhard »

@chris

ja, habe eine komplett gut eingerichtete mechanische Werkstatt aber nicht auf dem heutigen Stand der Technik. Habe keine CNC Maschinen.

ätere deutsche Maschinen sind 100 mal besser als der Baumarktschrott den man heute bekommt. Habe auch schon sparen wollen und dieses Zeug gekauft und mich wieder von allem getrennt was nichts taugt.

Gutes Werkzeug und gute Maschinen kosten halt richtig Geld. Aber es lohnt sich



Gruß

Eckhard
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#9

Beitrag von Afshin72 »

Die Anlaufscheiben hinter den Lagern kommen eigentlich nur bei offenen Lagern vor, es sind eigentlich auch keine Scheiben sondern sowas wie Huelsen, die das Axialspiel der Lagern begrenzen. Bei geschlossenen Lagern gibt es diese Scheiben respektive Huelsen nicht, die werden nur mit einem Sicherungsring gesichert. Wenn solche Schaeden in Vorgelegewelle auftauchen, sollte man auf geschlossene Lagern zugreifen. Ein frisch ueberholtes Getriebe heult auch einbisschen, wenn man ohne Tunnel faehrt, man sollte nicht einen Rundlauf von 0.01 erwarten, die einzige Schwaeche von diesem Getriebe ist die Vorgelegewelle, dies fuehrt dazu, dass man in den ersten Gaenge einbisschen mit Gefuehl Gas geben sollte. In 4. Gang ist es dann egal, da keine Drehmoment umwandlung ueber Vorgelegewelle stattfindet. Das Einstellen des Axialspiels der Vorgelegewelle ist sehr wichtig, die sollte zwischen 0,12 bis 0,35mm betragen, wenn man das Spiel mit beiden Scheiben nicht hinkriegt, kann man zwischen 3. und 4. Gang mit duennen Scheiben arbeiten.



Gruss
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#10

Beitrag von MadMarx »

Quote:

On 2005-12-17 12:06, Eckhard wrote:

ja, habe eine komplett gut eingerichtete mechanische Werkstatt aber nicht auf dem heutigen Stand der Technik.





du glücklicher!!!

leider kann ich in meiner garage 6x2,3m keine sperrigen dinge unterbringen.
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#11

Beitrag von Eckhard »

habe jetzt die Welle ausgedreht auf Durchmesser 28,3. Dies war nicht einfach da die Härte innerhalb der Bohrung sehr unterschiedlich war.

Dies ist auch die Erklärung für die Exzentrität in der ausgeschlagenen Bohrung.

Der nächste Schritt ist nun die Fertigung der Hülse die eingepresst wird und dann wird die Passung für das Lager wiederum ausgedreht und letztlich nach sorgfältiger Reinigung das geschlossene Nadellager eingepresst. Der Sicherungsring erübrigt sich da erstens nicht mehr da und zweitens keine oder sehr geringe axialen Kräfte im Lager aufteten.



In diesem Zusammenhang habe ich mir überlegt die Zahnräder auf der Welle wie heute üblich mit Loctite 642 zu verkleben.

Hat das schon jemand ausprobiert ?





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#12

Beitrag von MadMarx »

wäre es viel aufwand, die bohrung tiefer zu treiben und dann 2 lager zu setzen?



gruß

chris



PS: kannst du mir sowas machen, dann schicke ich dir mein VG.
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#13

Beitrag von willywerkel »

Denk dran- das geschlossene Lager muß stramm sitzen.
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#14

Beitrag von Schnippel »

##
Zuletzt geändert von Schnippel am 02.03.2008, 07:04, insgesamt 1-mal geändert.
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#15

Beitrag von Eckhard »

Hallo Ralf,

die Achse hat den gemessenen D-messer von 20,63.

Die geschliffene Bohrung für das offene Lager hat den D-meser von 27,00.

Die geschlossenen Lager haben einen D-messer von 27,03 als 0,03 überdeckung.

Habe schon 2 geschlossene INA Lager gekauft und meine Welle auf 27, 00 ausgedreht und möchte diese auch einsetzen.

Das Problem ist daß ich nach dem einpressen erst feststellen kann wie leicht sich die Achse im ausgebauten Zustand drehen lässt.

Eine überdeckung kommt hier nicht in Frage.

Soweit ich ausmessen konnte ist jetzt die Höhenschlagdifferenz Lager/Zahnräderaufnahme nur noch 0,04

Man weiß gar nicht wo man anfangen soll zu messen, es eiert einfach alles, man hat keine richtige Basis.

Habe mein ganzes Wissen und Können mit meinen Möglichkeiten voll

ausgeschöpft, mehr geht nicht.

Eines ist sicher, habe jetzt einen Stand der nicht schlechter ist als bei einem neu gekauften Teil für viel Geld, denke eher besser.

Wenn du willst kann ich dir Bilder senden von den Arbeiten, brauche dann deine email Adresse



Gruß

Eckhard



da ich gerade alleine bin gehe ich wieder in die Werkstatt
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