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Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4

Verfasst: 02.07.2018, 17:26
von Holm
Hallo!
Habe noch eine Frage an die Getriebespezialisten. Die Revision meines TR4-Getriebes mit OD steht kurz vor dem Ende. Folgendes wurde gemacht:
Überarbeitung der Vorgelegewelle und Einbau von 3 Nadellagern, Einstellen des Axialspiels mit neuer Distanzhülse auf dem Vorgelege, Überprüfen der Axialspiele auf der Hauptwelle und Einbau von 2 neuen Hauptlagern.



Für den Einbau der Hauptwelle ins Gehäuse habe ich jedoch zwei verschiedene Vorgehensweisen gefunden:

1) Zuerst hinteres Lager ins Gehäuse pressen, dazu die Hauptwelle soweit wie möglich nach vorne ziehen. Anschließend die Hauptwelle ins hintere Lager pressen, dazu das hintere Lager gegenhalten.

Oder genau umgekehrt:

2) Zuerst Hauptwelle ins hintere Lager pressen, dazu Hauptwelle soweit wie möglich nach hinten, anschließend Hauptwelle mit Lager ins Gehäuse ziehen/Pressen

Alles weitere ist dann wieder klar.

Welche Vorgehensweise ist die richtige. Eine Presse, in die das stehende Gehäuse passt ist vorhanden.

Wäre super, wenn ihr mir helfen könntet.

Viele Grüße

Holger

Re: Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4

Verfasst: 02.07.2018, 19:07
von Willi
Ich habe mir ein "Dummy Lager" für vorn angefertigt. Reihenfolge: zuerst Welle einlegen. Vorderen Zapfen in das "Dummy Lager" stecken und dann das hintere Lager einschlagen. Folgt im Prinzip dem WHB. Wenn das hintere Lager eingeschlagen wird ohne dass das vordere Wellenende fixiert ist fallen Dir die Einzelteile auf der Welle wieder auseinander. Wahrscheinlich geht das auch, wenn man die Eingangswelle für den Zweck nimmt.

Willi

Re: Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4

Verfasst: 03.07.2018, 17:19
von Holm
Hallo Willi,
wenn ich dich richtig verstehe, soll zuerst das hintere Lager ins Gehäuse eingeschlagen (oder besser eingepresst) werden, und dann wird die Hauptwelle in eben dieses Lager eingepresst.
Richtig?
Die Einzelteile auf der Welle sind durch einen Draht gesichert, da kann eigentlich nichts auseinanderfallen - oder?

Re: Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4  ***

Verfasst: 03.07.2018, 20:10
von Willi
So ist die Reihenfolge. Wenn Du die Hauptwelle nicht vorn fixieren willst oder kannst: sorge für einen 2ten Mann, der die Aufgabe übernimmt. Sorge vor allem dafür, daß Innen- und Aussenringe der Lager beim Einschlagen gleichmäßig belastet werden. Auch dazu brauchst Du eine Vorrichtung. Im Prinzip ein Rohr, auf dem am Ende eine Platte aufgeschweißt wird.

Willi

Re: Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4

Verfasst: 05.07.2018, 15:36
von Afshin72
Wenn das Vorgelege in Position ist, dann kannst du ja die Hauptwelle einigermaßen gut zentrieren und das Lager von hinten einpressen! Immer ein bisschen einpressen und prüfen, ob alles frei läuft. Manchmal verkantet sich das Lager am Gehäuse oder die Synchronringe fallen aus dem Sitz heraus
Also mit Gefühl einpressen
Viele Grüße
Afshin

Re: Einbau Hauptwelle in Getriebe TR4

Verfasst: 07.07.2018, 14:35
von Holm
Hallo an alle!
Ich werde folgendermaßen vorgehen:

1) Vorgelegewelle nach unten abgesenen und mit zwei dünnere Bolzen von außen in Position halten, damit Anlaufscheiben nicht verrutschen
2) Hebel der Rückwärtsgangwelle in vorderster Stellung mit Draht sichern
3) Hauptwelle ins Gehäuse einführen
3) Gehäuse senkrecht (Glocke nach oben) auf Presse stellen und am Lageraußenring ins Gehäuse pressen bis Sicherungsring anliegt (Lager dabei vorher ins Kühlfach)
4) Gehäuse umdrehen (Glocke nach unten) auf Presse und am Innenring auflegen - dabei große Unterlegscheibe am Innenring, weil Innenring etwas schmäler ist als Außenring
5) Hauptwelle von oben nach unten in Innenring einpressen
6) Scheibe und Sicherungsring am Innenring montieren
7) Hauptwelle etwas aus dem Innenring nach vorne treiben bis Scheibe und Sicherungsring am Innenring anliegt

anschließend wird die Eingangswelle montiert:

8) Gehäuse umdrehen (Glocke nach oben)
9) Eingangswelle mit vorderem Lager am Außenring bis zum Sicherungsring ins Gehäuse pressen (Nadellager nicht vergessen!)

So in etwa ist es auch bei buckeyetriumphs.org beschrieben.

Viele Grüße und Danke!

Holger