Drosselklappen schließen nicht sauber

[rundflugpilot]

Hallo,
ich bin sicher, dass dieses Problem hier schon reichlich diskutiert wurde, doch bin ich noch nicht fündig geworden.

Ich bin versuche ja gerade, meinen TR6 nach 10 Jahren stillstand wieder zum laufen zu bekommen.
Ich habe die Drosselklappen vom CP eingebaut und die scheinen nicht ganz dicht zu sein. Wenn ich mit dem Finger auf den "Schließhebel" drücke, dann bekomme ich die Klappen voll geschlossen und kann den Motor durch zudrehen der Leerlaufschraube absterben lassen . Lupfe ich sie jedoch kurz an und drücke sie nicht wieder händisch zu, bleiben sie zumindest soweit geöffnet, dass ich die Leerlaufschraube voll zudrehen kann, ohne dass der Motor abstirbt.

Ich habe die Drosselklappen bereits im Ultraschallbad gereinigt, das hat es aber nicht besser gemacht.
Das Gasgestänge ist bereits mit Messinglagern (außen) und PU Lager (in der Mitte) gelagert und die Einstellwellen sind jene mit Kugelkopf.

Gibt es eine gute Anleitung, was ich prüfen kann bzw. wie ich die Drosselklappen überholen kann? Oder könnt ihr mir das erklären? Ich hätte großes Interesse, das selber zu machen.
Kann man z.B. den Sitz der Drosselklappe justieren / einstellen?

Lieben Dank und viele Grüße!
Hendrik

[re-hiker]

Guten Abend Hendrik

Du schreibst über die Drosselklappen Betätigung, aber nicht über die Drosselklappen Wellen in den Ansaugstutzen, ist das richtig? Wenn die Drosselklappen Wellen in den Ansaugstutzen ausgeschlagen sind hilft nur eine Totale Überarbeitung.

Das heisst alles zerlegen, Ultraschall Reinigen und meistens Glasperlenstrahlen der Ansaugstutzen. Dann kommt der wichtigste Teil, Aufspannen und mit einem Stufenfräser den Sitz der Drosselklappenwelle im Stutzen ausfräsen damit nachher beidseitig abgedichtete Lager eingebaut werden können.

Das geht nicht mehr zu Hause im Schraubstock, dafür gibt es einige Spezialisten die das nötige Werkzeug und Spannvorrichtungen haben. Da gibt es einige die das beherrschen, aber auch einige Pfuscher. Mit neuen Drosselklappen und Wellen schliessen diese wieder wie Neu, es sei denn dass die Stutzen so stark eingeschlagen sind das auch die neue Drosselklappe nicht mehr schliesst.

Das sollte aber der Mechaniker der die Feinmechanische Bearbeitung macht sehen und er hat vermutlich ein Occ. Teil das er aufarbeiten könnte. Zum Kontrollieren nach der Reparatur mit einer 5 /100, oder 1/10 Blattlehre versuchen ob sich diese unten an der Drosselklappe durchschieben lässt. Wenn alles stimmt hast du nachher auch wieder den korrekten Unterdruck im Ansaug System, der zur korrekten Ansteuerung des Dosierverteilers benötigt wird.

Nicht ganz einfach aber wirksam. Gut überlegen was du machst. Viel Spass,

Robert

[rundflugpilot]

Ich danke dir für deine Einschätzung.

Die Drosselklappenwellen haben kein merkliches Spiel. Das wird meines Erachtens auch dadurch belegt, dass ich die Klappen durch Drücken auf den Schliesshebel komplett schließen kann. Würde Luft durch das Lager der Drosselklappe eindringen, dürfte man ja eigentlich auch keine Besserung durch das Drücken auf den Schliesshebel erreichen.

Gibt es neben der ausgeschlagenen Welle womöglich noch andere Gründe, warum die Drosselklappen sich zieren, zu zumachen?

[re-hiker]

Hallo Hendrik

Soviel zum undichten Ansaugsystem. Früher war die erste Remedur, eine zweite Sammelrohr Dichtung. Alternativ natürlich das Planschleifen der hinteren Dichtflächen. Wenn der Zylinderkopf revidiert wurde, sollte nicht nur die Fläche zum Zylinderblock sondern auch die Flanschseite kontrolliert und allenfalls Plangeschliffen werden.

Hast du die Einstellwellen mit Rechts- und Linksgewinde oder eine Billigversion mit zwei mal Rechtsgewinde? Damit müssten die Drosselklappen auf Null Spalt einstellbar sein ausser du hättest diese demontiert und beim Einbau nicht mehr sauber zentriert.

Wenn du das Gestänge unten an der Welle aushängst, schliessen dann die Drosselklappen nur mit der Feder an der Welle? Sollte eigentlich so sein.

Viel Erfolg, Robert

[rundflugpilot]

Hallo Robert,
Noch einmal danke für deine schnelle Hilfe.
Ich lerne aus deiner Antwort, dass man die Drosselklappen zentrieren kann. Das will ich mal in Angriff nehmen.
Glücklicherweise habe ich die schöne Variante von Einstellwellen, mit links- und rechtsgewinde.

Ich werde morgen mal mit deinen Anregungen im Kopf weiter auf Fehlersuche gehen.

Lieben Dank und einen schönen Abend!

[batcave]

Kugelkopf hast du ja schon! Viel zu zentrieren gibts da nicht, mit lockeren Klemmschrauben schon das die Klappen dicht sitzen und dann festziehen. Beim Einstellen drauf achten, nicht mit der vorderen oder hinteren Stange die Gegenseite wieder aufzudrücken, am besten in der Mitte anfangen und dann die vorderen und hinteren.

Wo bist du denn beheimatet?!

Viel Erfolg

Achim

[rundflugpilot]

Moin,
Ich habe die Drosselklappen noch mal auseinandergebaut und mit Drosselklappenreiniger noch deutlich besser gereinigt. Mensch, ist das ein tolles Zeug.
Dann Habenichts Dichtheitsprüfungen gemacht, indem ich motorseitig einen Staubsauger angeschlossen habe.
Zylinder 6 ist absolut dicht. Wenn ich meine Hand vor den Ansaugstutzen halte, merke ich nichts. Anders ist es auf Zylinder 5. Wenn ich dort meine Hand vorhalte, wird diese angesaugt. Nicht sehr stark. Aber merkbar.
Meine Frage: Muss die Drosselklappe 100% dicht sein, oder ist ein minimales Restmass an Luftstrom normal, bzw. akzeptabel?


Liebe Grüße
Hendrik

[JochemsTR]

Hallo Hendrik,
die Drosselklappen müssen nicht 100% dicht sein sondern gleichmäßig. Max Spalt s Beitrag von Robert. Rest wird über Leerlaufschraube eingestellt.

[eb]

Beide Klappen müssen gleich schließen.
Versuche mal ob Du die Klappe 5 dicht kriegst.
Die Klappenschrauben von 5 und 6 lösen und dann nur 5 anziehen.
Die Prüfung mit der Hand ist zu ungenau.
Luftmengenmesser Vergaser verwenden.
https://www.ebay.de/itm/252109837645?sr ... AJhw_SQOJI

Gruß Eberhard

[rundflugpilot]

Hallo Eberhard,
Danke für den Tipp. Ich habe das gerade ausprobiert und konnte 90% Besserung erreichen. Ein kleiner Rest-Bypass bleibt, aber den stelle ich nur durch Zuhalten mit Silikonhandschuhen fest. Der Luftmengenmesser zeigt den Luftstrom noch lange nicht an.
So kann es bleiben.
Danke an alle!

[rundflugpilot]

So, nun habe ich alles zusammengebaut und leider besteht das Problem noch immer.
Wenn ich das Gas nur leicht drücke, „hängt“ es danach auf einer erhöhten Leerlaufdrehzahl. Dann braucht es einen Gasstoss, damit sich die Drosselklappen wieder sauber schließen und der Leerlauf auf Normalniveau abfällt.
Ich bleibe für Tipps dankbar
Hendrik

[altana]

Hängt/klemmt der Gaszug irgendwo? Oft oben an der Hülse oder im Fußraum? Rainer

[TR6-72]

Erstmal lokalisieren. Gazszug aushängen und per Hand am Gestänge Gas geben. ... ...

[rundflugpilot]

Hallo Dieter und Tr -Freunde,
ich habe das Gestänge abgekoppelt sodass alle Drosselklappen frei laufen. Die Probleme bleiben:
1) Öffne ich eine Drosselklappe per Hand nur ein kleines bisschen, so schließt sie nicht wieder von allein und
2) Wenn ich meine Hand vor die Öffnung halte, wird diese kräftig angesaugt. Der Motor zieht über die DKs so viel Nebenluft, dass ich ihn durch das Schließen des Leerlaufventils nicht mehr aus bekomme.
Das war schon mal anders (bevor ich die Messing-Klappen einmal ausgebaut habe und alles mit reichlich Drosselklappenreiniger gesäubert habe).

Ist es möglich, dass die Drosselklappen falsch herum eingebaut sind? Auf die Messing-Klappen ist ein Strich gestanzt (wie ein "Minuszeichen", welches sich auf der oberen Hälfte befindet).

Vielleicht erkennt ihr aus dem Video ja noch etwas.
Die Gasannahme ist noch recht mau, was aber sicherlich auf einen noch recht kalten Motor zurückzuführen ist.
Im Video seht ihr, dass ich zunächst die Drehzahl per Gaspedal angehoben habe, und dass die erhöhte Leerlaufdrehzahl erst durch einen Gasstoß wieder reduziert werden kann. Das Video ist noch ein früherer Probelauf, bei dem das Gasgestänge noch angekoppelt war.

[TR6-72]

Jede Drosselklappenwelle wird über eine Feder gegen den Anschlag gedrückt. Wenn diese Federn nicht korrekt eingebaut sind oder klemmen wäre das eine mögliche Ursache.
Auch die Gestänge Rückholfeder am Gaszug aber auch die Feder am Gaspedal. Aber den Zug hast du ja bereits ausgehängt.
Das Gasgestänge hat in der Mitte ein Poly Lager (das fehlt schon mal) und die beiden Endlager könnten auch das Problem bereiten.
Also mal alles leicht lösen.