Rückbau auf originale PI-Anlage

Einspritzventile, Einspritzpumpe, mechanisch, elektronisch...

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Fuzzy
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#16

Beitrag von Fuzzy »

Naja, das mit meinem Bilder-Saustall ist so eine Sache. Details von der Überholung der Drokla-Teile finde ich nicht mehr. Ich werde es mal stichpunktartig beschreiben.

Warum will man sowas überhaupt machen?
Mein 6er CR-PI hat eine D-EZ und wurde wohl schon Anfang der 80er auf einen Vergasermotor umgebaut.
Er läuft soweit einwandfrei, aber ich möchte wieder einigermaßen den Originalzustand herstellen.

Ein Hauptpunkt sind dafür die Drosselkkappenteile.
Basis:
CR-Drokla-Teile, also die mit dem D-förmigen Durchlass. Das ist auch so geblieben, die werden sich mit der Form schon was gedacht haben. Weil die runden Kanäle bei den CP Drokla-Teilen waren einfacher, nämlich rund. Vielleicht hat das was mit der Verwirbelung zu tun.

Die Dinger waren soweit komplett, aber einfach verbraucht, verrostet, festgegammelt, überall ausgeschlagen, verbogen (Wellen, Anlenkung, ....), Alu-Ausblühungen, .... So nicht mehr zu gebrauchen und eigentlich Schrott, aber immerhin einigermaßen komplette Basis.
Die Überholung sollte möglichst günstig, original und technisch möglichst perfekt sein.

1. Mit viel Geduld, Kriechöl, Wärme gängig gemacht, zerlegt und grob sauber gemacht.

2. Bestandsaufnahme:
- Wellen stark eingelaufen
- Gehäuse leider auch stark ausgeschlagen
- Gestänge, Hebelwerk, Stahlteile ... ausgeschlagen, total verbogen, verrostet, ... 8O

3. Erste Arbeiten
- Hartgelötete Hebel von den Wellen getrennt.
- Umlenkungen: geflext, geschweißt, gebohrt, gedreht, gerichtet, ....
- Stahlteile in Zitronensäure entrostet, gebürstet, auf der Drehmaschine im Eimerchen gleitgeschliffen und schlussendlich neu galvanisch verzinkt
Nippel rostig.jpg

4. Gehäuse
- mit verstellbarer Reibahle die Wellenbohrungen gerieben und unrunde Beschädigungen entfernt. D.h. auch die mittlere Lagerstelle wurde überarbeitet.
- Aus einem Fräser wurde ein Zapfensenker, passend zum Kugellageraußendurchmesser angefertigt Mit diesem wurden die Kugellagersitze in Flucht zur geriebenen Bohrung gefertigt.
Senker 2.jpg
- D.h. alle 3 Sitze funktionieren wieder wie original als Gleitlager, mit zwei zusätzlichen, abgedichteten 2RS-Kugellagern. Sollte jetzt ewig und ohne Falschluft funktionieren
2RS KULA.jpg
Hebel mit Kula.jpg

5. Wellen bearbeiten
- überdreht, bis wieder alles rund und unbeschädigt war.
- zuerst war der Plan, die Wellen mit Teflonbuchsen aufzubuchsen. Das hat leider nicht funktioniert.
Teflonbuchsen.jpg
- Dann Messingbuchsen gedreht und an allen 3 Lagerstellen auf die Welle gelötet.
- Die Seite an der die normalerweise die Hebel angelötet waren, wurden so bearbeitet, dass die Hebel zukünftig mit Schrauben befestigt werden können

- Am Ende auf das Bohrungsmaß der nachbearbeiteten Wellenbohrungen übergedreht
Drokla mit Buchse.jpg
5. Montage (noch nicht alles :-D )
Komplett.jpg
Anlenkung Gas.jpg
Anlenkung Choke.jpg
6. Medienführende Teile
- Verschraubungen, Nippel, ..... wie oben beschrieben entrostet und verzinkt
- Rückschlagventile zusätzlich mit neuen, selber angefertigten Viton-Dichtplatten überholt
Verschraubungen mit Rückschlag verzinkt.jpg
Sodale, für`s Erste genug geschrieben. Alles weitere kommt zu einem späteren Zeitpunkt.
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Gruß,
Jörg
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Fuzzy
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#17

Beitrag von Fuzzy »

Nachtrag.
Das hat irgendwie nicht mehr in den letzten Beitrag reingepasst.

Geschraubte Hebel:
Geschraubter Hebel.jpg
Und die Gehäuse wurden mit Glasperlen gestrahlt.

Ist das alles auch optisch absolut perfekt?
Nein,
aber das war auch nicht mein Anspruch.
>>>Technisch einwandfrei, möglichst original, möglichst ohne teuere Neuteile aus zu kommen, somit günstig
Die eingesetzte zeit war mir zweitrangig, ist ja Hobby :lol:

Nach der Devise:
Schrott wird quasi wieder flott :-)
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Gruß,
Jörg
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#18

Beitrag von JochemsTR »

Ich habe bei die Überarbeitung der Gehäuse festgestellt, dass die Originale Drosselklappen noch am Besten passen.
Die Nachbauten von Rimmer/Limora erzeugen immer noch zu viel Spalt. Was hast du verwendet?
Grüße Jochem
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Fuzzy
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#19

Beitrag von Fuzzy »

Bei mir ist alles alt geblieben.
Bis jetzt kein einziges Neuteil.
Ja gut, halt das Rohmaterial für die Viton-Scheiben.
Vielleicht mach ich die Drosselklappenschräubchen noch neu. Die sieht zwar kein Mensch, aber Dinger sind vergriesgnadelt und sehen einfach nur sch.... aus.
Gruß,
Jörg
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#20

Beitrag von peter190145 »

Hallo Jörg,

ich fahre die Variante von Lothar (Lipper) jetzt 30000km auch Alpenpässe , und alles ist bestens.
Keine Temperaturprobleme mehr und sehr leise.
Ich habe aber einen Druckschlauch NW8 mm mit 80 cm Länge verbaut.

Gruß
Peter
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#21

Beitrag von Fuzzy »

Ok,
also die beschriebene Bosch-Pumpe und Malpassi Druckregler :top:
Das werde ich mir mal im Hinterkopf "aufbewaren".

Ich möchte im ersten Schritt mit der originalen Scheibenwischermotor-Pumpe, Kühlkörper und wenn möglich originalem PRV starten.

Es gibt wohl auch PI-Fahrer, bei denen das problemlos läuft.
Wir werden sehen.
Gruß,
Jörg
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#22

Beitrag von hneuland »

Fuzzy hat geschrieben: 05.12.2021, 11:48 Ok,
also die beschriebene Bosch-Pumpe und Malpassi Druckregler :top:
Das werde ich mir mal im Hinterkopf "aufbewaren".

Ich möchte im ersten Schritt mit der originalen Scheibenwischermotor-Pumpe, Kühlkörper und wenn möglich originalem PRV starten.

Es gibt wohl auch PI-Fahrer, bei denen das problemlos läuft.
Wir werden sehen.
hallo Jörg,
mit dieser Konfiguration fahre auch ich nach jahrelangen Umbauversuchen seit nunmehr 3 Jahren ohne Probleme, insgesamt ca. 10000km mit Pass- und Hitzefahrten.
Wenn Du solche Ansprüche nicht hast, wirst Du aber auch mit der Standardpumpe von Lucas klarkommen.
Gruß Horst
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#23

Beitrag von Kamphausen »

Die Standardpumpe von Lukas funktioniert ja auch Prima ausser:

Sie ist ausgelutscht (Kohlen/Lager)
Der Pumpenkopf ist ausgelutscht (kann man Überholen (lassen))
Es ist draussen brüllen heiß und die Pumpe unter Gepäck begraben...sodaß die Pumpe selber keine Kühlung bekommt und stirbt...

Ansonsten ist das noch die beste Variante, nen PI mit Spritz zu versorgen...war bei mir nur leider nie verbaut und jetzt mit EFI brauch ich nur 4 Bar...

Würd ich jetzt nen PI original aufbauen, würd ich mir vom Neil Ferguson ne Pumpe überholen lassen...

Peter
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Fuzzy
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#24

Beitrag von Fuzzy »

Ich müsste 2 oder 3 haben. Muss mal ein Pumpenteil zerlegen. Ist ja nur Mechanik. Sollte also machbar sein.
Gruß,
Jörg
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#25

Beitrag von Fuzzy »

So ist aktuell der Aufbau vor dem Dosi geplant.

1. Originaler Tankabgang aus einem PI-Tank mit Swirlpot
2. Originaler Filter mit Kartusche. Ausgang/Abgang Richtung Filtergrund verlängert. Quasi als Mini Zwischenpuffer.
3. Vorförderpumpe mit nachgelagertem, zusätzlichem Filter >>>kein Hochdruck. Also quasi in die Leitung vom originalem Filter zur Lucas-HD-Pumpe eingebaut.
4. Lucas HD-Pumpe. Überholt und modifiziert, das zeige ich mal, wenn es auch tatsächlich funktioniert. Ich denke die elektrische Zuleitung werde ich vermutlich auch mittels grlßerem Querschnitt und zusätzlichem Relais überarbeiten/anpassen
4. Neue HD Leitung zwischen HD-Pumpe und PRV
5. Originales PRV (4. & 5. Dank an Eugen 😉)
6. Originaler Rücklauf zum Tank und Vorlauf zum Dosi

Ich habe hier im Forum viel gestöbert und gelesen. Und es gibt hier alte Hasen, die behaupten, dass die alte, originale Technik unter folgenden Voraussetzungen funktioniert.
1. Lucas-HD-Pumpe in einwandfreien, nicht verschlissenem Zustand. Vorallem die Zahnradpumpe
2. Einbau einer Vorförderoumpe, sodass die HD-Pumpe nicht ansaugen muss.

Den Weg will ich mit ein 1-2 Verfeinerungen (siehe oben) gehen.

Anregungen sind jederzeit willkommen.
Gruß,
Jörg
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#26

Beitrag von hneuland »

hallo Jörg,
gut dass Du dieses Thema hier weiterführen willst. Es passte ja nicht so richtig zur Vorstellung der Revington-Anlage im Parallelthread.
Anmerkungen zu Deinem letzten Beitrag:
- die Lucas-Pumpe saugt an, das solltest Du bei der Dimensionierung einer evtl. Vorförderpumpe berücksichtigen. Nach meiner Meinung macht die Vorpumpe nicht viel Sinn wenn die Lucas-Pumpe korrekt funktioniert. Aber dazu gibt's im Forum ja viele Beiträge.
- auf jeden Fall ist die Relaisansteuerung zwar nicht original aber eine gute Idee. Bei mir sitzt das Relais im Kofferraum, auch dazu gibt's einige Beiträge. Wenn Du eine hermetisch dichte Ausführung wählst, ist auch eine etwaige Funkenbildung an den Relaiskontakten unproblematisch falls sich nach einem Leitungsbruch doch einmal ein zündfähiges Benzin-/Luftgemisch im Kofferraum gebildet haben sollte. Moderne Relais haben eine eingebaute Diode zur Funkenlöschung. Vorteil dieser Lösung ist die kurze Leitung vom Relaiskontakt zur Pumpe und es reicht eine einzige ausreichend dimensionierte 12V-Leitung in den Kofferraum für alle dort vorhandenen Verbraucher.
- die neue HD-Leitung zum PRV sollte so kurz wie möglich/nötig sein. Ansonsten gerät sie leicht ins Schwingen, verursacht Geräusche und kann auch dadurch beschädigt werden.
- Du solltest für den Neuaufbau auch den damals als Zubehör lieferbaren Metallschlauchkühler um die Lucas-Pumpe (Teile-Nr. RR1135) einbauen
Bild
Sie verringert das Risiko der Dampfblasenbildung.
Weiter viel Erfolg!
Gruß Horst
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#27

Beitrag von seidelswalter »

Horst hat recht, fürs erste würde ich in Deinem Fall auf die Vorpumpe verzeichten aus den genannten Gründen, sollte es nicht passabel funktionieren, kann man sie immer noch schnell nachrüsten. Wenn Du auf Orig. setzt passt die Vorpumpe ohnehin nicht dazu
gute Fahrt
Walter Seidel
TR6 PI Bj73 RHD pimento red Hardtop, Sitzheizung, 6 Zoll Speichenräder 195/65 Semperit Doppelrohrauspuff el. Zündung el. Benzinpumpe samt Vorpumpe - ein Leben ohne Triumph ist möglich, aber sinnlos - [Lightbox]am 4. Januar 2024 ist mein 51ster Geburtstag [/Lightbox]

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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#28

Beitrag von Berthold »

hneuland hat geschrieben: 18.01.2022, 11:24 - Du solltest für den Neuaufbau auch den damals als Zubehör lieferbaren Metallschlauchkühler um die Lucas-Pumpe (Teile-Nr. RR1135) einbauen.
Sie verringert das Risiko der Dampfblasenbildung.
Das kann ich nur bestätigen. Mit Dampfblasenbildung hatte ich mit diesem Metallschlauchkühler noch keine Probleme. Ich wusste aber nicht das dies mal ein gängiges Zubehör war, da ich dieses Teil noch nie bei einem anderen TR gesehen habe. Wäre in jedem Fall einen Versuch wert und original.

Gruß Berthold
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#29

Beitrag von Triumphator »

...man könnte auch sagen, dass mit diesem Teil der Sprit aufgeheizt wurde...

Grüße

Wolfgang
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Re: Rückbau auf originale PI-Anlage

#30

Beitrag von Schnippel »

Moin,

..........du bist wieder schneller

Bis denn
Ralf
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