Lucas Benzinpumpe

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peterq
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Lucas Benzinpumpe

#1

Beitrag von peterq »

Hallo TR Freunde,

ich habe meine Lucas Benzinpumpe auf Kugellager umgebaut. Die Lager sind 19x10x5 und ersetzen die Gleitlager oben und unten. Dazu ist die Welle auf 10 mm abgedreht worden.

Das untere Lager hat ein Aufnahme aus Messing bekommen, von der Ausführung ähnlich wie das Original mit ca. 10 mm Radius als Auflage zum Gehäuse. Weil die Pumpe senkrecht steht, liegt die Aufnahme einfach auf im Gehäuse und ist nicht extra gesichert:

Bild

Oben habe ich das Pumpengehäuse abgedreht und einen Adapter für das Lager gedreht, dieser wird im Gehäuse verschraubt:

Bild

In einer Testaufstellung habe ich die Pumpe mal laufen lassen:

Bild

Im eingebauten Zustand habe ich erst ca. 150 km gefahren, soweit ist alles in Ordnung. Jetzt mal sehen wie das hält......

Gruß, Peter.
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Eckhard
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#2

Beitrag von Eckhard »

Genau sowas als Lösung finde ich super :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Weiter so

Eckhard
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darock
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#3

Beitrag von darock »

das sieht echt cool aus! :klatsch:

Bernhard
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Willi
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#4

Beitrag von Willi »

Kommt darauf an, was Du erreichen willst. Wenn es das Verhindern der Dampfblasenbildung bzw. der Kavitation ist: es verbessert die Pumpe etwas, löst aber das Problem nicht.

Woher ich das weiß? Vor ca. 30 Jahren haben Heinrich Harder und ich eine Pumpe auf Kugellager umgerüstet. Damals haben wir in der "TR- Information" des TR-Registers darüber berichtet. Ich habe den Motor noch. Wir haben nur das untere Lager durch ein Kugellager ersetzt. An sich genau wie Du: das untere Gehäuse wurde ausgedreht und das Lager mit einem Messingring eingesetzt.

Das obere Lager ist "einwertig", wie die Statiker sagen. Das heisst, das es nur Kräfte in radiale Richtung aufnehmen muß. Es genügt hierfür eine sehr loose Passung; besonders mit Kugellager unten. Das Gleitlager kann bleiben; vielleicht etwas aufgerieben.

Das Ergebnis war nicht ganz das, was wir uns versprochen hatten. Das Grundproblem ist nicht der Motor, sondern die Pumpeneinheit. Verschleiß hier führt dazu, daß der Motor mehr Strom aufnehmen muß, weil er eine höhere Drehzahl braucht um den gleichen Druck aufzubauen. Höhere Stromaufnahme = höhere Leistung = höhere Verlustleistung = warme Pumpe. Etwas vereinfachend gesagt.

Ich fahre immer noch mit der Lucas Pumpe herum. Nach einer gewissen Laufleistung wird die Pumpe langsam immer schlechter. Wenn man jetzt nur das Unterteil wechselt funktioniert das Ding wieder. Also such ich mir alle 2 Jahre oder so ein möglichst wenig verschlissenes Pumpenunterteil. Das funktioniert seit mehr als 30 Jahren ;D

Willi
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sixpack
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#5

Beitrag von sixpack »

Ich habe das Teil in den 80ern auch zerlegt, Lager geölt usw. Was ich damals noch nicht wußte war dass die Zahnräder der eigentlichen Pumpeinheit zu viel Spiel hatten. Nach kurzer Zeit das gleiche Jaulen und Stottern. Mit der kurz danach eingebauten Bosch lief der TR dann wieder, vor allem im oberem Drehzahlbereich. Da kommt die Lusches nicht mit.
Ich kann mich auch noch sehr gut erinnern wie in den 80ern auf unseren Touren die gerade neu gekauften "Original Lucas Austausch-Benzinpumpen" verreckt sind... erst wenige Wochen alt.

Grüße...Gerhard/sixpack :D
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peterq
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#6

Beitrag von peterq »

Hallo Willi,

Ich habe in 2011 meine Drosselklappenwellen ersetzt und gelagert, auch die Injektoren überholt. Der Motor ist noch immer nicht sauber gelaufen. Bin dann mit einem Benzindruck Manometer gefahren und habe festgestellt dass mein Benzindruck nicht konstant bleibt. Die Pumpe erreichte eine Temperatur von über 70 Grad, auch unten am Zahnradgehäuse.

Darauf wollte ich die Pumpe überholen, habe einige Pumpen in Ebay als Ersatzteillager gekauft, aber bei allen waren die Lager hin. Dein Artikel habe ich gelesen, auch wie die Lager wieder aufbereitet werden können. Es gibt diese Lager noch als Kalottenlager, die für die Lucas Pumpe etwas geändert werden müssen. Da ich nicht sicher bin ob das Material gleich ist, habe ich mich für Kugellager entschieden.

Das Lager unten ist nicht fest eingebaut, wie bei deiner Lösung. Die Messing Aufnahme kann genau so kippen wie das Original.

Beim Test, in der Sonne, war die Temperatur auf dem Holzbrett 36 Grad, Pumpe oben am Motor 52 Grad, unten am Zahnradgehäuse wieder 36 Grad. Im Kannister waren 8 Liter Sprit, die habe ich 2 Stunden pumpen lassen. Also im nächsten Sommer weiss ich mehr...... Solltest du recht bekommen, Zahnräder habe ich noch.... Sonst kann ich immer noch neue anfertigen!

Mein Motor läuft jetzt schön sauber, im vierten Gang, 1200 Umdrehungen, Gaspedal runter und dreht hoch ohne zu stottern. Für das alleine hat die Arbeit sich schon gelohnt.

Gruß, Peter.
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#7

Beitrag von Willi »

Die Zahnräder sind nicht das Problem. Die Achsen der Zahnräder sind, so glaube ich, gesintert. Die Buchsen in den Zahnrädern auch. Wenn Achse und Buchse verschleißen bekommen die Zahnräder achsiales Spiel und beschädigen den Messing- Pumpenkörper. Folge: Totalschaden; nur das Zahnrad ist noch prima in Ordnung (mit Ausnahme der Buchse natürlich).

Willi
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Benzinpumpe

#8

Beitrag von Marschall »

Hallo allerseits,

wenn ich sehe, welche prima Problemlösungen Ihr hier zaubert, frage ich mich, warum Lucas das damals nicht gleich so machen konnte. Zum Teil gab es wohl solche Lager damals noch nicht, aber sicher bessere als die eingebauten.

Viel Erfolg weiterhin!
Dieter.
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sixpack
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#9

Beitrag von sixpack »

Willi, ich meinte die Zahnräder allgemein. Die konnte man, glaube ich, auf den Achsen seitlich minimal hin-und herschieben bzw wackelten, verschlissen. Auch hatten sie flächig schön runde Laufspuren, Müll.
Wenn das original Sinterlager sind worauf sie drehen, werden die nicht vom Sprit ausgewaschen? :? Ich hatte die Lager jedenfalls in heißem Öl nachgesintert, war damals `ne ziemliche Stinkerei. War aber alles Mist, die ziemlich ersten Schrauberversuche eben :)
Ich finde die Pumpe ganrnicht mehr in meinem Fundus. Hier ein Bild einer zerlegten Lucas-Zahnradpumpe:

Bild

:D
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peterq
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#10

Beitrag von peterq »

Hallo Gerhard,

ich vermute mal dass du diese Lager im Ofen hattest:

Bild

Das sind die gesinterte Buchsen, die zur Motorlagerung dienen. Die sind meistens spiegelglatt von innen, was eigentlich nicht sein darf. Die Welle wird ohne Schmierung richtig heiss. Das konnte ich feststellen als ich die Welle auf 10 mm zurück drehen wollte, die war sehr hart an den Stellen wo das Lager gelaufen ist. Einmal durch die harte Schicht und alles war wieder in Ordnung. Mittlerweile habe ich einen kleinen Supportschleifer für meine Drehmaschine, damit ich dann schleifen kann. Die obere Lager sind innen teileweise rechteckig, das muss richtig gerappelt haben.

Die Wellen für die Zahnräderer sind gehärtete Stifte, 1/4 Zoll. Die müsste es als Normalien geben. In den Zahnrädern sind gehärtete Buchsen, wahrscheinlich auch Normteile:

Bild

Ich habe bei 4 Pumpen zwar kein übermäßiges Spiel oder Verschleiss feststellen können, werde aber mal sehen ob ich die als Normteile bekomme. Bei den Zahnrädern läuft also hart auf hart, das geht wahrscheinlich nur weil alles von Benzin umgeben ist und das ganze auch kühlt. Fehlt Benzin ist der Verschleiss vorprogrammiert, Dreck macht es auch nicht besser. Die Zahnräder an sich sind nicht besonders hart und zeigen teilweise deutliche Abnutzungserscheinungen.

Ich werde im Winter mal weiter suchen welche Faktoren einen Einfluss haben, vielleicht bekomme ich durch weitere Änderungen eine zuverlässige Pumpe hin.

Gruß, Peter.
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#11

Beitrag von sixpack »

Ja, die beiden Lagerbuchsen meine ich. Man kann am Pumpenunterteil schön sehen wie sich die Zahnräder schon etwas eingearbeitet haben. Ich denke dass bei dieser Konstruktion erhötes Axialspiel nicht gerade förderlich ist. Insgesamt bringt die Schrauberei nicht viel, nur Mühe. Ich habe das lange, seeeehr lange, nichtmehr in den Händen gehalten, da ich 83` nach dem Kauf des TR`s nur max. 2 Jahre mit dem Lucasbrummer gefahren bin. Ich kenne natürlich auch die Artikel die Willi und Heinrich damals in der TR-Registerzeitung veröffentlicht haben. Die haben sich damals schon wirklich sehr damit auseinandergesetzt. Und wenn der Willi immer noch nach 2 Jahren Gebrauch die Pumpenzähnchen wechselt.... 8O
Mit einer Bosch ist man auf der sicheren Seite. Auch wenn man da einiges falsch machen kann. Aber mitlerweile haben ja unsere PI-Experten, damals auch noch Alle de Haas, der ja leider seit Jahren nichtsmehr macht, und aktuell Schnippel alias Ralf Schnitker, funktionierende Lösungen entwickelt!

Grüße...Gerhard/sixpack :D
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#12

Beitrag von Eckhard »

Zur Info
Die beiden Lagerbuchsen in den Zahnrädern sind nicht aus Stahl

Ich denke es ist eine spezielle Graphitmischung. Das Material lässt sich abschaben

Eckhard
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#13

Beitrag von sixpack »

Es kann gut sein dass damals viele (alle?) Zahnradpumpen durch Schmutz kaputt gegangen sind. Früher hatten die TR`s nur einen Filter, der bei vielen nichteinmal gewechselt wurde. Zudem hatten einige noch `ne 2. Pumpe um den Sprit durch den verstopften Filter zu drücken. Möchte nicht wissen was da alles durchgegangen ist. Kann mich noch gut erinnern wie die Filter von innen ausgesehen haben.
Auf Kinsler Fuel Injektion weißt man genau darauf hin (Hauptkatalog S. 213, lange Ladezeit) aber interessant, auch für die Tuningfreaks!

----> https://www.kinsler.com/page--HandbookCatalog--2.html

:genau: :D
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Re: Lucas Benzinpumpe

#14

Beitrag von Fuzzy »

Hallo,
im Zuge meiner PI-Rückrüstung nehme ich mir jetzt gerade die Benzinpumpe vor.
Bis jetzt konnte ich nichts Schlimmes oder Unlösbares entdecken.

Motor:
Ich denke der Umbau auf Kugellager kann nicht schaden.

Pumpe:
Das sieht alles auch beherrschbar aus.
Klar Einlaufspuren an den Messingteilen müssen beseitigt werden. Das axiale Sollspiel hat wahrscheinlich so um die 0,01mm.
D.h. Einlaufspuren erhöhen das Spiel ruckzuck in einen Bereich, der zuviel durchpfeifen lässt. Und das wiederum hat wohl einen entscheidenden Einfluss auf die Funktion des gesamten Systems.

Die Lagerung der Zahnräder:
Das sind wohl Gleitlager aus Graphit. Rundmaterial gibt es im Ebay, sollte dann auch kein Problem darstellen.
Die Achsen sind wohl gehärtete Bolzen.

Das sieht alles beherrschbar aus.

Wie waren eure Erfolge oder Misserfolge nach so einer Überholung?
Gruß,
Jörg
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Re: Lucas Benzinpumpe

#15

Beitrag von Fuzzy »

Noch was,
den Verschleiß des Pumpenteils könnte man ja noch durch das Verchromen des oberen und unteren Teils der Zahnradpumpe, reduzieren.

Hat das schon jemand getestet?
Gruß,
Jörg
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