Vergaser TR6 Typenfrage

[RobsonPonte]

Hallo zusammen,
bei dem Versuch meinem Vater bei der Wartung/Reparatur seines TR6 unter die Arme zu greifen, bin ich auf diese Forum gestoßen. Als noch Sachunkundiger auf dem Gebiet versuche ich einmal mein Anliegen zu erläutern, bitte aber fehlende Fachwörter zu entschuldigen.
Momentan versuchen wir am Vergaser unseres TR6 die Querverstrebung zu erneuern, da der Vorbesitzer dort selbst anscheinend gelötet hat und wir der Meinung sind bzw. wir von einem anderen Fachmann auf diesem Gebiet den Hinweis bekamen, dass dies durchaus Folgen für das Gemisch hat, da diese Gestänge nicht mehr wirklich gangbar ist. Ich hoffe auf dem beigefügten Foto wird ersichtlich wovon ich rede.

DSCN10971.jpg

Meine eigentlich Frage bzgl. des Vergaser ist aber die genauen Typenbezeichnung. Ich bin der Meinung, dass es sich um einen S.U. Vergaser handelt, finde aber im Netz sowie in den einschlägigen Katalogen eigentlich nur Vergaser, die zwei Querverstrebungen haben, unser allerdings nur eine. Als Ausgangsbasis für weitere Recherchen wollte ich daher fragen um welchen Typ Vergaser es sich genau handelt und ob dort vielleicht ein paar Änderungen durch den Vorbesitzer hinzukommen.

Schonmal vielen Dank für eure Hilfen und Tipps.

[darock]

Servus Namenloser.

Vielleicht wäre es erstmal nicht schlecht wenn du dich im Vorstellungsbereich des Forum mal kurz vorstellen würdest ;)

Ich würde dich außerdem bitten etwas mehr ins Detail zu gehen was für eine Querverstrebung du meinst. Habe überhaupt keine Ahnung wovon du redest. Ansaugbrücke? Das Drosselklappengestänge?

Die Vergaser sind in der Tat von SU. Sehen aus wie HS6, wie sie eigentlich meist zum Einsatz kommen.

Auf dem Foto sieht alles völlig normal aus. Vielleicht wäre auch noch interessant wie ihr auf die Idee kommt, dass etwas nicht stimmt? Läuft der Motor nicht richtig? Wenn ja, was tut er bzw was tut er nicht.

Bernhard

PS: Der Motorhaubenzug ist sehr kreativ verlegt ...

Bernhard

[Z320]

Hallo ?,

hier fehlt die Choke-Verbindung zwischen den beiden Vergasern?
Stattdessen sehe ich zwei Choke-Züge, die irgenwo einen Teiler haben müssen?
Ich meine noch zwei rostige Widerlager / Blechlaschen zu erkennen, die irgendwie an den Vergaserdomen befestigt sind?
Möglicherweise fehlen an den Vergasern die angegossenen Widerlager.

Tipp: Stelle dich freundlich vor, dann bekommst du mehr antworten.
Ich bin da nicht so.

Grüße Marco

[BayernTR7]

Hast Du noch ein paar Bilder aus anderen Blickwinkeln?

Man sieht nämlich nicht alles, v.a. rechte Seite linker Vergaser.

Also es sind HS6 wie serienmässig am TR7 verbaut. Die Verbindungstange für die Chokebetätigung rechter zu linker Vergaser fehlt. Also entweder es ist bei beiden Vergasern separat ein Zug zum Choke gezogen oder der linke Zug geht zur Drosselklappe (Motorseite) und nur der im Bild rechte Vergaser hat eine Chokebetätigung.

Läuft denn der Motor? Wie ist sein Startverhalten wenn´s kalt ist?

Was meinst Du denn mit Querverstrebung? M. E. fehlt Dir nur die Chokeverbindungswelle



Was Dir fehlt ist TeileNr. AUE584; Gasbetätigung ist beim TR7 von unten über ein zwischengeschaltetest Hebelgetriebe.

[S-TYP34]

Hallo
Genau so sieht eine Bastelbude nach Umbau von Stromberg - auf SU - Vergaser aus,
bei dem Umbau hat das Wissen und das richtige Material gefehlt,
(Meister die Arbeit ist fertig und kann repariert werden)
denn es wurde, so wie es aussieht einiges von TR4A und TR6 gemixt
die beiden Shokezüge(orig. TR6 Vergaser) kann man so lassen wenn die beiden Vergaser
dort richtig angeschlossen werden.
Bei dem Gasgestänge, Umlenkhebel - Anbau sieht es sehr nach Improvisation aus
der Arm zum Gestänge nach unten sollte auf der Drosselklappen geklemmt montiert sein
dann kann man auch die beiden Vergaser separat einzeln einstellen.
Harald

[Gyula]

doppelt

[Gyula]

Hi!

Auch für mich ist da keine wirkliche Ungereimtheit zu entdecken.
Zwei Chokezüge sind ok., müssen aber korrekt eingestellt sein. Daher ist die Verbindungswelle unnötig. Ich habe das genau so.

Die Verbindungswelle zwischen den beiden Vergasern ist soweit richtig. Beide Drosselklappen lassen sich mittels den Klemmmitnehmern getrennt einstellen (synchronisieren).
Der obere Kugelkopf am Betätigungshebel, der nach unten geht, ist eventuell geklebt????
Das Gasgestänge unter den Vergasern dürfte das Originale von den Strombergs sein.
Der Unterdruckanschluss für den Verteiler fehlt und ist hoffentlich verschlossen.
Die Entlüftungsanschlüsse von den Schwimmerkammern gehen ins Leere? (sieht man oft, also nicht unbedingt falsch)

Was soll da nicht passen? Was ist denn auffällig am Laufverhalten des Motors?

Gyula

[RobsonPonte]

Hallo Leute,
erstmal vielen Dank für die tollen Antworten. Alleine die Klärung der Typenfrage hat mir schon sehr geholfen mich einmal tiefer in die Materie einzulesen.

Heute war dann auch mal wieder ein längst überfälliger Basteltag angesetzt, bei dem ich mir dann mal live einen Eindruck vor Ort verschaffen konnte. Wie schon geschrieben wurde, hat unser Vergaser tatsächlich keine Verbindungsstange für den Choke, sondern zwei seperate Chokezüge, die zum Armaturenbrett laufen. Die Funktionalität ist also gegeben. Alle anderen Teile scheinen auch soweit gut in Schuss zu sein. Das mit dem Verschweißen wurde uns als Floh ins Ohr gesetzt, denn nach genauem Betrachten hat der Vorbesitzer einfach nur die Halterung an die Drosselklappenwellen geschweißt. Dies schränkt aber die Funktionalität nicht ein.

Allerdings haben wir dennoch ein massives Problem beim Fahren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Gasannahme sehr schwierig ist. Gerade von unten kommt er gar nicht gut raus und bockt stellenweise. Meiner Meinung nach ist der Vergaser nicht richtig bzw. zu mager eingestellt. Ein weiteres Indiz ist, dass man, obwohl der Motor bereits warmgelaufen ist, diese Problem kurzfristig per Choke beheben kann. Auf längeren Distanzen allerdings weitet sich das Problem wohl auch auf den kompletten Drehzahlbereich aus, so dass der Wagen schonmal kurzzeitig geparkt werden musste, um etwas abzukühlen. Danach ging es dann wieder einigermaßen.

Wir haben uns nun dafür entschieden einmal selbst Hand anzulegen und die Vergaser einzustellen.

Details zum Wagen werde ich später nochmal in dem Vorstellungs-Thread posten, soviel kann ich aber schonmal hier vorab sagen, dass der Wagen im Ruhrgebiet in Herne steht und wir ihn aus Leidenschaft zum Auto, aber auch, wenn auch ohne eine Spur von Kfz Know-How, als Bastelobjekt gekauft haben. Insgesamt ein toller Wagen mit tollen Spaltmaßen und 0 Rost. Baujahr 1973 aus Amerika importiert. Daher könnte der Hinweis mit der Umrüstung von Stromberg zu SU Vergasern goldrichtig sein, da ich mal irgendwo gelesen haben, dass die Ami TR6s alle die Stromberg Vergaser verpasst bekommen haben. Nach kurzer Recherche haben die Stromberg-Vergaser zwei Chokezüge und somit wäre das Rätsel bei unserem SU Vergaser gelöst. Danke, S-TYP34.

Die Verbastelungen der Vorbesitzer, wie im Thread mehrmals angeklungen, sind wirklich etwas nervig. So wurde z.B. ein neuer Kabelbaum eingezogen ohne Infos. So haben wir bereits einen neuen, leistungsstärkeren Starter eingebaut, die Verkabelungen am Zündschloss, welches wir auch austauschen mussten, war aber ohne gültigen Schaltplan ein Trial and Error Verfahren. Insgesamt wurde uns von einem Gutachter eine 3+ bestätigt, mal sehen was man noch hinbekommen kann.

Viele Grüße aus Herne

Robin Peter

[janatennis]

Hallo Robin,

ein kleiner Check zum Thema "Bocken beim Gasgeben".

Welche Zündkerzen sind verbaut, mit einer Elektrode oder mit vieren ?

Gruß
Manfred

[darock]

Durch Hitze verursachte Probleme sind zu 90% in der Zündung zu suchen ... Nur so als tip.

Bernhard

[Schnippel]

Hallo Robin,

versuche erstmal zu ermitteln, welche Vergasernadeln (Bezeichnung) eingebaut sind, wenn die nicht auf die Maschine passen,
suchst du dir einen Wolf und kommst zu keinem Ergebniss..Außer Frust !

VG
Ralf

[Gyula]

Hi!

Du hängst jetzt am Informationstropf.......

Die erste Frage, die gestellt werden muss, ist, ob das Auto in eurem Besitz jemals ordentlich gefahren ist.
Wenn ja, dann ist die Zündung hinsichtlich Verschleiß (Kontakte, Kondensator, Verteilerkappe, Zündkabel, Zündspule, Fliehkraftverstellung) und schließlich die Zündkurve zu kontrollieren.

Dann muss die Vergaseranlage auf Verschleiß der Drosselklappen und deren Wellen überprüft werden.
Die Flansche der Vergaser, sowie des Ansaugkrümmers auf Dichtigkeit prüfen (Bremsenreiniger)

Ist das Auto in eurem Besitz nie einwandfrei gelaufen, so muss als Erstes die Motorkonfiguration ermittelt werden.
Also, welche Nockenwelle, Verdichtung, Düsennadeln, Vergaser - Dämpferfedern sowie Zündlurve.

Gyula