SU Verhalten

SU, SZ oder Tuningvergaser, Kraftstoffversorgung, Luftfilter, Bedüsung, Saugrohr, Gasgestänge...

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Gyula
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SU Verhalten

#1

Beitrag von Gyula »

Hi!

Nachdem ich jetzt eine Breitbandsonde installiert habe (bisher Sprungsonde), kann ich das Verhalten der SU - Vergaser wesentlich genauer verfolgen.
Nun habe ich festgestellt, dass ich bei kontanter Drehzahl von z.B. 2000 rpm auf ebener Strecke einen Lambdawert von 0,9 und knapp darunter habe. Bei mäßiger bis stärkerer Beschleunigung steigt der Wert auf 1,05 - 1, 15 an. Trete ich das Pedal voll durch, wird es wieder deutlich fetter, bis etwa 0,90 - 0,85.
Kann mir das jemand erklären?
Bestückt sind die SU mit hellblauen Federn und Hydrauliköl.

Gyula
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#2

Beitrag von darock »

Das habe ich auch ... erst bei etwa Halbgas geht der Wert wieder hinunter.

Ich denke, die Nadel ist im Bereich knapp über Leerlauf zu mager ...

Mach mal den "graues Fett auf Kolben" Trick und schau wie weit der Kolben steigt. Dann weisst du in etwa um welchen Messpunkt die Nadel zu mager ist.

Bernhard
Gyula
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#3

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ich habe die Nadeln nochmals poliert und damit fetter gemacht.
Das Verhalten des Lambda - Wertes hat sich typischer Weise nicht verändert.
Beim Cruisen auf ebener Straße liegt der Lambdawert nach wie vor um 0,95 - 1,00.
Beim leichten bis mittleren Beschleunigen steigt der Wert bis zu 1,15.
Da habe ich Bedenken, ob das vielleicht schon zu mager ist.
Bei Vollgasbeschleunigung liegt der Lambdawert bei 0,85 - 0,95.

Wäre toll, wenn sich noch ein paar von euch einklinken würden.
Versucht doch zu erklären, warum sich der SU - Vergaser so verhält.
Warum magert der SU ab, wenn man mäßig beschleunigt?
Das war wahrscheinlich schon immer so, nur mit den Sprungsonden nicht zu sehen.......

Hier noch ein paar Kerzenbilder:
(ganz links beginnend mit Zyl. 6)

Bild

Bild

Bild

Bild

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Gyula
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#4

Beitrag von RobertB »

Hallo Gyula,

Kerzen Zyl. 4-6 sehen doch gut aus. Zyl. 1-3 scheinen ein wenig mager zu laufen.
Kannst du den vorderen Vergaser fetter einstellen, z.B. per Düsenstock oder Schwimmerstand? Nadeln mal gegenseitig tauschen?

Zu deinem Beschleunigungsthema: solange sich der Motor nicht verschluckt und Aussetzer hat oder klingelt kein Grund zur Beunruhigung, zumindest was die mechanische und thermische Belastung angeht.
Wichtig ist, dass der Motor bei Volllast nicht abmagert, d.h. im oberen Drehzahlbereich sollte idealerweise Lambda 0,85-0,9 erreicht werden.
Wenn er bei Vollgas dauerhaft zu mager läuft kann das auf die Kolben/Ringe gehen, insbes. bei zu viel Frühzündung.

Gruß von der Weber-Fraktion :)

Robert
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#5

Beitrag von Afshin72 »

Welche Nadeln hast Du denn BAM?

Die BAM Nadeln sind zwischen 2500-4000 U/min ein bisschen mager für TR6 Motor, jedoch unten und oben ok.
Ich habe meine BAM Nadeln in diesem Bereich an BAX Nadeln angepasst und seitdem dreht der Motor williger hoch.....

Ich habe die rote Federn.....

Grüße,
Afshin
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#6

Beitrag von Gyula »

Hi!

Danke für das Feedback!


@ Robert:
Seit Mai sind Triple HS6 verbaut.......siehe --> Ich haben fettich....

Das Gemisch der Vergaser anzugleichen ist natürlich notwendig.
Derzeit sind diese ja nur mechanisch gleich justiert. Also Düse auf gleiches Maß abgesenkt und auch die Nadeln peinlich genau bündig mit dem Kolbenboden ausgerichtet.
Geringe Anpassungen der einzelnen Vergaser auch auf Zündkerzenbild kommt noch.
Das tauschen der Nadelnn gibt sicher interessante Hinweise darauf, ob diese gleich geschliffen sind.
Immerhin habe ich bisher drei Mal Hand an die Nadeln gelegt.

@ Afshin:
Beim Doppelvergaser verwende ich seit 2009 ebenfalls die BAM/ BAX.
Interessant, dass wir unabhängig zum gleichen Setup der Vergaser gelangt sind.

Beim Triple habe ich auch mit BAM/ BAX und rote Federn begonnen, die sind aber heillos zu fett.
Dann die BAM getestet, ebenfalls heillos zu fett.
Schließlich BAE eingebaut, aber auch deutlich zu fett.
Damit war ich auch in Vorarlberg. Ging nicht schlecht, Verbrauch im Schnitt bei 8,9l bei etwa 1800 km.
Wieder zurück und BDM eingebaut. Diese sind die ersten Nadeln, die dann zu mager waren.
Nach dem dritten Schleifen/ Polieren habe ich ein (fast) super Ergebnis.
Geht in allen Bereichen spürbar besser als mit der Dopplelanlage.
Einmal werde ich aber noch polieren müssen....., obe die hellbaluen Federn bleiben, oder ob die Roten kommen, ist noch nicht ganz heraus.

Meine Fragen betreffen ja auch nicht die Wahl der Nadeln, sondern das von mir festgestellte Verhalten der Vergaser (Breitbandsonde) beim leichten bis mittleren Beschleunigen (siehe ganz oben).

Gyula
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#7

Beitrag von V8 »

Gyula hat geschrieben:Warum magert der SU ab, wenn man mäßig beschleunigt?
SU haben keine Beschleunigerpumpe und andere Vergaser haben die aus
gutem Grund. Neben dem Effekt, dass der Vergaser beim Gas geben nicht
so schnell "hinterherkommt", ist ein Effekt immer da:

Wie beim Dampfkochtopf ist das sieden von Flüssigkeiten druckabhängig.
Weniger Druck => mehr Kondensat (an den Saugrohrwänden).
Wenn man also etwas Gas gibt reagiert der Vergaser kaum, der
Saugrohrdruck senkt sich und das Gemisch magert ab bis sich genug
Benzinfilm abgelagert hat, dann sind wieder "normale" Verhältnisse.

Das passiert übrigens auch umgekehrt, wenn man plötzlich Gas zu macht
wird es fetter.

Auch Einspritzanlagen, die das praktisch verzögerungsfrei umsetzen
könnten, brauchen deswegen eine Beschleunigungsanreicherung und
haben auch eine Abmagerung beim Gas wegnehmen.

Beim voll aufziehen ist der Effekt überlagert weil viel mehr angesaugt
wird. Der Schieber ist dafür zu tief und die Strömungsgeschwindigkeit an
der Nadel ist zu hoch. Der Kolben möchte hoch, kann aber nicht, weil
gedämpft.
Damit es nicht allzuviel wird nimmt man nicht zu dickes Öl. => Je dicker
das Öl umso heftiger die Anreicherung.
Ein "normaler" Vergaser hätte dafür mit Luftkorrekturdüse und Mischrohr
einen Klapperatismus dahinter, der eben genau bei unterschiedlichen
Strömungsgeschwindigkeiten das Benzin-Luftgemisch konstant halten soll.
Ohne dieses System wird proportional zu viel Sprit angesaugt.

Der SU geht den anderen Weg und hält die Strömungsgeschwindigkeit konstant.
Ist das nicht der Fall und wird die hoch wird es fett, weil das physikalisch
immer so ist. Das ist beim beschleunigen ein gewollter Effekt.

Bei wenig "Mehrgas" kann der Kolben übrigens ein Stückchen ungedämpft
hochspringen bis der Dämpfer arbeitet, das unterstützt auch den Effekt,
dass bei wenig Gas das Gemisch zunächst abmagert.
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#8

Beitrag von Willi »

Es ist oft widerholter Unsinn, daß SU bzw. Gleichdruckvergaser im Allgemeinen keine Beschleunigungspumpe haben. Sie ist nur nicht so primitiv (und so leicht zu erkennen) wie bei Spritzdüsenvergasern, aber das Gemisch wird selbstverständlich beim Beschleunigen angereichert. Erreicht wird das durch den ölgefüllten Dämpfer, der beim Beschleunigen das Ansteigen des Kolbens verzögert und dadurch einen höheren Unterdruck über der Düse erzeugt. Der höhere Unterdruck über der Düse sorgt dafür, daß mehr Benzin in das Venturirohr gelangt. Die Kolbenstange hat deshalb auch ein Ventil das dafür sorgt, daß die "Air Valve" (der "Kolben" des Vergasers) beim Ansteigen verzögert wird, aber praktisch frei nach unten fallen kann.

Ich weiss zwar auch nicht, warum Gyulas Vergaser beim leichten Beschleunigen abmagert (wenn er das denn tut; ist die Messanordnung in Ordnung?), würde es aber zunächst mal mit dickflüssigerem Öl probieren.

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#9

Beitrag von darock »

Bei so sanftem beschleunigen wirkt dieser beschleunigerpumpe Effekt aber nicht.

Ich habe den selben Effekt. Wenn ich abrupt mehr Gas gebe fettet das Gemisch stark an und der Effekt der anreicherung ist klar sichtbar auf der Anzeige.

Nur bei sanfte beschleunigen passiert das abmagern und ich werde testen ob es nicht doch einfach ein Bereich der nadel ist der zu mager ist.

Bernhard
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#10

Beitrag von mn-nl »

Unser TR-Freund Bram hat dieses verhalten an seine ZS Vergasser mal verringert indem er unter die Kolbe in der ölgefüllten Dämpfer eine dünne Unterlegscheibe beigelegt hat. Damit wurde das Spiel der Kolbe verkleinert und das Gemisch beim beschleunigen etwas reicher.

Das konnte auch bei die SU funktionieren. Einfacher Trick, ein Versuch wert?

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#11

Beitrag von darock »

Ich weiß nicht was das bringen soll. Man beschleunigt nicht so stark, dass der Dämpfer einen Effekt hat. Der Kolben steigt nur langsam an. Auch müsste sich die Abmagerung verringern wenn man härtere Federn einbaut, was sie aber nicht tut.

Bernhard
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#12

Beitrag von Willi »

Eigentlich ist es konstruktiv unmöglich, daß ein Gleichdruckvergaser bei auch noch so leichten Beschleunigen abmagert. Deshalb habe ich mich auch aus der Diskussion herausgehalten. Es findet auf jeden Fall durch das noch so langsame Öffnen der Drosselklappe ein höherer Durchfluss im Venturirohr statt; dadurch geht der Kolben etwas verzögert nach oben. Verzögerung bedeutet aber Anreicherung des Gemischs. Höchstens könnte der Lambda Wert bei wirklich sehr zurückhaltender Beschleunigung gleich bleiben. Aber abmagern?

Wenn der Wagen sonst läuft würde ich eher der Messmethode/ den Messwert nicht trauen.

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#13

Beitrag von V8 »

Willi hat geschrieben:Eigentlich ist es konstruktiv unmöglich, daß ein Gleichdruckvergaser bei auch noch so leichten Beschleunigen abmagert
Grund dafür steht oben ausführlich von mir erklärt.

Der von Gyula beschriebene Effekt wurde von mir übrigens an den SU
auch so gemessen bzw. beobachtet.
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#14

Beitrag von Pioniergeister »

die Stromberg magern bei meinem bei kleiner Last auch ab
fällt aber nur bei kalter Jahreszeit und bei 2..3 km Warmlauf auf,
da kann es schon mal passieren, dass er in die Luftfilter niest

bei Gas zurücknehmen fettet er dann an - lasse das aber so, weil er dabei einen sanften Lastwechsel macht

vielleicht sollten mal stärkere SU-Federn für die kalte Jahreszeit probiert werden

Alois
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#15

Beitrag von RobertB »

Pioniergeister hat geschrieben: vielleicht sollten mal stärkere SU-Federn für die kalte Jahreszeit probiert werden
Du meinst also für August 2014?! ;D ;D ;D

Btt:

interessant finde ich, dass Kerze 3 weiß/mager ist und Kerze 4 hellbraun/i.O., obwohl sie vom gleichen Vergaser versorgt werden. :genau:

Vlt. doch mal die 3 Vergaser angleichen, so dass alle 6 Kerzen möglichst gleiche Färbung haben.
Möglicherweise liegen die Lambda-Werte in den verschiedenen Lastzuständen dann näher zusammen.

Gruß Robert
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