Weber einstellen und optimieren

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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joerghag
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Weber einstellen und optimieren

#1

Beitrag von joerghag »

Da sich meine Weber-Orgie langsam zum Ende neigt habe ich mal meine Erfahrungen niedergeschrieben. Daß die Beschreibungen nicht bis ins letzte Detail sind möge man mir verzeihen, aber damit kann man ganze Bücher füllen. Für die Weberprofis unter uns sicherlich uninteressant und warscheinlich würden sie alles anders machen, für den Rest aber zur Nachahmung empfohlen :genau: :giveup (Natürlich auf eigene Gefahr!)

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Nach der Motorrevison meines TR250 funktionierte die ursprüngliche Weberkonfiguration,
bedingt durch einige gravierende Änderungen (Nockenwelle, Ventile, Verdichtung, Krümmer etc.), nicht mehr. Dies äußerte sich hauptsächlich in einer schlechten Gaßannahme im Übergangsbereich sowie in einem äußerst fetten Gemisch.

Da die üblichen Verdächtigen VG in Köln und IOZ Wartezeiten bis zu 3 Monaten hatten und ich von der letzten Einstellung bei VG auch nicht wirklich begeistert war, der Motor lief schon gut, aber auch viel zu fett, hab ich mich entschlossen die Sache selbst anzugehen. Diesen Werdegang werde ich hier mal beschreiben; wer allerdings denkt, dass dies eine günstige und einfache Alternative zu einer „professionellen“ Einstellung ist, der braucht eigentlich nicht weiter zu lesen.

Da ich die Sache „besser“ machen wollte (und auch gemacht habe) war von vornherein klar,
dass ein vernünftiges Equipment erforderlich ist. Sinnvollerweise besteht dieses mindestens aus:

1) einem Einfach-Synchrometer besser (in meinem Fall) einem 6-fach-Synchrometer,
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2) einer Breitbandlambdasonde mit Anzeige (und/oder PC-Software),
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3) einem CO-Tester,
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4) einer Zündpistole (am besten mit Drehzahlanzeige),
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5) einer Auswahl an verschiedenen Düsen etc. und
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6) Literatur zum Weber (z.B. Des Hammill, Heel Verlag).

An diesem Punkt hätte man schon 2 x einstellen lassen können. Aber egal……

Bevor es praktisch losgeht, muß erst mal das Grundwissen um die Funktionsweise der Weber DCOE Vergaser erarbeitet werden, wobei das Buch von Des Hammill ein guter Anfang ist. Um es vorweg zu nehmen, ausreichend ist dieses Buch nicht. In der Praxis merkt man schnell,
das sich die spanischen Weber doch in einigen Punkten von den italienischen Weber Vergasern unterscheiden. Insbesondere ist hier die Einstellung des Leerlaufgemisches Weber italienisch Grundeinstellung 1,5 Umdrehungen bzw. spanisch 2,5 Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn sowie die Einstellung der Schwimmer zu nennen. Auch die Größenbestimmung der Düsen und Venturis passen nicht zum TR250 Gußklumpen. Beim Mini mag es passen, hier gibt Des Hammill sogar einige Vorschläge zur Grundeinstellung.

Eine bessere Lektüre habe ich im Internet gefunden, die das Wesentliche sehr gut komprimiert beschreibt

https://www.tjwakeman.net/TR/WeberDCOEinfo.htm

Diese Seite gibt einen sehr guten Überblick über die Bestandteile sowie die Funktionsweise der DOCE-Vergaser.

Zusammengefaßt gibt es 2 Hauptdüsensysteme, die den Leerlauf, den Übergangs und den Lastbereich abdecken. Richtig gelesen diese 2 Düsensysteme (Leerlaufdüse und Hauptdüse)
decken alle drei Lastbereiche ab. Die Leerlaufdüse übernimmt dabei, über die Leerlaufgemischeinstellschraube den Bereich bis ca. 1200 U/min und über die Übergangsbohrungen den Teilastbereich bis ca 2800 U/min. Die Hauptdüse deckt den Bereich über 2800 U/min ab. Da diese aus 3 Komponenten besteht, ergeben sich hier aber einige Kombinationsmöglichkeiten (dazu später mehr). Das Beschleunigerpumpensystem lasse ich erst mal außen vor, da es für die Grundeinstellung keine Rolle spielt.

Ein sehr wesentlicher Punkt sind aber die Hauptventuris. Diese gibt es für Weber Vergaser in diversen Größen. Gebräuchlich sind hier 28,30,32 und 34mm beim 40er. Wer jetzt denkt, je größer desto besser, liegt völlig daneben. Die Hauptventuris bestimmen maßgeblich den Unterdruck, der sich im Ansaugtrackt entwickelt und der wiederum wird benötigt um den Übergangsbereich (über die Bypassbohrungen über der Drosselklappe) abzudecken. Aber auch dazu später mehr.

Zurück zum Ausgangspunkt:

1) Motor läuft generell zu fett und
2) Unrunder Motorlauf im Übergangsbereich.

Als erstes, bevor alle anderen Eingriffe vorgenommen werden sollte die Zündung sowie die Synchronisation der Vergaser überprüft werden, sonst kann man sich den Rest getrost sparen.
Dies ist naturgemäß bei Mehrfachvergaseranlagen wichtiger, aber auch ein einzelner Weber kann in seinen beiden Ansaugtrackten asynchron sein. Zuerst wird also jeder Vergaser für sich sychronisiert. Eine Anpassung ist bei den „moderneren“ spanischen Weber Vergasern über Luftbypassschrauben (meist mit einer weißen Kunststoffkappe abgedeckt) möglich. Danach werden im meinem Fall alle drei Vergaser zueinander synchronisiert. Wichtig ist dabei, dass die Anlenkgestänge alle im gleichen Winkel verlaufen, da es sonst zu Verschiebungen über den gesamten Hebelweg kommen kann. Die Synchronisation über den gesamten Drosselklappenweg lässt sich aber mit nur einem Synchrometer nicht wirklich bewerkstellige. Mit einem 6-fach-Sychrometer ist das aber kein Problem, funktioniert aber nur, wenn die Ansaugkrümmer keine Verbindung untereinander haben (beim Mini also nicht).

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Nachdem nun die Zündung überprüft ist und die Vergaser synchron laufen, sollten noch die Schwimmernadelventile und die offen/geschlossen Positon der Schwimmer kontrolliert werden dann kann das Abstimmen beginnen. Hier ist zu beachten, dass vom Leerlauf zum Vollastbereich gearbeitet wird, da Änderungen im Leer- bzw. Übergangsbereich eine perfekte Volllasteinstellung wieder zu Nichte machen können.

Zur Einstellung des Leerlaufgemisches werden die Lerrlaufgemischeinstellschrauben auf eine Grundeinstellung von 2,5 Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn (spanisch), bzw. 1,5 Umdrehungen (ital.) gebracht. Nun wird bei laufendem Motor, unter Beachtung der Motor-Drehzahl, die Einstellschraube in ¼ U im Uhrzeigersinn magerer gestellt solange sich die Drehzahl erhöht. Wir die Drehzahl geringer bzw. erhöht sich nicht geht das Spiel in die andere Richtung, bis die höchstmögliche Drehzahl erreicht ist. Dieses wird jetzt für jeden Drosselklappentrackt wiederholt. Im nächsten Schritt wir das Gleiche mit 1/8 Umdrehungen verfeinert. Jetzt sollte der Motor sauber im Leerlauf laufen und ein Vernünftiger CO-Wert, je nach Motor und Nockenwelle) gemessen werden. Weber mögen es untenrum durchaus etwas fetter, also darf der CO ruhig um 3,5 bis 4,5% liegen. Dieses Spiel wird mit anderen Düsen wiederholt, wenn mehr als ¾ U aus der Grundstellung heraus verstellt werden muß oder der Motor nicht mit einer Drehzahl von ca. 800-900 U/min sauber läuft. Hierbei bitte beachten, dass die Drosselklappeneinstellschraube nur ½ Umdrehung hereingedreht ist, der Leerlauf wird darüber nur feinjustiert, nicht eingestellt. Durch eine zu weit über die Einstellschraube geöffnete Drosselklappe kann schon eine Übergangsbohrung ungewollt im Luftstrom liegen, was die Einstellarbeiten am Leerlaufsystem zunichte machen würde.

Nachdem der Motor sauber im Leerlauf dreht geht es in Phase 2.
Damit wir keine Verfälschung durch das Beschleunigerpupesysten bekommen, geben wir langsam und gleichmäßig Gas bis ca. 2500U/min um zu schauen, ob der Motor sauber durchzieht. Dies geschieht am besten im Fahrbetrieb unter Last. Für eine Grobbeurteilung aber auch schon im Stand. Funktioniert das reibungslos, können wir uns Phase 3, den Hauptdüsen zuwenden.

Leider funktionierte dies bei mir nicht. Bei korrekter Leerlaufeinstellung ruckelte der Motor ordentlich im Übergangsbereich. Sowohl ein fetterdrehen der Lehrlaufschrauben als auch der Wechsel auf andere Düsen brachten erst bei einem Leerlauf CO von ca. 8-9% eine sauberen Übergangsbereich. Ansonsten blieb das Gemisch hier immer zu mager. Woran lag es also?

Wenn man sich das Übergangssystem eines Weber-Vergasers ansieht, kommt man irgendwann darauf, dass nicht genug Sog/Unterdruck anliegt, um genug Emulsion über die Übergangsbohrungen anzusaugen, die mit dem Öffnen der Drosselklappe nacheinander in den Luftstrom gelangen. Wie kann ich also den Luftstrom / Unterdruck erhöhen? An diesem Punkt kommen wir wieder zu den Hauptventuris. Verbaut waren bei mir die für TR’s üblichen 30er. In Verbindung mit meiner Nocke und dem Zylinderkopf schienen diese nicht genug Unterdruck für die Übergangsbohrungen zu erzeugen. Also in den sauren Apfel beißen und 28er Hauptventuris bestellen (6x 25,-). Eine Messung des Unterdrucks vor und nach dem Tausch der Venturis ergab einen Druckunterschied von ca. 0,1 Bar bei 1400 U/min. Das ist ganz schön viel und löst das Problem des unsauberen Übergangs. Nach diesem Umbau kann ich gut eine Düsengröße kleiner bei einem Leerlauf CO von 3,5 – 4% fahren. Der Übergangsbereich funktioniert jetzt auch sauber.

Nachdem dieses Problem, das mit Abstand größte und teuerste, überwunden war/ist konnte/kann jetzt mit der Einstellung des Volllastsystems begonnen werden. Hierzu schauen wir uns erst mal die Hauptdüse eines DOCE-Vergasers an. Diese besteht aus 4 Bestandteilen:

1) der Mischrohraufnahme,
2) der Luftkorrekturdüse,
3) dem Mischrohr und
4) der Hauptdüse.

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Da die Mischrohraufnahme und die Hauptdüse wohl keiner Erklärung bedürfen, wenden wir uns dem Mischrohr und der Luftkorrekturdüse zu. Die verschiedenen Mischrohre unterscheiden sich in ihren Durchmesser und in der Position und Anzahl/Größe ihrer Luftkorrekturbohrungen. Einfach gesagt bestimmt der Durchmesser die Menge an Benzin und
die Korrekturbohrungen den Anteil der Luft, die im Mischrohr zu einer Emulsion vermengt werden. Mit einem F16 Mischrohr werden die meisten Motoren laufen, wodurch es sich als Ausgangsbasis empfiehlt.

Da Weber-Vergaser prinzipbedingt zum Anfetten des Gemisches im obersten Drehzahlbereich neigen, ist noch eine Luftkorrekturdüse vorgesehen, mit der der Bereich ab ca. 5000 U/min beeinflußt wird. Diese sollte, nach der Literatur ca. 50 Punkte grußer sein als die Hauptdüse. D.H. 120er HD => 170er LKD. Für meinen Geschmack ist dieser Wert aber zu klein und ergibt ein immer noch zu fettes Gemisch. Beim TR kann durchaus eine 200/210er eingesetzt werden, dies sollte aber selbstverständlich überprüft werden.

Bisher konnten alle Einstellarbeiten gut über den CO-Tester und die Kontrolle des Kerzenbildes überprüft werden. Bei den Hauptdüsen und dem damit verbundenen Drehzahlbereich von über 2800 U/min empfiehlt sich spätestens jetzt eine Lambdasonde,
da schnell ein Motor zerstört werden kann. Ausgehend von meiner ursprünglichen Weberkonfiguration, die ja deutlich zu fett war, habe ich mich in 5er Schritten von 120er auf 100er Hauptdüsen heruntergearbeitet und dabei jedes Mal eine Testfahrt mit Lambdasonde vorgenommen und das Kerzenbild kontrolliert. Nachdem der Bereich bis 4800 U/min nun schön gleichmäßig (noch etwas zu hoch) bei einem Lambda zwischen 0,80 bis 0,90 mit dem F2 Mischrohr liegt und das F16 zu Fehlzündungen über 4500 U/min tendiert, werde ich demnächst noch mal ein F11 probieren, das zwischen dem F2 und dem F16 liegt. Im oberen Drehzahlbereich 5000 – 6000 U/min liegt das Lambda mit der 210er Korrekturdüse noch zu hoch bei 0.95-0,98. Mit einer 200er beim F2 oder einer 180er beim F11 Mischrohr sollte das aber auch erledigt sein.
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Abschleißend bleibt zu sagen, daß sich das alle leichter anhört als es wirklich war. Es hat zeitweise richtig Nerven gekostet, aber ein ganz neues Verständnis für die Webervergaser gebracht. Diese sind, wenn man das System richtig verstanden hat, hervorragend auf jeden Bedarfsfall einzustellen. Zusammen mit der Unterdruckverstellung (ja, auch das funktioniert bei Weber Vergasern) und einem Lambda zwischen 0,9 und 1 im Teillastbereich, sollte der Verbrauch jetzt auch deutlich niedriger sein. Vom Durchzug und Fahrgefühl ist es aber auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung. Jetzt fehlt noch abschließen ein Prüfstandlauf.

Gruß Jörg
P.S.: Vielen Dank an alle die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Besonders an Harry der mich dazu ermutigt hat.
Zuletzt geändert von joerghag am 03.11.2010, 09:07, insgesamt 2-mal geändert.
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#2

Beitrag von kawedo »

Hallo Jörg,
klasse "Lehrbuch" :klatsch:

Gruß
Charly
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#3

Beitrag von roulli »

Respekt Jörg!

Dein Bericht ist meines Erachtens ein einzigartiger Uberblick, über das was man braucht und tun muss, wenn man die 3-fach Flachstrom-Vergaser selbst abstimmen möchte und es einem weniger auf die letzten 3 PS ankommt, als sicherzustellen, dass der Motor nirgedns zu fett, oder schlimmer, zu mager läuft.

Das Einzige wo ich erstaunt bin, ist die Tatsache, dass du mit der 260° Newman Nocke und den 30iger Venturis nicht genügend Unterdruck hast, um im Ubergang nicht abzumagern.

Rein theoretisch, müsste meine 280°PI Nocke, weniger Unterdruck-Signal bringen und ich komm mit den 30iger Venturis in den spanischen DCOE 151, mit 3,5 -4 %CO im Leerlauf aus.

Vielleicht hättest du mit fetteren Leerlaufdüsen das Ubergangsgemisch anfetten können, und dann im Leerlauf den CO durch Reindrehen der Leerlaufgemuschschrauben, den CO unter 4% bringen können.

Aber wenn du oben rum keinen Leistungsmangel verspürst, dann ist ein kleinerer Venturi sicherlich die bessere Wahl.

Nochmals Danke für den schmucken Bericht!

Grüsse, Patrick
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#4

Beitrag von voltri »

Jörg, super!
Stell's doch bitte einfach ins TRiki ein. Dann geht's nicht so schnell in der Masse der Threats unter.
Gruß
Rolf
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#5

Beitrag von gelpont19 »

:klatsch: :klatsch: :klatsch: - starke Abhandlung - vor allem - konsequent zu Ende gegangen - Hut ab

win
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#6

Beitrag von joerghag »

voltri hat geschrieben:Jörg, super!
Stell's doch bitte einfach ins TRiki ein. Dann geht's nicht so schnell in der Masse der Threats unter.
Gruß
Rolf
Habe es erst einmal im Triki unter Vergaser\Weber_Grundbeduesung
verlinkt.

Gruß Jörg
Zuletzt geändert von joerghag am 02.11.2010, 00:54, insgesamt 1-mal geändert.
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#7

Beitrag von joerghag »

roulli hat geschrieben:Respekt Jörg!

.....



Vielleicht hättest du mit fetteren Leerlaufdüsen das Ubergangsgemisch anfetten können, und dann im Leerlauf den CO durch Reindrehen der Leerlaufgemuschschrauben, den CO unter 4% bringen können.

Aber wenn du oben rum keinen Leistungsmangel verspürst, dann ist ein kleinerer Venturi sicherlich die bessere Wahl.

Nochmals Danke für den schmucken Bericht!

Grüsse, Patrick

Hatte ich mit einer modifizierten 50F6 gemacht. Aber unter 6% CO
im Leerlauf war mir der Übergang noch zu ruppig. Vieleicht liegt es daran, daß die Newman-Nocke einen vergeleichsweise großen Hub hat.
Das in Verbindung mit den größeren Auslaßventilen und dem Fächerkrümmer könnte der Grund sein.

Gruß Jörg
P.S.: Das lange Telefonat mit Dir hat mir damals auch sehr geholfen!
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#8

Beitrag von gelpont19 »

Jörg - bin Deinem Link mal gefolgt und hab das gelesen (nicht alles verstanden :? ) aber soweit ich folgen konnte, geht´s da um die 4Zyl.

Heisst das - da Du ja nen 6er hast - es ist alles so auch für 6er zu übernehmen, was die Einstellung angeht ? Oder geht das evt. sogar besser als beim 4er, was die Übergänge der 3 Drehzahlbereiche angeht ?

....noch ne Frage : Hätte das auch alles so geklappt, wenn de Deine Zündkurve nicht selbst kreiert hättest (123 USB) ?

win
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#9

Beitrag von joerghag »

gelpont19 hat geschrieben:Jörg - bin Deinem Link mal gefolgt und hab das gelesen (nicht alles verstanden :? ) aber soweit ich folgen konnte, geht´s da um die 4Zyl.

Heisst das - da Du ja nen 6er hast - es ist alles so auch für 6er zu übernehmen, was die Einstellung angeht ? Oder geht das evt. sogar besser als beim 4er, was die Übergänge der 3 Drehzahlbereiche angeht ?

....noch ne Frage : Hätte das auch alles so geklappt, wenn de Deine Zündkurve nicht selbst kreiert hättest (123 USB) ?

win
Hi win,
was die Einstellung der Weber angeht ist es eigentlich egal ob man 1,2 oder 3 Weber verbaut hat. Lediglich die Grundbedüsungen auf der Seite sind natürlich nur für die 4-Zylinder.

Die in der Literatur zu findenden Grundbedüsungen für die 6-Zylinder
habe ich aus diversen anderen Quellen im Triki hinterlegt:

https://www.tr-freun.de/triki/doku.php? ... dbeduesung

Die 123-USB spielt bei der Einstellung der Weber nur eine untergeordnete Rolle. Du kannst die Kurve der Vorverstellung halt, wenn man die Muße hat, etwas an die Gemischzusammensetzung in den einzelnen Drehzahlbereichen anpassen.

Wichtiger ist, daß man bei der 123-USB die Unterdruck-Frühverstellung an
das tatsächliche Unterdruckneveau anpassen kann. Die Unterdruckverstellung der normalen 123 hätte bei meinen, jetzt relativ hohen Unterdruckverhältnissen, zu früh und zu weit in den Vollastbereich eingegriffen.

Gruß Jörg
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Re: Weber einstellen und optimieren

#10

Beitrag von joerghag »

... man, wie die Zeit vergeht. Habe heute (nach fast 5 Jahren) endlich mal mal etwas Zeit bei Schnippel verbracht
und die Weberbedüsung auf dem Rollenprüfstand optimiert. Dabei habe ich meine "Sprittsparbedüsung" zugunsten ein paar PS und immerhin +20 Nm abgeändert. Die Karre war vorher ja auch echt lahm. :kopfklatsch
Als Hauptdüse habe ich jetzt eine 115 statt 100 und die Luftkorrektur ist jetzt eine 180 statt 200.
Die Versuche mit dem F16 und dem F11 Mischrohr verliefen wie schon grob ausgetestet nicht so gut, sodass es beim F2 bleibt.

Bild

Vielen Dank Ralf für die Geduld bei den Testläufen :klatsch:

Gruss Jörg
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Re: Weber einstellen und optimieren

#11

Beitrag von tr_tom »

joerghag hat geschrieben:... man, wie die Zeit vergeht. Habe heute (nach fast 5 Jahren) endlich mal mal etwas Zeit bei Schnippel verbracht
und die Weberbedüsung auf dem Rollenprüfstand optimiert. Dabei habe ich meine "Sprittsparbedüsung" zugunsten ein paar PS und immerhin +20 Nm abgeändert. Die Karre war vorher ja auch echt lahm. :kopfklatsch
Als Hauptdüse habe ich jetzt eine 115 statt 100 und die Luftkorrektur ist jetzt eine 180 statt 200.
Die Versuche mit dem F16 und dem F11 Mischrohr verliefen wie schon grob ausgetestet nicht so gut, sodass es beim F2 bleibt.

https://www.abload.de/img/mobile.2bjjh0.jpg

Vielen Dank Ralf für die Geduld bei den Testläufen :klatsch:

Gruss Jörg
Hallo Jörg,

tolle Kurve!

Dein TR5 hat nun 138 PS bei 4700 U/min.

Habe ich das richtig gelesen?

Gruss
Thomas
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Re: Weber einstellen und optimieren

#12

Beitrag von gelpont19 »

Moin Joerg,

...eigentlich hatte ich mit den Webern mehr Leistung erwartet - aber das Drehmoment sieht gut aus :!: :klatsch:

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Re: Weber einstellen und optimieren

#13

Beitrag von joerghag »

Hallo Thomas, hallo Win,

fast richtig, sind 142,5 Norm/PS bei 4700U/min. Wieso sollten es mit
den Webern mehr PS sein? Der Motor ist ja mit der 260 Newman-Nocke
als Drehmoment Konzept aufgebaut, was man ja auch am Leistungs
und Drehmomentverlauf sieht. Mit einer anderen Nocke wären natürlich
auch noch höhere PS-Leistungen möglich, aber bei einer deutlich höheren
Drehzahl. Generell bringen die Weber-Vergaser ja auch eher da etwas, wo
es in Bereiche mit hoher bis sehr hoher Drehzahl geht. Aber wenn sie vorhanden
sind.... und sie klingen so schön :D

Ich habe bei Schnippel die Kurve eines fast identischen Motors mit
Strombergvergasern gesehen, die praktisch gleich war. Zwar einen Tick
weniger max. Drehmoment, dafür aber praktisch eine waagerechte Linie.

Gruss Jörg
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