Zylinderkopfdichtung TR4 die zweite

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voltri
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Zylinderkopfdichtung TR4 die zweite

#1

Beitrag von voltri »

folgendes Problem kann ich nicht lösen:
bei montiertem Kopft tritt über das Gewinde der Mutter des 10. Bolzen Kühlwasser aus. Nach Demontage des Kopfes wurde im gesamten Bereich der Dichtung Wasser festgestellt.
Gemacht wurden: Block und Kopf geplant, Payen-Dichtung mit einem Hauch Silikon versehen, ARP-Bolzen neu, Anzug mit 140 nm und warm nachgezogen. Kopf ist nach Test mit beschränten Schraubermöglichkeiten an dieser Stelle rißfrei. Wasseraustritt durch Abnehmen des Kühlerdeckels (kein Druck mehr) gestoppt.
Wie bekomme ich den Wasserkreislauf dicht?

Rolf :giveup
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MadMarx
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#2

Beitrag von MadMarx »

ich schmiere die ZK dichtung immer dünn mit silicon ein. beim letzten mal habe ich es zum test mal mit hylomar versucht - scheint auch zu gehen.

zum wasser - ich vermute einen riss im bereich der stehbolzen.
sobald die bolzen unter zug sitzen geht der riss auf und das wasser steigt am bolzen hoch bis zum ventiltrieb. kommt bei den TR3/4 leider vor. besonders der bolzen neben der steigleitung für die kipphebelwelle ist davon betroffen.
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#3

Beitrag von voltri »

ich muß vorausschicken, der erste Versuch hat noch desolater geendet. Die Dichtung wurde trocken montiert und mit "nur" 140 nm lt. WHB angezogen, Wasser und Öl in Mengen unter der Dichtung, im Brennraum und Wasser in der Wanne. Die Buchsen waren zu diesem Zeitpunkt unten dicht.
Ich habe den Block danach zum Planen gegeben, die unteren Dichtflächen für die Buchsen wurden wg. recht weit fortgeschrittener Korrosion bearbeitet und der Block soweit abgetragen, daß der notwendige Buchsenüberstand wieder hergestellt wurde. Die Dichtung schließt den Brennraum im Gegensatz zum ersten Versuch jetzt vollständig ab. Beim Einstellen der Vergaser mit Colourtune ist ein sauberes Brennbild erkennbar. Bei Wasser im Gemischt sieht man bekanntlich nix.
Denke nach wie vor, die Dichtung bzw. das Verpressen ist das Problem. Merkwürdig ist, daß selbst 175 nm (!) nicht ausreichen eine heißwasserdichte Verbindung herzustellen. :giveup
Rolf
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voltri
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#4

Beitrag von voltri »

@mm. "ich vermute einen riss im bereich der stehbolzen".

ich durchaus auch. Nur, bin ich im vergangenen Hebst mit der Kiste über die Alpen gebrettert ohne irgendein Problem wie verlorenes Wasser, rätselhafte Vermehrung des Öls oder die bekannten weißen ablagerungen. Das anläßlich der Revision abgelassenen Öl war definitiv frei von Wasser. Danach mit ausreichend Frostschutz überwintert, ausgebaut und zerlegt und nicht mehr dicht. das spricht gegen einen Riß. Obwohl, man hat schon Pferde kotzen sehen.
Christian, kannst mir für Dein Silikon eine Produktempfehlung geben? Meine Mittelchen reichen bis 250°, ob zulässige Spitzen- oder Dauerbelastung sei dahingestellt. Denke, das könnte knapp werden.
R.
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Silikon an Zylinderkopf Dichtung

#5

Beitrag von TR4play »

Hi,
wuerde hier kein Silikon benutzen. Bei mir wurde "Copper Spray-A-Gasket". hergestellt von Permatex benutzt und ich habe (bisher) kein Kuehlwasserproblem.
Permatex schreibt:
Copper Spray-A-Gasket is a special copper-filled adhesive sealant, designed to improve heat transfer and eliminate hot spots. Effective in temperatures
from -49 degr. C to 260 degr. C. Copper Spray-A-Gasket fills minor irregularities and is especially effective in sealing non-absorbent surfaces. It prevents seizing of base connections and threaded fittings and is specially for exhaust manifolds, cylinder heads and turbocharger flanges.
No financial interest in this product.
Cheers
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MadMarx
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#6

Beitrag von MadMarx »

die masse die ich verwende heißt würth silikon spezial. keine ahnung ob da 210 oder 250 auf der packung steht, jedenfalls hat sie eine freigabe für den ZK. bisher jedenfalls noch nie versagt. besonders im bereich der wasserlöcher gaaaanz dünn auftragen, sonst sind die löcher beim zusammenschrauben zu.
nicht warten bis die masse aushärtet, sondern sofort montieren.
dann motor ca. 10 min bei 1500-2500 laufen lassen, bis der motor warm ist, dann WARM nachziehen. nimm die bastuck stahldichtung für den ZK, daß ist derzeit meiner meinung nach die beste dichtung.
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#7

Beitrag von gelpont19 »

Kopfdichter -

ich möchte mal einen Toast auf Hylomar blau ausbringen. Auch wenn einige jetzt denken : der mit seinen LR´s ....

Ein LR Diesel hat bekanntlich ne höhere Kompression, als unser TR Motörchen. Die Flächen - muss ich zugeben sind allerdings auch grösser bei der Maschine. Auch ich habe wie Ovi-wan früher bei den ersten Überholungen flüssigdichtungsfrei arbeiten wollen und Undichtigkeiten trotz vorgeschriebener und eingehaltener Drehmomente geerntet.

Hylomar war und ist nach dem 3. Kopfwechsel mein Favorite! Das blaue Zeug mit dem Finger sensibel um alle Löcher verteilt aufgetragen - besonders um die Wasserkanäle - hat mir nie mehr ne Undichtigkeit beschert. Aller dings muss es dünn und gleichmässig aufgetragen werden und ne Haut bilden. Eile ist hier unangebracht. Gerade unter extremen Wärmebedingungen, wenn man Piste "mit dem Wind" fährt, und man verminderte Kühlung hat, zeigt sich, ob die ZKDichtung den Anforderungen gewachsen ist. Ich habe etliche Fzg. gesehen, die unter diesen Bedingungen ihre Dichtung abgekocht haben.

Das blaue Zeug ist wirklich gut. Die Dichtung muss es aber auch sein - und richtig eingelegt (Vorderseite - Rückseite!)

...der win
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#8

Beitrag von TR6_Java »

Auch wir haben immer die Hylomar verwendet, sowohl bei den 4 Zyl. als auch bei den 6er. Probleme gabs mit der Hylomar nie, ohne jedoch schon.
Diese Dichtmasse ist leider nicht mehr so gut zu verarbeiten wie früher, da die Streichfähigkeit schneller nachlässt als früher. Ist aber immer noch meine bevorzugte Dichtmasse, da ich aus Erfahrung damit nie Probleme hatte. Ich glaube das Patent stammte mal von Rolls Royce.
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#9

Beitrag von voltri »

habe mir die ganze Geschichte noch mal durch den Kopf gehen lassen. Die Wassertropfen auf der gesamten Dichtung deuten doch eher auf ein Problem mit der Dichtung.
Hat jemand Erfahrung mit der Composite-Dichtung von L.? trocken oder besser naß montieren? Drehmoment 140nm + X? Wäre schade, wenn ich das Ding in Anbetracht des Preises verbraten würde....
R.
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#10

Beitrag von MadMarx »

das drehmoment bitte nicht höher als 140.....die stehbolzen und gewinde sind bei dem motor ziemlich an der grenze.
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#11

Beitrag von gelpont19 »

@ Rolf - auch wenn ich jetzt Schelte kriege...

Reihenfolge beim Anziehen haste sicher beachtet ....??
Wie haste angezogen erst alle mit 40, dann 100, dannn ???
Waren alle Elemente (im Gewinde) gleich leicht- / schwergängig...?
Wann ist der Drehmomentenschlüssel das letzte mal kalibriert worden...?

Hör jetzt lieber auf....
Würde die Dichtung nicht wiederverwenden, sondern ne Neue kaufen...
Für mich war das immer ne sehr sensible Aktion, für die ich mir viel Zeit gegönnt habe....

win
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#12

Beitrag von voltri »

@ win
dichtung war mit dem Bördel nach oben aufgelegt. Reihenfolge beim Anziehen beachtet. Anzug erster Versuch: 60, 90, 120, 140 zzgl. Nachziehen mit 1/4 Umdrehung.
zweiter Versuch mit neuer Dichtung: nachziehen in zwei Schritten bis 175 nm, also Anwendung von Gewalt...
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#13

Beitrag von TRdry »

voltri hat geschrieben:nachziehen in zwei Schritten bis 175 nm, also Anwendung von Gewalt...R.
Ich kenne die geometrischen Daten der Bolzen nicht auswendig, wenn nicht vorher die Gewindelöcher ausreißen ist irgendwann die Streckgrenze überschritten. :-(
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#14

Beitrag von MadMarx »

alte racer weisheit: nach fest kommt ab. :)
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#15

Beitrag von Gyula »

Hi!

.......und zu viel Druck hast du nicht im System?

Gyula
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