sehr interessant - informativ - hilfreich
zusammengefasst in Stichworten:
"Laserstrahlschweißen bei Grauguss"
Grauguss unterscheidet sich grob im Graphitaufbau (Kugel- oder Lamellengraphit).
Oldtimermotoren bestehen aus Lamellengraphit, bei dem beim Abkühlen spontan eine martensitische kristalline Struktur entsteht, die bei falscher Handhabung zu Rissen führt. Um das zu verhindern braucht es eine leistungsstarke Laserstrahlquelle (hier Nd:YAG) und die richtigen Zusatzwerkstoffe (umfassendes Know-how).
Vergleich/Vorteil Laser vs. WIG:
- keine bestimmte Stromstärke einzustellen , um die Schmelztemperatur (Grauguss ca. 1500°C) – zu erreichen, um dann unter Berücksichtigung der kritischen Bereiche der durch die Streckenenergie beeinflussten Abkühlgeschwindigkeit (sowohl in der Schweißnaht als auch in der WEZ Wärmeeinflusszone!) durch Abschmelzen des Zusatzwerkstoffs die gewünschte metallurgische Verbindung herzustellen.
- Qual der Wahl des richtigen Schweißzusatzes (Lichtbogenschweißverfahren). Welcher Zusatz passt am besten – Nickel, Bronze oder ein „weicher“ Stahl?
(hyperaktive Reaktivität des Graugusses nur mit reinem Nickel ?)
- so gut wie keine Streckenenergie (in der Temperatureinflusszone entsteht keine kritische martensitische Zone)
Farb-Eindringprüfung hätte zu einer zu kurzen Riss-Anzeige geführt, da durch Kalk- und Korrosionsprodukte aus dem Kühlwasser der Haarrissbereich zugesetzt wäre (keine zuverlässige Anzeige der Riss-Enden).
Auszüge aus o.g. Artikel:
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Das Laserstrahl schweißen ist aber nicht narrensicher;
ignoriert der Schweißer Fehler, die er sieht, macht es auch hier sofort oder später im Werkstück „Krack“.
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Fazit
Grauguss lässt sich mit dem Laserstrahl schweißen. Es entsteht kein Risiko für das geliebte Objekt, weil kein Verzug es möglicherweise unbrauchbar macht. Ein mechanisches Nachbearbeiten der instandgesetz en Stelle ist angesichts der nur geringen optischen Veränderung nicht erforderlich. Zudem ist es bei in Zukunft auftretenden Schäden beliebig oft wiederholbar. Das Beseitigen des Risses am Wassermantel durch Laserstrahlschweißen war auf den ersten Blick nicht gerade billig. Die Schleif- und Schweiß arbeiten erforderten sechs Arbeitsstunden, die mit 100 €/h zu vergüten waren. Wäre man die Reparatur mit Wolfram-Inertgasschweißen angegangen, hätte man sich jedoch dem Risiko des Misslingens der Arbeiten ausgesetzt. Insofern kam das Laserstrahlschweißen auch nicht teuer, weil der Motor sofort danach einbaufertig war und keine im Zusammenhang mit dem Wolfram-Inertgasschweißen erforderlichen kostenträchtigen Arbeiten (sämtliche Anbauaggregate abbauen, Öl ablassen, Ölwanne, Zylinderkopf usw. demontieren, Vorwärmen und Wärmenachbehandeln sowie anschließender Zu sammenbau) anfielen. Allerdings bleibt häufig das Problem, einen kompetenten Laserstrahl-Schweißbetrieb mit der notwendigen Zeit für derartige Schweißaufgaben zu finden.