TR4A-Motor läuft "unrund"

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Frank2005
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TR4A-Motor läuft "unrund"

#1

Beitrag von Frank2005 »

Hallo zusammen.

Nach einer 1.000 km Tour mit meinem TR4A an die Nordsee und zurück nach Hause scheint mein Motor nun nicht mehr ganz rund zu laufen. Auf jedenfall blubbert er im Standgas doch etwas "abgehackter" als vorher und der Motorblock bewegt sich auch etwas unruhiger. So als ob er nur auf 3 Zylindern laufen würde. Der Zündfunke kommt aber auf allen Kerzen an, die auch alle "normal" aussehen. Verteiler ist sauber. Wenn ich die Zündkabel bei laufendem Motor nach und nach abziehe, dann scheint bei den beiden hinteren Zylindern weniger Unruhe zu entsehen als bei den vorderen Zylindern. Beim Fahren habe ich keine Veränderung oder gar Leistungsverlust bemerkt.

Hat jemand ne Idee, was da los sein könnte? Ventile? Vergasermischung? Oder was anderes?

Gruss aus Trier.

Frank2005 :o :o
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HansG
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#2

Beitrag von HansG »

Hallo Frank,
mein 4er lief nach dem Überholen und Sychronisieren/ Einstellen der Vergaser,vor allem im Leerlauf erheblich runder und damit viel besser. Voraussetzung ist natürlich, dass Zündungs- und Ventileinstellung stimmen.
Die Zylinder werden ja paarweise von je einem Vergaser versorgt, also könnte es sein, dass es bei Dir an einem der beiden liegt.
Da Du keinen Leistungsverlust bemerkt hast, halte ich ein Laufen auf nur 3 Zylindern für unwahrscheinlich. Ich hatte mal einen Zündkerzenstecker vergessen aufzustecken, das merkte ich noch im Stand beim Gasgeben sehr deutlich. Das kannst Du leicht nachtesten und dann weisst Du was ich meine.
Viel Glück bei der Fehlersuche!
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
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lobo
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#3

Beitrag von lobo »

Hallo
Hatte dieses Problem auch plötzlich, allerdings an meinem TR 250. War ganz simpel. Musste nur das Standgas neu einstelle, da sich anscheinend die eine Einstellschraube der Dpppelvergaser verstellt hatte und das Ganze nicht mehr synchron lief! Ich hoffe, der Tipp hilft und sonst :idea:

Gruss aus der Schweiz
Lobo
HolgerS
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#4

Beitrag von HolgerS »

Hört sich nach Vergaser, Zündung oder Ventilspiel an. In der Reihenfolge würde ich das mal einkreisen. (Laufen die Vergaser synchron und haben die richtige Standgas-Einstellung, dann die Zündung checken, usw.)
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Frank2005
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#5

Beitrag von Frank2005 »

Hallo zusammen. Danke an alle für die Tips.
Ich bin gestern mal euren Anregungen nachgegangen (bei satten 35 Grad Aussentemperatur (und in der Garage wohl noch ein paar Grad mehr - aber immerhin schattig) und habe folgendes rausgefunden:

- Vergaser arbeiten beide normal und synchron, Einstellung des Standgases/Gemisches ändert nichts
- Elektrik ist okay, Verteiler sauber, Funken sind an allen Kerzen da.
- Ventilspiel (0,25mm) okay
- Bei der Kompressionsprüfung der Zylinder (mein Daddy hatte ein archaisch anmutendes Gerät in der Garage) kam dann raus, dass 1,2, 4 einen Druck von 10,5 bar haben. Nr. 3 allerdings nur 6,5. Hier scheint die Ursache zu liegen! Was denkt ihr?

Hier ist aber nun mein Amateurwissen am Ende. Was nun??? Ventile? Kolben? Kopfdichtung? Oder was ganz anderes?

Da ich das wohl kurzfristig nicht repariert bekomme, würde mich auch interessieren, ob man eures Erachtens in dem Zustand überhaupt noch fahren sollte oder das Problem erst angehen müßte. Fahren ginge theoretisch noch, da die Leistung beim Fahren völlig okay scheint.

Gruss aus Trier. Frank2005 :o
HolgerS
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#6

Beitrag von HolgerS »

Das hört sich nicht gut an. Ich tippe mal auf einen gebrochenen Kolbenring. Grundsätzlich ist der Kompressionswert nicht so tragisch solange er gleichmässig auf allen Zylindern ist und nicht so niedrig wie bei Deinem 3ten. Da muss der Kopf wohl oder übel in nächster Zeit irgendwann einmal runter und der kolben muss raus, um der Sache auf den Grund zu gehen...... Wenn Du das nicht sofort angehen willst, würde ich nur noch im Teillastbereich fahren, damit die Teile nicht unnötig strapaziert werden.
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#7

Beitrag von Eckhard »

Wenn man etwas Motoröl in das Kerzenloch gibt und misst nochmal die Kompression so wird der angezeigte Wert höher sein wenn die Luft an den Kolbenringen vorbeigeht. Das Öl bremst die Undichtheit . Natürlich nur zum Test. Wird der Wert nicht wesentlich größer so könnte es ein Ventil sein das undicht ist. Ich hoffe ich habe mich richig ausgegdrückt

Eckhard
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#8

Beitrag von Frank2005 »

Hallo Holger, hallo Eckhard.

Danke für die Tips. ich werde das mal ausprobieren mit dem Öl... wird aber wohl eher nächste Woche bei mir wieder zeitlich klappen. Ich werde dann informieren über die Erfolge oder Mißerfolge.

Gruss. Frank2005 ;-)
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Patrick
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#9

Beitrag von Patrick »

HolgerS hat geschrieben:Hört sich nach Vergaser, Zündung oder Ventilspiel an. In der Reihenfolge würde ich das mal einkreisen. (Laufen die Vergaser synchron und haben die richtige Standgas-Einstellung, dann die Zündung checken, usw.)
Ja ja die Ferndiagnosen... Also eigentlich alles kaputt oder?

1. Stell die Ventile ein (ggf Kompressionsproblem)
2. kriegt er genug Sprit, evtl Filter erneuern
3. Zündkerzen rausschmeissen und neue rein
4. Zündung neu einstellen
5. Kühlung ok, bei der Hitze gute Frage
6. Vergaseeinstellung prüfen

Grüsse
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#10

Beitrag von Frank2005 »

Hallo zusammen.

So. Ich habe mal alle "kleineren" Sachen geprüft:
1. Ventileinstellung, 2. Benzinfilter, 3. Zündkerzen, 4. Zündeinstellung, 5.Vergaseeinstellung. War alles im grünen Bereich, leider, denn das Problem war immer noch da.
Gestern habe ich dann den Zylinderkopf runter gemacht und das sah dann weniger gut aus. Die Ventile sind teilweise "verbrannt" und stark abgenutzt und die Ventilsitze haben sich auch nach innen gearbeitet. Dazu kommt noch Spiel an der Kipphebelwelle, d.h. die Hebel selbst haben Spiel und die Buchsen müssen neu gemacht werden. Die Kolben, Kolbenringe und die Wände sind noch gut.

Was nun??? Ich denke da führt kein Weg an einem neuen oder überarbeiteten Zylinderkopf vorbei. Oder hat jemand ne bessere Idee? Da waere dann alles wieder fit. (Plus die Buchsen natürlich noch).

Hat jemand Erfahrung, wo ich einen Zylinderkopf preisgünstig und schnell herbekomme und was sowas kostet. Bevorzugt Austausch (Der alte Kopf ist okay, keine Risse).

Gruss und danke.

Frank :o :giveup :kopfklatsch
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Wolfgang
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#11

Beitrag von Wolfgang »

Hallo Frank,
ich würde Dir empfehlen von einem Motoreninstandsetzer den Kopf
begutachten zu lassen (vielleicht gibt es jemand im Forum der einen
guten in deiner Nähe kennt). Warum sollte man den Kopf nicht mit
neuen Ventilen, Führungen, Federn usw. überholen können ?
Ich habe das jedenfalls mit meinem Tr6-Kopf so gemacht.
Das Kipphebelwellenspiel hatte ich auch(warscheinlich wegen Ölmangel),
hier habe ich die komplette Kipphebelmimik im Austausch vorgenommen.

Gruß, Wolfgang
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#12

Beitrag von Frank2005 »

Hallo Wolfgang.

Danke fürs Feedback :!:

Kennt jemand eine Werkstatt, die sowas machen kann?
Raum Trier wäre genial, aber Raum Westen/Süd-Westen geht komplett natürlich auch.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Gruss

Frank
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Wolfgang
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#13

Beitrag von Wolfgang »

@ Frank,
wenn es vernünftig gemacht werden soll, fallen an Materialien Ventile und
Ventilführungen, evtl. Ventilfedern und Kleinteile an.
An Arbeit, ist der Kopf zu demontieren, später wieder zu montieren und
um evtl. Verzug zu beseitigen, sollte er geplant werden.
Weiter, müssen die Ventilsitze nachgefräst, die alten Ventilführungen
herausgedrückt, die neuen Führungen eingesetzt und aufgerieben werden,
danach Ventile einschleifen.
Später brauchst Du noch einen Zylinderkopfdichtungssatz.
Zu den Kosten: Ich musste die Positionen zusammensuchen und kann sie nur überschläglich für meinen 6er-Zyl.-Kopf weitergeben, das lagen sie
bei ca. 600 € o. MwSt.
Wenn Dir das nicht zuweit ist, mein Motorenüberholer hat seinen Betrieb
im Raum Köln.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.

Gruß, Wolfgang
Carco
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#14

Beitrag von Carco »

sorry
Zuletzt geändert von Carco am 21.08.2007, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
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#15

Beitrag von Frank2005 »

Hallo zusammen.

Erst mal danke für die zahlreichen Tipps :klatsch:

Ich habe eine Motor-Werkstatt gefunden in Trier, die mir neue Ventilsitze einsetzt (nur Einlassventile erforderlich) und das zurechtfräsen der Sitze komplett übernimmt. Ausserdem habe ich den gestrigen Tag damit verbracht, so einiges an Ersatzteilen (ne ganze Kiste voll, Ventile, Buchsen, K-H-Welle, Federn, Teller etc. - Hat mich zwar arm aber glücklich gemacht... smile) zu besorgen. Werde den Block "machen lassen" und mich dann in den nächsten Tagen daranbegeben den Motor wieder zusammenzubauen. Hoffenlich passt alles (ist ja leider nicht immer selbstverständlich) und ich kann die restlichen Sommertage noch etwas im Durchzug geniessen ;-)

Gruss aus Trier. Frank2005
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