4. Zyl defekt?

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

Moderator: TR-Freunde-Team

Gyula
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 3695
Registriert: 23.02.2006, 00:00
Wohnort: Wien, Harmannsdorf
Hat sich bedankt: 61 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

#46

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ich würde jetzt wohl den pragmatischen Weg gehen.
Du sagst ja, dass die Zylinderwand keine Riefen hat.
Ich würde nur die Kolbenringe gegen gleiche neue tauschen und alles wieder zusammenbauen.
Du wirst wahrscheinlich einen mehrteiligen Ölabstreifruing finden...


Gyula
US -TR6 -Bj. 74 - 9,75:1 - 280° Kent NW - 2x SU HS6 - 123 Zündverteiler (USB)
Diff Aufhängung verstärkt - Farbe carmin red - Dayton Speichen - Autoradio Blaupunkt Köln
Benutzeravatar
voltri
Profi
Profi
Beiträge: 1398
Registriert: 31.07.2006, 23:00
Wohnort: Buxtehude.............TR4
Kontaktdaten:

#47

Beitrag von voltri »

Teile des Ölabstreifrings dürften eher nach unten wegfallen. Der Minutenrig käme schon eher in Betracht. Schön zerkleinert durch den Auslaß weggeblasen.
Bin gespannt, welche Ursache sich tatsächlich herausstellt.
Ich habe übrigens bei der Revision der Revision meines Motors im Ölfiltergehäuse viele, viele kleine Metallkügelchen gefunden, die wie Strahlgut aussehen. Weiß auch keiner, wie die hineingekommen sind...
Rolf
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#48

Beitrag von MadMarx »

es gibt zwar grauguß mit kugelgraphit, aber die matalurgischen eigenschaften erstrecken sich in erster linie auf verarbeitungsqualität und eine gewisse schmiedbarkeit, und vorallem zugfestigkeit.
so konnte man aus kugelgraphit (GGG) werkstücke wie kurbelwellen, turbienenschaufeln usw. herstellen.

die triumph zylinderköpfe sind sicher nicht aus grauguß mit kugelgraphit hergestellt, sondern aus lamellengraphit guß (GGL).

richtig ist, daß durch die graphiteinlagerungen, welche sich mit öl durchtränken, die oberflächen gute gleiteigenschaften haben, daher sind beim TR4 die büchsen gegossen.

der durchmesser der graphitkugeln ist winzig, weniger als 1/1000mm schätze ich.

da kann also nichts herausbrechen und im kopf oszilieren.
ich vermute den kugeldurchmesser von dem bild auf 3-5mm. da ist vielleicht eine stahlkugel oder tatsächlich ein kiesel mal durch die ansaugleitung in den motor gelangt.

der zylinderkopf ist ca. 5-6mm dick in dem bereich, eventuell haben die eindrückungen den kopf geschwächt, daß er, wenn er wieder heiß wird auf dem zylinder und druck aufbaut, reißen könnte.

den kopf sollte man genauer untersuchen.

gruß
chris
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#49

Beitrag von tr-26h »

Guten Morgen,

es ist zwar Sonntag, aber ich mußte mir den Motor noch einmal mit Licht und Messuhr ansehen.

1. Die Ventile haben bei einer Öffnung von 20 mm! ein seitliches Spiel von je 0,32 mm.
2. Die Ventilschäfte sind ok, haben keine Schleif oder Einlaufspuren.

Der 4. Zylinder hat an der Seite mit den Kratern Kontakt zur Zylinderwand !

Bild

Der ganze Teilbereich des Kolbens hat bedingt durch die Kolbenringe einen
Spalt zum Zylinder, nur im Bereich der Krater hat das Material des Kolbens Kontakt zur Zylinderwand ! Schleifspuren sind ganz leicht an einer Stelle nur mit viel Licht sichtbar.

Meine Einschätzung ist jetzt, dass der Kolben raus muss !

Ist es möglich einen einzelnen Kolben mit neuen Kolbenringen einzusetzen, oder sollte ich lieber einen ganzen Satz kaufen, den mit einer Feinwaage auswiege, Gewichtsunterschiede ausgleichen.

Den Kolben so weiterbenutzen möchte ich nicht, da die Krater den Kolben ich sage mal oval gemacht haben.

Verbaut sind Kolben mit einem B als Größe.

Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden und wünsche einen schönen Sonntag.

Andreas
PS. das Foto ist zu klein, auf meiner Seite aber besser zu sehen.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#50

Beitrag von MadMarx »

hi,

ich würde den motor komplett zerlegen und frisch machen.
in dem zylinder ist wohl einiges an kraftstoff unverbrannt in den ölkreislauf gelangt, eventuell auch schmutz.

ich würde den ganzen motor prüfen und alle zweifelhafte teile erneuern.

0,32mm spiel ist viel. das laufspiel eines einlassventils ist 0,04 und eines auslassventils 0,06-8.

wahscheinlich hindern deine führungen im kopf die ventile dran die plätze zu tauschen :)
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#51

Beitrag von MadMarx »

die gußführungen sind nicht verkehrt, die fahre ich auch.
da ich die streifspuren an dem einen ventilschaft gesehen habe, war meine vermutung, daß die schäfte verschlissen sind. komischer weise halten bei mir die führen ziemlich lang, aber die schäfte der ventile werden dünner.
nach 4 jahren habe ich die ventile gewechselt, die führungen behalten.
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#52

Beitrag von tr-26h »

Danke MadMarx,

ich dachte die Ventilführung sei in Ordnung.

Im WHB steht unter 12.29.18 Blatt1 ein Wert von 0,508 bei fast geschlossenem Wert !!!

Bei mir waren es bei 2 cm Öffnung doch viel weniger.

Wenn wir jetzt Herbst hätten und ich die Zeit des Winters vor mir hätte, würde ich deinem Vorschlag, den Motor kompl. zu machen zustimmen.

Jetzt möchte ich den Motor zwar gut aber zügig fertigstellen.

Andreas
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#53

Beitrag von MadMarx »

naja, entweder schraubst du jetzt mit überschaubarem aufwand 2-3 wochen oder in ein paar monaten muß du ein paar euros mehr hinein stecken.

wenn man sich anstrengt kann man in 3 tagen einen motor komplett revidieren, allerdings nur, wenn die bekanntschaft zu einer motoreninstandsetzung hervorragend ist und alle teile vorrätig.

ventil:
schau dir deine ventile an, die haben schon deutliche ölkohle angesetzt, am teller das E-ventil und am schaft das A-ventil.

meines erachtens ist das verschleißmaß nicht mehr fern.

am besten die schäfte mit der messchraube nachmessen - und zwar am oberen ende, wo das ventil aus der führung herausragt und dann entlang des schaftes. dann sieht man ob es noch taugt.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#54

Beitrag von MadMarx »

achte mal bei einem E-ventil, ob der sitz richtig gefräßt ist. das ventil scheint innen zu tragen, statt aussen. eventuell ist das ventil zu groß.
durch die tuning ventile auf dem markt kommt es schon mal vor, daß größere ventile in die seriensitze gesetzte werden. das funktioniert zwar, wenn das ventil nur 1mm mehr durchmesser hat, aber es trägt innen und dichtet manchmal nicht optimal.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#55

Beitrag von MadMarx »

ovi-wan hat geschrieben: echt komisch, bei den motoren die ich zerlegt habe waren die ventile ok, die schäfte immer im eimer. die gussführungen sind auch nicht verkehrt, nur das heute dafür vewendete material taugt nichts. und da scheint es ja gewaltige streuungen zu geben.
ich fahre führungen und ventile von BCP....alles serie....keine größeren durchmesser. lediglich die auslassführungen habe ich getauscht, weil ich vom dicken ventildurchmesser (~9mm) auf den dünnen (~7mm) tauschen wollte. jedenfalls rate ich jedem von bronzeführungen ab. bronze ist super in aluköpfen, in graugußköpfen bleiben gern die ventile stecken, weil die bronze führung bei erwärmung sich stärker ausdehnt als eisen und die führung sich im kopf staucht, dabei den ventilschaft einklemmt.

alle klemmenden ventile die bisher gesehen habe, steckten in bronze führungen.
Schnippel
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4169
Registriert: 15.06.2004, 23:00
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 738 Mal
Danksagung erhalten: 877 Mal

#56

Beitrag von Schnippel »

Lieber Christian,

verbreite hier BITTE nicht irgentwelche von dir angelesen Forumsinhalte die keinerlei DIR EIGENER ERFAHRUNGEN vorraus gehen !

Wenn Führungen festgehen ob Buntmetall oder Grauguss hat das immer einen Grund und das ist meistens ungenaues Arbeiten.

Dir lieber Andreas kann ich nur raten die Ölwanne abbauen und Kolben ziehen ! Erst dann kannst Du sehen was zu tun ist .
Einen einzelnen Kolben kannst du ersetzen.
Die Bohrung kann im eingebauten Zustand mit einem Hohngerät nachgehohnt werden.
Das B sagt das noch ein orginal Standartkolben in deinem Motor arbeitet.


Ralf
Zuletzt geändert von Schnippel am 22.03.2009, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#57

Beitrag von MadMarx »

Schnippel hat geschrieben: verbreite hier BITTE nicht irgentwelche von dir angelesen Forumsinhalte die keinerler DIR EIGENER ERFAHRUNGEN vorraus gehen !
Hi Ralf,
meine erfahrungen sammel ich auf der rennstrecke. dort sehe ich jährlich bestimmt 20 motoren die geöffnet werden mit den verschiedensten technischen defekten.

ich habe in den letzten 4 jahren ca. 7 motoren mit ventilklemmern gesehen, alle samt mit bronzeführungen, keiner hat eine gußführung.

das die buntmetallführungen in graugußköpfen heikel sind, erscheint mir nachvollziebar.

die ausehnungskoeffizienten sind zu verschieden:

grauguß 9-10
bronze 17-18
aluminium 23 je nach legierung

wie man sieht passen die koeffizienten viel besser zum aluminium als zum grauguß. allenfalls eine führung aus beryllium wäre optimal.

man müßte darum die führungen mit großem laufspiel einbauen, hätte aber trotzdem wenig sicherheit wenn die ventile heißer werden sollten als ursprünglich geplant. und auf der rennstecke können ungünstige motorumstände schnell eintreten.

dazu kommt noch wozu die bronzeführung gut sein soll? die wärmeleitung kann es nicht sein, denn die 2mm besser wärmeleitung, bis sich die wärme wieder am graugußkopf staut ist sicher nicht hilfreich. bessere schmierung? vermutlich ist die reibung der ventile in beiden führungsmaterialien gleich.

gruß
chris
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#58

Beitrag von tr-26h »

Hi, danke für die Tipps !

Ralf der Kolben wird gezogen, dann sehen wir weiter, vorher drehe ich mich hier im Sauerland nur noch im Kreis :o

Zwei Freunde von mir (TR5 u. Moggifahrer) haben heute auch vermutet, dass es eine Kugellagerkugel sein müßte, aber keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt mehr sagen.

Anfang der Woche kommt der Kolben raus, die Ventilschäfte werden vermessen, was dann fällig ist wird halt gemacht.

Ich werde von dem Kolben ein Foto einstellen.

MFG Andreas
Benutzeravatar
gelpont19
Institution
Institution
Beiträge: 8136
Registriert: 30.04.2008, 23:00
Wohnort: Geldern
Hat sich bedankt: 272 Mal
Danksagung erhalten: 346 Mal

#59

Beitrag von gelpont19 »

Spannende Story - entschuldige Andreas - aber - wo soll denn da ein Kugellager sein, dem jetzt eine Kugel fehlt... ???

Oder noch schlimmer - nen Bach, dem jetzt ein Kiesel fehlt ???

Irgendwie fühl ich mich jetzt in Harry Potter (auf der Rennstrecke ;D )versetzt...

win
Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#60

Beitrag von tr-26h »

Win Du hast ja Recht!

Ich habe Nachts schon MÄUSEKINO und tagsüber qualmt mir der Kopf vom Grübeln, keine Ahnung wie eine Kugel o.ä. in der Zylinder gekommen ist.

Aber sie war da, das ist das einzige was im Moment sicher ist.

Nächste Woche sind wir wieder schlauer !

Andreas
Antworten

Zurück zu „Motor“