ventilführungsbuchse

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

Moderator: TR-Freunde-Team

Antworten
Benutzeravatar
ArnoFoerster
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 41
Registriert: 21.12.2005, 00:00
Wohnort: Worms
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

ventilführungsbuchse

#1

Beitrag von ArnoFoerster »

hallo tr ler,

ich habe bei meinem 74er tr6 einen schaden an einem auslassventil, der dazu geführt hat, dass die ventilführungbuchse ausgeschlagen ist. die muss ersetzt werden. kann mir jemand brauchbare tips geben, wie die alte gezogen, und die neue eingepresst wird. warm?? oder kalt?? spezialwerkzeug erforderlich??
ich wäre dankbar für ein paar gute tips, damit ich möglichst schnell wieder auf die straße komme (klar mit tr). danke

gruß arno
Benutzeravatar
Willi
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 3158
Registriert: 13.12.2004, 00:00
Wohnort: Erftstadt
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 154 Mal

#2

Beitrag von Willi »

Hallo Arno,

ich habe es wie im WHB beschrieben gemacht. Mit einem improvisierten Werkzeug (passende Gewindestange) die alte mit der neuen Führung ausgedrückt. Paßte auch ohne aufreiben (Führung war ein Originalteil).

Wenn Deine Ventilführug bereits merklich oval ist steht zu befürchten, dass der Ventilsitz und Ventil auch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bevor Du das Ventil vielleicht zu tief einschleifst würde ich auch zum Motorbauer gehen.

Gruß
Willi
If the only tool you have is a hammer, every problem tends to look like a nail.

Nichts ist idiotensicher, weil Idioten so erfinderisch sind.
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#3

Beitrag von tr-26h »

Hallo Arno,
ich habe bei meiner Motorreparatur (s.a. 4.Zylinder defekt) u.a. die gleichen Arbeiten zu machen.
Ein Motorspezialist bohrt die Führungen aus und setzt die Neuen mit Stickstoff ein.
Mit dem Ausdrücken kann es gut gehen, aber es kann auch daneben gehen, eben 50 zu 50 sagte der Fachmann.

Ich würde auch zum Motorenbauer gehen, da er über bessere Möglichkeiten verfügt, und zum Ende auch die Sachen genau überprüfen kann.

Ich wollte die Führungen auch selber mit einer 20t Presse rausdrücken, aber nach dem Besuch beim Spezi hab ich das ganz schnell verworfen.

Andreas
tr-26h
standby
Beiträge: 445
Registriert: 14.10.2004, 23:00

#4

Beitrag von tr-26h »

Ach ja ich vergas noch etwas,

der Motorenspezi sagte mir ich solle auf jeden Fall immer mit Ventil wechseln!

Also ich habe jetzt alle Führungen und Ventile neu, sie müssen nur noch eingebaut weden.

Andreas
Benutzeravatar
ArnoFoerster
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 41
Registriert: 21.12.2005, 00:00
Wohnort: Worms
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

#5

Beitrag von ArnoFoerster »

vielen dank für die tips und empfehlungen. ich werde mich eurer erfahrung anschließen und einen spezialisten ranlassen.

danke und gruß arno
Schnippel
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4169
Registriert: 15.06.2004, 23:00
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 738 Mal
Danksagung erhalten: 877 Mal

#6

Beitrag von Schnippel »

Hallo,

jede Führung muss nach dem Einpressen ausgemessen werden !
Jede Führung , auch wenn es ein original Teil sein sollte schnürt nach dem Einpressen ein ! Vorausgesetzt die Führung oder die Bohrung des Z-Kopfes haben das erforderliche Übermass,um einen Presssitz zu gewährleisten.
Einfach Ventil reinstecken, oh passt kann man vergessen. Das hat absolut nichts mit Präzision zu tun . S.h. nur mit Messen und Aufreiben bekommt man die erforderliche Zylindrische Bohrung. Unterläßt man das , kann es sein das es zu Fressern an den Ventilschäften kommt, oder im schlimmsten Fall, das Ventil geht fest. Allerdings haben die meisten Ventilführungen die angeboten werden so große Bohrungen das man sie gleich in die Schrottonne werfen kann. Darum lasse ich mir die auch extra Drehen (CNC).

munter
Ralf
Benutzeravatar
Willi
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 3158
Registriert: 13.12.2004, 00:00
Wohnort: Erftstadt
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 154 Mal

#7

Beitrag von Willi »

Hallo Ralf,

wie schon gesagt: meine Bibel ist das WHB, und ich baue wenn irgend möglich Originalteile ein. Im WHB ist die Prozedur des Valve Guide replacement beschrieben (im Prinzip mit einer Gewindestange, Tool 60A). Von Aufreiben ist keine Rede. Es ist nur ein Maß angegeben, bei dem der Valve Guide ausgewechselt werden soll (kippen des Ventils in der Führung von mehr als 0,5 mm). Alles was kleiner ist, ist demnach in Ordnung.

Wahrscheinlich bist Du jetzt nahe am Herzinfarkt. Sicher hat das nichts mit Präzision zu tun. Die Frage ist aber, ob unsere Treckermotoren an der Stelle wirklich Präzision brauchen. Ich meine nicht. Sonst stünde es nämlich im WHB. Man kann natürlich alles auf die Spitze treiben, aber ist das wirklich nötig? Seit über 30 Jahren fahre ich bestens, indem ich mich an das WHB halte. Der Zylinderkopf mit den von mir ausgewechselten Führungen ist 50 000 Km gelaufen und liegt jetzt bei mir im Regal. Man könnte ihn so wie er ist wieder einbauen.

Schönes Wochende
Willi
If the only tool you have is a hammer, every problem tends to look like a nail.

Nichts ist idiotensicher, weil Idioten so erfinderisch sind.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#8

Beitrag von MadMarx »

eigentlich sollten führungen aufgerieben werden.

durch das einpressen stauchen sie sich etwas und durch das übermaß für den festen sitz schnüren sie sich etwas ein. die engstelle der führung liegt dann etwa in der mitte.
durch das wackeln am ventil kann man das vermutlich nicht erspüren, ob sie in der mitte zu eng sind.
darum wird in der regel die führung nachträglich aufgerieben und anschließend der sitz gefräßt.

zur info:
laufspiel einlass : ~0.03-0.05mm
laufspiel auslass: ~ 0.05-0.07mm

für gußbüchsen.

gruß
chris
To boldly go where no man has gone before
Benutzeravatar
ArnoFoerster
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 41
Registriert: 21.12.2005, 00:00
Wohnort: Worms
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

#9

Beitrag von ArnoFoerster »

hallo tr-ler

nochmals vielen dank für eure tips. ich habe es dann doch selbst gemacht, und siehe da es war leichter als gedacht. ich habe einem tip zufolge die buchse so weit aufgebohrt bis noch ein wandstärke von ca einem mm übrig blieb. danach habe ich mit einer kleinen dreikantfeile eine nut längs gefeilt. bei ca 0,5 mm restwanddicke brach die buchse aufgrund der noch vorhandenen eigenspannung entlang der kerbe. danach ließ sich die buchse ganz leicht rausdrücken. zum einziehen der neuen habe ich mir eine einfache vorrichtung gebastelt. die neue buchse auf den ersten ca 10 mm mit feinem sandpapier etwas im durchmesser verkleinert, damit die buchse beim einpressen sauber anschnäbelt. dann die buchse angesetzt, mit eisspray so kalt wie möglich gemacht, und zügig in die bohrung bis zum vorher vermessenen endanschlag eingebracht. ging perfekt. innenmessung mit dreipunktinnentaster hat über die bohrungslänge nur wenige mü gegenüber dem ausgangszustand
an verkleinerung gezeigt. kein grund nachzuhonen, zumal die das gesamtspiel mit 0,06-0,065 mm prima lag. anschließend den ventilsitz nachgefräst und dann eine halbe stunde ventilläppen. fertig. das alles hat mich 40 euro und knapp 2 stunden gekostet. anschließend 500 km scharfe fahrt. alles geht.
also noch mal vielen dank arno
Antworten

Zurück zu „Motor“