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Sicherheitswarnung: Halterungen der Hinterachsschwinge

Verfasst: 17.09.2009, 08:54
von Willi
@ All,

während des 10CR sind an einem 6er die Halterungen der Hinterachsschwinge (Brackets) gebrochen. Es handelt sich um die mit Kerben gekennzeichneten Halterungen. Der Riß verlief von oben nach unten auf der Linie der Befestigungsschrauben. Beide Brackets auf einer Seite sind gebrochen. Die Halterungshälften haben sich dann unter den Befestigungsschrauben nach außen gearbeitet. Die Schwinge ist nur deshalb nicht (noch nicht) abgefallen, weil die Brackets durch die Gummilagerungen "so gerade noch" zusamengehalten wurde.

Das zeigte sich durch negativen Sturz, der auf der betroffenen Seite deutlich stärker war als auf der anderen. Er war so stark, daß beim Einfedern das Rad an der Stoßdämpferhalterung scheuerte (Teleskop Stoßdämpfer). Beim Hebelstoßdämpfer hätte man wahrscheinlich gar nichts gemerkt.

So einen Fehler habe ich noch nie gesehen. Vielleicht hängt er mit ungenügendem Hub des Teleskop- Dämpfers zusammen. Wenn ihr das Auto das nächste Mal auf dem Heber habt kontrolliert mal die Brackets. Diesmal ist noch einmal alles gut gegangen.

Gruß
Willi

P.S.: Diese Sicherheitswarnung soll alle IRS- Fahrer erreichen und darf von allen Interessierten weiter verbreitet werden. Auch vom TR- Register :) .

Re: Sicherheitswarnung: Halterungen der Hinterachsschwinge

Verfasst: 17.09.2009, 09:46
von TR6Chris
P.S.: Diese Sicherheitswarnung soll alle IRS- Fahrer erreichen und darf von allen Interessierten weiter verbreitet werden. Auch vom TR- Register :) .
Honi soit qui mal y pense ;D

Gruß
Chris

Verfasst: 17.09.2009, 11:28
von papakringos
Hallo Willi,
dieser Fehler ist wohl eine typische Schwachstelle, Ermüdungsbruch. Im Schrauberhandbuch von Roger Williams wird empfohlen die Brackets zu ersetzen. Bei meinem 6er war an einem Braket auch schon ein Riss von ca. 5mm zu sehen. Wenn man sich die Belastungsrichtung an den Klammern ansieht, hätten die TR-Konstrukteure die Klammern steifer ausführen müssen oder mit vier kleineren Schrauben befestigen müssen.

Beste Grüße aus Mülheim an der Ruhr
Stephan

Verfasst: 18.09.2009, 16:28
von Josa
Hallo,

Frage zu den TR6 Hinterachsschwingen: welches ist dort die schwächste Komponente?
Hintergrund der Frage - wenn ich einen Leistungsgesteigerten PI-Motor (ca. 170 PS) mit dem US Diff kombiniere, werden die Halter oder die ALU-Schwinge damit überfordert? :?

Gruß Jochen

Verfasst: 18.09.2009, 18:34
von Schnippel
Hallo,

das die halterungen brechen haben ich noch nie gesehen und halte ich auch für unwahrscheinlich. es sei den der rahmen dahinter ist mürbe und die schrauben werden bis zur vergasung angezogen.die halterungen sind dann an den flächen ballig. was man auch an der stelle beachten sollte ist, das man die schrauben die durch die dreiecklenker gehen erst festzieht wenn das fahrzeug auf dem boden steht und mindenstens einmal richtig eingefedert wurde !!

munter
ralf

Verfasst: 18.09.2009, 20:41
von skorpion
Hallo,
also meine Schwingenhalter sind auch noch OK. Ich überlege mir aber, die einstellbaren von CSB-Zeller zuzulegen. Ich denke die müssten stabil genug sein.

Gruß
skorpion

Verfasst: 18.09.2009, 22:59
von Josa
Danke für die Antworten!
Das beruhigt mich, Rahnmen und Diffbrücke werde ich in der üblichen Weise verstärken. Der Rahmen ist an den Stellen für die Halterungen noch in guten Zustand.

Gruß Jochen

Verfasst: 19.09.2009, 07:55
von mbrommer
Hallo,
was sagt eigentlich der TÜV zu den einstellbaren Schwingenhaltern?
LG, Martin

Verfasst: 19.09.2009, 12:22
von Willi
Schnippel hat geschrieben:Hallo,
das die halterungen brechen haben ich noch nie gesehen und halte ich auch für unwahrscheinlich. es sei den der rahmen dahinter ist mürbe und die schrauben werden bis zur vergasung angezogen.
Nein, weder noch. Der Rahmen ist auch nicht weich. Das Auto wird allerdings auf Klubebene für Wettbewerbe (Rallye, Slalom, Trackdays) benutzt und stark beansprucht. Der Wagen ist im Gegenteil in ausgezeichnetem Zustand. Weil ich den Fehler in über 30 Jahren TR auch noch nie gesehen habe, habe ich ja die Warnung geschrieben.

Meiner Meinung nach ist der Teleskopdämpfer- Umbau für den Fehler zumindest mit ursächlich. Ich könnte mir denken, daß der falsche Teleskopdämpfer u.U. am Ende seines Weges ist bevor das Gummi der Schwinge am Rahmen anschlägt. Daraus würde ein harter Schlag resultieren, der auch auf die Brackets geht. Eventuell könnten auch die Schiebestücke der Antriebswellen einen Schlag auf die Brackets ausüben, wenn sie sich aus irgendwelchen Gründen nicht ganz zusammenschieben lassen. Das haben wir in der Eile nicht weiter eruiert. Aber vergesst den morschen Rahmen als Ursache: ich kenne einen schwachen Rahmen, wenn ich ihn sehe!

Was auch immer der Grund ist: eine Kontrolle ist einfach und kann nicht schaden. So ganz rar kann der Fehler allerdings auch nicht sein. Wie Stephan schon erwähnt hat wird in Roger Williams "How to restore..." Buch empfohlen, die Brackets auf Risse zu prüfen. Bei einem Preis von unter 30.- € für das Paar (British Heritage) ist das natürlich wenig sinnvoll.

Gruß
Willi

Verfasst: 04.04.2010, 19:25
von icy
Heute beim Abschmieren der Kreuzgelenke an der Hinterachse habe ich gesehen, das auf beiden Seiten jeweils die inneren Brackets in der beschrieben Art gebrochen gebrochen sind.
Links sieht man nur den Riss (beide Hälften liegen eng aneinander und sind zueinander nicht verschoben) rechts gibts einen Spalt von 2-3mm und die Hälften sind zueinander auch in gleichem Maß verschoben.

Super, jetzt weiss ich auch warum der Sturz rechts so negativ wurde. Zum Glück ist nichts schlimmes passiert... :o

Vielleicht schaut Ihr bei Gelegenheit das auch mal bei Euch nach :!:

Weiss jemand, ob es zu den einstellbaren Brackets eine ABE oder ein Gutachten gibt?

Gruß
Harald

Verfasst: 04.04.2010, 20:12
von Pusztablitz
Hm; ich habe auch die Einstellbaren von zeller...goodparts
Wobei hätte ich noch mal die Wahl
dann würde ich die von tr-nord nehmen.
Hr. Dwinger hat die einfach einfacher konstruiert.

PS. Immer bei den Einstellbaren darauf achten das beim Einstellen die Schrauben die durch die Poly gehen auch gelockert sind.
...Sonst reist das Einstellgewinde ab .... - Ups !!
Also auch den Einstellspezies in der Vermessungswerkstatt "erklären"

Verfasst: 04.04.2010, 20:35
von icy
Gibts das nur im Katalog von TR Nord? Finde es auf der Website nicht...

Verfasst: 05.04.2010, 08:46
von gelpont19
Willi - haste mal ein Foto, was de hier einstellen kannst ?

win

Verfasst: 05.04.2010, 10:45
von crislor
Ich habe die einstellbaren von Zeller jetzt seit über 2 Jahren drin - und ich fahre nicht spazieren ;D
Bei den regelmäßigen Kontrollen konnte ich keine lockeren Schrauben oder sonst eine Unregelmäßigkeit feststellen. Einmal richtig eingestellt und gut ist :klatsch:

Verfasst: 05.04.2010, 12:31
von Willi
@ Win,
nee, Foto habe ich nicht. Als uns auf dem "10CR" die gebrochenen Brackets auffielen (wir waren gerade in Holland) bin ich zu Michael (Modern Classics) in Erftstadt gefahren und habe neue besorgt. Während ich unterwegs war haben Andy und Mike eine Werkstatt gefunden, die die alten Brackets wieder zusammengeschweisst hat. Sozusagen als Plan "B", falls ich unverrichteter Dinge zurückkommen würde.

@ All,
ich sehe immer noch keinen Grund für die verstellbaren Brackets hinten. Es sei denn, man hat das Auto hinten erheblich tiefergelegt (zuviel negativer Sturz). Bei einem seriennahen Auto ist der Sturz durch die Rahmengeometrie vorgegeben, und braucht nicht eingestellt zu werden. Ein typisches BKM Teil, dass in Verbindung mit Teleskopstoßdämpfer- Umbau für eine passable Rechnung gut ist...

Dass nach über 30 Jahren die Brackets brechen ist zu verstehen. Wie überhaupt Teile das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, die eigentlich "nie kaputt gehen". Neue reinmachen und fertig. Das hält dann die nächsten 30 Jahre. Wie lange genau die halten dürfte für die Meisten von uns dann von akademischem Interesse sein.... . ;D

Gruß
Willi